Das ist wohl nett gemeint, aber ziemlich verunglückt.
1. Die Frontladergröße hängt von der Schleppergröße und nicht vom beabsichtigten Einsatzweck ab. Die Größe I wurde für Schlepper bis etwa 15 PS verwendet ( und ist vor allem durch den Hanomag R12 bekannt ), aber schon der Wittenburg-Lader am F1L 514/51 ist Gr. II. Bis ca. 1960 reichte die Größe II bis etwa 30 PS, ab 30 PS dann Gr. III. Ab 1960 verschoben sich die Grenzen nach oben: Der D 15 hätte einen Frontlader der Gr. I bekommen ( ist sowas jemals verkauft worden? ), ab D 25.2 gab es Größe II bis zum D 40 L, nachher auch bis zum D 5005 und bis zum D 5006, Gr. III dann ab D 40.1, ab D 5005 und ab D 5006 usw.
2. Die Größenklassen sind von fast allen Frontladerherstellern so angewandt worden. Insofern war das eine quasi inoffzielle Normung und jedenfallls kein Baas-Spezifikum.
3. Es paßt keineswegs immer ein FL der Gr. II von einem Deutz an einen Eicher, solange der Konsolen für Gr. II hat. Es paßt noch nicht mal immer ein FL irgendeiner Größ von einem Deutz an einen anderen Deutz mit Konsolen für dieselbe Größe. Zwar ist das häufig der Fall, aber nicht immer.
4. Das Kennzeichen der alten Baas-Lader ( bis in die 80er Jahre ) ist die Ovalrohrschwinge, die es nur bei Baas gegeben hat. Fachwerk- Rohrschwingen gab es von Wittenburg ( vor Baas, denn Baas war der Schwiegersohn von Wittenburg ) und nachher wieder von LFE für Hanomag ( und bei anderen Herstellern, z.B. für den Kistle-Fendt ). Jedenfalls hatte der Kunde keine Wahl zwischen Rohr- oder Ovalrohrschwinge (außer vielleicht in einzelnen Fällen in der Übergangszeit um 1956 )
5. Mit "Umbohren" wird es nur in den seltensten Fällen getan sein. Wenn man versicht, z.B. eine Konsole vom D 25.1 S auf einen D 3005 "umzubohren", dann wird man ziemlich heftig auf Granit beißen. Da kann man genau so gut eine neue Konsole anfertigen.
6. Den Markennamen Baas gibt es seit etwa 2005 ( letzte agritechnica ) nicht mehr. Die Lader werden jetzt unter Namen Trima ( lange Jahre vorher als Baas-Trima ) vermarktet. Trigema ist hingegen ein Textilhersteller ( Socken? Unterhosen? Rheumabinden? ). Trima wiederum war ein schwedischer Hersteller, der von Alö übernommen worden ist. Alö-Frontlader wurden unter der Marke Quicke verkauft. Heute werden dieselben Lader einmal als Trima und zum anderen in leicht modifiziertem Äußeren und mit sichtbehindernden Blenden als Quicke ( zu höherem Preis ) verkauft. Baas wurde von Trima und damit dann mittelbar von Alö übernommen, weil man sich zu lange auf seiner in Deutschland marktbeherrschenden Stellung ausgeruht hat. Einerseits war die im Prinzip geniale Ovalrohrschwinge bei den ständig steigenden Schlepperleistungen nicht mehr erste Wahl, und zum Anderen hat Baas den Trend zum Einfahrfrontlader völlig verpennt. Die konnte man in Schweden ( Modig, Alö usw. ) und Österreich ( Hydrac, Hauer ) schon kaufen, als man in Wedel bei Baas nicht mal wußte, was das sein sollte. Sowas ist immer gefährlich.
Gruß
Michael