Bodenfräse - verdichtete Sohle. Wie?

Diskutiere Bodenfräse - verdichtete Sohle. Wie? im Forum Ackerbauliche Fragen im Bereich die tägliche Arbeit - Moin, Vorweg: ich beschäftige mich damit, ein Gemüsebeet nach Ernte wieder schnuck zu machen. Also Krautreste einzuarbeiten, ohne den Handspaten...
Landybehr

Landybehr

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Moin,

Vorweg: ich beschäftige mich damit, ein Gemüsebeet nach Ernte wieder schnuck zu machen. Also Krautreste einzuarbeiten, ohne den Handspaten zu benutzen :rolleyes: . Andere Einsätze könnten noch dazu kommen. Eine Fräse macht, wenn ich so bei Youtube gucke, schöne Ergebnisse. Ich hab nur keine Fräse. Andererseits hätte ich ja einen Plug, aber der hinterlässt keine ausreichend glatte Fläche - besonders, wenn ich ihn bediene ^^ .

Naja, ich hab also mal zum Thema Fräse gesucht. Der Hauptnachteil scheint zu sein, dass sie den Trecker schiebt und unter den Messern den Boden verdichtet. Ist das so richtig? Wenn ja, was genau spielt sich da im Boden ab? Die Fräsmesser haben das horizontal gebogene Ende und das schlägt parallel zur Oberfläche durch den Boden. Wieso verdichtet sie unter sich? Der Vorwärtsschub komme, denk ich mir, zustande, weil die Messer wie beim Kraulen im Schwimmbecken arbeiten. Wo verstehe ich das nicht?

Als Anschlussfragen steht, was macht man sonst. Ausser Fräsen und Pflügen. Eine Umkehrfräse gibt es, die hat eine Dreh/Wirkdrehrichtung in Richtung auf den Trecker. Macht die das mit der Sohle nicht? Wo grenzt sich der Einsatz zur einfachen Bodenfräse ab?. Ich verstehe, die Umkehfräse gräbt etwas gröbere Steine unter die Oberfläche. Das klingt erstmal gut, warum "will" man denn da noch eine einfache Fräse benutzen?
 
schluetel

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Wie groß ist das Gemüsebeet denn?
Mit welchen Fahrzeugen ist es befahrbar?
Was soll geerntet werden?
Die Fragen sollten vielleicht erst mal beantwortet werden.

Mir fällt da noch die Spatenmaschine ein: Link

Mark
 
Deutz45nullfuenf

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Und wie ist dein Boden beschaffen?
Für ein kleines Beet ist eine Fräse eigentlich gut geeignet und kommt eben auch gut mit viel organischer Masse klar.
Es muss aber trocken sein.

Und auf trockendem Sandboden bekommt man meiner Meinung nach kaum Verdichtungen mit der Fräse hin.
 
Landybehr

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Hi, das Beet, das ich meine, ist 100 Quadratmeter gross. Ein Bekannter hat ein ähnlich großes.
Mein D50.1S kann da gut drauf fahren. Aber an im Grunde drei Seiten ist dieses Beet begrenzt und deswegen kann ich nur rückwärts anfahren. Mein Deutz ist eigentlich etwas gross dafür. Womöglich :). Aber wo er nun mal da ist, will er auch benutzt werden ;) .
 
Landybehr

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Auf diesem Beet wächst Verschiedenes. Für den Eigenbedarf. Kohlrabi, Zucchini, Zwiebeln, Möhren, Kürbisse, etwas Mais, Schnittlauch, Petersilie. Naja, nicht immer alles auf einmal. Und ich hab bestimmt was vergessen. Meine Schwägerin macht das. Ich stehe für die Grobarbeit zur Stelle 8)
 
schluetel

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100 Quadratmeter sind zum Beispiel 10x10m. Wenn Du da Rückwärts mit Schlepper und Fräse reinfährst, dann die Fräse einschaltest und losfährst, bewegst Du den gesamten Boden ca 30cm nach hinten. Vorne wird Dir der Boden fehlen. In der Zeit wo Du den Boden wieder ausgleichst hast Du die Fläche mit dem Spaten bearbeitet.


Aber an im Grunde drei Seiten ist dieses Beet begrenzt
Dann fällt das Pflügen wohl auch raus.

Mark
 
Deutz45nullfuenf

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agria oder Honda haben Fräsen für 100m2... ;)
 
Deutz45nullfuenf

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Ich verstehe ja auch Hendriks Ansatz... wenn man einen Schlepper hat, dann wäre es schön das damit zu machen.
Eine Fräse mit eigenem Motor steht sich ja auch an 363 Tagen im Jahr kaputt.

Wenn du die Fräse erst mal hast finden sich auch Freunde und Bekannte die mal was gefräst haben wollen... ;)
 
Landybehr

Landybehr

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Dass die Erde erstmal von der Fräse fortbewegt, also "nach hinten" geschaufelt wird, daran hab ich noch gar nicht gedacht. Dabei klingt das sehr logisch.
Ist das bei einer Umkehrfräse vielleicht anders?

Ansonsten, ja, pfügen ist auf der Fläche nicht so glücklich. Ohne den Deutz macht das natürlich aber sowieso zu wenig Spass. Und ein Anbaugerät ist übertrieben. Aber ich hab schon eine Vorstellung, wer sich dann so noch melden wird - wie Harm schon vermutet. Da kommen auchnandere Flächen hinzu. Doch das mindert nicht die Spinnerei dahinter 8)
 
A

agp8x

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Es gibt ja verschiedene Messerformen, für verschiedene Einsatzzwecke. Winkelige um ganzflächig zu schneiden, gebogene zum Auflockern und Mischen, fast gerade zum Hacken.
Die Verdichtungen die du angesprochen hast kannte ich noch gar nicht, hier wurde das aber schon mal diskutiert.
Was ich kenne ist die Schmierschicht, die bei zu feuchten Boden entstehen kann.

So eine Fräse kann schieben, ja. Aber normal hängt ja was zum Bremsen davor ;)
Auf einer unserer Flächen ist nahe am Weg ein nasses Loch, da habe ich schonmal die Fräse als Hilfsantrieb zum Verlassen der Fläche gebraucht :whistling:

Grüße,
Clemens
 
Obrschwob

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Hier mal einige Eigenschaften der Fräse:

  • Die Zerkleinerung und Einarbeitung von Pflanzenteilen hängt ab von der Drehzahl des Rotors, der Fahrgeschwindigkeit des Schleppers und der Arbeitstiefe der Fräse. Daraus ergibt sich die Bissengröße.
  • Die Werkzeuge arbeiten durch Schnittwirkung, weniger durch Wurflockerung wie bei gezogenen Geräten (Pflug, Grubber). Die Abdeckhaube kann da zusätzlich krümeln - je nach Einstellung.
  • Sie vereint i.d.R. die Primär und Sekundärbodenbearbeitung, also Bodenlockerung und Saatbettbereitung, was im Garten-/Gemüsebau eben gerne deshalb so gewünscht ist.
  • Die Arbeitstiefe sollte die 15cm nicht überschreiten, da sie dann im Energieverbrauch mit dem Pflügen gleichzieht und Verdichtungen bei Regen nach dem Fräsen denkbar sind und sie tiefe Bodenschichten zerstört
  • Zu trocken sollte der Boden nicht sein: sie hüpft dann auch gerne, zu naß aber auch nicht, weil dann Schmiereffekte entstehen, Poren zugeschmiert werden.
  • Bei zu großer Drehzahl und kleiner Fahrgeschwindigkeit neigt der gefräste Boden stark zur Verschlämmung; Lößböden mit ihrem hohen Schluffanteil sind da sehr anfällig
  • Die Fräse zerstört die Bodenstruktur und widerspricht damit der konservierenden Bodenbearbeitung; auch das Bodenleben wird nicht positiv beeinflußt.
  • Bei Problemwurzelungräsern bzw. -kräutern wie Quecke, Giersch ist sie sehr wirksam in der Vermehrung selbiger: ein Schnitt ergibt 2 neue! Die Scheibenegge kommt gleich danach...
  • Bei gleicher Drehrichtung wie die Fahrrichtung arbeitet die Fräse nach hinten; man fräst also nicht bergauf, da sich sonst der Acker nach "unten" bewegt. Es gibt - sehr selten- auch Fräsen die gegen die Fahrtrichtung arbeiten, die nötige Zugkraft steigt dann ordentlich.
  • Bei kurzen Flächen ist sie schnell eingestellt und recht effektiv.
  • Die Arbeitsbreite ist meist unter bis max. 3m; größere Arbeitsbreiten (wenn auch verfügbar) machen auch kaum Sinn, da dann gezogene Geräte meist wirtschaftlicher sind.
Das dürfte eine Entscheidungsgrundlage sein... ohne Anspruch auf Vollständigkeit!

Griaßle
Martin
 
RB7862

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Hallo Hendrik,

Ich habe genau das in diesem Frühjahr gemacht! 2m Fräse hinter dem D50.1S und den Garten ca 15cm tief durchgefräst. Ersetzt sehr viel Handarbeit!!

Tatsächlich müssen pro Fräsgang ca 2 Schubkarren voll Erde vom Beginn der Frässpur zum Ende gekarrt werden. Aber das war es mir wert! Wunderbares Saatbeet, alle organischen Reste, inkl. Mist, eingearbeitet.

Fertig zur Saat!
 
Landybehr

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Danke Euch, eine Grundlage zur Entscheidung war das jetzt wirklich! Ein kleiner Extradank an Martin. Du fasst da kurz mal so viel zusammen... das hat mir Google (bzw Ecosia) nicht mal zusammengetragen.
Wertvoll auch der Einsatzbericht. Bezüglich der Breite hatte ich erst begonnen, zu denken.
Ich werde jetzt mal die gucken, was Inserate so hergeben.
 
Thema: Bodenfräse - verdichtete Sohle. Wie?
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