Zweite Bremsachse für Welger Anhänger

Diskutiere Zweite Bremsachse für Welger Anhänger im Forum sonstige technische Teilgebiete im Bereich Allgemeine technische Fragen - Hallo Deutzfreunde, bei meiner Frage geht es nicht um Deutz Schlepper, sondern um einen Zweiachsanhänger, der an unsere Deutze artgerecht...
Kuhlerter Deutzer

Kuhlerter Deutzer

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Hallo Deutzfreunde,

bei meiner Frage geht es nicht um Deutz Schlepper, sondern um einen Zweiachsanhänger, der an unsere
Deutze artgerecht angehängt wird.
Zur Vorgeschichte:
Mein Sohn hat letztes Jahr einen Welger 8 Tonnen Zweiseitenkipper FK 130, Typ 2203046, Baujahr 1979 von
einem Bekannten günstig erwerben können. Ein sehr schöner Anhänger, gut erhalten, alles funktioniert, mit
10 Kubikmeter Ladevolumen. Die Reifen, 8,25 R 20, wurden gerade erneuert, die alten waren rissig.
Einziger Fehler:
alle unsere Zweiachsanhänger haben zwei Bremsachsen, dieser Welger Anhänger aber nur eine, eben vorne.
Da es bei uns etwas bergig ist, haben wir uns noch eine zweite Bremsachse für die hintere Achse besorgt.
Wir sind nun im Besitz einer gebrauchten Zapp Bremsachse, Typ ZA 6, 4000 kg, 25km/h, Spur 1500 mm,
von 1973, die in ihrem früheren Leben eine vordere Bremsachse war.

Dazu meine Frage: Soll / muss diese Bremsachse als Hinterachse genauso montiert werden, wie sie als Vorderachse
war oder kann sie auch um 180 Grad gedreht montiert werden ? Dann wäre der Seilzug für die Betätigung einfacher
zu montieren, die Bremstrommeln würden aber entgegengesetzt der früheren Drehrichtung laufen.
Ich habe da Bedenken, dass die Bremswirkung eine andere wird.

Ich hoffe, ihr könnt mir bei der Entscheidung helfen. Im voraus vielen Dank.

Grüße sendet Philipp
 
N

niedersasse

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Moin,

schau doch erst einmal, ob da Unterschiede zwischen Auf- und Ablauf bestehen.

Wenn ja, schau, ob ein Seitentausch geht.

Viel interessanter ist eigentlich die Frage, ob die zweite Achse eingetragen werden muss.

Grüße

Richard
 
Kuhlerter Deutzer

Kuhlerter Deutzer

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Vielen Dank für die Hinweise, Richard,

da werde ich als nächstes den Auf- und Ablauf vergleichen.
Außerdem will ich auch die Bremstrommeln abmontieren, um zu schauen,
wie es innen drin aussieht.
Die Bremsen funktionieren, die Schmiernippel sind durchgängig, da hoffe ich, dass es in
der Trommel außer Staub keine Probleme gibt.
Und nachfragen, ob ein Eintrag bei 25 km/h gemacht werden muss, ist kein Akt.

Die Montage an den Welger-Anhänger eilt nicht, der ist für längere Zeit mit Holzbalken beladen.
Habe ich vergessen zu erwähnen, dass es sich bei dem Anhänger um Auflaufbremsen handelt ?

Gruß, Philipp
 
N

niedersasse

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Philipp,

die Auflaufbremse hatte ich unterstellt.
Welger gibt's ja auch schon länger nicht mehr.
Da hat man bei den 25 km begrenzten wenig Drulu gehabt.

Grüße

Richard
 
Kuhlerter Deutzer

Kuhlerter Deutzer

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Hallo Richard,

ich habe in meinen zahlreichen Unterlagen schon mal nachgesehen.
Und siehe da, im Merkblatt 326 der DLG "Bremsen für land- und forstwirtschaftliche Fahrzeuge"
steht, dass bei landw. Transportanhängern eine Ausrüstung mit einer Zusatz- oder Arbeitsbremse
ausdrücklich erlaubt ist. Allerdings ist beim nachträglichen Einbau eine Vorführung bei Dekra oder
TÜV notwendig.
Dann werde ich mit unserem netten Dekra Prüfer diese Aktion vor dem Einbau mal besprechen.
Nochmals vielen Dank für den Hinweis.

Gruß, Philipp
 
Grafen

Grafen

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Hallo zusammen,

nach meiner Kenntnis sind bei Anhängerachsen Sturz und Vorspur ab Werk eingestellt. Wenn jetzt die Achse gedreht wird, laufen die Räder nicht auf Spur 0°, sondern werden radieren. Das ist zwar sehr wenig und beim Fahrbetrieb bei 20 km/h wohl kaum zu merken, ist aber trotzdem vorhanden. Daher sollte die Achse nur so eingebaut werden, wie sie schon ursprünglich eingebaut war.

Grüße aus dem Norden
 
Homer Jay

Homer Jay

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Hallo zusammen.

Bei landwirtschaftlichen Achsen aus Bj. 1972 spielt die Vorspur eher keine Geige. Ich bin echt am überlegen, ob man da überhaupt schon daran gedacht hat.

Landwirtschaftliche Achsen sind auch heute noch um einiges robuster gebaut als reine Straßenachsen, denn auf dem Acker müssen die Quer-, Seiten- und Stoßkräfte aufnehmen, welche die zulässige Traglast bei weitem übersteigen.

Da ist die Sache der Drehrichtung in Bezug auf die Ablauf- und Auflaufseite der Bremsen sehr viel wichtiger.

Immerhin kann man bei der Verzahnung des Bremsgestänges einiges ändern und so bei Bedarf die Bremsbetätigung von Druck- auf Zugbetätigung umbauen. Der Bremsnocken arbeitet in der Regel in beide Richtungen.

Beim Umbau sollte man darauf achten, das die Bremse der Hinterachse etwas eher wie die Vorderachse anspricht. Ist deutlich besser beim Bremsen in Kurven.

Ich sehe jedenfalls keine Probleme bei einem fachgerechten Umbau. Das funktioniert schon.

Gruß Jürgen
 
G

GTfan

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Moin moin,

wenn beide Achsen gebremst sind, waren die Anhänger seinerzeit sogar für 40 km/h zulässig. Oder anders herum gesagt: Für eine zulässige Höchstgeschwindigkeit des Anhängers von 40 km/h mussten beide Achsen gebremst sein.
Und siehe da, im Merkblatt 326 der DLG "Bremsen für land- und forstwirtschaftliche Fahrzeuge"
steht, dass bei landw. Transportanhängern eine Ausrüstung mit einer Zusatz- oder Arbeitsbremse
ausdrücklich erlaubt ist. Allerdings ist beim nachträglichen Einbau eine Vorführung bei Dekra oder
TÜV notwendig.
Welger hatte seinerzeit die UN-Baureihe mit zwei Bremsachsen ausgerüstet. UN stand für Unimog, die Wagen waren daher für 40 km/h freigegeben. Da gab es dann sowohl rein auflaufgebremste Lösungen wie auch Mischungen aus Auflauf- und Druckluftbremse.
Bei landwirtschaftlichen Achsen aus Bj. 1972 spielt die Vorspur eher keine Geige. Ich bin echt am überlegen, ob man da überhaupt schon daran gedacht hat.
Dran gedacht hat man da sogar schon bei den achsschenkelgelenkten Gummiwagen aus den 30er-60er Jahren. Die hatten Spurstangen, die eine entsprechende Spureinstellung erlaubten und auch notwendig machten.
Ob die starren Achsen der "normalen" Gummiwagen, die ja letztlich aus einem Vierkant mit rundgeschmiedeten und abgedrehten Ecken bestehen, ernsthaft einen "Knick" haben, glaube ich allerdings auch nicht. Nachgemessen hab ich das jedoch selbst noch nicht.

MfG
Fabian
 
Kuhlerter Deutzer

Kuhlerter Deutzer

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Hallo zusammen.

Ich bin noch eine Information schuldig.
Mittlerweile habe ich die Bremstrommel bei der gebremsten Anhängerachse abgebaut.
Es ist eine Simplexbremse, die mit einer Evolventenbremsnocke betätigt wird. Damit ist
die Drehrichtung egal, die Bremse funktioniert in beide Drehrichtungen gleich.
Bei Starrachsen an lof Anhängern stehen auch die Bremstrommeln annähernd paralell,
sodass keine Vorspur und kein Sturz (nachgemessen) zu beachten ist.
Innen drin sieht alles normal aus, wenn man vom vielen Staub, Rostbefall und den Spinnweben mal absieht.
Die Bremsbeläge sind unbeschädigt und noch ziemlich dick, wahrscheinlich war die Bremsachse
nicht lange in Betrieb, bevor der dazugehörige Anhängeraufbau verbogen ( Aussage Verkäufer) wurde.
Ich werde die Bremse gut reinigen, die beweglichen Teile mit etwas Kupferpaste versehen
und die Bremse mit frischem Achslagerfett wieder zusammenbauen.
Dann steht noch das Gespräch mit dem Dekra Prüfer aus.
Wahrscheinlich wird diese Bremsachse nach Einbau mit einer Umsteckbremse betätigt.

Gruß, Philipp
 
Thema: Zweite Bremsachse für Welger Anhänger
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