Warum soll also durch das Schweißen dieser Geberfeder die Regelhydraulik (also die Zugkraftregelung) nicht wieder funktioniert?
Hallo Emanuel,
Federn sind aus einem ganz besonderen Stahl hergestellt, den man deshalb manchmal auch als Federstahl bezeichnet. So ein Material federt, statt zu verbiegen, weil es eine enorm hohe Festigkeit hat. Eine so hohe Festigkeit erreicht man durch einen hohen Kohlenstoffanteil in der Legierung und eine dazu passende Wärmebehandlung.
Leider führt der hohe Kohlenstoffanteil beim Schweißen in der Naht zu einer Martensitbildung. Martensit ist ein sehr, sehr harter Zustand des Eisen-Kohlenstoffgefüges. So hart, daß es gerne mal bricht wie Glas. Und das ist bei so einer Aufnehmerfeder ziemlich unerwünscht. Dazu kommt, daß in der Wärmeeinflußzone neben der eigentlichen Schweißnaht das Schweißen eine Art von Wärmebehandlung darstellt, nur leider eine ziemlich unkontrollierte und deshalb eine mit unerwünschten Nebenwirkungen: Das Material wird dort weich.
Damit Du nicht glaubst, das zusammen sei jetzt genug des Elends: Der knallharte Bereich in der Naht und der aufgeweichte Bereich daneben passen nicht gut zusammen, weil der harte Bereich beim Abkühlen den aufgeweichten Bereich hindert, sich zu deformieren, wie der das gerne möchte. Dadurch können Risse entstehen. Wenn es gut geht, sind die so fein, daß man sie nicht sieht, aber bei dermaßen hochtrainiertem Material können die der Ausgangspunkt eines späteren (makroskopischen) Risses werden. Dieser Mechanismus ist übrigens auch die Ursache dafür, daß man Gußeisen nicht ohne weiteres schweißen kann.
Bei solchem hochfesten Stahl kann man das Schweißen versuchen, aber erstens geht das ziemlich schlecht (man bekommt kaum eine vorzeigbare Naht hin) , und zweitens bricht das meist recht bald wieder, u.U. schon bei niedriger Belastung nach wenigen Lastspielen.
Wie Friedhelm schrieb:
Versuch macht klug.
....
Zweitens bricht das sehr schnell wieder.
Gruß
Michael