Tandempumpe in 6806 einbauen?

Diskutiere Tandempumpe in 6806 einbauen? im Forum Hydraulik im Bereich Allgemeine technische Fragen - Hallo Oldtimer und Technikfreunde, ich bin neu hier und möchte mal sagen dass mir eure Seite gut gefällt und schon einige nützliche Tipp´s aus...
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Leo6806

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Hallo Oldtimer und Technikfreunde,

ich bin neu hier und möchte mal sagen dass mir eure Seite gut gefällt und schon einige nützliche Tipp´s aus eurem Forum gefunden habe.
Ich hab nen 6806 BJ 1978 mit Frontlader den wir vor kurzem auf hydraulische Gerätebetätigung mit 2 Zylindern und Einhebelsteuerung umgebaut haben.
Leider hat er nur eine kleine 16 ccm Hydraulikpumpe drinnen so dass mir der Frontlader einfach zu langsam ist. Nun haben wir vor, eine Tandempumpe nachzurüsten. Ich habe gelesen, dass es den 6807 schon serienmäßig mit einer 16 + 11 ccm Tandempume gab.
Diese müsste auch auf meinen 6806 passen. Hab jetzt aber noch was besseres, denn für diese 16+11 gibt es eine größere 22 + 16 ccm die folglich auch passen müsste.
Jetzt haben wir vor dass wir 2 Kreisläufe bilden.

1. Kreislauf: mit der 16ccm Pumpe würden wir gerne an den normalen Arbeitkreislauf anschließen jedoch ohne Frontlader, d. h. Heckhydraulik und servolenkung.
2. Kreislauf: mit der 22 ccm Pumpe würden wir ausschließlich den Frontlader versorgen und einen Hydraulikölkühler nachrüsten.

Diese Lösung würde den Frontlader optimal Auslasten.
Nun meine Fragen: ?(

1. Glaubt Ihr ob dass so möglich ist?? Wenn Ja ->
2. Brauchen wir eine zweite Saugleitung und wenn Ja ->
3. Können wir diese noch am Hydrauliktank anschließen und wenn ja ->
4. Wo können wir diese Anschließen hat jemand Unterlagen zu diesem Tank??
5. Ist der Hydraulikblock vom 6806 und 6807 identisch??

Würde mich freuen wenn Ihr mir helfen könnte

Gruß
Leo6806
 
Lasca34

Lasca34

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Hallo Stefan,

herzlich willkommen im Forum!

Natürlich mußt Du beide Ölpumpen vom Tank mit Öl versorgen, ggf. mit einem T-Stück als Abzweig in der vorhandenen Rücklaufleitung.

Beim D 6806 gibt es Kraftheberblöcke, die mit 2 x 3 und ab 1978 welche, die mit 2 x 4 Schrauben aufgebaut sind. Beim D 6807 ist m.W. immer der Block mit den acht Schrauben verwendet worden.

Gruß
Michael
 
D6006A

D6006A

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Moin,
und das mit dem T-Stück wird nicht gehen, da dann nicht genug Öl zur Pumpe kommt (saugseitig), der Gedanke ist gut, ich habe ähnliches auch mal bei einem 6006 gemacht, der hatte einen Zusatzölbehälter, den ich für die zweite Pumpe angezapft habe.
Wenn es warm ist, würde es keine Probleme geben, nur bei Kälte.
Eine andere Möglichkeit ist, den Rücklauf eines Kreises, bei Dir der 22ccm Kreis, direkt in die Saugleitung zur Pumpe einzuleiten, dann hast Du weniger Saugdruck.
Grüße aus dem stürmigen Norden
Frank
 
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Leo6806

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Hallo zusammen,

danke für die schnelle Antwort.
Hab selber noch ein bischen darüber nachgeacht und bin zu der Erkanntnis gekommen, dass es ohne Zusatztank nicht geht, da der 6806 nur knappe 40 Liter Öl im Tank hat. Folglich würde ich Vollgas fahren würde die 22 + 16 ccm Tandempume bei 2300 Umdrehungen ca 87 Liter Öl fördern.

Betrachtet man die Dimensionierung der Hydraulikpumpen die in anderen Modellen verbaut sind so entspricht das Öltankvolumen in etwa die Menge was die Hydraulikpumpe bei Vollgas in der Minute fördert.

Ein Beispiel mein 6808 hat eine 16 ccm Pumpe verbaut bei Vollgas 2300 U/min hat diese eine Förderleistung von knapp 37 Litern, der Öltank hat ein Volumen von 38 Liter.

Also wenn man eine größere Pumpe verbauen will sollte man zumindest einen Hydraulikölkühler nachrüsten oder optimalerweise einen Zusatztank verbauen, der das Volumen hat was die größere Pumpe bei Vollgas mehr fördert.

Was haltet Ihr von meiner Schlussfolgerung?

Muss die ganze Sache nochmal überdenken, da ich keinen Platz für einen so großen Zusatztank (mind. 40 Liter) habe.


Gruß Leo6806
 
D

D40 NF

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Hallo Leo6806,

deine Idee mit der Tandempumpe ist auf den ersten Blick ganz gut.
Allerdings müsstest du noch beachten das die Fließgeschwindigkeit stark zunimmt, wenn du die Fördermenge so stark erhöchst.
Das Problem ist wenn deine Fließgeschwindigkeit eine krietische Geschwindigkeit überschreitet, bilden sich Luftblasen im Hydrauliköl.
Diese Luftblasen zerfallen dan Schlagartig und lösen dann in deinem Hydrauliksystem Material ab (auch als Kavitation bekannt).

Demzufolge müsstest du dann auch den Durchmesser der Hydraulikleitungen vergrößern um die Fließgeschwindigkeit zu senken.

Mfg D40 NF
 
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1014ts

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Hallo leo6806,
hat der Schlepper einen Zusatztank? 40 Liter ist nicht wenig.

Gruß
Thomas
 
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F3L912er

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@Leo6806
das ist sicher ein interessanter und verlockender Ansatz.
zu den Fragen: der Umbau wird schon möglich sein, allerdings möchte ich dir mal ein paar Zahlen darstellen!
wir reden hier von einer Fördermenge von 95 Litern/Minute in der Saug-, Rücklaufleitung und Ölfilter. Das Drehmoment, das der Motor für die Hydraulik abdrücken muß ist ca. 105 Nm (die Leistung 28 kW). Diese sind erreicht, wenn beim Anheben des Frontladers mit Nennlast ein Lenkeinschlag erfolgt. Die hydraulische Lenkung braucht zwar nur eine geringe Menge, setzt aber den kompletten Förderstrom der Pumpe unter Druck!!

Das entspricht weiter einer Strömungsgeschwindigkeit von 2,8 m/Min. bei einer Saugleitung mit Aussendurchmesser 35. Der Richtwert ist bei ca. 1 m/S, meiner Meinung nach kann man auch auf 1,5 m/Min. gehen die 2,8 sind aber entschieden zuviel!
Die Strömungsgeschwindigkeit in der Rücklaufleitung, bei der der Richtwert 3m/S ist, wäre bei einer 15 L Leitung 16,7 m/S bei einer 18 L immer noch bei 12 m/S
Der vorhandene Ölvorrat von 15 Litern wird hier über 6x in der Minute umgewälzt und dabei auch über den Filter gepumpt --> Öl kann schäumen, Filter ist überlastet --> Bypass löst aus und schwemmt einen Teil der gefilterten Verschmutzung in dein Öl.
Kurz ung gut: bei dieser Fördermenge ist ein zusätzlicher Tank mit extra Saug- und Rücklaufleitung sicher vernünftiger! Das Frontladersteuergerät muß über ein eigenes Druckbegrenzungsventil (DBV) verfügen!!

Was ich nicht ganz verstehe ist der zu erwartende doch recht große Arbeits- und Materialaufwand. Am Kipperanschluß ist deswegen noch kein Vorteil vorhanden, das Kippen z.B. bleibt langsam.

Fallbeispiel: wenn du mit z.B. 1500 U/Min. arbeitest, hast du mit der 16 ccm Pumpe eine verfügbare Fördermenge von 17,5 L/Min. bei einer Einfachpumpe mit 22 ccm 26,5 L/Min. (+ 9 Liter) bei deiner Lösung 33 L/Min. (+ 15,5 Liter). Meiner Meinung nach ein heftiger Aufwand für 6,5 Liter mehr gegenüber einer 22 ccm "Einpumpenlösung, zumal bei dieser Einpumpenlösung die Hubgeschwindigkeit und Kippgeschwindigkeit wesentlich besser sind.
Rein theoretisch erreichst du bei einer 26 ccm "Einpumpenlösung" die identische Fördermenge bei 1500 U/Min. sind meiner Meinung nach aber schon mehr als grenzwertig, hier könntest du höchstens noch mit dem Öl tricksen.

Ich hoffe, ich habe nicht mit zuviel Zahlen um mich geschmissen und natürlich hoffe ich, dass die Infos korrekt sind.

Gruß
F3l912er
 
L

Leo6806

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Hallo Zusammen,

Danke erstmal für die Ausführlichen Antworten - ich glaube F3L912er hat recht - der Aufwand ist wirklich sehr groß.
Bevor ich solch eine Materialschlacht starte probier ich´s erst mal mit einer 22 ccm Pumpe und besorg mir den Hydraulikölkühler vom 6807 und schau wies Funktioniert.
Laut meinen berechnungen ist das das Maximale was man der Hydraulikanlage zumuten kann ohne dass man einen Zusatzöltank installieren muss.
Mit der 22 ccm Pumpe hat man ja immerhin eine Leistungssteigerung von ca. 35 % theoretisch aber der Ölmengenteiler Zaft ja desswegen auch nicht mehr öl für die Lenkung ab als mit der 16 ccm Pumpe. Folglich müsste ich im Arbeitskreislauf eine Leistungssteigerung von gut 50% kommen?!?
Lieg ich da richtig??

PS: Wenn mal das Wetter schöner ist mach ich mal ein paar Fotos.

Gruß Leo6806
 
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F3L912er

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Hallo,
ich versuche die Aufteilung des Ölstroms für die Servolenkung zu beschreiben und bitte um kritische Prüfung!!
Ich bin der Ansicht, dass es sich bei der Aufteilung des Ölstroms um einen 3-Wege Ölstromregler handelt. Dieser Ölstromregler hat 3 Anschlüße:

Eingang E in diesen wird der komplette Förderstrom der Pumpe eingebracht
Anschluß P das ist Prioritäts bzw. Vorzugs-Ölstrom. Dieser versorgt die Hydraulische Lenkung
Anschluß B von Diesem wird die Ölmenge E-P an den Steuerblock geleitet.

Die Funktion des Stromregelventils ist Folgende: Am Anschluß P steht unabhängig von der Drehzahl der Pumpe und vom benötigten Druck bzw. Widerstand der Lenkbewegung eine bestimmte Ölmenge, meiner Information nach 6,4 Liter/Min., an.
Der Rest des Ölstroms geht Richtung Ventilblock.

Ein Mengenteiler teilt im Unterschied zu einem Stromregelventil den Ölstrom proportional auf z.B. 50:50 60:40 70:30.

Daher macht ein Stromregelventil bei einer hydraulischen Lenkung mehr Sinn! bei niedriger Fördermenge will ich ebenfalls zügig lenken können und bei hoher Drehzahl keinen unnötig hohen Volumenstrom an der Lenkung haben.
Was ist der Effekt?
Der verfügbare Volumenstrom nimmt bei einer größeren Hydraulikpumpe, vor Allem im niedrigen Drehzahlbereich, überproportional zu.
Der verfügbare Volumenstrom nimmt bei steigender Drehzahl ebenfalls überproportional zu.
Ich brauche das hier nicht auszurechnen, das kann Leo6806 bestimmt selbst.

Die 6,4 Liter habe ich aus der KHD Prüfanleitung Regelhydraulik K-Reihe D2506-D13006 Intrac 2002, 2003. Die Anschlußbezeichnungen habe ich aus einem Hydraulikkatalog.

Gruß F3L912er
 
Thema: Tandempumpe in 6806 einbauen?

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