graf-deutz schrieb:
Hallo,
Gasleitungen werden aus diesem Grund mit Wasser abgedrückt
Heizungsleitungen mit Luft und Kälteleitung mit Stickstoff.
Mir ist noch kein Fall zu Ohren gekommen das dabei ein Heizungsbauer
oder Kälteanlagenmonteur dabei zu Tode gekommen ist.
Sonst wäre es auch mit, an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit verboten.
Gruß Carsten
Heizungs- und Kälteleitungen haben einen definierten Prüfdruck, dieser wird beim Prüfen auch nicht überschritten. Soweit identisch zur Kesselprüfung.
ABER: Diese Leitungen haben ein verhältnismäßig kleines Volumen bei sehr großer Oberfläche bzw Wandfläche. Wenn dort ein Riss auftritt, zischt es kräftig, gibt aber keine explosionsartige Druckwelle. Das gibt die Leitung einfach nicht her. Ein Kessel aber schon, da er ein Volumenbehältnis ist.
Der Tank hat keinen Prüfdruck, bis zu dem er theoretisch dicht sein müsste. Der knallt ohne Vorwarnung!
Auch sind Leitungen in der Regel an Wänden oder ähnlichem befestigt und können bei spontaner Druckentlastung nicht zum Geschoss werden.
So ein Tank jedoch schon, solange er nicht mit diversen Gurten o.Ä. an den Boden oder die Werkbank geschnallt ist.
Ich habe vor kurzem erst wieder gemerkt, wie tückisch Druckluft sein kann.
Ein 60 Jahre alter Druckluft-Kippzylinder für ca. 7 bar Betriebsdruck ausgelegt mit geschätzten 7 Litern äußerem Volumen (nicht Luftvolumen, sondern Gesamtvolumen des Körpers). Ca. 30 Kg schwer, auf 50cm ausfahrbar. Also garnicht so viel Luftvolumen im Inneren, das da Unsinn veranstalten kann.
Leider war der Zylinder total verklebt und ließ sich nicht von Hand ausziehen. Also eine Druckluftpistole gegen den Schlauchstutzen des Zylinders gehalten und langsam den Druckregler aufgedreht. Gedankengang war, dass der Zylinder dann mit steigendem Druck ausfährt. Leider sprang die erste Stufe (15cm) schlagartig auf und der gesamte Zylinder machte einen Satz in die Luft. Mein Bruder stand einen halben Meter weg, dem flog das Teil gegen das Knie, gab einen mächtigen blauen Fleck und etliche Tage Schmerzen!
Ich hockte in entgegen gesetzter Richtung direkt neben dem Zylinder, weil ich ja die Druckluftpistole an den Zylinder gehalten hatte. Wär das Teil in meine Richtung geflogen, könnte ich vermutlich heute noch kein verständliches Wort wieder sprechen, ob noch Zähne vorhanden wären ist spekulativ!
Wer rechnet schon damit, dass das Teil schlagartig auffährt und dann auch noch so weit springt?
Auf dem Zylinder waren höchstens 3 bar, also nichts gefährliches könnte man meinen.
Der nächste Versuch wird mit fest verspanntem oder an vorgesehener Stelle montiertem Zylinder ablaufen. Auch wird ein Druckluftschlauch fest montiert, damit niemand im Umkreis von 3m um das Teil stehen muss!
Der hier beschriebene Tank wäre sicherlich noch weiter geflogen!
mfg
GTfan