@Wilfried
Die Ecke mit den Stamos habe ich noch nie trocken erlebt. Zum Glück hat es nicht geregnet...
Der Ausstellungskatalog geht bis Katalog-No. 2000, für mehr ist einfach kein Platz. Allerdings weiß ich von einigen Fahrzeugen, die ausgestellt waren, aber nicht im Katalog aufgeführt waren. Im Gegenzug sind einige Aussteller nicht erschienen. Es werden unter dem Strich etwa 2.000 Exponate gezeigt worden sein.
Heute steht in den "Grafschafter Nachrichten" ein Bericht, den ich Euch natürlich nicht vorenthalten möchte:
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Riesiges Freilicht-Museum für Opas Technik
16. Historischer Feldtag zog am Wochenende bei idealem Sommerwetter 20000 Besucher an
Es knatterte, zischte, qualmte und staubte am Heseper Weg: Für zwei Tage verwandelte der 16. Historische Feldtag das 14 Hektar große Ausstellungsgelände zwischen Tierpark und Osttangente B 213 mit alten Traktoren und Landmaschinen zu einem riesigen Oldtimer-Museum unter freiem Himmel. An die 20000 Besucher nutzten am Sonnabend und Sonntag das ideale Sommerwetter, um sich von den Veteranen des Ackerbaus oder den bärenstarken Boliden der modernen Landwirtschaft begeistern zu lassen.
Von Thomas Kriegisch
Nordhorn. Was die Veranstalter vom 35 Mitglieder starken Treckerveteranenclub Nordhorn und ihre 25 freiwilligen Helfer vom Jugend-THW und hilfsbereite Freunde am Wochenende wieder auf die Räder stellten, ließ die Herzen von Sammlern, Fans und all den großen und kleinen Besuchern aus der deutsch-niederländischen Grenzregion schneller schlagen. Mit der Vielzahl an historischen Originalmaschinen und -geräten, mit den modernen Boliden der Edel-Marke Schlüter und den Lemken-Bodenbearbeitungsgeräten war das Ausstellungsgelände am Heseper Weg wohl zwei Tage lang der kostbarste "Bauernhof" Europas. Bereits zur Eröffnung am Sonnabendvormittag, als immer noch Aussteller mit ihren Treckern und Wohnanhängern aus allen Himmelsrichtungen anreisten, füllten sich die Parkplätze in Windeseile. Mancher Autostau bildete sich über die Osttangente, am Sonntagvormittag meldete der Verkehrsfunk durchgehend um die zwei Kilometer.
Der Publikumsandrang zum Feldtag ist dabei schon gute Tradition. Was viele Besucher in Scharen lockt, ist erst einmal die Faszination, die die auf Hochglanz polierten Sammlerstücke ebenso ausüben wie jene dem Verschleiß überlassenen Veteranen, an denen sich heute noch all die vielen Arbeits- und Gebrauchsspuren eines Jahrzehnte langen Maschinenlebens ablesen lassen. Bei manch einem Besucher und Fan ist da natürlich auch der nostalgische Blick auf "die gute alte Zeit" im Spiel – auch wenn die vielen Oldtimer und praktischen Vorführungen der historischen Feldarbeit wieder einmal beeindruckend aufzeigten, dass vor 100 oder auch noch 50 Jahren Landwirtschaft trotz Maschinenhilfe sehr viel mit Hand- und Knochenarbeit zu tun hatte und Opas Technik auch nicht ganz ungefährlich war.
Der Historische Feldtag in Nordhorn gehört mittlerweile zu den größten Oldtimer-Treffs in Deutschland – und in seiner Art dürfte er wohl auch nahezu einmalig sein. "Dass man die Maschinen auch im Einsatz sehen kann, das macht den Nordhorner Feldtag so interessant und wird längst nicht überall geboten", meinte etwa der niederländische Sammler Richard Gussinklo, der mit seinem knallroten, 9 PS starken McCormick aus Varsseveld (Gelderland) angereist war und bis zu sechs Trecker-Festivals im Jahr besucht. Und in "Action" erleben konnte man auf Nordhorns Demonstrations-Acker so einiges: Auf dem Live-Programm standen etwa das Pflügen, Dreschen, Mähen und Häckseln oder die Kartoffel-, Getreide-, Gras-, Rüben- und Strohernte sowie die Boden- und Holzbearbeitung.
Der 36 Jahre alte Sammler Richard Gussinklo ist fast jedes Jahr beim Feldtag mit dabei. "Wir Sammler und Aussteller fühlen uns sehr wohl in Nordhorn", berichtete Gussinklo, "wir werden von den Organisatoren gut betreut und sind sehr zufrieden. Wer einmal hier war, der kommt immer wieder." Auch der große Ersatzteilmarkt, wo sich von der Schraube über die Betriebsanleitung bis hin zum Treckersitz so manches Originalteil finden lässt, oder die Stände mit Fachliteratur, Infos oder Accessoires machen den Feldtag für viele Sammler mittlerweile zur ersten Adresse. Und was der Niederländer Gussinklo am Heseper Weg mit am meisten schätzt, das sind die "besondere Atmosphäre und die Gemütlichkeit" des Veteranen-Treffens.
Kein Wunder also, dass die Nachfrage der internationalen Trecker-Fans, deren Familie in den vergangenen Jahren immer größer geworden ist, nach einem Ausstellungsplatz in Nordhorn stark gewachsen ist. 200 Ausstellern musste 2007 aus Platzgründen abgesagt werden. Insgesamt 1500 Aussteller aus ganz Deutschland, aus den Beneluxländern und aus Dänemark waren schließlich gekommen, um stolz ihre roten, grauen oder grünen Schmuckstücke zu präsentieren, um das Publikum zum Staunen und die Experten zum Fachsimpeln einzuladen.
Viele neue, aber auch bekannte Gesichter konnte denn auch ein sichtbar glücklicher Johann Hood im Namen des Nordhorner Treckerveteranenclubs begrüßen. Sie alle machten diesen 16. Feldtag zu einem Open-air-Museum der Superlative: mit insgesamt 2000 präsentierten Traktoren, Maschinen und Geräten vom Ende des 18. Jahrhunderts bis in die 1990er Jahre, mit den 220 Traktoren und legendären "roten Riesen" der einstigen Firma Schlüter oder den Bodenbearbeitungsgeräten des bedeutenden Landmaschinenherstellers Lemken sowie mit 16 Dreschkästen vom kurbelbetriebenen Handdreschkasten bis zur Dreschmaschine im Lohnbetrieb.
Noch mehr Ausstellungsstücke zu zeigen, bewertete Hood als "logistisch nicht mehr machbar". Schon jetzt standen die vielen Markentraktoren von Deutz, Hanomag, Lanz, MAN, Mercedes oder Fendt dicht an dicht geparkt in den langen Ausstellungsreihen. Zur Überraschung der Organisatoren hatten viele Aussteller nicht nur ihre Museumsstücke, sondern gleich auch einen Wohnwagen mit dabei, was die Parkplätze für die Transporter und die mittlerweile vier Fahrerlager an die Kapazitätsgrenze brachte. Wohl mit die größte Mühe hatten bei der Anreise die Oldtimerfans aus dem niederländischen Friesland auf sich genommen, die gleich zwei Tage lang mit ihrer großen Museums-Karawane aus 45 historischen Zug- und Feldmaschinen unterwegs waren. Zum "Lohn" gab es an ihrem Stand aber dann viel Staunen über die zum Teil noch mit Original-Dampfmaschinen betriebenen Feldgeräte.
Für Nordhorns Bürgermeister Meinhard Hüsemann, der gemeinsam mit Anette Zwiep, stellvertretende Ratsvorsitzende in Dinkelland, den 16. Historischen Feldtag eröffnet hatte, ist das Großereignis aus Nordhorns Veranstaltungskalender nicht mehr wegzudenken. Denn: Jedes Jahr werde von der alten Erntetechnik über ein Vielzahl internationaler Traktorentypen bis hin zum historischen Landmaschinenpark etwas Neues geboten, was mittlerweile Besucher aus aller Welt nach Nordhorn locke. Der PS-starke Sound der Landmotoren begeistert dabei nicht nur alle Fans und Sammler – auch Hüsemann, der mit einem Trecker zur Eröffnung abgeholt worden war, outete sich als Freund des Landmotoren-Sounds.
Nachdem in diesem Jahr die große Vielfalt der Schlüter-Typen in der Sonderausstellung begeisterte, werden beim 17. Historischen Feldtag am 9. und 10. August 2008 die Unimogs im Mittelpunkt der Sonderschau stehen. Wie es langfristig einmal mit dem Ausstellungsgelände für den Feldtag weitergehen wird, steht indes noch nicht fest. Durch die Bebauungspläne der Stadt für die Anbindung von Oorde und Stadtflur und die Ziele der "Kanalvision" werden auch das Areal und die Straßen am Heseper Weg überplant. Hüsemann sagte jedoch zu: "Wir werden eine Lösung finden, die alle Seiten zufrieden stellt."
Johann Hood stellte bereits für den Treckerclub fest: "Veränderungen sind Chancen, Neues zu erproben und Bewährtes weiter zu entwickeln. Unser Ziel wird es auch zukünftig sein, Menschen von heute landwirtschaftliche Entwicklung und Technik von gestern zu präsentieren."
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Vielleicht sieht man sich ja im nächsten Jahr wieder!