Getriebeprobleme beim F2L612/6-N

Diskutiere Getriebeprobleme beim F2L612/6-N im Forum Getriebe im Bereich Allgemeine technische Fragen - Hallo Treckerfreunde, bin noch neu in der Gemeinde und weiß auch noch nicht, wie ich meine Fragen dem allgemeinen Fachmännern stellen kann...
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Heinzelmann

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Hallo Treckerfreunde,

bin noch neu in der Gemeinde und weiß auch noch nicht, wie ich meine Fragen dem allgemeinen Fachmännern stellen kann. Deshalb, weil ich Deine Adresse gefunden habe erst mal an Dich, in der Hoffnung, Du leitest sie weiter.
Durch einen "unglücklichen" Umstand bin ich an einen halbrestaurierten F2L 612/6-N Baujahr 1958, 18 PS, ohne Hydraulik und Zwischengetriebe gekommen. Schweiß- und Lackierarbeiten sind gemacht. Problem: es ist offensichtlich ein Gang drin, den ich auch bei völlig getretener Kupplung nicht herausbekomme. Die Schaltklaue ist abgebaut und völlig rostfrei. Auch die Zahnräder im Getriebe, soweit man sie sehen kann, sehen gut aus. Angeblich soll der Trecker bis zum Schluß (er steht jetzt schon einige Jahre) problemlos gefahren sein.
Wo liegt das Problem? Ausrücklager der Kupplung? Kupplung klebt? Wie kann man das feststellen?
Auf der rechten Seite, gegenüber der Bremspedale und es Gaspedals ist hinten am Trittblech ein weiteres Pedal. In der Bedienungsanleitung (leider vom D25, baugleich??) ist dieses Pedal nicht beschrieben. Bei anderen Treckern ist dies das Pedal für die Differentialsperre. Dieses Pedal läßt sich auch nicht bewegen, ev. verklebt durch die Lackierung. Könnte dies die Ursache des Problems sein? Bei dem Trecker brauche ich eigenlich keine Differentialsperre, ich würde mir gerne die Arbeit, Kotflügel und Trittblech abbauen im Moment gerne ersparen. Die komplette Elektrik muß auch noch erneuert werden. Wie komme ich an einen Schaltplan, ist der vom D25 zu verwenden?

Vielen Dank und bis bald

Heinzelmann
 
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Hallo Heinzelmann,

das beschriebene Pedal ist die Differentialsperre. Die kann mal festhängen, ist aber eher selten.

Zum Getriebe:

Wenn Du beide Hinterräder aufbockst ist der Antriebsstrang frei und es ist möglich, mal beide Hinterräder zu drehen in alle möglichen Richtungen, also auch in die gleiche. Wenn die Sperre hängt, lassen sich die Räder NICHT gegeneinander drehen. Ein 2. Person kann da sehr nützlich sein. Mit ein bisschen Ruckeln rutscht die Sperre möglicherweise raus.

Wenn die Schaltkulisse nicht montiert ist, kann durchaus eines der Schieberäder verrutscht sein und jetzt im Eingriff sein. Das ist mir beim ersten Mal auch passiert, als ich die Schaltkulisse demontiert hatte. Besonders der Rückwärtsgang kann da völlig verrutschen beim Einsetzen der Kulisse. Bemühe mal die SUCHE!

Schaltpläne gibt es auf der Deutz-Webseite (ebenfalls links im Menü). Es passen alle 612er-Schaltpläne - siehe auch Rubrik Elektrik, da findet sich einiges!

Grüßle
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Heinzelmann

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Hallo Obrschwob,

zunächst einmal vielen Dank, für Deine Antwort. Drehe ich das eine Rad vorwärts, dreht sich das andere Rad rückwärts. Wenn ich die Schaltkulisse ausgebaut habe, kann ich die Zahnräder auf der Welle nicht, nicht bewegen, auch nicht mit einem Knippeisen, d. h. mit leichter Gewalt. Sie scheinen, da lange stillgestanden "festgebacken". Auf der Welle ist aber kein Fünkchen Rost zu sehen. Muß ich tatsächlich das Getriebe auseinandernehmen und Welle und Zahnräder mit Hitze, Kälte und roher Gewalt voneinander lösen?

gruß

Heinzelmann
 
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Hallo Heinz-Eckhard,

ich glaube eher nicht, dass die Zahnräder erst mit Hitze zu bewegen sind. Spritze mal ein wenig WD40 auf die obere Welle, denn nur diese Zahnräder lassen sich bewegen. Ein paar Tage einwirken lassen und wiederholen. Sie müssten sich dann lösen. Die hinteren beiden sind erster und zweiter Gang, die vorderen der 3. und 4, Gang. Der 5. wird mit der Sperrklaue ganz vorne zum Motor hin geschaltet.

Die Doppelzahnräder (1.2./3.4.) müssen sich von Hand verschieben lassen. Der Rückwärtsgang sitzt ziemlich tief vorne und kann durchaus verklemmt sein. Dieses Ritzel kann nämlich die unmöglichsten Positionen haben, weil es am weitesten verschiebbar ist. War bei meinem so.

Wenn das eine Rad vorwärts und das andere rückwärts dreht, dann ist das Differentials zumindest scheinbar in Ordnung. Es müsste aber auch möglich sein, beide Räder in eine Richtung zu drehen. Die Ausgangswelle des Getriebes müsste sich dann aber drehen lassen ohne eingelegten Gang.

Ist die Kupplung tatsächlich frei? Die klebt manchmal auch und trennt dann nicht!

Grüßle
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Heinzelmann

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Hallo Obrschwob,

das vordere Doppelzahnrad ist frei, das hintere noch nicht, wir scheinen auf dem richtigen Weg zu sein.

vielen Dank

Heinz-Eckhard

P.S. ich melde mich mit dem weiteren Stand der Entwicklungen
 
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Hallo Heinz-Eckhard,

schön zu hören. Ordentlich WD 40 drauf und ruhig mal VORSICHTIG mit einem Montiereisen seitlich anhebeln - möglichst nahe an der Welle. Kann sein, dass es sich löst. Das Einwirken braucht Zeit.

Grüßle
Obrschwob (den Namen Martin gibt es hier hier so oft)
 
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Heinzelmann

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Hallo Obrschwob,
beide Doppelzahnräder lassen sich jetzt von Hand bewegen, die Schaltkulisse auch. Diese m.E. sogar ein wenig zu leicht. Ich glaube, mein "Vorrestaurator" hat die falschen Kugeln oder keine/zu schwache Federn eingebaut, so dass sich die einzelnen Gänge sehr leicht über die Einkerbungen in den Stahlstiften schieben lassen. (Habe ich das jetzt richtig/verständlich ausgedrückt???).
Die Differentialsperre läßt sich auch wieder von Hand bewegen und rastet auch schön ein (ich habe den Trecker komplett aufgebockt und wenn man die Räder dreht und dann die Differentialsperre drückt, merkt man wie sie eingreift). Schön, so Schrittchen für Schrittchen.
Die Kupplung klebt aber noch. Weißt du einen Rat wie man sie trennen kann?

Gruß

Heinz-Eckhard
 
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Hallo Heinz-Eckhard,

na freut mich, dass die Schieberäder frei sind. Das ist alles insgesamt sehr leichtgängig. Die Federn können aber auch etwas müde sein bei dem Alter. Alle Teile schön säubern, damit sich keine Riefen bilden auf der Schiebewelle.

Die Kupplung kann man mit ein paar verschiedenen Methoden lösen. Manchmal hilft aber nur, den Schlepper quasi anzufahren und gleichzeitig zu bremsen, damit die Mitnehmerscheibe sich von der Druckplatte löst. Man riskiert aber einen Belagschaden dabei.

Mit WD40 kann man nicht einsprühen, weil sie sonst natürlich verölt ist und durchrutscht für immer - solange sie noch drin ist. Bremsenreiniger verfliegt und fettet nicht und löst teils auchfetgebackene Beläge.

Bei den 612er-Typen ist es aber mit etwas Geschick möglich evtl. mit einem Montiereisen durch die Lüftungsöffnungen seitlich hinter die Kupplung zu kommen und sie so zu lösen - quasi abzuhebeln. Eine 2. Person muss aber das Kupplungspedal betätigen, dass die Federn die Mitnehmerscheibe entlasten. Manchmal löst sie sich dann.

Hier wurde auch schon drüber diskutiert - SUCHE im Menü links verwenden!


Grüßle
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