Hilfe! Kronmutter mit Flex lösen

[bollo6006]

Hallo zusammen,

ich brauche dringend einen guten Rat. Eine Menge habe ich schon probiert, von Kriechöl, Hitze, immer lange Rohre als Verlängerung, bis Wagenheber/Hydraulisch und mit Hammer - die verflixte Kronmutter lässt sich nicht lösen. Zig Leute haben es bereits probiert. Es handelt sich um eine Deichsel eines Anhängers, die höhenverstellbar ist durch zwei Gelenke. Die Gelenke werden mit diesen Kronmuttern mit Hebel fixiert. Ich kann den Anhänger leider nirgendwo hinbringen und mir bleibt nur noch die Flex. Auch wenn die Kronmutter und der Bolzen einen Wert von über 100 Euro haben - es nützt ja nichts.

Jetzt weiß ich aber nicht, wie ich die Flex am besten einsetze. Die Kronmutter sitzt auf einem Gewindebolzen (Zeichnung Nr. 424 und 425). Mein Plan war, wie bei einem Mutternsprenger, das Gewinde zu entlasten und dann mit Gewalt runterzudrehen. Dafür müsste ich einen Schnitt ins Gewinde setzen, wodurch evtl auch besser Kriechöl drankommt.

Wer hat eine Idee, wie ich am besten schneide?

VG, Bollo

(Bilder folgen)

 

[Manfredd]

Evt . prüfen ob Link Gewinde

 

[egnaz]

Hallo
Bevor ich die Flex ansetzen würde, würde ich erst einmal das Schweißgerät nehmen. Mit ordentlich Strom einige Nähte um die Mutter um zu legen wirkt manchmal wunder.
Gruß Eckhard

 

[D6006A]

Moin,
ein bisschen Hitze wirkt oft Wunder, wenn Du kein Gas und Sauerstoff zur Hand hast tut's auch der Propanbrenner oder notfalls der heißluftfön. Und dann viel Kriechöl und von Außen behämmern. Gibt dem mal ein - zwei Tage immer etwas Aufmerksamkeit, dann zieht erauch!
Gruß
Frank

 

[bollo6006]

Eine Naht aufgeschweißt hatte ich leider auch schon. Drumherum noch nicht. Mit Vorschlaghammer auf Hebel haben sich so einige versucht. Mit Gasbrenner gab es ebenfalls leider schon Versuche. Acetylen-Brenner habe ich nicht. Ich hatte den Anhänger in den letzten Monaten aufgearbeitet und zwischendurch immer wieder probiert, vor mir hergeschoben. Wo auch immer der festsitzt, mit Rostlöser komme ich nicht dran. Ich will das Ding einfach jetzt ab kriegen, sonst kann ich den Anhänger nicht TÜV-fertig machen. Im Fahrzeugschein steht wahlweise mit Verlängerung drin. Von daher geht das wohl. Ich weiß, ist schade drum, aber es haben sich so viele daran probiert...

Wie würdet ihr denn mit der Flex dran gehen, wenn es gar nicht anders geht?


Achso, das Gewinde müsste identisch mit dem anderen rechten Hebel sein (letztes Bild). Der ging ja ab.

 

[egnaz]

Mit Gasbrenner und Fön bekommt man nicht genug Wärme rein.
Beim Aufschweißen muss die Mutter auch richtig heiß werden. Da kann dann ruhig eine 2,5er Elektrode bei 140A bei draufgehen.

 

[bollo6006]

Ja, das ist wohl leider so mit den kleinen Gas-Brennern. Aber mit dem Aufschweißen glaube ich ehrlich gesagt nicht so dran, dass das dann klappt. Ich hatte da ja neulich schon so 2-4 cm Wulst dick und langsam aufgeschweißt (und vorhin als erstes abgeflext). Die Wärme hat sich nicht wirklich ausgebreitet. Den Hebel konnte man noch anfassen. Ist ja alles massiver dicker Stahl an der Deichsel. (Sieht zumindest so aus). Mit einem richtigen Gas-Gemisch könnte das gehen, aber so würde ich noch Elektroden wegbrennen. Gedanklich bin ich damit auch langsam durch. Der ganze Aufwand lohnt nicht. Das Ding soll einfach nur ab.

 

[ackerschiene]

Ich halte flexen auch nicht für die beste Lösung, weil es tatsächlich eigentlich immer gelingt, ein festgerostetes Gewinde zu lösen. Wenn Du aber unbedingt flexen willst und dabei Bolzen und den Knebel sowieos neu kaufen willst, würde ich einfach senkrecht von oben nach unten in den Schlitz (der da etwa auf 12 Uhr liegt) der Kronenmutter eintauchen und die Mutter fast bis zur Deichsel, inklusive des Bolzens aufschneiden. Die letzten 5 mm des Knebels würde ich mit einem Meißel sprengen, falls nötig, normalerweise ist jetzt aber bereits so viel Hitze im Werkstück und so viel Spannung verloren, dass man das Gewinde drehen kann.
Gruß, Uwe

 

[egnaz]

Wenn man den Knebel nach dem Aufschweißen noch anfassen konnte fehlte da Strom und Zeit.

 

[FahrM66Tfan]

Guten Morgen,

Den Federstecker musst Du vorher rausziehen...

Was spricht denn dagegen, wenn du den Gewindebolzen einfach mitsamt Kronenmutter komplett abflext und Dir dann einen neuen Gewindebolzen mit neuer Kronenmutter kaufst? Ist doch die einfachste und schnellste Methode.

Friedrich

 

[bollo6006]

Danke für die Tipps! Da ich es heute doch nicht mehr schaffen werde, habe ich Zeit mir das noch einmal durch den Kopf gehen zu lassen. Wie gesagt, bislang ist es mir nicht gelungen, ausreichend Hitze da rein zu kriegen (Heißluftföhn hatte ich auch schon probiert, aber scheint mir noch schlechter als Gasflamme). Natürlich juckt es dann doch, wenn ihr hier schreibt, dass man das eigentlich immer lösen kann. Ich schaue mal, wie viele Nerven ich Morgen oder wegen Krach Montag habe. Vielleicht schicke ich dann ein Foto vom Ergebnis (wenn es mir nicht zu peinlich wird ).

VG, Bollo

 

[Grisu_1968]

Mit Geduld und 2 bis 3 Dosen Rostlöser geht das sicher auf. Wenn du keine Geduld hast mit Schweißbrenner die Kronenmutter so erhitzen das diese leicht glüht. Wenn du keinen Schweißbrenner hast, bringe deinen Hänger in eine Werkstatt (Das ist auch erlaubt ohne TÜV) Wenn dir das die Werkstatt bescheinigt. Mit Heißluftföhn und nur Naht aufschweißen wird das nichts. Ich hatte selbst mal so ein Problem bei einem Moped, wo die Schraube der Hinterradschwinge nicht auf wollte. Ich habe das dann immer mal wieder mit Rostlöser eingesprüht und mit kleinen Hammerschlägen versucht zu lösen. Ich habe da 2 Dosen Rostlöser benötigt und 3,5 Stunden, bis ich die Mutter aufhatte.

 

[Barny]

Hallo Bollo ( hast du auch einen richtigen Namen)
Mit Lötlampe oder Föhn geht da gar nichts
Mit Schweißbrenner schnell und heiß an einem Punkt aussen erwärmen.
Wenn der innere Teil, Gewindebolzen warm wird, hast du schon verloren.
Gruß Bernd

 

[Yohanz]

Moin,

evtl kannst du dir in der Werkstatt deines Vertrauen einen Induktionsheizer leihen.
Der wäre handlicher als der Atzebrenner. Damit sollte es funktionieren.

Gruß, Johannes

 

[deutzmarc]

Nabend

Vorstecker ziehen, mehrmals über einige Tage mit Rostlöser (nicht mit dem WD40 Deospray) einsprühen und dann mit dem Zehnpfünder kurze harte Schläge auf den Schwengel, aber mittig am Knick und nicht auf die Kugel!
Vorher Deichsel fest unterbauen, damit diese nicht schwingen kann.
Ich hab schon Dutzende von Deichseln von Kommunalhängern und Schankwagen gängig gemacht und die sind alle so losgegangen.
Da darf man nicht zu zaghaft drangehen.

Und da man besser von oben nach unten hauen kann, empfiehlt es sich, den Anhänger aufs Kreuz zu legen.

LG Marc

 

[bollo6006]

Hallo und vielen Dank noch für die hilfreichen Tipps!

Der nächste mit festgerosteter Kronmutter wird sich sicher auch über die Sammlung freuen.

Das Problem habe ich am Ende doch mit der Flex gelöst und es war tatsächlich so fest, dass ich mehrere Zacken rausschneiden musste. Erst dann ließ es sich mit Gewalt und Rohrverlängerung lösen. Der ganze Spaß hat übrigens auch immerhin mindestens eine Stunde gedauert.

Vielleicht hätte es irgendwann auch mit Vorschlaghammer und Rostlöser geklappt. Aber wie Marc richtig anmerkte, hätte man den Anhänger dafür umdrehen müssen. So musste man ja immer von unten nach oben schlagen. Da der Anhänger aber schon neu lackiert und montiert ist, kam das nicht in Frage.

Der eingeschnittene Bolzen sitzt natürlich noch immer fest im abmontierten Gelenk, erstaunlicherweise lässt sich übrigens der zerschnittene Hebel jetzt einwandfrei darauf festziehen - aber Hebel und Bolzen sind natürlich für den Schrott.

Ich bin jedenfalls froh, dass das verflixte Ding ab ist.

Nochmal danke an alle für Tipps!

VG, Bollo

 

[KurtD30S]

Hallo Bollo,
ist zwar jetzt zu spät, aber dennoch fürs nächste mal. Ich ziehe festgerostete Schrauben vor dem Lösen immer erst fest. Dann knackt es und die Verbindung Mutter / Schraube ist unterbrochen. Dann kommt natürlich ein Geduldsspiel. Viel Rostlöser und in kleinen Schritten lösen - wieder festziehen - ein wenig weiter lösen - wieder in Richtung fest drehen - ein wenig weiter lösen - wieder in Richtung fest drehen - ein wenig weiter lösen..... bis die Mutter unten ist. Das hat bisher bei mir in 100% aller Fälle funktioniert.