Agroplus elektrohydraulische Zapfwelle

[Sieger-Sam]

Hallo,

ich hab gestern das erste mal mit meinen geb. gekauften Dorado66 gemulcht. Der hat ja eine elektrohydraulische Zapfwellenkupplung, die soll ja laut Werbeprospekt "sanft modulierend" anlaufen. Ich dachte das geht so wie bei meinen Falcon mit der mechanischen Kupplung, schön langsam kommen lassen. Aber beim einschalten kommt er erst langsam, dann schlagartig und dann rappelts den ganzen Traktor durch und man meint der Motor stirbt ab. So von 1200 Touren fällt er ab auf 300 und dreht dann wieder hoch. Da kriegt man richtig Angst das die Welle abschert. Mulcher ist ein Fehrenbach Superpower mit 1,40m Arbeitsbreite. Also nichts übermäßiges.
Sanft anlaufen stell ich mir anders vor...
Die BA schweigt sich auch aus, ob mit Standgas eingekuppelt wird oder Nenndrehzahl. Und kann man das Anlaufverhalten irgenwie beeinflussen oder einstellen?

Wie verhält sich das bei euch?


Grüße

 

[Hans Söllner]

Oje
Du bist kein Landwirt oder?

NIEMALS darf man Maschinen bei Nenndrehzahl (Vollgas!) einschalten!!!
Ich dachte immer sowas gehört für Traktorbesitzer zum Allgemeinwissen. In der Betriebsanleitung steht auch nix davon, dass man sich bei fahrendem Fahrzeug unter die Räder legen darf, weil man davon ausgeht das jeder weis das dies ,,schädlich `` ist.

Auch bei 1200 Touren wunderts mich nicht, dass es dir so ergangen ist....

Die Leerlaufmotordrehzahl beträgt doch so um die 600 Touren oder?
Da konnte er absacken bis auf 300?

So, wie schaltet man eine Zapfwelle ein:
Bei Standgas den Knopf für die Zapfwelle drücken, dann läuft sie auch einigermaßen sanft an. Bei schweren Geräten wie dem Mulcher, empfehle ich dir, sobald du den Knopf gedückt hast und du merkst dass die Zapfwelle anläuft, ordentlich Gas zu geben.

 

[DX 4.30]

Hallo,

also ich würde mal sagen Standgas wird bei einigen Geräten nicht reichen, besonders wo eine schwere Schwungmasse hinter hängt. Ein schwer anlaufendes Mähwerk z.B. wirst du sicherlich nicht mit Standgas anlaufen lassen, es sei denn du hast mehr Schwungmasse am Motor als am Mähwerk.

Ich würde zur Drehzahl sagen, so viel wie nötig und so wenig wie möglich, musst mal ausprobieren.

Das man bei Nenndrehzahl keine Zapfwellen zuschalten soll, ist kein Problem wenn die Zapfwelle moduliert anläuft, dann hast halt mehr Verschleiß an der ZW-Kupplung, das muss dir dann bewusst sein, aber das Gerät läuft sanft an.

Gruß
Marcel

 

[Sieger-Sam]

Mit Nenndrehzahl meinte ich nicht Vollgas vom Motor sondern halt so circa die 500Upm des Mulchers.
Das mit dem Absacken auf die Touren von 300 ist grob geschätzt und keine umdrehunggenaue Ablesung da dieser Vorgang recht kurz abläuft.

Wieso sollte sowas elementares wie eine Zapfwelle eingeschaltet wird nicht in eine BA gehören? Sowas superwichtiges wie Wischwasser auffüllen steht ja auch drin.

Hier ist des Pudels Kern:
"Das man bei Nenndrehzahl keine Zapfwellen zuschalten soll, ist kein Problem wenn die Zapfwelle moduliert anläuft, dann hast halt mehr Verschleiß an der ZW-Kupplung, das muss die dann bewusst sein, aber das Gerät läuft sanft an."

Es läuft eben nicht "sanft" an!

Wie geschrieben, ich kenns halt vorher von meinen Falcon, der hat eine mech. Zapfwellenkupplung, d.h. einen Hebel denn man kommen lassen muss wie die Getriebekupplung und man kann das Gerät sanft anlaufen lassen. Nur hier bei dem Dorado ist eben nicht so. Der Schlepper schüttelt sich sich beim auf Touren bringen des Mulchers wie eine Rüttelplatte. Deshalb meine Frage hier in die Runde ob das bei anderen Agroplus/Dorado-Besitzern auch so verhält oder ob meiner ne Macke hat.

 

[Same Dorado]

Besonders sanft startet mein Dorado die Zapfwelle nicht, aber bis jetzt habe ich noch keine Angst haben müssen um meine Anbaugeräte, die Drehzahl hat sich bis jetzt bei noch keinen gerät runter drücken lassen (Standgas)

 

[Hans Söllner]

Gut, dann klärt sich das ja teilweise auf.

Als Nenndrehzahl bezeichnet man im allgemeinen die volle Motordrehzahl.

Die 500 Zapfwellenumdrehungen entsprechen (je nachdem ob 540 oder 540E Zapfwelle) so in etwa 1900 Motorumdrehungen. Auch das tut der Maschine nicht gut.

Und ja die schweren Geräte...
Ich kenne das von der Hochdruckpresse und der Trommelmäherkombination. Auch da schaff ichs mit Standgas und etwas Gas geben zum richtigen Zeitpunkt, die Maschine relativ sanft anlaufen zu lassen. Das es den Schlepper dabei schüttelt, ist nichts außergewöhnliches. Das tritt übrigens auch bei einem Fendt Vario mit Pöttinger Holzhäcksler WID-U auf wie ich letzte Woche wieder bemerkte.

Der Traktor weis eben nicht, dass ein schweres Gerät hintendran hängt.

Beim Falcon kannst durch die mechanische Betätigung die Zapfwelle dagegen sehr sanft anlaufen lassen. Durch die feine (und oft zaghafte oder übervorsichtige) Handbetätigung entsteht aber mehr Verschleiß.

Schwere Zapfwellengeräte lassen sich selten sehr moduliert anlaufen, da würde ich mir keine Sorgen machen.

Aber wie DX 4.30 schon sagte, wenn- dann mit so wenig Drehzahl wie möglich.

 

[Sieger-Sam]

Ok, dann probier ich das mal morgen aus mit dem Standgas und Gas geben zum richtigen Zeitpunkt.
Mich wunderts halt das echt so extrem auswirkt bei so einem Mulcher, ist ja der zweitkleinste in der Reihe, wie würds dann erst bei einem mit 2,20 AB rütteln.

Grüße,

Matthias

 

[DX80]

Hallo Matthias

Mich wunderts halt das echt so extrem auswirkt bei so einem Mulcher, ist ja der zweitkleinste in der Reihe, wie würds dann erst bei einem mit 2,20 AB rütteln.

Das liegt an der zu bewegenden Maße, mein IHC633 geht beim Einschalten vom dem 2,10m Kuhnmulcher auch von der Drehzahl runter.
Der 633 packt es aber im Standgas, gut mit einer manuellen Kupplung kann man besser dosieren.
Kann mich aber dem Tipp mit Einschalten im Standgas und dabei etwas Gasgeben nur anschliesen.

m.f.G.Harald

 

[06bismk3]

generell kenn ich auch das beschriebene Problem von Sieger-Sam.

Das ist bei größeren Schleppern mit entsprechenden Geräten - z.b. 3m mulcher genauso.

Ich frage mich echt, dass das nicht besser geregelt, mit einem echten modulierten Anlauf stattfinden kann.
Bei den ersten Agrotrons war das ganz schlimm.
Wäre die Regelung zu träge? An der Prozessorgeschwindigkeit sollts nicht mehr liegen. Ist die Drehzahlerfassung zu unpräzise?

Das geht nämlich definitiv auf Gelenkwellen, Lager, Zahnräder, Winkelgetriebe, wo eben der schächste Punkt ist.