Guten Abend zusammen,
nach zwei Tagen intensiver Arbeit ist das Thema Ölkühler nun vom Tisch. Die erste Idee, einfach neue Doppelkeilringe zu verwenden ging voll daneben. Die Anschlüsse waren unmöglich dicht zu bekommen. Ich habe mich dann entschlossen, aus dem Motorblock heraus vernünftige, aktuelle Hydraulikanschlüsse zu verwenden.
Bei unserem lokalen Hydraulikspezialisten wurde ich fündig. Er hat mit Ermeto-Anschlüsse mit M26x1,5 Gewinde zum Einschrauben in den Block besorgt und zusätzlich einen Verlängerungsadapter, um in die Position zu kommen, die Schrauben bei montiertem Kühler festziehen zu können.
Die über die Jahre übel zugerichteten Ölkühlerrohre habe ich schrittweise abgeschnitten, bis die Länge bei angezogenen Befestigungsschrauben des Kühlers exakt bis auf den Boden der Anschlussstücke reichte. Dann habe ich die Schneidringe aufgepresst (mit einer der Verschraubungen auf den verbliebenen Rohrstummeln vormontiert). Diese Einheit ließ sich dann nach Anfertigung eines Spezialschlüssels relativ einfach montieren. Dabei wurde die Getriebeseitige Verlängerung auf den Kühler montiert und die gebläseseitige an den Motor. somit war ich in der Lage, nach Demontage der Einspritzleitungen, den Ölkühler spannungsfrei zu montieren. Das Ganze war allerdings eine Arbeit, die ich in diesem Leben nicht nochmal machen möchte (Aber immerhin, 1600 Euro für den Original-Deutz-Kühler gespart...). Das wäre ohnehin wirtschaftlich nicht drin gewesen. Der Landmaschinenschlosser des örtlichen Betriebes sagte mir, dass sie bei Hobbymaschinen, die nicht mehr bei 30 Gad Nennleistung aushalten müssen, den Kühler gegen ein Kupferrohr getauscht haben und ein Ölthermometer zusätzlich installiert hätten. Das wäre mein "Plan B" gewesen, ist nun aber nicht mehr nötig.
Vielleicht ist der Ansatz mit den Ermeto-Verschraubungen ja auch eine Idee für alle, die ein Dichtigkeitsproblem an den Ölkühleranschlüssen haben.
Die Anschluss-Stücke wurden motorseitig um 5 mm abgedreht und anschließend innen und außen 45° gefast. Danach wurde allen säuberlich von Spänen und Fett befreit.
Die Montage habe ich mit Normfest "Hydraulikdicht" gemacht. Mit dem Zeug habe ich gute Erfahrungen gemacht. Es ist bis 150°C verwendbar. Alle Dichtungen in den Anschlüssen sind bis 200 °C temperaturfest.
Vormontage vorn.
Vormontage am Kühler.
Nicht verheimlichen möchte ich allerdings die Tatsache, dass für eine einwandfreie Montage die Durchbrüche am unteren Gebläsetunnel um jeweils 10 mm im Durchmesser vergrößert werden müssen. Das ist eine Drecksarbeit, lässt sich aber leider nicht vermeiden.
Leider ist die Montage des Kühlers mit einer Menge Rüstarbeiten verbunden. Tank in Serviceposition, Einspritzleitungen ab, unterer Gebläsetunnel muss für den Umbau auf Ermeto-Anschlüsse zwingend runter. Danach Entlüften usw... Eigentlich müsste auch der Tank entleert werden, weil über die Rückflussleitung sonst Kraftstoff austritt. Ich habe mit aus Faulheit mal mit einer Schlauchklemme geholfen...
Wer ein ähnliches Problem hat und weitere Bilder braucht, kann sich gern per PN an mich wenden.
Ach so... Nach Abschluss dieser Sauerei habe ich dann noch die Büffel-Leder-Imitate ausgeschnitten. Die Kabine soll ja schön werden...
Schluss für heute...
Viele Grüße, Jan