Getriebe Dx 6.21

[Deutz8006Lukas]

Moin Franz,

Dein Beispiel oben stimmt im Prinzip.

Allerdings hat MaUs mit seiner Aussage bezüglich der Anzahl der verbauten Lager auch recht. Ich persönlich denke, dass 300-500 NM auch schon einiges sind.

Stellt sich nun die Frage, welche Werte korrekt sind. Habe heute einen langjährigen Deutzmechaniker (in Ruhestand) dazu konsultiert. Er konnte mir keine prompte Antwort darauf geben. "Ordentlich fest" war seine Aussage. Das bringt uns hier aber auch leider nicht weiter.

Falls du weitere Infos bzgl. der Muttern bekommen kannst, wäre das super ..

Gruß,
Lukas

 

[Erber]

Hallo!

Mit Werten kann ich zwar noch nicht dienen, bin aber auf ein paar interessante Begriffe und Erklärungen bezüglich Einbau von Kegelrollenlager gestoßen:

1.) Kegelrollenlager benötigen eine Vorspannung. Diese kann durch das Gewicht von einzelnen Komponenten erreicht werden (ist bei dem Einbau in der Hinterachse leider nur der Fall wenn der Traktor auf der Seite liegt; also eher ungünstig) oder eben durch Vorrichtungen wie die Mutter SW90 in unserem Fall.

2.) Ohne Vorspannung beginnt die Achse zu schwingen, was einmal die Laufruhe, andererseits auch die Lebensdauer negativ beeinflusst, da die Rollen und Laufflächen punktuell belastet werden.

3.) je größer die Lager, je höher die Last und je größer der Drehmoment welcher durch die Welle übertragen werden muss umso höher muss auch die Vorspannung sein.

4. Erkenntnis: Wenn Stoßbelastungen auftreten können ist die Vorspannkraft ebenso zu erhöhen.

So, wer sich jetzt noch auskennt bitte dringend bei mir melden, ich kenn mich nicht mehr aus

Aber mir werden die 300Nm immer sympathischer...

 

[Kai6.05]

die 300-500Nm ist durchaus korrekt! Kegelrollenlager werden mit Vorspannung montiert, damit sie vernünftig arbeiten.

MfG Kai

 

[Deutz8006Lukas]

Hallo zusammen,

Bleibt aber immer noch die abweichende Zeichnung im WHB , weiter oben. Dort sind drei Kegelrollenlager verbaut, beim Agrostar aber defenitiv nur 2. Einmal direkt im Achstrichter (zum Radflansch hin) und einmal im Getriebegehäuse, zur Lagerung des großen Zahnrades.

Eventuell gelten beim Agrostar dadurch doch andere Angaben. Ich bin auf dem Gebiet leider auch kein Experte und kann demnach nicht beurteilen, was es ausmacht, dass beim DX ein Lager mehr verbaut ist.

Bevor ich aber 300-500 NM mit der dicken 3/4" Ratsche walten lasse, hinterfrage ich das lieber nochmal. Ich habe damals die "36er Mutter" auf der Vorgelegewelle beim Agrostar wieder angezogen, mit ungefähr 350NM , das war schon nicht ohne. Trotz langem 3/4" Drehmomentschlüssel von Gedore.

Gruß,
Lukas

die 300-500Nm ist durchaus korrekt! Kegelrollenlager werden mit Vorspannung montiert, damit sie vernünftig arbeiten.

MfG Kai

 

[Karel Vermoesen]

Hallo,
Das TW 904 hat drei Lager am Steckwelle, genau wie auf die Zeichnung von Lukas.
Zwei Lager sind beim kleineren TW 901 und 902 montiert.
Die Lagervorspannung wird nicht durch die SW90 Mutter bestimmt, sondern durch
die Abstandshülse zwichen beide konische Lager.
Die breite dieser Abstandhülse ist zu berechnen und gegebenfalls an zu passen.
Dan sind nochmal 0 bis 0,2mm ab zu ziehen, das macht die Vorspannung des Lagers.
Nun kan die SW90 Mutter mit 300-500 Nm (30-50 m/kg) angezogen werden ohne das
die Vorspannung am Lager ändert.
Mit freundlichen Grüßen,
Karel Vermoesen

 

[Deutz8006Lukas]

Hallo,
Das TW 904 hat drei Lager am Steckwelle, genau wie auf die Zeichnung von Lukas.
Zwei Lager sind beim kleineren TW 901 und 902 montiert.
Die Lagervorspannung wird nicht durch die SW90 Mutter bestimmt, sondern durch
die Abstandshülse zwichen beide konische Lager.
Die breite dieser Abstandhülse ist zu berechnen und gegebenfalls an zu passen.
Dan sind nochmal 0 bis 0,2mm ab zu ziehen, das macht die Vorspannung des Lagers.
Nun kan die SW90 Mutter mit 300-500 Nm (30-50 m/kg) angezogen werden ohne das
die Vorspannung am Lager ändert.
Mit freundlichen Grüßen,
Karel Vermoesen

Hallo Karel!

Danke für deine ausführliche Antwort! Das TW904 im Agrostar 6.21 hat aber defenitiv nur 2 Kegelrollenlager auf der Steckwelle montiert, bei meinem sind auch nur zwei Stück montiert gewesen. Einmal am Tellerrad und einmal direkt am Radflansch.

Die Zeichnung , die ich weiter oben mal angehängt hatte, hat allerdings 3.

Gab es eventuell Unterschiede in den Baujahren?

Bei meinem Agrostar 6.21 , Baujahr 1990 ist die Steckachse so gelagert, wie auf der 3. Abbildung in diesem Beitrag! Also ist ja theoretisch zu schlussfolgern, dass bei zwei verbauten Kegelrollenlagern die 300-500 NM nicht gelten, sondern die Anzugsvorschrift in Winkelgraden?!

Viele Grüße,
Lukas

 

[Karel Vermoesen]

Hallo Lukas,
Mittels Fahrgestellnummer und Arbeitsbezeichnung (1103 oder 1107) können wir
das aufklären.
Beim Zweilager Ausführung des TW901 und TW902, wird mittels die Mutter
SW90 die Lagervorspannung eingestellt. Anschlag + 20 à 30°
Mit freundlichen Grüßen,
Karel Vermoesen

 

[Deutz8006Lukas]

Hallo Karel!

Die Fahgestellnummer lautet:
78380050

Typ: D 1107 A-T

Viele Grüße,
Lukas

 

[Karel Vermoesen]

Hallo Lukas,
Das stimmt mit den Daten vom DX6.21, obwohl der eigentlich erst ab Februar 1992 gebaut wurde.
In 1990 gab es DX6.11 und DX6.31. Ich vermute dein Agrostar 6.21 ist ein Vorseriënmodel.
Was ist dan hinten am Hinterachsgehause, hinter den Krafheberblock eingeschlagen.
Mit freundlichen Grüßen,
Karel Vermoesen

 

[Deutz8006Lukas]

Hallo Lukas,
Das stimmt mit den Daten vom DX6.21, obwohl der eigentlich erst ab Februar 1992 gebaut wurde.
In 1990 gab es DX6.11 und DX6.31. Ich vermute dein Agrostar 6.21 ist ein Vorseriënmodel.
Was ist dan hinten am Hinterachsgehause, hinter den Krafheberblock eingeschlagen.
Mit freundlichen Grüßen,
Karel Vermoesen

Guten Morgen Karel!

6600ATD904C steht auf meinem 6.21!

Viele Grüße,
Lukas

 

[Deutz8006Lukas]

Hallo Lukas,
Das stimmt mit den Daten vom DX6.21, obwohl der eigentlich erst ab Februar 1992 gebaut wurde.
In 1990 gab es DX6.11 und DX6.31. Ich vermute dein Agrostar 6.21 ist ein Vorseriënmodel.
Was ist dan hinten am Hinterachsgehause, hinter den Krafheberblock eingeschlagen.
Mit freundlichen Grüßen,
Karel Vermoesen

Guten Morgen Karel!
6600ATD904C steht auf meinem 6.21!

Viele Grüße,
Lukas

Hallo Karel,

Ich habe nochmal in meinen Unterlagen gesehen. Tag der ersten Zulassung ist der 21.September 1992!

MfG.
Lukas

 

[Erber]

Hallo!

Karel, danke für deine Antworten!
Mein 6.21 ist erstmals im Dez. 92 zugelassen worden, und im Getriebeblock ist die Nummer 8045ATPD904C eingeschlagen, die FIN ist 7838/0114.
Laut ET-Liste sind an der Hinterachse nur 2 Lager verbaut (Teil Nr. 10, Rollenlager 320-20X und Teil Nr. 24 Rollenlager 320-18-X.

Ich habe noch nicht ganz verstanden was du bezüglich Lagervorspannung mit "Anschlag +20 á 30°" meinst.
Heißt das auf Anschlag + 20Nm und 30°nachspannen?
Bitte um eine genaue Erklärung.

Danke!

Mfg
Franz

 

[Karel Vermoesen]

Hallo,
Hauptunterschied zwichen TW902 und TW904, sind die Steckwellen und deren Lagerung;
Es bleibt mit also ein Rätzel wieso es auch TW904 mit zwei mahl gelagerten Steckwellen gibt.
Die ET-Liste ist nicht Maßgebent da das bild für alle Agrostars gleich ist.
Eins haben wir daraus zu lernen, es ist peinlich wichtig zu prüfen ob die Steckwellen zwei oder drei
mahl gelagert sind. Da die Anspannvorschriften gans anders sind bei den zwei unterschiedlichen Ausführungen.
Bei die Ausführung mit zwei lager ist die SW90 mutter bis Anschlag zu drehen, das bedeutet man spürt ein
leichten widerstand. Das entspricht ca 10Nm (1m/kg).
Dan ist die mutter nochmal 20 bis 30° weiter fest zu drehen. Dabei wird immer geprüft das die Welle
sich noch weiter drehen läst, seie es mit ein leichten Widerstand (Lager Vorspannung).
Mit freundlichen Grüßen,
Karel Vermoesen

 

[Deutz8006Lukas]

Hallo Karel, Hallo Franz,

Die Steckwelle beim 6.21 ist defenitiv "nur" zweimal gelagert. Wie ich schon weiter oben beschrieben habe, einmal am großen Tellerrad und einmal an dem Radflansch selbst, siehe Fotos weiter oben!

Ich hatte die Steckachse ja schon mal demontiert.

Daraus ziehe ich jetzt den Schluss, dass die Muttern bei unseren 6.21 mit Spannwinkel befestigt werden. Eine solchen Winkelmesser, den es für Ratschen gibt, habe ich noch vom Zylinderkopfschrauben anziehen (aus dem KFZ Bereich).

Immer wieder interessant, welche Unterschiede es bei den Schleppern gab.

Gruß,
Lukas

 

[Deutz8006Lukas]

Hallo,

Habe heute die Muttern entsprechend der Vorgabe angezogen (20° + 30°).Vorher mit +-10 NM handfest angezogen , dann einmal mit 20° und 30° nachgespannt.

In wie weit das einem bestimmten Drehmoment entspricht, kann ich nicht wirklich sagen. Ich habe habe nachdem ich alles angezogen hatte, mal Spaßeshalber in 5NM Schritten mit dem Drehmomentschlüssel gezogen, bei +- 160NM auf der Skala fing er an zu klacken.

Einen Drehwinkelmesser für eine 1/2" Knarre hatte ich noch liegen. Vereinfacht das Winkelanziehen enorm.

Wie siehts es bei dir aus, Franz?

Gruß
Lukas

 

[Erber]

Grüß euch!

Bin leider nicht früher dazu gekommen euch von meinen Fortschritten beim 6.21er zu berichten.

Habe letzten Samstag den Traktor wieder zusammengebaut. Die Muttern an der Hinterachse habe ich jetzt gleich wie Lukas mit den Graden vorgespannt.
Folgende Arbeiten wurden noch durchgeführt: die Gangschaltung abgebaut, gereinigt und alle Gummimanschetten getauscht, die Betätigung der Heckzapfwellen-Vorwahl gereinigt und der Bowdenzug dafür repariert und die Hydraulikleitungen zu Kühler und Filter erneuert (da waren in den letzten Jahren schon ein paar fällig, der Rest wurde jetzt getauscht).
Diesen Samstag habe ich noch alle Leitungen zusammengeschlossen und die Probefahrt (erfolgreich) absolviert und gestern dann noch schnell den Abgastemperaturfühler gereinigt, da ich diesen im Sommer kurzgeschlossen hatte. Hier war der Bimetall Kolben festgerostet.

Wie sich bei der Probefahrt herausstellte haben sich die Arbeiten ausgezahlt. Die Gänge und die Zapfwellenvorwahl lassen sich jetzt um ein Vielfaches leichter schalten.

Ich möchte mich bei euch allen für die super Unterstützung und die fachlich ausführliche Hilfe bedanken!

Liebe Grüße
Franz

PS: ich habe bei meinem Traktor vor ein paar Jahren eine pneumatische Kupplungsunterstützung aufgebaut, da die Kupplung serienmäßig relativ schwergängig ist. Wenn Interesse besteht kann ich darüber gerne mehr berichten und die Daten den Hilfszylinders raussuchen. Bei mir lässt sich die Kupplung jetzt mit einem Finger durchdrücken...

 

[Deutz8006Lukas]

Hallo Franz,

Vielen Dank für deine Rückmeldung, klasse! Freut mich, dass alles läuft wie Butter! Ich habe meine Schaltung damals auch auseinander gehabt (Manschetten gewechselt). Dabei habe ich alles ordentlich geschmiert, der Unterschied ist enorm.

Ich habe den Schlepper Samstag auch wieder zusammengebaut. Bis jetzt läuft alles so, wie es soll. Hoffentlich hält dieser Zustand weiterhin an.

Sehr interessant mit deinem Hilfszylinder. Würde sicherlich einige hier interessieren!

Kleine Anekdote: Habe vor Jahren mal zwei Tage Stroh gefahren, mit dem 6.11 (Frontladerschlepper) meines Nachbarn. Nach ca. 3 Stunden Frontladerarbeiten beim Quaderballen sammeln und auf den Strohhänger packen, mussten mein Bruder und Ich notgedrungen tauschen, da mein linkes Bein regelrecht "fertig" war. Die Kupplung ging bzw. geht noch immer sehr schwer. Bei meinem 6.21 ist das nach Wechsel der ganzen Einheit und dem Säubern dieser mittlerweile Geschichte. Für mehr oder weniger Straßenbetrieb reicht das allemale!

Für die Frontlader-Agrostar-Fahrer sicherlich sehr interessant.

Viele Grüße,
Lukas