Grünlandumbruch

Diskutiere Grünlandumbruch im Forum Ackerbauliche Fragen im Bereich die tägliche Arbeit - Viele Grüße und ein frohes neues Jahr an die Deutz Gemeinde, Vielleicht kann mir jemand eine Antwort zum Thema / Frage Grünlandumbruch geben...
schluetersim

schluetersim

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Sofern die Antworten meiner gegolten haben, lese ich hauptsächlich pachtrechtliche Sachen heraus.

Aber der Hintergrund oder die Idee, warum nach 5 Jahren Grünland aus Ackerfläche Dauergrünland wird, konnte ich nicht wirklich finden.
 
Realist

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DAS musst du Vater Staat fragen, der hat sich das ausgedacht ;) Immerhin ist jetzt aber die Regelung neu, dass jetzt nach diesen 5 Jahren weitere 5 Jahre Grünland bleiben darf. Vorraussetzung ist aber weiterhin ein Umbruch der Fläche. Sprich man muss nach 5 Jahren die Fläche umbrechen (Grubbern zählt auch) und kann dann sofort wieder Grünland neu einsäen. Vorher musste da zumindest 1-Jahr eine Ackerfrucht stehen..... (Gilt für Bayern, weis nicht ob andere Bundesländer wieder andere Gesetze haben, ist ja typisch deutsch die Kleinstaaterei).

Edit: Grünland ist eben ökologisch wichtig und viele aufgebende z.B. Milchviehbetriebe haben in der Vergangenheit Grünland umgebrochen und in Ackerland umgewandelt wo es ging um dort eben nur noch Marktfruchtbau zu betreiben. Also ist der Dauergrünlandanteil eben stetig gesunken. Alleine die Androhung dieser Regelung hat viele schnell noch dazu veranlasst, schnell ihre alten Wiesen umzubrechen um nacher handlungsfreiheit zu haben. Da hat der Staat wiedermal genau das bewirkt, was er nicht wollte. Manch einer versäumt die 5-Jahresfrist um einen oder 2-Tage (!) und zack gibts wieder paar Hektar Dauergrünland mehr ;)
 
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schluetersim

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OK.
Vielleicht weiß bei soviel aktiven Landwirten hier noch jemand den Grund dafür?
 
Deutz45nullfuenf

Deutz45nullfuenf

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Weil Grünland wertvoller für die Natur angesehen ist sollte eine Fläche die eben schon 5 Jahre so war auch so bleiben.

Meiner Meinung nach ist ein intensiv genutztes Grünland mit fünf Schnitten genauso wertvoll wie ein Acker. Da ist nix mit Artenvielfalt.

Aber es gibt ja mittlerweile viele Programme die das fördern sollen.
 
Norbert Spiegel

Norbert Spiegel

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Hallo Harms, da muss ich dir recht geben, und nix von wegen rettet die Bienen, da fliegt gar nichts mehr, und die Pacht dürfte müsste dann auch dem Ackerland angepasst werden.
Warum werden die Programme ( HALM usw) die das fördern ( Geld) nicht zum Teil an den Besitzer weitergegeben.

Hier wird geschrieben der Bürger sollte mehr für das Produkt Lebensmittel bezahlen, dann wäre das mit den Subventionen hinfällig.
Ich höre in der letzten Zeit ( so die letzen 3-4 Jahre) immer öfters das Wort Altersarmut in den Medien, glaubt denn einer das das in Zukunft besser wird, viele Mitbürger werden auch in Zukunft versuchen müssen ihre Lebensmittel so günstig wie möglich zu beschaffen.
Land Überlassung sollte doch ordentlich honoriert werden egal ob Ackerland oder Grünackerland.

Wo das ganze hinführt kann man/ich nicht sagen.

Gruß Norbert
 
D6006A

D6006A

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Moin,
die Programme sind immer für den Bewirtschafter, also Besitzer! Das das an den Eigentümer weitergereicht wird, hat einfach damit zu tun, das der Pachtmarkt ein freier Markt ist und noch funktioniert!
Was verstehts Du unter Land Überlassung?
Gruß
Frank
 
Grafen

Grafen

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Hallo zusammen,

dass Acker zu Grünland wird, wenn mehr als 5 Jahre dort Gras wächst, steht im Art. 4 der Durchführungsverordnung (EG) Nr. 1122/2009. Die Absicht war, Grünland einerseits zu erhalten und im zweiten Gang nicht eine Ackerprämie zahlen zu müssen, wenn faktisch Grünland auf der Fläche ist. Damals gab es für Acker noch mehr Prämie, als für Grünland, von den den Sonderprämien mal abgesehen. Ökologisch gesehen, soll das Grünland wertvoller als Acker sein. Da habe ich schon grundsätzlich so meine Zweifel. Jede Nutzung schafft einen speziellen Lebensraum für die Flora und Fauna. Auf Acker wird man also andere Tiere als auf Intensivgrünland finden und auf Extensivgrünland nochmals andere. Und bei Weide finden sich noch wieder andere. Mir ist bei den Diskussionen mit den (selbsternannten) Naturschützern und Ökologen immer wieder aufgefallen, wie oft doch die Kenntnisse vor Ort und auch über normale biologische Zusammenhänge fehlen. Man kann halt nicht alles haben. In der aktuellen Diskussion um den Wolf wird das wieder deutlich: Wenn ich den Wolf will, dann muss ich Lösungen für die Weidehaltung haben, ansonsten kann ich verstehen, wenn die Tierhalter hinwerfen und aufgeben. Und wer rettet dann die Weiden mit der Pflanzen- und Tierwelt?
Hat jetzt wenig mit Deutz zu tun, aber ich und viele andere setzen doch unsere kleinen Schlepper genau für diese Zwecke ein. Wenn díese Aufgabe wegfällt, können wir nur noch Sonntagsspazierfahrten mit den Scheppern machen. Und das fände ich am Ende auch wirklich schade.

Schöne Grüße aus dem Norden
 
Deutz45nullfuenf

Deutz45nullfuenf

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Da hast du Recht. Es sind ja viele Hobbyhalter mit kleinen Tierbeständen ( und Deutzen) die auf kleinen Flächen seltene Rassen halten.
Das wird durch die Ansiedlung des Wolfes nicht mehr werden und viele geben das auf.

Ich habe für 8 Heidschnucken über 3000€ in Zaunbau investiert, das ist niemals wirtschaftlich...

Etwas offtopic, aber irgendwie sind wir ja noch beim Grünland...
 
B

Bergsteiger

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Hallo zusammen,

@Norbert: du schreibst da ganz schön wirres Zeug... ich habe einem anderen auf der ersten Seite schon dargelegt, warum den Verpächter die Subventionen/Ausgleichszahlungen nichts angehen, lies dir das mal durch. Was ich aber bei deinen Aussagen noch härter finde: der Landwirt macht ein Sonderprogramm für Artenschutz oder sonst was bei dem er mehr Arbeit und fast immer höhere Ausgaben hat und weil der Landwirt das macht soll der Verpächter einen Teil davon erhalten??? Wie auf Seite 1 geschrieben, da hilft nur selber bewirtschaften, wenn das so rentabel ist.

Warum ich behaupte deine Aussagen sind wirr: Du schreibst von Altersarmut und das es auch weiterhin billige Lebensmittel geben muss, gleichzeitig soll der Landwirt aber auch noch einen Teil des Geldes der Quersubventionen für billige Lebensmittel an den Verpächter abgeben. Weiter schreibst du dass Landüberlassung ordentlich honoriert werden muss, gleichzeitig muss das mit der Arbeit des Landwirts in deinen Augen wohl nicht so sein da wir ja billige Lebensmittel brauchen und der Landwirt ja noch eine satte Pacht abdrücken soll. Ein weiterer Punkt ist, dass wohl Landüberlassung ordentlich bezahlt werden soll, aber wenn der Landwirt eigene Flächen bewirtschaftet ist das dann eher egal. Wie in meinem vorigen Beitrag geschrieben, du wirst mit Pacht nie so viel aus der Fläche rausbekommen wie sie wert ist, das wird aber ein Landwirt bei eigener Fläche auch nicht. Wenn man Geld mit Agrarflächen machen will, muss man sie verkaufen. Du sitzt als Verpächter im gleichen Boot wie der Landwirt, du hockst auf einem großen Wert, aber runterbeißen kann keiner von beiden davon. Ganz zu schweigen von der Aussage mit der Altersarmut, geh mal zu Landwirten die Rentner sind und keine Kinder haben die sie versorgen, dann kannst du Altersarmut live sehen...

@Harm und Grafen, das ist genau das Problem, jeder ist selbst ernannter Experte und weiß alles besser. Nur machen sollen es die anderen. Ich habe persönlich keine Angst vor dem Wolf, aber die Weidehaltung, die jeder Tierschützer fordert, macht es nicht einfacher. Einen Tod muss man halt sterben, aber in der heutigen Gesellschaft ist wohl verankert, dass man alles haben kann. Wie bei einem kleinen trotzigen Kind im Spielzeugladen...

Gruß Martin
 
Grafen

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Hallo zusammen,

wenn man eine Fläche verpachtet, kann man nicht erwarten, dass man damit mehr Gewinn erwirtschaftet, als wenn man selber darauf arbeitet. Als Verpächter hat man natürlich ein Interesse daran, dass es dem Pächter gut geht, er Gewinn mit meiner Fläche macht und er Spass daran hat, auf der Fläche zu arbeiten. Das sollte mal klar sein. Insofern kann ich Martin nur zustimmen. Es ist also immer ein Geben und Nehmen. Ohne einen Bewirtschafter (Pächter) werden die Flächen verkommen und irgendwann nicht mehr nutzbar sein. Es gibt Regionen in Deutschland, da kann man froh über jeden Pächter sein, und es gibt andere Regionen, wo man froh über jedenVerpächter ist. Für den Verpächter ist ein Pächter, welcher die Fläche wie seine eigene bewirtschaftet, der beste. Aber nochmal: Es müssen beide mit dem dem Pachtverhältnis zufrieden sein.

Schöne Grüße aus dem Norden
 
Thema: Grünlandumbruch
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