Unwilliger Hatz

[thomas66]

Da hab ich eine Rüttelplatte (Delmag Bj. 67) geerbt deren Motor das große Kotzen hatte und nicht mehr anspringen wollte. Ein Hatz Diesel E79. Erste Diagnose : Ölstand 3cm über max. und keine richtige Kompression mehr. Beim Zerlegen war schnell klar, Kolbenringe verschlissen bzw. einer gebrochen. Ventile, besonders das Auslassventil stark undicht. Also erstmal Ventile eingeschliffen und mit Bremsenreiniger auf Dichtheit geprüft. Bei der Suche nach Kolbenringen stellte sich dann heraus das der Zylinder nicht mehr der originale war sondern wohl von einem späteren Typ mit anderer Bohrung.

Mit neuen Ringen dann wieder zusammen gebaut und mit frischem Öl befüllt wollte er immer noch nicht anspringen. Da sich die Kolbenringe ja auch erst der Büchse anpassen müssen und ich mir keinen Wolf drehen wollte hatte ich folgende Idee. Der Motor wird an der Nockenwelle gekurbelt. Was läuft auch noch links rum ? Richtig, siehe Bild

 

[Deutz45nullfuenf]

Kette rum, Vollgas und du kannst losrütteln...

 

[D6006A]

Moin,
dein Kniff erinnert mich an meine Kindheit. Mein Onkel hatte einen Rasenmäher mit Asperamotor, der auch nicht sehr startwillig war. Der wurde immer mit der großen Handbohrmaschine und einer kurzen Verlängerung mit 17er Nuß gestartet.
Gruß
Frank

 

[Roadmaster95]

Hallo Thomas,

coole Idee, läuft die Rüttelplatte denn jetzt, oder spendet der Deutz immer noch Drehmoment?


@Frank:
So einen Rasenmäher mit Aspera Motor hatten wir auch, ca im Jahr 1989-1990 rum.
Den hat immer ein Kress Akkuschrauber mit der 17er Nuss in den "Arsch/ die Kurbelwelle" getreten...
Weil aber die Kompression gut war, musste man mit dem 1 Gang des Schraubers andrehen, dann kurz Gas weg und in den 2 Gang schalten.
Den Kress gibts heute noch...( nur die Akkus sind tot), den Mäher zum Glück nicht mehr.

Grüße

Joe

 

[Max001]

Nabend,

tolle Idee!

Das mit der Bohrmaschine und dem Rasenmäher mach ich übrigens auch . Ich hab aber auch keine große Beziehung zu dem Ding.

 

[thomas66]

Jou, dat Ding teckert nun wie neu. Leider mußte ich im Anschluß feststellen das die Fliehkraftkupplung ebenfalls totalschaden hat. Kam mir in Einzelteilen in die Hand gefallen nach dem Abnehmen.

Müßen wir mal sehen ob's da noch was gibt.

 

[thomas66]

Die Glocke bzw. Trommel der Kupplung war bereits von den Fliehgewichten beschädigt und Beläge schon zermalen, sprich in Wohlgefallen aufgelöst. Als ich die Trommel mit der zweirilligen Riemenscheibe abgezogen habe, fielen mir die vier Federn und die angeschliffenen Gewichte in die Hand. Bei der Suche nach den Reibbelägen kam dann wieder erstaunliches zu Tage. Zuerst im ebay gefunden für 25 € / Stk. (man braucht zwei) , dann den Hersteller gefunden (Suco) und angerufen, Stk. 6 € netto, aber Mindestbestellwert 50€ netto + Mwst + Versand. Dann bei der weiteren Suche, ich bin da ja sehr hartnäkig, Kartsport-Teilehändler gefunden der das Paar für 24,70 + Versand anbietet.
Die Fliehgewichte hab ich mir nun aus einem 120er Rundstahl neu gebaut und die Trommel mit einem Stahlrohr "ausgebüchst" so das sie wieder ihren ursprünglichen Durchmesser (125mm) hat. Das Ganze wieder zusammengebaut und nun rüttelt die Olle ab etwas mehr als Standgas wieder los.