Handanlassen des F2L 612/6-N --- ein Mythos?

Diskutiere Handanlassen des F2L 612/6-N --- ein Mythos? im Forum FL 612 Baureihe im Bereich Deutz / Deutz-Fahr Schlepper - Hallo zusammen, ein Thema, das mich von Zeit zu Zeit beschäftigt: Kann ich meinen F2L 612/6.N von Hand anlassen? Die Antwort scheint nur dann...
Doc Jan

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Hallo zusammen,

ein Thema, das mich von Zeit zu Zeit beschäftigt: Kann ich meinen F2L 612/6.N von Hand anlassen?

Die Antwort scheint nur dann positiv zu sein, wenn der Schlepper über eine Dekompressionseinheit (welche im Allgemeinen eine erzwungene Öffnung des Auslassventils bewirkt) verfügt. Meine Bedienungsanleitung erklärt die Betätigung der Dekompressionseinheit, doch an meinem Motor kann ich keine geeigneten Knöpfe finden.
Man hat mir mehrmals in diesem Forum erklärt, dass der Motor F2L 612 oft mit Blind-Deckeln anstatt der Dekompressionseinheit ausgeliefert wurde.

Nun könnte ich einsehen, dass eine Dekompressionseinheit nur auf Sonderwunsch erhältlich war, mein Schlepper also schlicht keine hat. Wäre da nicht ein jemand, der heute beteuert hat, er hätte den Schlepper von Hand anbekommen, und zwar als Kind, und mein Schlepper habe ganz sicher eine Dekompressionseinheit. Nun wissen wir alle -- nicht erst seit Michael B.s Ausführung über die Glaubwürdigkeit von Zeitzeugen --, wie nach 3 Dekaden falsche Eindrücke entstehen können. Jedoch gibt es für mich(!) nicht sonderlich Anlass, an der Aussage des Herrn, nennen wir ihn Herkules, zu zweifeln.

Herkules schaute sich die Pumpenplatte an und seine Aufmerksamkeit fanden weniger die (Blind???)-Deckel für die Dekompressionseinheit (s. Bild, Pfeile) als vielmehr der Abstellhebel. Dieser hat bei mir 3 Stellungen (s. Bild, Einrasten jeweils in Stellung mit einem Punkt:( B(etrieb) oben rechts, H(alt) unten und eine dritte Stellung, und zwar ohne Namen. Wofür ist diese Stellung?
Dass sie etwas mit der Dekompression zu tun hat, halte ich für unwahrscheinlich, steht doch im Manual, dass sich beim manuellen Anwerfen der Abstellhebel in Stellung "B" befinden muss.

Zum Abstellhebel hab' ich folgende Zeilen gefunden in der Bedienungsanleitung:
"Durch Drehen des Abstellhebels 9 oder ab Motor-Nr. 1 493 000 durch Einstellen des Zeigers am Abstellhebel 9 im Uhrzeigersinne auf Stellung "B" ... wird der Exzenterbolzen 10 angehoben und der Reglerhebel 11 kann in Stellung Anlaßfüllung durch den Druck der auf Regelstange 14 befindlichen Feder anliegen. Beim ersten negativen Regelvorgang springt der Exzenterbolzen wieder vor und die Anlaßfüllung kann bei Fehlstart nur wieder nach Drehen des Hebels 9 im Uhrzeigersinne erreicht werden."
Starke Worte, deren Bedeutung sich mir nicht erschließen. Sowas von nicht.... :)
Ich hab' jedenfalls den Im-Uhrzeigersinn-Dreh-Absteller. Aber in diesem Text ist kein Wort von Dekompression. Aber auch eine Erklärung für das Einrasten auf Stellung "22 Uhr" fehlt...

Was meint Ihr? Wie können Herkules' Worte gedeutet werden? Kann ein Kind den F2L 612/6-N von Hand anwerfen? Mit/ohne Dekompression? Oder bin ich zu stupide, die Dekompression zu finden und habe sie? Oder liegt Herkules daneben?

Danke für Tipps! Grüße, Jan
 

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Hallo Jan,

vergiss es einfach. Einen 2-Zylinder bekommst Du nie rum! Deshalb haben nur die Einzylinder einen Dekompressionshebel und den brauchen sie auch , damit die Kurbelwelle eine gewisse Drehzahl bekommt, um überhaupt zu starten.

Beim 2-Zylinder macht das Drehen der Anlasser und die Zylinder zünden im Wechsel, was den Start erheblich erleichtert. Ein Dieselmotor hat zu viel Kompression, als dass man die beiden Zylinder rumbrächte von Hand.

Und: schon mal einen gebrochenen Chauffeursarm gesehen? Wenn die Kurbelwelle zurückschlägt und die falsche Handhabung der Anlasskurbel dabei dazukommt, dann sind durchaus ein paar Tage Chirurgie + Gips angesagt.

Grüßle
Obrschwob
 
Doc Jan

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Hallo Obrschwob,

vielen Dank für Dein Statement! Noch 2 Fragen hinterher:

* Wie ist zu erklären, dass Deutz die Bedienungsanleitung für den Zweizylinder mit Dekompressionsknöpfen beschreibt, ja sogar zeichnet?

* Du bist der Meinung, dass man generell nen Zweizylinder nicht von Hand anlassen kann? Im jetzigen Zustand (ohne Kompression) schaff' ich's in der Tat nicht, die Kurbel einige Runden am Stück zu drehen (bin übrigens nicht gerade schwächlich).
Mein ehemaliger Meister (150 kg-Maschine, obwohl bzw. da Vegetarier :) hat meinen Schlepper vor einigen Jahren problemlos viele Runden angekurbelt (logischerweise ohne Dekompression, denn wo eine solche sitzt, wusste ich schon damals nicht). Ich dachte, die Vorderachse verliert die Bodenhaftung, so sehr hat die Schleppernase geschaukelt unter Meisters Gekurbel.... und dies ist zumindest kein Mythos.
Damals ist er allerdings nicht angesprungen (womöglich stand der Abstellhebel auf "H"...

Freilich, Herkules damals.... das konnte so nicht gehen... auch Herkules ist zwar nicht schwächlich (wenngleich nicht so ein Doppelmensch wie Meister), aber als Kind halte ich das für völlig ausgeschlossen. Es sei denn, mit Dekompression..... :)

Grüße, Jan
 
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Hallo Jan,

ich bin ein Leichtgewicht von ca. 63 kg und habe es bisher nicht geschafft, eine Holderfräse (A15) mit Einzylinder 2-Takt-Diesel (ohne Dekompression) rum zu kriegen trotz Zündhütchen. Man muss den Punkt genau kennen. Die Gefahr des Rückwärtslaufens besteht außerdem.

Wahrscheinlich ginge der Start mit Dekompression sogar, weil die Kurbelwelle ja auf eine ordentliche Drehzahl käme, aber mir wäre das schon zu aufwendig und v.a. zu gefährlich wegen der gebrochenen Hand. Ob das aber reicht weiß ich nicht, wenn auch früher die mehrzylindrigen PKW-Benziner grundsätzlich mit der Kurbel angeworfen wurden, aber das sind andere Verdichtungen.

Deutz hat vermutlich schon daran gedacht, die Motoren tatsächlich durch Anwurf zu starten. Ich denke da v.a an die Stationärmotoren für Stromaggregate oder andere Anwendungen, die einen Antrieb erforderten. Man ersparte sich dadurch ja die gesamte Elektrik, die zum Start notwendig ist, denn ein Diesel braucht zum Betrieb ja rein gar nichts davon. Vermutlich ist dann auch die Glühkerze mit einem Luntenhalter ersetzt.

Also ich habe zumindest noch keine Pumpenplatte für 2-Zylinder mit Dekompressionshebeln/-knöpfen gesehen. Probieren würde ich's natürlich auch, wenn ich so eine hätte.

Grüßle
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F3L912er

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Hallo,

bis jetzt habe ich noch keinen 2 Zylinder mit Kurbel gesehen, der sich nicht per Hand anwerfen läßt. Bis jetzt habe ich Hela's mit 18 und 22 Ps, Hanomag R19, Eicher mit 28 Ps angeworfen.
Die Kurbel läßt sich sich in 2 Positionen einführen, ich mach es so, dass die Kurbel nachdem der 2. Zylinder seinen Verdichtungstakt hinter sich hat auf 6 Uhr steht. Das hat den Vorteil, dass ich sofort auf Zug arbeiten kann und so in die Puschen komme. Ich verwende nie den Dekompressionshebel. Das mag sich jetzt anhören wie es will, ist aber so. Habe allerdings auch ein gutes Kampfgewicht.

Gruß
F3L912er
 
Deutz jojo

Deutz jojo

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hallo

bei mir im Ort gibt es einen Deutz (ich weis nicht was für einer aber 24PS oder so aber ich glaube ein zweizylinder) und der besitzer ein älterer Herr hat den mal angekurbelt. Ein jüngerer hat es auch versucht hat es aber nicht geschaft. Von daher glaube ich das es einen giebt aber nur sehr schwer anzubekommen ist.
 
Doc Jan

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...vielen Dank für Eure Antworten.

Ich glaube, dass ein ganz wesentlicher Punkt ist, dass man das Ankurbeln auch erlernen kann, z.B. mit dem o.g. Trick des Starts direkt nach der "Verdichtungshürde"... Es mag blöd klingen und ist hinsichtlich der Kompression ein schlechter Vergleich, doch früher hatte ich selbst Probleme beim Anwerfen meiner alten Kettensäge, nämlich öfter nen Riss ins Handgelenk bekommen, was sich mittlerweile als lächerlich leicht erweist, ohne dass die Körperkraft gestiegen wäre.

Hab' noch eine andere Frage, die mit der Kopplung der Zweizylindertakte einhergeht. Mit der Andrehkurbel bedient man ja nicht die Kurbelwelle, sondern die Nockenwelle, also 2 volle Umdrehungen für einen kompletten 4er-Takt.
Nun zündet der Motor im Leerlauf absolut gleichfrequent, man könnte also ein Metronom danebenstellen, welches die Zündungen deckt.
Dies kann ja nur gehen, wenn beide Zylinder entweder gleichzeitig zünden :
Verdichtung 1 mit Verdichtung 2, Arbeit 1 mit Arbeit 2, Auspuff 1 mit Auspuff 2 und Ansaug 1 mit Ansaug 2
Oder aber um genau 2 Takte versetzt zünden (Paralleltwin:(
Verdichtung 1 mit Auspuff 2, Arbeit 1 mit Ansaug 2, Auspuff 1 mit Verdichtung 2 und Ansaug 1 mit Arbeit 2
Anders kann ich mir die regelmäßige Tonfolge der Zündung nicht erklären. Beide genannten Varianten müssen allerdings falsch sein, da nach Motorenskizze die Kolben gegenphasig arbeiten (Gegenläufer).
So könnte also
Verdichtung 1 mit Ansaug 2, Arbeit 1 mit Verdichtung 2, Auspuff 1 mit Arbeit 2, Ansaug 1 mit Auspuff 2
eine korrekte Abfolge sein (die man auch eher beim Ankurbeln spürt!).
Doch dieser Motor würde doch nicht regelmäßig klingen, weil eben die Arbeitstakte direkt hintereinander liegen?

Wo ist mein Denkfehler?

Danke für Tipps, Grüße, Jan
 
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Obrschwob

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Hallo Jan,

JEIN. Die Andrehkurbel hat 2 mögliche Stellen, um sie anzusetzen. In der Tat ist bei älteren 612er-Schleppern der Ansatzpunkt an der Nockenwelle (evtl. auch am 712?). Sichtbar ist das Loch in der Motorhaube, das nicht zentrisch darin gebohrt ist (beim /54 und ...?). Den Motortyp kann ich nicht mit Sicherheit sagen, ich meine es ist am F2L612 so.

Bei meinem F2L612/5-NK ist aber mit dem F2L712-Motor der Andrehpunkt tatsächlich die Kurbelwelle.

Bzgl. der Motortakte muss man einfach genug Schwung haben, um über den Verdichtungspunkt zu kommen. Wenn ein Zylinder zündet reißt er auch den anderen mit und das reicht zum Start.

Mit Dekompression hat die Schwungscheibe vor Verschluss bereits eine gewisse Rotation und hilft ordentlich beim Überschreiten des Verdichtungspunktes, erleichter also ungemein. F3L912er hat das gut erklärt. Mir fehlt allerdings das Kampfgewicht für den Anwurfschwung. Ein alter Landwirt hatte es mir an der besagten Holderfräse gezeigt und immer ein bisschen mit der Kurbel geschaukelt, um sie dann im richtigen Moment durchzuziehen.

Grüßle
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Doc Jan

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Hallo,

das ist Interessant: Im Handbuch ist ne Skizze, in welcher sowohl Kurbelwelle als auch Nockenwelle die Andreh-Klaue besitzen. Mein Kurbel-Führungsloch ist genau mittig angebracht; muss nun mal nachsehen, welche Klaue bedient wird.
Mit der Kurbelwellen-Variante wird man sich ungleich schwerer tun, nachdem bei nur halbem Zahnradumfang die gemittelte Kraft doppelt so groß sein muss (im Vgl. zum Nockenwellen-Andrehen). Vielleicht hat die Kurbelwellenvariante aber auch Vorteile, da man schneller über kritische Punkte hinwegkurbelt...?

Meine andere Frage war vermutlich zu verwirrend gestellt. Nochmal ein Versuch:

Der Motorskizze entnehme ich, dass die Kolben gegenläufig angeordnet sind. Wenn der eine nach u(nten) geht, bewegt sich der andere nach o(ben).

Das bedeutet (die Zeitachse läuft nach unten:(

Zeitpunkt ------- Zyl. 1 ------- Zyl. 2
--- 1 ----------------- o ----------- u -----
--- 2 ----------------- u ----------- o -----
--- 3 ----------------- o ----------- u -----
--- 4 ----------------- u ----------- o -----

Da die Zündung (Beginn des Arbeitstakts) nur in Stellung o möglich ist, ist nach obigem Schema gleichmäßiges Zünden dahingehend unmöglich, da die Zündung von Zylinder 2 (unter der Annahme, dass Zylinder 1 zum Zeitpunkt 1 zündet) nur zum Zeitpunkt 2 oder 4 möglich ist, nicht aber zum Zeitpunkt 3.

Dann würde sich als "gemeinsames Taktbild der Zündung von 2 Zylindern" (Zündung mit * gekennzeichnet) ergeben:

* * 3 4 oder 1 * * 4 (was aus Symmetriegründen identisch ist)

und nicht 1 * 3 *

Und nur letzteres ist doch als gleichmäßig abwechselndes Zünden von 2 Zylindern wahrnehmbar, oder? Was verstehe ich nicht? Wahrscheinlich höre ich eine Gleichmäßigkeit, die gar nicht vorhanden ist? Oder mein F2L 612 ist nicht mit gegen-, sondern mit gleichläufigen Kolben ausgestattet?

Grüße, Jan
 
Doc Jan

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Hallo,

Muss mich korrigieren: Ankurbeln der Kurbelwelle ist natürlich leichter, weil man für die kompletten 4 Takte 2 ganze Drehungen und nicht nur 1 hat...

Hab's gemerkt: Die Verdichtungstakte folgen direkt hintereinander, somit auch die Zündungen. Weshalb der Schlepper dann so regelmäßig klingt, weiß ich nicht. Wisst Ihr's?

Und dann kam's, wie es kommen musste: Hab ankurbeln wollen, die Kiste springt auch an, aber rückwärts. Hab' mich zuerst nur gefragt, weshalb Öl aus dem Luftfilter spritzt und Abgase rauskommen. Erst beim Fahren hab' ich's geschnallt, weil ich ja 5 Rückwärtsgänge hatte. Mal abgesehen davon, dass so eine Aktion bestimmt nicht dolle ist für alles (der Auspuff saugt Luft an, die Ventile werden in ihrer Funktion pervertiert, der Auspuff kommt aus dem Ölbadluftfilter und nimmt sich noch Öl dabei mit), muss ich nun mit ernsthaften Folgeschäden rechnen?

Grüße, Jan

PS:
Bevor die Fragen kommen, wie man den Schlepper rückwärts (also bei Ansicht der Nase gegen Uhrzeigersinn) ankurbeln kann.... Knackpunkt sind die beiden Verdichtungsphasen, welche um 180 Grad auf der Kurbelwelle und somit bei mir auch auf der Handkurbel versetzt ankommen (auf der Nockenwelle beträgt dieser Versatz logischerweise 90 Grad). Schafft man die Überwindung der ersten Verdichtung und scheitert man an der zweiten, so drückt die unüberwundene zweite Verdichtung die Welle Rückwärts gegen die erste Verdichtung und zündet diese, eben rückwärts. Kann auch sein, dass die zweite Verdichtung gerade so gezündet wird, aber wieder zurückgeschmissen wird.

Fazit: Muss noch üben..... ;)
 
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Xolger

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Moin,
nur mal kurz zur Korrektur:
Die Nockenwelle dreht halb so schnell wie die Kurbelwelle - nicht, wie weiter oben vermutet, doppelt. Das heißt wiederum, dass wenn man die Andrehkurbel auf die Nockenwelle aufsteckt man für eine Kurbelumdrehung zwei Motorumdrehungen erhält - und sich doppelt anstrengen muss. Das würde wirklich nur mit einer Dekompressionseinrichtung funktionieren.

Zum Motorgeräusch und dem Zündabstand: Die Zweizylinder sind Gegenläufer, es gibt damit sozusagen immer abwechselnd eine kurze und eine lange Pause. Hören kann ich das interessanterweise an meinem F2L511 auch nicht. Wahrscheinlich bin ich einfach zu unmusikalisch dafür... Aber man kann es fühlen, wenn man die Abgase gegen die Hand blasen lässt.

Motor rückwärts laufen lassen hat noch ein weit größeres Problem: Die Ölpumpe. Wenn die Kurbelwellenlager trocken laufen - dann teuer...

Holger
 
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Doc Jan

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Hallo Holger,

ja, Danke für die Korrektur. Hab' mich oben schon selbst verbessert, doch das ging wohl inmitten meiner Schreib-Ergüsse unter... ;)

Danke für den Tipp mit dem Auspuff-Fühlen.... :) Nee, zu unmusikalisch bist Du sicher nicht. Ich hör's ja auch nicht. Und von Musik versteh ich zumindest mehr als von Schleppern. Was allerdings nichts heißen mag...

Hab' auf die Schnelle folgende Problemfaktoren hinsichtlich des Rückwärtslaufens zusammengetragen:
* Zahnradölpumpe (Schmieröl) schmiert nicht
* Hydraulikölpumpe läuft verkehrt herum (meine ist von ATE; hat zuvor schon gesirrt. Nach der Rückwärtsaktion nen Tick doller, doch jetzt wieder normal, bin im Anschluss noch wenige km mit normal drehendem Motor gefahren).
* Lichtmaschine dreht falsch herum; also vermutlich Verpolung, außerdem kann sie sich dabei verkanten.

Da ich den Schlepper nur nen halben Meter "verpolt" gefahren bin (im 1. Gang, eben rückwärts), er außerdem nicht länger als insgesamt 2 Minuten gelaufen ist (und zwar ohne Last), von zuvor aber schon warm war, denke (oder besser hoffe!) ich auf keine Folgeschäden durch ausbleibende Schmierung usw..

Grüße, Jan
 
Derek Grießl

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Ich kann zwar nicht wirklich mitreden, da ich keine Kurbel habe.

Und wenn ich mich recht erinnere muss ich mein vorderes Zugmauk abschrauben um die einstecken zu können.

Aber ich finds trotzdem Geil mitzulesen :D
 
Doc Jan

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Hallo,

meine neuen Erkenntnisse:

Der regelmäßige Sound des Zweizylinders ist damit zu erklären, dass man nicht die Zündungen von Zyl 1 und Zyl 2 abwechselnd hört, sondern eine verschmolzene Doppelzündung (man nimmt im Leerlauf also nur die Lange Pause wahr, siehe Beitrag von Xolger).

An warmen Tagen ist es überhaupt kein Problem, den F2L 612 von Hand anzukurbeln, heute ist mir das zur Abwechslung mal richtig herum geglückt bei Kompression. Im Vordergrund steht weniger die Kraft als vielmehr die Technik! Dem präzisen Beitrag von F3L912er ist nichts hinzuzufügen.
Sicher ist das Andrehen leichter, wenn es an einem so warmen Tag wie heute geschieht. Aber dann kann das auch ein Kind, sofern es in Kenntnis dieser Technik ist.

Dann hatte ich mal ausprobiert, ob meine Lichtmaschine noch funktioniert oder aber einen Schaden genommen hat. Sie sorgt weiterhin für Spannung (das kann man durch kurzes Abnehmen des Massebands an der Batterie bei geschaltetem Licht leicht prüfen).
Problematisch wäre vermutlich auch nicht, dass sie entgegen ihrer Drehrichtung umpolt (was sie höchstwahrscheinlich gar nicht macht), sondern dass sie mechanisch meckert, sich also etwas verkantet.
Hab' spaßeshalber meine Hand draufgelegt und bin erschrocken, denn sie war sehr heiß! Nicht gerade am Kochen (hab' einige Beiträge zu dem Thema gelesen), aber deutlich wärmer als alle anderen äußeren Schlepperteile. Nun habe ich in meinem ganzen Leben diese LiMa nie im Betrieb berührt. Kann also sehr gut sein, dass die schon anno 1975 sehr heiß wurde und nicht erst seit dem rückwärtslaufenden Motor.
Was meint Ihr? Sollte wohl mal die Ausgangsspannung in Abhängigkeit der Motordrehzahl messen, oder?

Und noch zu guter Letzt, da das Thema Ankurbeln doch schon wieder sehr emotionsgeladen diskutiert wird.
Nein, ich bin nicht der Meinung, dass man gänzlich auf das Kurbeln verzichten sollte. Lt. Manual soll man ausdrücklich im Winter "vorkurbeln". Klar, einige Unannehmlichkeiten hätte ich mir sicher erspart (z.B. u.U. o.g. heiße Lichtmaschine..). Der einzige Aspekt, unter dem man das Ankurbeln vermeiden sollte, ist die potenziell hohe Verletzungsgefahr, da man bei Verletzungen asozial handelt, indem man die Krankenkassenbeiträge anhebt.. Doch dann dürfte man auch nicht mehr Skifahren gehen...
Ansonsten: Klar, das ist nichts anderes als ein Kratzen an der Männlichkeit, geb' ich gerne zu. Ist das aber so schlimm? Die 100 m-Läufer bei Olympia stehen ja auch nicht auf der Aschebahn, weil sie ner Gazelle hinterhersprinten und nur so ihr Grundbedürfnis auf Nahrung decken können...
Es macht einfach Spaß, und die ganze Schleppergeschichte ist für mich in großen Teilen Spaß. Wenn's ernst würde, hätt' ich mir längst schon nen Agrotron gezogen.. ;)

Viele Grüße, Jan
 
Derek Grießl

Derek Grießl

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Hallo und Tach auch,

Du hast nie eine Lima im Betrieb berührt ????????

Die wird ganz schön warm, ich würd sogar sagen das sie heiss wird.

Mein Autoelektriker des Vertrauens sagt das das wohl so i.O. ist.

Also: Hand drauf und wenns fast weh tut, dann fühlt die Lima sich wohl

In diesem Sinne, bis bald
 
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team D25.2 S

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Hallo hab nen F2L712 und kapier nich richtig wie das ankurbeln von Hand funktioniert. Denn die Glühkerzen brauchen doch Strom um zu glühen und den Diesel zu enzünden oder nicht.
 
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F1und2L514

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gute Motoren springen ohne glühen an, sonst könnt man ja auch Lanz oder Hanomag fahren :)
 
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uli0601

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Hallo in die Runde,

muß ganz kurz etwas dazufügen was die Kurbel betrifft.

Diese Kurbel hatten früher auch viele KFZ, mein Peugeot 404 hat auch eine, und die ist durchaus praktisch.
Die gehört nicht unbedingt zum Anlassen sondern leistet wertvolle Dienste z.B beim Ventile einstellen da man den Motor bequem per Kurbel weiterdrehen kann.
Zum anderen kann man die Kurbel dazu benutzen den Motor bei sehr kalter Witterung zurerst einmal mit der Kurbel ein bischen, bzw. ein paar Umdrehungen zu drehen, beim Diesel natürlich nur mit Dekompression möglich außer man hat viel Kraft, der Anlasser tut sich dann etwas leichter. (Ist z.B. in der BA vom 404 so beschrieben).
Schade das mein Schlepper keine hat, die hätte ich schon oft brauchen können für obige Fälle.

Gruß Uli
 
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