Guten Abend,
Niemals Nitro- Verdünnung in Kunstharzlack! Die löst die Grundierung an und dann hat man Effektlackierung.
Kunstharzlack/Alkydharzlack nur mit Universalverdünnung, aber keine Nitro- Universalverdünnung! Natürlich geht auch Kunstharzverdünnung oder Kunstharz- Härterverdünnung. Das ist eine Übungssache, die richtige Viskosität zu erreichen. Lieber etwas zu dünn als etwas zu dick. Es gibt dafür Messbecher, mit denen der Durchfluss pro Zeit ermittelt wird und damit die Viskosität eingestellt werden kann. Ich mache das nach Gefühl. Beim umrühren des Lackes mit der Verdünnung mit einem Holzstab sieht man nach dem herausziehen aus der Mischung, wann der Lack am Holzstab anfängt abzutropfen und wie schnell dies geschieht.
Bei 2 K- Lack nur dafür spezielle Verdünnung, ebenfalls keine Nitro Verdünnung! Zudem benötigt 2 K- Lack dafür geeigneten Härter. Das alles im möglichst richtigen Mischungsverhältnis, womit automatisch auch die korrekte Viskosität erreicht wird.
Wichtig ist auch die korrekte Einstellung der Lackierpistole und des Luftdruckes sowie der Abstand zum lackierenden Objekt und die Geschwindigkeit mit der man die Lackierpistole bewegt.
Wenn das alles stimmt gibt es noch die Oberflächentemperatur des zu lackierenden Objektes. Optimalerweise über 5 Grad Celsius und nicht über 40 Grad Celsius.
Die erste Schicht immer nur dünn einnebeln und einwirken lassen. Das ist die "Klebeschicht". Dann mehrere dünne Schichten auftragen. Profis können das in einem Durchgang. Ich lackiere immer 4 bis 6 Durchgänge über Kreuz. Wenn man von waagerecht auf Senkrecht lackieren über geht nicht vergessen, vorher die Lackierdüse um 90 Grad zu drehen, damit der Lackierstrahl waagerecht liegt. Sonst hat man sehr schnell einen Lackläufer produziert.
Die Kanten zuerst deckend lackieren und niemals mitten im Bauteil aufhören zu lackieren oder die Lackierrichtung ändern, weil sonst genau an diesen Stellen zu viel Lackmaterial aufgetragen wird, dass ebenfalls zu Läufern führen kann.
Wenn es anfängt zu glänzen aufhören mit lackieren, weil zwischen Glanz und Lacknase oder Gardine ist ein schmaler Grat. Wenn es dann doch passiert, nicht schlimm. Nur nicht versuchen mit dem Pinsel da was glatt zu streichen. Das sieht nicht so dolle aus. Einfach alles trocknen lassen und dann mit 800 er bis 1200 Nassschleif Papier VORSICHTIG mit viel Wasser raus schleifen und abschließend polieren. Das ist nicht so einfach, man kann natürlich auch alles komplett anschleifen und neu lackieren oder die Nase einfach drin lassen. Ab Werk waren auch diverse Lacknasen drin.
Friedrich