Typenbestimmung Blumhardt Kipper

Essibauer · 16.12.2016

Hallo,
es gehtdarum das ich unseren alten Blumhardt Anhänger mal neu aufbauen muss.
nun muss ich entscheiden in welchem Rahmen dieß stattfinden soll, um auch im öffenlichen Verker legal teilnehmen zu können,
Das einfachste währe wohl zu sagen "der ist vor 1961 gebaut und gut".
In dießer Ausnahmeregel steht aber soweit ich richtig gelesen habe auch das an dem Anhänger nichts mehr geändert werden darf.
Nun scheint mir der Anhänger tatsächlich umgebaut..
1. Befestigungsplatten für Druckluftbremszylinder, Luftkessel und Bremskraftregler
2. die Gelenke der Zugdeichsel scheinen umgeschweißt
3. 60 km/h Achsen
Sollte es so sein müsste ich Papiere machen lassen,
spinne ich das jetzt noch weiter: wenn das zutrifft währe es evtl ein alter LKW Anhänger krieg ich evtl auch Papiere für 40km/h wenn ich wieder Druckluft dran baue...

So nun habe ich meine Überlegungen mit euc geteilt, aber bevor wir das jetzt alles hier ausdiskutieren bitte helft mir den Anhänger zuzuordnen, und Eventuell auch noch Unterlagen zu finden.
Kuchi meint es könnte ein Gagenau gewesen sein.
Was z.B. ist eine "4 Rad West" Bremse

MfG S.

Homer Jay · 17.12.2016

Hallo Stefan,
die Deichsel kannst Du wegschmeißen. Wenn ich das richtig sehe, ist im Bereich der Gelenke und hinter dem Feststellhebel der Auflaufbremse geschweißt worden. Bei einer Kontrolle auf der Straße würde der sofort stillgelegt werden. Damit kannst Du nicht legal am Straßenverkehr teilnehmen, da hilft dir auch die 1961 Regel nicht weiter.

Die Achsen sind jüngeren Baujahres als der Anhänger und haben 3100 kg zulässige Achslast, was in Summe ein 6,2 to Anhänger ergibt. Wird der Fahrzeugrahmen das Gewicht verträgt? Vermutlich nicht, weil die alte Nutzlast nur 3550 kg beträgt. Eine Druckluftbremse nachzurüsten geht bei den Achsen, damit wäre 40 km/h drin. Ob die alte Zuggabel für die Geschwindigkeit von 40 km geeignet ist, oder die Zulassung für eine Druckluftbremse hat, spielt, da an ihr dilettantisch rumgebraten wurde, keine Rolle mehr die müsste eh neu. Ich würde dann eine Kombination zwischen Druckluftbremse und Auflaufbremse wählen, was bis 8 to zGG erlaubt ist

Was heute auf so einem Typenschild der dafür benötigten Zuggabel drauf steht, siehst du ganz unten auf meinem beigefügten PDF Dokument.
Anhang anzeigen BPW Typenschilder.pdf

Fragt sich nur, ob der Aufwand lohnt, denn der Aufbau sieht auch nicht mehr so prickelnd aus, das Kipperzett ist verzogen und korndicht ist was anderes.

Gruß
Jürgen

ratzmoeller · 17.12.2016

Nach der Betrachtung von Bild 4 gehe ich davon aus,daß der Unterbau weitgehend original ist und bezüglich Geschwindigkeit an Zugmaschienen wie z.B. den Unimog passt,aber die Brücke von einem landwirtschaftlichen Hänger stammt weil sie für den relativ robust aussehenden Unterbau unterdimensioniert erscheint.
Ansonsten:Ausgehend vom derzeitigen Zustand nur mit unverhältnismäßig hohen Kosten-wenn überhaupt-zulassungsfähig zu bekommen und selbst die entschärfte 25 km/h LoF -Variante wäre es mir nicht wert.

Viele Grüße

Ralf

Essibauer · 18.12.2016

Hallo, das mit der Deichsel ist mir auch schon länger aufgefallen, dort wurden scheinbar die Gelenke der Original Zugdeichsel an eine Auflaufgebremste Deichsel (die ist ein paar Jahre jünger) geschweißt, das ist aber mindestens schon 40 Jahre so..... (ich weiß ändert nix an der zulässigkeit.)
Das Typenschild passt zur Fahrgestell Nummer.
Was komisch ist der Rahmen ist nicht abgesetzt wie es bei den meisten Kippern ist.
Hier scheint er nicht dabei:
Agrawagen Blumhardt

Der Rahmen ist noch ok keine Risse und nicht verzogen. den Aufbau würde ich mit fertigen Blech Bordwänden Überholen, und eine Neue Deichsel müsste ran, ist für mich noch überschaubar.

MfG S.

ratzmoeller · 18.12.2016

Essibauer schrieb:
Hier scheint er nicht dabei:
Agrawagen Blumhardt

Wie wärs damit

CAN0020.jpg-Anhänger für schnelllaufende Zugmaschinen.

Ralf

Obrschwob · 19.12.2016

Hallo Stefan,

anbei ein Bild aus einem Blumhardt-Prospekt vom November 1958 für einen "Gaggenau". Dein Kipper paßt aber nicht zu dem Gaggenau-Muster. Der Gaggenau hatte 6-Loch-Felgen, die bei Dir vorhandene Achse mit 8-Lochfelgen war u.a. an schnellaufenden Maack-Anhängern (UNK 8 A, UNKD 8 C) verbaut. In den Prospekten von Blumhardt habe ich nur 5- oder 6-Lochfelgen gesehen, auch am Schnelläufer (bis 60 km/h). Der Kippmechanismus war mit Bremsluft ausgeführt - siehe Bild.

Ich weiß nicht, ob ich Dir damit weiterhelfen kann.

Grisaßle
Martin

Essibauer · 19.12.2016

@ratzmoeller, das währe der Gaggenau.

Das passt aber nicht wie auch obrschwob acuh schon festgestellt hat. Mein Rahmen ist im bereich des Drehschehmels nicht abgesetzt sondern ein gerader Träger von vorne bis hinten. Hydraulische Kippung und Zahnstange sowie Luft waren wahlweiße zu haben.

Entweder ist es etwas aus dem LKW bereich oder vor 1958(Prospekt) wurden die Kipper anderst gebaut.
Es kann natürlich auch sein, das am Kipper mächtig viel umgebaut wurde.

MfG s.

Homer Jay · 19.12.2016

Hallo,
die Bezeichnung "4 Rad West" kennzeichnet eine Westinghouse 4 Rad Zweileitungs - Druckluftbremsanlage, bei der alle Räder gebremst wurden.

Traktoren mit Zweileitungs - Druckluftbremsanlage und Geschwindigkeit bis 60 km/h waren 1952 bestimmt eher die Ausnahme. Ob möglicherweise der Unimog 1952 als Zugmaschine in Frage kam, weiß ich nicht genau, weil ob dieser 1952 bereits über eine Zweikreisbremsanlage verfügte ist mir nicht bekannt. Ich meine der hatte als Option nur eine Einkreisbremsanlage.

Der Ursprung deines Anhängers vermute ich daher nicht im Agrarbereich, sondern tatsächlich im LKW Bereich. Bei einem Kipper kann grundsätzlich von Schüttgut ausgegangen werden, ob damit nun Sand, Koks, Erz oder was auch immer transportiert wurde, es gibt da viele Möglichkeiten. Ein Gaggenau ist es vom Rahmen her gesehen jedenfalls nicht, aber gut möglich das es sich um dessen Vorläufer handelt.

Wenn Du das Typenschild an der Achse mal richtig sauber machen könntest, dann wäre es möglich, das Baujahr der Achse näher zu identifizieren. Es ist zumindest die 2170 Achse der Baureihe 3108 K. Die letzten 3 Zeichen in der Nr. geben das Baujahr und den Monat an. Ich kann die mittlere Ziffer nicht genau erkennen, aber es sieht nach 588 aus, das müsste Jahr 58 und 8 Monat sein, also August 1958. Vielleicht verbirgt sich auch eine 2 in der Mitte, dann wären die Achsen bei der Auslieferung verbaut gewesen.