Bremsprobleme

[DirtyHarry]

Hallo Leute,

nachdem mein F1L514/51 (Bj56) rechts kaum mehr bremst, habe ich mir die Beläge mal angeschaut: sie waren komplett verölt

Offenbar ist der Lagerdichtring nicht mehr i.O. Aber wie bekommt man ihn raus? Nach Studium der ET komme ich zu dem Schluß, daß die Halbachse rechts raus muß. Leider scheitere ich schon daran. Auf dem Bild sieht man, wie weit es raus geht. Dann habe ich einen harten, metallischen Anschlag. Auch hier vermute ich, es hat was mit der Differentialsperre zu tun. Aber wie gesagt: keinen Millimeter.

Weiß jemand Rat, wie ich die Halbachse rausbekomme und selbige dicht bekomme?

 

[Deutzbegehrer]

Moin Harry,

ich denke du wirst den Achstrichter vom Getriebegehäuse abschrauben müssen. Ich bin mir da aber nicht ganz sicher.
Was hast für ein Getriebe drin, 4 oder 5 Gang?

Ich glaube, für dich wäre das Werkstatt Handbuch sehr empfehlenswert, da stehen oft solche Schraubervorgänge drin.

Gruß
Marco

 

[Stoss30]

Hallo,
ich selber habs auch noch nicht gemacht, aber im Forum war zu lesen, dass man vorher die Differetialsperre treten muss und das Pedal mit einem Draht oder so gegen das Wiederausrücken sichert, sodass die Klaue im Innern beim Herausziehen der Steckachse nicht runterfällt oder in eine ungünstige Lage für das Wiedereinführen der Steckachse kippt.

 

[DirtyHarry]

... danke für die Hinweise. Ich hab' übrigens einen 5-Gang Antrieb, ET und Werkstatthandbuch. Dort heißt es: "... Hinterachshälfte aus Tragrohr herausziehen", sonst leider nichts. Weiterhin " ... Abdichtring im Lagerdeckel zur Hinterachshälfte prüfen". Leider auch keine Ausführung, was zu tun ist, wenn der undicht ist.

Den Achstrichter abschrauben heißt, das Radhaus muß runter ... mmhhh

Das mit der Differntialsperre ist mir auch nicht ganz klar. Getreten heißt doch, Diffential gesperrt, oder?

Wenn die Achse dann draußen ist, wie würde es dann weitergehen? Wie wäre den der Wellendichtring vor dem Lager zu wechseln?

 

[Pumpe]

Hallo Harry,
also ich kann nun nur von meinem F1L514/50 mit 4 Gängen reden.

Ich hab damals die komplette Bremse ausgebaut, und die Steckwellen so rausgezogen ohne die Achstrichter zu demontieren.
Die Bremsenperipherie hab ich abgebaut weil ich sie eh überholen wollte....lackieren usw.

Ich konnte auf jeden Fall die Steckwellen komplett mit Bremsen rausziehen. Natürlich den Flansch vorher lösen....

Ok...wies bei nem 5- Gang-Modell ausschaut , kann ich nicht sagen.

Gruss Pumpe

 

[DirtyHarry]

Hallo Pumpe, wie war's denn bei dir mit dem Öl? War der Dichtring noch i.O.?

Bei mir habe ich das Gefühl, daß der ganze Schmodder im Tragrohr durch das Lager in die Bremse drückt.

 

[Pumpe]

Und nochmal....

wenn du ca. in der Mitte der Welle schaust, ist ein Feingewinde.
Zu der grösseren runden Scheibe zum Boden hin ist eine Büchse, die mit den 2 markierten Muttern gesichert ist. (Gegeneinander gekontert).

Kann sein, das Du nun vor den Kontermuttern oder der Buchse in der Achse hängst und somit nicht rauskommst.
Ich würde mal die ganze Bremsplatte( die am Achstrichter fest ist), lösen, mit samt der Bremsbetätigungswelle.
Genau weiss ichs auch nicht mehr. Ist schon 2 Jahre her, wo ichs auseinander hatte...
Oder geh mal in die Suche hier....da hatte ich meine ich , auch weitergefunden.

Viel Glück....Pumpe

 

[Pumpe]

Ich schätze , das zu 100%ger Sicherheit, der WDR (Wellendichtring....Simmerring) hinüber ist. Öl muss zum Lager hin. Danach zur Aussenseite kommt dann der Ring zur Abdichtung.Logo....gell? War bei mir wenigstens so.
Kann dann auch sein, das die Welle in DEM Bereich des WDR`s eingelaufen ist.
Nachdem ich den WDR getauscht hatte, kam da NIX mehr an ÖL.

Ich les morgen mal weiter....bis dann.

Gruss Pumpe

 

[Pumpe]

Ich weiss....man kommt dann nicht zur Ruhe

 

[Pumpe]

Die Flussrichtung des "Schmodders" lautet:

Tragrohr>>>>Lager>>>>Wellendichtring>>>>Bremse. Und DA soll die Suppe NITT hin

 

[DirtyHarry]

... ey Pumpe, echt super von Dir (daß es dich nicht mehr losläßt). Geht mir meist genauso.

Du hast genau das bestätigt, was ich vermutet habe. Mir der Gewißheit läßt es sich halt am besten schrauben. Vielleich noch 2 abschließende Fragen: war es schwer, die zwei großen Muttern zu lösen und wo hattest du die Simmeringe her?

Nochmal vielen Dank

 

[Pumpe]

Hallo Harry,

die WDR`s hatte ich vom Lama-Händler. Kamen so ca. 12 €...weiss nicht mehr.
Die Muttern kriegst Du gut los, da sie ja immer im Öl sind. Sie sind glaub ich nochmals gegen lösen (verdrehen) durch ein Sicherungsblech gesichert.

Gruss Pumpe

 

[BIGBLOCK]

Hallo!

Ich habe um die großen Muttern zu lösen die Steckachsen wieder am Rad festgeschraubt. Dann habe ich das Rad so auf den Boden gelegt, dass die Steckachse nach oben guckt und mit nem großen Maulschlüssel die Dinger los gemacht.

Dann kam allerdings ein Problem: das Lagergehäuse muss von der Welle runter und die Saßen bei mir beide total fest.
Ich habe mir dann zwei "Spezailwerkzeuge" gebaut. M10 Gwintespindeln, 10er Flach und ein paar Muttern.
Die Dinger dann in die Gehäuse geschraubt und fest gekontert, die Welle mit der Radnabe nach oden auf ein Stück Holz gestellt und dann mit nem dicken Bello auf die Flacheisen gehauen...

Und wenn du schon dabei bist, gleich die Lager tauschen! bei mir war eines schon einmal so heiß geworden, dass es Glühflecken am Außenring hatte!


Gruß
Nils

 

[Pumpe]

Hallo Harry,

hab da nochwas gefunden zum veranschaulichen.

Gruss Pumpe

 

[DirtyHarry]

Hallo Jungs,
ich scheitere immer noch an der Steckachse. Ich bin mittlerweile sicher, daß der hintere Teil der Verzahnung nicht (mehr) durch die Muffe geht. Also hab ich gem. Werkstatthandbuch das Getrieböl abgelassen, die hintere Deckplatte abgenommen und versucht, den Bolzen der Lagerung für den Einrücker zu ziehen. Dann wäre mir der Hebel in die Hand gefallen und das Achsthema wäre erledigt.

Leider hier das nächste Problem: mittels M10-Gewindestange und -muttern konnte ich den Bolzen zu 2/3 rausziehen. Dann war Sense, die Gewindestange abgerissen (2 Mal) und ich bin nun reichlich frustriert.

Den Stand seht ihr an den Bildern. Wenn noch jemand ein Idee hätte, wie ich diesen Sch...-Bolzen rausbekomme

 

[DirtyHarry]

Hallo Leute,

ich wollte euch nur updaten, daß ich beide Bremsen nun sowohl mit neuen Dichtringe als auch mit neuen Belägen versorgt habe. Eigentlich gar nicht schwer.

Zunächst die rechte Seite: den Bolzen hab' ich mit brachialer Gewalt rausgekriegt. Gewindestange M10 rein, lang rausstehen lassen, U-Eisen dran und mit Bello gekloppt -> nachdem er soweit raus war, daß ich den Fußhebel rausnehmen konnte, war es einfach. Von der anderen Seite Meißel ansetzen und kräftig schlagen ...

Nachdem der Bolzen draußen war, konnte ich den Hebel für die Differentialsperre ziehen und danach die Achse rausziehen. Die Verzahnung am Ende war gegenüber dem unteren Teil verdreht; deshalb ging die Muffe nicht drüber. Da half jetzt nur noch die Flex

Also dann keine Differentialsperre mehr. Kontermuttern und Lager gingen easy raus (eigentlich zu easy). Simmering rausgeklopft, neuen rein, alles wieder zusammen, Bremse zerlegt, Beläge abgenietet, alles zusammengebaut. Dann die linke Seite. Lager ging sehr schwer runter (Bremse war aber nicht so verölt, da Simmering offenbar schon mal getauscht wurde), keine weiteren Probleme....

Erste Bremsproben zeigen: völlig neues Bremsgefühl. Bremsen sind bissig und greifen auch beim Rückwärtsfahren. Fazit: Aufwand hat sich auf jeden Fall gelohnt

Nochmals danke für die Tipps euch allen -> habe hier viel gelernt, was ich gerne weitergebe

 

[nobi]

Hatte dieses Problem mit der versetzten Verzahnung nicht schonmal jemand , der das auch ohne Zerstörung der Muffe gelöst hat ??



nobi

 

[Pumpe]

Du hast die Muffe aufgeflext?!?!?!?!?


Nimm dem mal jemand die Flex ab, in Gottes Namen !!!

Nicht auszudenken, was passiert wäre wenn er einen Brenner mit Azetylen u. Sauerstoff gehabt hätte...

 

[marcus514]

Ich hatte das Problem auch, aber ich hab einfach die Zähne leicht angefeilt damit die Differentialsperre sich runterschieben läßt.

Ich fahre jetzt schon seit 10 Jahre mit dem Deutz ohne Probleme

 

[DirtyHarry]

Hallo Jungens,

jetzt tut doch nicht so, als ob eine Flex das reine Teufelswerk wäre. Übrigens: meine Flex ist 'ne große und ca. genauso alt wie mein Deutz ... die beiden verstehen sich also recht gut

Selbstredend hätte ich auch lieber eine andere Lösung gewählt und die Differentialsperre wieder eingebaut. Das Anfeilen der hinteren Verzahnung (also am Wellenende) halte ich allerdings für eine grobe Dummheit, da diese ja schließlich im Diffenzial steckt

Und wie man die Muffe derart innen ausfeilen kann, daß sie dann auch außen noch drüber geht, in mir schlichtweg rätselhaft. Dies muß dann schon eine artistische Leistung sein.

Bei mir war die Verdrehung in der Welle leider nicht marginal und ein Anfeilen nicht möglich.... Aber auch ohne Sperre läßt es sich gut leben.
Grüße