Deutz F6L - 614 Dichtungen u. div. Ersatzteile

[Vogelkatze]

Hallo alle zusammen!

Ich bin grade erst hier reingeschneit, nach einer Woche Instandsetzung an einem Deutz F6L-614.
Die Maschine selber sitzt in einer Hybrid-Lokomotive, als Generatormotor.

Nach 4 Tagen Nachbessern einer Werkstatt dessen Namen ich nicht weiter nenne, kommten wir alles mal Probefahren, und sind auf einige Fehler draufgekommen,
wo ich etwas Hilfe bei brauchen könnte (und hoffe bei erfahrenen Leuten hier zu finden )

1. müssen die Dichtungen am Zylinder, -kopf, und Ventildeckel erneuert werden.
Problem hierbei ist, dass die angebotenen Dichtsätze schweine teuer sind.
Kann es sein, dass die vom FL514 da auch reinpassen (weil Hub, und Ø sind das selbe), würde uns fast 300,- sparen

Was zu Nr. 2 führt,
Gibts einen Trick die Ventile von den Federn zu lösen? Ich hab beim Suchen keinen Segerring oder ähnl. gefunden.

Nr. 3 kann man die Kurbelwellendichtung vorne unterm Lüfter tauschen, ohne die Kurbelwelle samt Lager zu zerlegen? (Die verliert Öl)

und last but not least:
Wie heiss kann und darf ein Motor dieser Bauart werden?
Der V6 dreht im Betrieb ziemlich immer nur Vollgas, weil das irgend ein Ingeneur mal so berrechnet hat.
Gemessen habe ich nach 12min Steigfahrt, mit Belastung, ca 140°C am Kopf, und etwa 120°C auf den Laufbuchsen.


Wenn mir jemand dabei helfen kann, wäre ich/wir/die Partie von Mariazell sehr, seeeehr dankbar!

 

[Vogelkatze]

Hier nochdie Bilder dazu, die ich vorhin vergessen habe mit anzuhängen....

 

[jens3150]

Der F/A L 614 ist lediglich die V-Ausführung vom 514, Kolben, Zylinder und Köpfe sind identisch, somit passen auch die Oberdichtsätze vom 514. Kopftemperaturen um 140 Grad sind in Ordnung, ich meine die beiden Temperaturwarnschalter in 2 Zylinderköpfen für die Warnleuchte in der Schalttafel bzw. im Armaturenbrett ( sofern vorhanden ) lösen bei 170 Grad aus. Um den Kurbelwellensimmerring vorne zu tauschen muß natürlich nicht die Kurbelwelle demontiert werden, sondern lediglich die Kurbelwellenriemenscheibe. Um die Ventilfedern zu lösen muß der Kolben auf OT stehen, dann die Federn runterdrücken, die Haltekeile der Federteller entnehmen und dann die Feder abnehmen. Zuvor muß natürlich der Kipphebelbock demontiert werden. Auch muß die Demontage und Montage der Federn Zylinder für Zylinder nacheinander durchgeführt werden so dass der Kolben des jeweiligen Zylinders unbedingt auf OT steht, bei abgenommenen Federn darf der Motor auch nicht gedreht werden da die Ventile sonst in den Zylinder fallen. Ich empfehle euch das Werkstatthandbuch Deutz F/A 1 - 6 L 514 / F/A 6 -12 L 614. Gruß Jens

 

[niedersasse]

Moin,

vergiss nicht, den Ölhaushalt de ESP regelmäßig zu kontrollieren. Das weiß kaum einer, dass sowohl für den Regler als auch für die Einspritzelemente zwei eigene Ölhaushalte zu kontrollieren sind.

Grüße

Richard

 

[Vogelkatze]

Danke euch an die Antworten, das hilft mir/uns ungemein weiter.

Eine Frage gibts dann noch dazu:
Dieser Motor hat 2 Temperaturgeber (Widerstandsthermoterer, auf Masse geschlossen)
Der Öldruckgeber hat in dem Fall aber 2 Anschlüsse.
Meine Frage wäre jetzt noch, wo und wie der angeschlossen gehört, weil sowas hab ich auch selber noch nicht gesehen.

Danke im Voraus!

 

[jens3150]

Der Öldruckgeber hat in dem Fall aber 2 Anschlüsse.

Es gibt Öldruckgeber mit integriertem Schaltkontakt für eine Öldruckwarnleuchte. Ein Kontakt ist für ein elektrisches Öldruckmanometer, der 2. für eine Kontrollleuchte, ein Bild vom verbauten Teil nebst Klemmenbezeichnung wäre hilfreich. Und die " Temperaturgeber " in den Zylinderköpfen sind normalerweise Temperaturschalter für eine Warnleuchte ( diese " Motor Stop bei Fahrbetrieb " Leuchte ), es sei denn, es wurde schonmal umgebaut auf ein elektrisches Fernthermometer.