Fragen MA608

Diskutiere Fragen MA608 im Forum Deutz Standmotoren im Bereich sonstige Deutz - Hallo zusammen, ich bin an einen Stationärmotor gekommen. Vermutlich ein MA608. Hier meine erste Frage dazu: Gab es davon nur die 56.000 Deutz...
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otto77

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Hallo zusammen,

ich bin an einen Stationärmotor gekommen. Vermutlich ein MA608.

Hier meine erste Frage dazu: Gab es davon nur die 56.000 Deutz Motoren oder wurde der auch als (Raub)Kopie in der DDR und Osteuropa gebaut?

Bilder kann ich erst am WE machen, dann weiß ich auch die Motornummer.

Soweit ich gesehen habe, ist der Zündmagnet dran (Zustand aber unklar) und der Vergaser zumindest in Teilen. Außerdem waren ein paar Abdeckungen dabei, ich glaube auch eine Ventiltriebabdeckung. Motor dreht, lag aber vermutlich lange offen im Freien. Unten sind als "Sockel" zwei Stahlschienen dran - sieht nach Straßenbahn oder Kleinbahn aus. Kurbel fehlt, kriegt man aber vermutlich auch durch Drehen der Schwungscheiben an. Auspuff fehlt bzw. war da irgendein weggerosteter MZ Auspuff dran.

Ich würde den gerne restaurieren. Worauf sollte ich als erstes achten? Würde den vermutlich zerlegen, strahlen und lackieren - Patina ist nicht so meines. Welches Farbschema war denn original an dem Motor dran? Oder doch so lassen?

Kriegt man für das Teil noch Ersatzteile? Was wäre am wichtigsten, was am teuersten?

Was kann man mit dem Motor machen? Als Wasserverdampfer zum Inhalieren wäre er mir dann doch zu laut und beiden Benzinpreisen zu teuer...

MfG
Otto
 
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otto77

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Den Motor habe ich mit meinen Kindern beim Sonntagsausflug im Wald gefunden. Bei dem Motor lag noch diese kleine Ölkanne. Bilder vom Motor kommen später.

P1180975.JPG

P1180974.JPG

P1180973.JPG
 
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otto77

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Hier die Bilder.

P1180976.JPG

P1180979.JPG

P1180980.JPG

P1180978.JPG

Motornummer ist 769771. Welches Bj ist das?

P1180977.JPG

Ist das was vom Vergaser? Schwimmer?

P1180986.JPG

P1180984.JPG

Luftfilter, kann man den auswaschen?

P1180989.JPG

Mit was fange fange ich jetzt am besten an? Oder besser gar nicht anfangen?
 
QuieseL

QuieseL

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Hallo,
Der von dir gezeigte Schwimmer ist der Schwimmer vom Kühlwasser, bei den meisten Motoren ist dieser nicht mehr vorhanden oder nachgebaut worden.
Anfangen würde ich auf alle Fälle….
Alles gangbar machen, wartungsdeckel abnehmen und mal ins Innere schauen, die darin befindliche Brühe ablassen, kurbelwellenraum aus waschen, Öl einfüllen und gucken was die Ölpumpe macht.
Funkt der Magnet?
Magneten und deren Reparatur gehen schnell ins Geld, aber nicht unmöglich zu reparieren bzw. richten zu lassen.
Baujahr ist 1941.


Bin gespannt!

Gruß
Matze
 
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otto77

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Habe heute den Magneten, die Reste vom Vergaser und den Tank abgenommen.

Was ist das für ein Flansch/ Deckel / Eingang unter dem Tank?

Den Wartungsdeckel habe ich auch abgenommen, da steckt noch der Ölmessstab drin. Sehr schön, dass der noch da ist. Öl war allerdings keines mehr drin, aber auch kein Wasser und kein Rost - zumindest was ich bisher sehen konnte.

Ich brauche auf jeden Fall noch richtiges "männliches" Werkzeug. Was haben die Muttern auf den Schwungscheiben für eine Schlüsselweite? Wie kriegt man die am besten runter?

Irgendwas am Ventiltrieb/ Steuerzeiten stimmt nicht. Ich kann den Motor nur 2 Umdrehungen drehen dann ist Schluss. 2Motorumdrehungen sind eine Nockenwellenumdrehung... Die Stößelstangen und Kipphebel bewegen sich nicht mit. Schlecht. Den Kopf konnte ich nicht abnehme , da ich an eine Mutter nicht rangekommen bin. Dazu muss man scheinbar die Kipphebelwelle erst demontieren....

Man sehen, ob ich nächstes WE mal eine Stunde Zeit finde, bin jetzt doch etwas angefixt von dem Teil.

Warum ist das alles so abartig schwer und massiv gebaut? Ein DKW Motor aus der Zeit mit 200ccm und 5 Ps. wiegt keine 10 Kg und die KW ist nicht mal halb so stark wie an dem Deutz... Ist das nicht alles vollkommen überdimensioniert?
 
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niedersasse

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Moin,

ein dkw Motor aus der Zeit ist auch scon kaputt, ein Deutzmotor lebt noch, weil eigentlich für die Ewigkeit gebaut.

Grüße

Richard
 
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GTfan

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Ich brauche auf jeden Fall noch richtiges "männliches" Werkzeug. Was haben die Muttern auf den Schwungscheiben für eine Schlüsselweite? Wie kriegt man die am besten runter?
Schlüsselweiten kann man mit einem Messschieber oder gar einem Zollstock (metrischer Teilung...) hervorragend selbst messen...

Warum ist das alles so abartig schwer und massiv gebaut? Ein DKW Motor aus der Zeit mit 200ccm und 5 Ps. wiegt keine 10 Kg und die KW ist nicht mal halb so stark wie an dem Deutz... Ist das nicht alles vollkommen überdimensioniert?
Ist das nicht ein Viertakt-Verdampfer, den du hier mit einem luftgekühlten Zweitakt-Motor vergleichst?😉

MfG
Fabian
 
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otto77

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Schlüsselweiten kann man mit einem Messschieber oder gar einem Zollstock (metrischer Teilung...) hervorragend selbst messen...
Ja. Hatte ich aber am WE beides nicht dabei. Der Trend geht bei mir zur Viertgarage, da ich als Oldtimer-Messie drei schon voll habe. Der Deutz teilt sich jetzt sein neues trocknes zuhause mit einem Saab. Die Messchieber liegen in meiner Grubengarge. Ich hatte nur einen 32er als größten Schlüssel dabei - der war aber zu klein. Irgendwo habe ich noch eine 36er Nuss, dann hört es aber auf, größer habe ich bisher noch nicht gebraucht - es restauriert ja nicht jeder Tagebaugroßgeräte...
Wäre halt schön wenn jemand auf anhieb die Schlüsselweite kennt, sonst fahre ich da wieder 2x zum Deutz - 1x um zu messen und dann 1x mit dem richtigen Werkzeug.


Ist das nicht ein Viertakt-Verdampfer, den du hier mit einem luftgekühlten Zweitakt-Motor vergleichst?😉

MfG
Fabian

Ja. Der KW ist aber egal nach welchem Modus der Kolben über ihr arbeitet, die KW interessiert nur welche Kräfte in sie eingeleitet werden. Und wenn man die Deutz-KW neben DKW SB oder NZ Welle sieht, erscheint das schon sehr sehr massiv. Auch die riesigen Schwungmassen, denen dürfte auch egal sein, ob sie an einen 2 oder 4-Takter dran hängen. Habe auch ein paar 4 Takter aus den 30er Jahren, die wiegen auch keine 85 kg - soviel wiegt teilweise nicht das ganze Motorrad...
 
schluetel

schluetel

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Es ist nicht immer nur die Leistung entscheident, sondern manchmal auch das Drehmoment und die Drehzahl.
Sicherlich könntest Du jetzt den DKW-Motor entsprechend untersetzen, damit die Drehzahl stimmt, aber dann fehlen Dir wieder 1 oder 2PS? die im (Riemen)-Getriebe vernichtet werden. Und Du musst den ganzen Tag den quäkigen 2-Takter ertragen.

Mark
 
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GTfan

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Ja. Der KW ist aber egal nach welchem Modus der Kolben über ihr arbeitet, die KW interessiert nur welche Kräfte in sie eingeleitet werden.
Ja
P=2*pi*n*M
Jetzt mal Drehzahl und Drehmomente vergleichen...

Auch die riesigen Schwungmassen, denen dürfte auch egal sein, ob sie an einen 2 oder 4-Takter dran hängen. Habe auch ein paar 4 Takter aus den 30er Jahren, die wiegen auch keine 85 kg - soviel wiegt teilweise nicht das ganze Motorrad...
Siehe oben.
Dann noch den Wassermantel berücksichtigen...

Und nicht zuletzt wurden die Stationärmotoren für den dauerhaften gleichmäßigen Antrieb von Arbeitsgeräten gebaut. Trotz kurzfristiger Schwankungen der Belastung sollte trotzdem eine einigermaßen gleichmäßige Drehzahl möglich sein.
Beim Motorrad bzw. Fahrzeugmotor allgemein sieht das selbstverständlich ganz anders aus.

Aber natürlich waren die Ingenieure in Köln damals alle nur bescheuert und haben vollkommen überdimensioniert gebaut. Die Motoren waren dadurch viel zu teuer und haben sich überhaupt nicht verkauft, wurden dadurch nur ganz kurze Zeit überhaupt angeboten...🤔
🙄
Wie ernst ich das meine, kannst du hier nachlesen:
www.oldtimer-schmiede.de

MfG
Fabian
 
100er

100er

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Warum ist das alles so abartig schwer und massiv gebaut? Ein DKW Motor aus der Zeit mit 200ccm und 5 Ps. wiegt keine 10 Kg und die KW ist nicht mal halb so stark wie an dem Deutz... Ist das nicht alles vollkommen überdimensioniert?

Also das ist ja wie Äpfel mit Birnen zu vergleichen.

Ich habe einen alten Astra Diesel mit 100PS, weiterhin steht was die meisten hier im Forum wahrscheinlich eher wissen seit einiger Zeit ein Deutz D10006 am Hof.

Ich bin mir ziemlich sicher, dass:
1. der Astra mit dem Deutzmotor stark frontlastig wäre :D
2. Der Deutz mit dem Opelmotor keinen Hering vom Tisch ziehen würde..

Motoren werden halt mal für verschiedene Einsatzzwecke und auch für verschiedene Lebensdauern gebaut.
Wie schon meine Vorredner schrieben kann man an der Leistung nicht alles festmachen.

Grüße
100er
 
N

niedersasse

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Moin,

Trecker mit 2Taktmotoren gab es auch.
Also prinzipiell gibt es 2 Varianten, Leistung aus einem Motorblock zu holen,
1. Hubraum
2. Drehzahl

1. hat den grundsätzlichen Nachteil, dass der Motor schwerer ist, grundsätzliche Vorteile sind aber, dass zu Lasten der Agilität Drehzahl nicht so erforderlich ist, was die Lebensdauer deutlich erhöht bei gleichzeitiger höherer Masse, was sich günstig auf die thermische Belastung der Hauptkomponenten auswirkt, was auch günstig für die Lebensdauer ist.

2. hat den Vorteil geringerer Gewichtsmöglichkeiten bei gleicher Leistung, höhere Drehzahlen lassen weniger bewegliche Massen zu, d.h. die Standfestigkeit am Berg ist geringer.

In der Regel sind kürzere Funktionszeiten zu erwarten.

Grüße

Richard
 
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otto77

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Zur Vollständigkeit, falls das hier irgendwann mal jemand liest, beantworte ich meine Fragen jetzt selber:

Schlüsselweite der Muttern an den Riemenscheiben ist 41mm. Muttern haben Linksgewinde - sieht man aber die Schlagmuttern sind so ausgeführt, dass sie festgeschlagen werden können.

Die Bemerkung zu der massiven Überdimensionierung der Bauteile war eigentlich nur eine Randbemerkung, die ein Fakt ist und sich technisch nicht begründen oder nachvollziehen lässt. Warum hier einige darauf so steil abgehen, ist für mich unklar. Ich habe mich jetzt etwas mit der Thematik beschäftigt und es gibt tatsächlich Gründe für diese massiven Bauteile. Ich möchte das aber hier nicht ausführen, da ich diesen thread hier nur für den Aufbau und Rekonstruktion des MA608 und Fragen dazu nutzen möchte. Falls es in diesem Forum ein Interesse gibt das Thema "Überdimensionierte massive Deutz Bauteile" weiter zu diskutieren, dann bitte ich einen Moderator oder Administrator diese Beiträge aus meinem MA608 thread zu entfernen und einen neuen thread zu dem Thema zu starten. Dort würde ich mich dann auch zu den von mir recherchierten möglichen Gründen dazu äußern.
 
B

BUMI

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Moin, eine alte Weisheit:
Hubraum ist durch nichts zu ersetzen - außer durch noch mehr Hubraum.
Gruß, Burgfried
 
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otto77

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Hallo Burgfried, was willst du mir damit sagen? In welchem Zusammenhang steht das mit dem M608?

Am letzten WE den Motor weiter zerlegt. Alles vollkommen fest. Mit Hitze und viel Geduld die Kipphebel und die Kipphebelwelle (die ja eigentliche eine Achse ist) ausgebaut. Danach konnte ich dann den Kopf abnehmen.

P1190048.JPG


Ziemlich viel Rost in den Wasserkanälen.

P1190054.JPG


Auch in den Zylinder ist einiges an Rost gefallen.

P1190053.JPG


Leider kann ich den Kolben nur eine KW Umdrehung bewegen, dann fest. Bin gespannt woran das liegt.

Leider muss auch der Zylinder raus, da der Raum unterhalb des Zylinder komplett mit Rost, und Dreck gefüllt ist. Wie gehe ich da am besten vor, um den Zylinder zu entfernen?

In dem ganzen Rost habe ich dann noch das hier gefunden:

P1190047.JPG


Was ist das? So eine Art frühes Bimetallelement? Als Thermostatventil? Es lag im Wasserraum in dem ganzen Rost. Wie funktioniert das? Ist das noch i.O.?

Weiterhin würde ich gerne nochmal mein bereits gestellte Frage zu dem originalen Farbschema des MA608 hochholen, wenn da jemand was weiß oder alte Farbbilder von so einem Motor hat, darf er gerne hier antworten.

MfG
Sven
 
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niedersasse

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Moin,

das ist eine Wünschelrute.

Die hat ihren Weg zum Wasser wohl selber gefunden.:D

Grüße

Richard
 
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otto77

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Heute nochmal im Wald gewesen und die Stelle abgesucht, wo wir den Motor gefunden haben. Noch ein paar Teile gefunden. Das meiste wahrscheinlich nicht vom Deutz. Einige große schwere Teile musste ich auch zurück lassen, zu schwer für den Rucksack, die Schraubzwinge war schon grenzwertig. wahrscheinlich nur zwei Teile vom Deutz gefunden: den Kerzenstecker und en runden Deckel. Weiß jemand, was das für ein Teil ist, das ich in der Hand halte. Schwer und massiv. Erinnert mich irgendwie an einen Prismenkopf. Ist es aber nicht. Gehört vermutlich auch nicht zum Deutz. Aber was ist es?

P1190077.JPG


P1190078.JPG


P1190079.JPG
 
Thema: Fragen MA608

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