Servus miteinander,
mittlerweile habe ich den Hydraulikzylinder auch wieder zusammengebaut. Er funktioniert und ist wieder dicht. Die Kolbenstange habe ich lediglich mit feinem Schleifpapier bearbeitet, das muss für's erste reichen.
Noch eins vorweg: das Orange ist tatsächlich ein Dichtring, nicht wie ich irrtümlich meinte nur der Rest davon. Er saß sehr streng in einer Nut und ist eher wie weiches Plastik. Ich habe ihn mit einer Ahle rausgepopelt, nachdem im neuen Dichtsatz (doch nicht Granit, sondern Schaffelhuber) auch ein O-Ring in entsprechender Größe enthalten war. Allerdings ist der alte (orange) Dichtring anscheinend ein Quadratring und der neue O-Ring sitzt für meinen Geschmack relativ locker in der Nut. Er könnte dicker sein meine ich. Mal schauen, ob er gut abdichtet; wie gesagt, bisher ist alles dicht.
Außerdem war im Dichtungssatz ein Abstreifring enthalten, der nicht passt (einer mit einem Metallring außen rum), so dass ich einen passenden extra dazu bekommen habe. Rechnung habe ich noch nicht erhalten, macht aber irgendwas um 60 € aus für einen Nutring, zwei (einen) Abstreifer und einen O-Ring. Dachte das wäre billiger
Der neue Nutring (60x80x12,5) wird mit der Nut nach unten (also zur ölführenden Seite zeigend) in die Zylindermutter eingelegt, besser gesagt reingedrückt. Das geht ziemlich streng. Ich hatte mir vorgestellt, dass das ganz locker geht, aber Irrtum. Da muss man schon ordentlich drücken, um ihn in seinen Sitz unterhalb des Gewindes zu bringen. Ordentlich einfetten nicht vergessen. Im Wasser warmgemacht oder extra geknetet, was manche empfehlen, habe ich ihn jedoch nicht.
In die Spannhülse kommt dann noch der Abstreifring. Diesen einzulegen geht im Vergleich zum Nutring einfach, wobei auch dieser sich etwas dagegen gewehrt hat und das letzte Eck nicht gleich in die Nut flutschen wollte. Schließlich war auch dieser drin.
Der nächste Schritt war dann, wie in der Anleitung beschrieben, die Spannhülse leicht in die Zylindermutter zu schrauben. Dann habe ich die Kolbenstange mit dem Auge in den Schraubstock gespannt und die zusammengebaute Zylindermutter ganz vorsichtig über die Kolbenstange geschoben. Auch das ging strenger, als ich zuvor angenommen hatte, obwohl ich alles gut eingefettet und geölt habe. (Weil ich faul war, hatte ich ursprünglich gedacht, dass es auch geht, wenn ich den Führungskolben drauflasse und die fertig montierte Zylindermutter über das Auge auf die Kolbenstange aufschiebe. Das hat trotz Anstrengung überhaupt nicht funktioniert und es bestand die Gefahr, dass ich den Nutring am Auge beschädige. Also habe ich das sofort wieder sein lassen und den Führungskolben von der Kolbenstange abgeschraubt)
Als das dann alles geschafft war, ging's wieder einfacher: Führungskolben auf die Kolbenstange geschraubt und das ganze Paket in das Zylinderrohr eingeschoben und die Zylindermutter sowie - entgegen der Anleitung - auch gleich die Spannhülse festgeschraubt (mit dem Dorn festgeklopft, wegen dem fehlenden Hakenschlüssel). Im Prinzip fertig.
Da die Hydraulikzylinder schon so gut wie ohne Farbe sind (siehe Fotos oben) und davor anscheinend schonmal angepinselt wurden, wollte ich mal probieren, wie das so ist mit dem lackieren. Ich wollte allerdings auch keinen riesigen Aufwand betreiben, daher habe ich mich für das Lackieren mit Spraydose von
Dupli-Color (Aerosol Art RAL 6001 für ca. 10€) entschieden ohne vorher zu grundieren. Falls die Farbe wieder abgeht, ist mir das auch wurscht, dann passt es wieder zur sonstigen Erscheinung des Schleppers dachte ich mir.
Also habe ich vorher alle Teile mit einer Zopfbürste auf einem Druckluftschleifer komplett blank gemacht, dann den Hydraulikzylinder wie oben geschildert zusammengebaut und mit Bremsenreiniger fettfrei gemacht. Dann habe ich ihn in der Garage aufgehängt und mit der Spraydose in zwei Schritten lackiert (wie gesagt, ohne vorher zu grundieren) Das Ergebnis sieht für mich und dafür dass ich es zum ersten Mal gemacht habe überraschend gut aus (so gut wie keine Läufer und gleichmäßig deckend). Erwartungsgemäß gab es dann bei der Montage am Schlepper schon ein paar kleinere Abplatzungen, aber wie oben schon geschildert ist mir das sogar lieber, weil es dann eher wieder zum Gesamteindruck des Schleppers passt.
Anbei noch das Wichtigste, die Bilder. Leider sind es beim zusammenbauen weniger geworden (vor allem bei den entscheidenden Schritten wie das Aufschieben der Zylindermutter), da ich vor lauter Eifer vergessen habe welche zu machen. Hoffe trotzdem, dass sie dem einen oder anderen helfen.
Übersicht über die "Baustelle"
Zylindermutter mit abgenutzter Zopfbürste (war offensichtlich eine uralte, wurde dann umgehend ersetzt)
Spannhülse (mit Riß) noch ohne Abstreifer
Zylindermutter von unten mit eingelegtem O-Ring und Entlüftungsbohrung
Zylindermutter von oben mit eingelegtem Nutring 60x80x12,5 darauf wird die Spannhülse geschraubt
Am Auge eingespannte Kolbenstange. Darüber wird die vormontierte Zylindermutter geschoben (hier ist die Spannhülse allerdings schonmal probeweise drauf)
Hydraulikzylinder beim lackieren
Fertig montierter Hydraulikzylinder Baas K60 (lt. Einprägung kein K60s)
Reparaturanweisung für Baas Druckzylinder Typ K (von Stefan oben übernommen)
LG
Emanuel