Kohlen beim Anlasser prüfen

Diskutiere Kohlen beim Anlasser prüfen im Forum D-Serie im Bereich Deutz / Deutz-Fahr Schlepper - Hallo zusammen, mein Anlasser funktioniert leider nur sehr unzuverlässig. Nachdem ich seinerzeit nach Tipps aus diesem Forum alle möglichen Tests...
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Westfale

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Hallo zusammen,
mein Anlasser funktioniert leider nur sehr unzuverlässig. Nachdem ich seinerzeit nach Tipps aus diesem Forum alle möglichen Tests durchführte, hatte ich den Starterschalter ausgetauscht. Damit startete mein D30 jetzt ca. 6 Monate völlig problemlos, bis er heute auf der Weide einfach nicht mehr anspringen wollte. Um genau zu sein, gab der Anlasser keinen Mucks mehr von sich, die Glühkontrolle wurde aber schön rot.
Ich habe den Anlasser ausgebaut und getestet. Der Magnetschalter funktioniert einwandfrei, Plus liegt am Anlasser an (wenn er im D30 eingebaut ist, natürlich) und das Steuerkabel liefert ebenfalls zum richtigen Zeitpunkt Plus.
Ich habe nun sicherheitshalber die Batterie ausgebaut und mal ans Ladegerät gehängt. Da ich den Anlasser schon auf der Werkbank liegen habe, würde ich gerne die Kohlen kontrollieren.
Es ist ein Bosch-Anlasser, eingestanzt ist folgende Bezeichnung:
Bosch
EJD 1,8/12R73
407

Befinden sich die Kohlen unter/hinter den vier dicken Schrauben, die ins Gehäuse geschraubt sind? Ich habe die mit WD40 behandelt, weil sie sich nicht lösen lassen, sonst hätte ich schon nachgeschaut.
Falls jemand noch Tipps hat, was sonst noch für meine Startprobleme in Frage kommt, beschwere ich mich nicht ;)
Falls mir außerdem jemand einen Tipp geben kann, wie ich die Leistungsfähigkeit der Starterbatterie testen kann, würde ich mich auch freuen.
Vielen Dank für alle Tipps!
Gruß
Westfale (der eigentlich morgen mit dem D30 ins Hagener Freilichtmuseum fahren wollte...)
 
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Rymn

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Hast du mal den ausgebauten Anlasser mal überbrückt und geschaut ob der eigentliche Anlasser überhaupt anspringt!? Wenn du die Kohlen überprüfen willst, musst du den Federring am Ritzel herausnehmen, dann die Schrauben auf der Rückseite öffnen und dann kannst du den Körper erst trennen. Aufpassen, beim Ritzel ist noch eine Hülse drin, die darf nicht verloren gehen, den die bremmst das Ritzel damit es nicht gegen das Gehäuse schlägt.

Wenn du das Gehäuse von den Spulen getrennt hast, kannst du dir alles Anschauen, achte darauf das die Spulen auch noch angelötet sind, denn sonst können diese kein Magnetfeld aufbauen und nix funktioniert.
 
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Westfale

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Hallo Rymn,
danke für die Tipps. Dann werde ich mich mal vorsichtig an die Arbeit machen.
Gruß
Westfale
 
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Westfale

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So, ich habe den Anlasser so weit auseinandergebaut wie es mir möglich war. Den Sicherungsring vor dem Ritzel habe ich nicht abbekommen, deshalb konnte ich das Innenleben nicht rausnehmen.
Die zwei Kontakte (also Kohlen) die auf die Windungen gehen haben Durchgang, von keiner der vier Kohlen bzw. Kontakte gibt es einen Schluss aufs Gehäuse. Ich habe die Flächen auf denen die Kohlen aufliegen mit 200er Schleifpapier behandelt. Einige Segmente waren vorher etwas rau, die meisten glatt wie ein Kinderpopo. Der Anlasser lässt sich leicht drehen, ich habe die Wellen in den Lagern dennoch mit etwas Maschinenfett versehen.
Mal eine wahrscheinlich ganz blöde Frage: Müsste sich der Anlasser auch im Ausgebauten Zustand drehen, wenn ich Spannung anlege und mit dem Steuerkabel den Magnetschalter auslöse? Ich vermute mal die Antwort lautet ja.
 
motorschrauber

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Hallo Westfale,

wenn Du den Anlasser im Schraubstock einspannst, mit einem Starthilfekabel Plus an den Plusanschluss am Anlasser und Minus ans Anlassergehäuse gibst, die Kabel dann Polrichtig mit einer gesunden Batterie verbindest, kannst Du mit einem Kabel (oder vorsichtig mit einem Schraubendreher) von Plus auf den kleinen Steueranschluss überbrücken. Dann sollte das Ritzel ausrücken und der Startermotor drehen. Ist das nicht der Fall, können auch die Kontakte im Magnetschalter verschlissen sein. Klemm dann einfach mal eine Prüflampe zwischen Masse und dem Kabel, welches vom Magnetschalter zum Anlassermotor geht. Beim Starten sollte Die Prüflampe leuchten. Tut sie das nicht, schaltet der Magnetschalter keine Spannung durch. Du könntest dann versuchen das Starthilfekabel Plus Direkt an den Schaltausgang des Magnetschalters zu setzen und dann das andere Ende kurzzeitig an Batterieplus zu halten. Dann müsste zumindest der Startermotor anlaufen.

Bei all diesen Arbeiten solltest Du Kurzschlüsse vermeiden, da Du ohne Absicherung des Stromes arbeitest. Der Anlasser erzeugt, so er denn anläuft, ein gewaltiges Drehmonent und es fliessen hohe Ströme die im Extremfall bei Kurzschluss die Batterie platzen lassen können. Säurespritzer können echt ätzend sein.
 
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Westfale

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Hallo Detlef,
vielen Dank für deine Tipps. Ich hatte den Anlasser auf dem Boden liegend mit einer Batterie verbunden und mit einem dünnen Draht den Steueranschluss mit Plus verbunden. Das Ritzel rückt aus, aber es dreht sich nicht. Das macht mir sorgen und ich weiß nicht, wie ich weiter vorgehen kann.
Ich werde morgen mal ein paar Bilder hochladen, vielleicht hilft das weiter.
Gruß
Westfale
 
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Hallo,

hier gibt es einige schöne beschriebene und gut bebilderte Reparaturanleitungen:


Ihr müßt dazu einfach (bezüg. des Anlassers) ein bisserl runterscrollen....

Hoffe, ich konnte ggf. weiterhelfen ??

Gruß Alfred
 
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Rymn

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Du hast nur den Magnetschalter getestet, du musst an den Pol das Plus legen welcher von dem kleinen Zylinder (Magnetschalter) zum großen Zylinder (Anlasser) geht und dann einfach Minus ans Anlassergehäuse halten. wenn sich da dann nix tut is er kaputt und du musst ihn auseinander bauen.

Mfg Norman
 
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Rymn

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Westfale schrieb:
blöde Frage: Müsste sich der Anlasser auch im Ausgebauten Zustand drehen, wenn ich Spannung anlege und mit dem Steuerkabel den Magnetschalter auslöse? Ich vermute mal die Antwort lautet ja.

Nein den der Anlassermotor bekommt noch einmal extra Plus nur den Magnetschalter Anlegen führt nicht zum drehen des Motors.

Versuch es mal wie oben von mir beschrieben. dann testet du den Motor.
 
motorschrauber

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Hallo Westfale,

da das Ritzel ausgerückt wird solltest Du wie von mir beschrieben mit der Prüflampe überprüfen ob der Magnetschalter die Spannung auch durchschaltet. Damit hast Du den Fehler dann auf Magnetschalter oder Motor bestimmt. Sollte dia Spannung nicht durchgeschaltet werden sind die Kontakte im Magnetschalter verschlissen. Der Magnetschalter arbeitet u.a. als Laststrom-Relais. Du kannst den Magnetschalter einzeln ersetzen.
 
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Westfale

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Hallo Norman und detlef,
das hatte ich wohl nicht richtig verstanden. Danke für die erneuten Erklärungen. Ich werde das heute nach Feierabend mal richtig testen und beim nächsten mal gleich richtig lesen. :)
Gruß
Westfale
 
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Westfale

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Hallo zusammen,
ich hatte gestern ein paar Fotos des geöffneten Anlassers gemacht, die ich mir gerade in der Mittagspause angesehen habe.
Auf dem einem Bild ist zu sehen, was ich wo angeschlossen habe. Die Kohlen mit der Halterung sind ausgebaut, da ich die Kontakte schleifen wollte. Die mit "?" gekennzeichneten Anschlüsse gehen über die Kohlen auch auf die Kontakte an der Welle. Müsste ich da die Prüflampe anschließen? Ich habe ansonsten keine Idee, wo ich sie anschließen sollte.
Auf dem anderen Bild ist das Ritzel zu sehen und den Sicherungsring(?) der verhindert, dass ich die ganze Mechanik nach hinten herausziehen kann ist eingekreist.
Vielen Dank für alle Tipps.
Gruß
Westfale
 

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Hallo Westfale

Dein - war falsch angeschlossen! Überlege doch mal wo der Anlasser - bekommt wenn er eingebaut ist: Über das Gehäuse. Dort musst Du folglich auch Dein - Kabel ansetzen. Dort wo Du es dran hattest soll normalerweise beim Starten + aus dem Magnetschalter zum Motor kommen. Da sollst Du die Prüflampe dran halten. Ich vermute das Dein Magnetschalter nicht durchschaltet, sonst hättest Du beim Startversuch einen mächtigen Kurzschluss erzeugt! Lesen hilft der Gesundheit!
 
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Westfale

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Hallo Detlef,
ich hatte daran das Minus angeschlossen, weil dieser Kontakt über ein Kupferband mit dem Gehäuse verbunden ist. Dawerde ich doch heute mal durchmessen ob der Anschluss isoliert ist oder auf das Gehäuse geht.
Danke für die Hinweise.
Gruß
Westfale
 
motorschrauber

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Hallo Westfale

Dieser Anschluss muss zum Gehäuse hin isoliert sein! Von dort wird die Spannung ins innere des Motors geleitet ( zu den Feldwicklungen und den Kohlebürsten).
Der Magnetschalter hat nur die Aufgaben das Ritzel vor zu schieben und die Spannung zum Anlassmotor durch zu schalten. Für das Drehen des Ritzels ist nur der Anlassmotor zuständig. Es sind also 2 getrennte elektrische Bauteile! Wenn Du z.B. an den Anschraublöchern des Anlassers Minus anlegst und an das Verbindungskabel vom Magnetschalter zum Anlassmotor Plus anlegst, beginnt das Ritzel sich zu drehen ( wenn der Anlassmotor heile ist). Wenn Du das Verbindungskabel vom Magnetschalter abschraubst und dann Plus an den Steuerkontakt anlegst, soll das Ritzel vorgeschoben werden. Gleichzeitig wirdl der Pluskontakt des Magnetschalters mit dem Anschluss zum Startermotor verbunden.
Dein Anlasseranker sieht schon ganz schön übel aus. Dort wo die Kohlen aufliegen musst Du den ordentlich überschleifen. anschliessend müssen die Nuten zwischen den Kontaktflächen nachgesägt werden.
 
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Westfale

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Hallo Detlef,
ich habe den Anlasser inzwischen auseinander gebaut und alles geprüft und gereinigt, was ich konnte. Den Anker habe ich mit Schmirgelpapier so weit abgeschliffen, dass er wieder gut aussieht. Aber womit säge ich denn die Nuten und vor allem: Wie tief? Ich habe bisher mit einem Cuttermesser den Schmutz aus den Nuten gekratzt, so dass die Nuten bis unten hin wieder blank sind. Reicht das?
Den Magnetschalter habe ich im ausgebauten Zustand durchgemessen. Wenn das Ritzel nach vorne geschoben ist, schaltet er Plus durch. Die Windungen an der Außenwand (Feldwicklungen) sehen noch gut aus. Sie haben keinen Schluss gegen das Gehäuse. Die Kohlen sind auch noch ausreichend lang, die zwei die Plus einspeisen sind gegen das Gehäuse isoliert, die anderen beiden liegen am Gehäuse (Minus) an.
Für Tipps was ich im auseinander gebauten Zustand noch prüfen könnte bin ich immer zu haben.
Danke.
Gruß
Westfale
 
deutz-en

deutz-en

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Hallo Westfale,
habe leider im Moment keinen Tipp für Dich, jetzt weis ich aber endlich, warum Du nicht im Freilichtmuseum warst. Hast echt was verpasst und ich immer noch keine Anleitung für meine Zapfwellenbetriebene Kaffeemaschine!!!!

Hoffe, Dein Deutz läuft bald wieder

Jürgen
 
KurtD30S

KurtD30S

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Hallo Norbert,

manchmal muß man auch seine Grenzen kennen;). Deshalb rate ich dir dringend weitere Arbeiten an deinem Anlasser zu unterlassen, da ein sehr hohes Risiko darin besteht, daß größerer Schaden entsteht, weil
- du überhaupt nicht mit der Materie vertraut bist weder elektrisch noch mechanisch
- du kein geeignetes Werkzeug zur Verfügung hast (Frage nach Kollektorsäge)
- deine Beurteilung (das sieht noch gut aus) völlig fragwürdig in diesem Zusammenhang ist.

Ich würde alles zusammen in eine Kiste packen und wenn du nicht zu einem Boschdienst oder Landmaschinenbetrieb gehen möchtest, Rat von jemand holen, der das persönlich begutachten kann.

Nichts für ungut, aber angesichts der Tatsache, das du die Beiträge von motorschrauber und Rymn nicht nur nicht befolgst sondern offensichtlich auch nicht verstehst, obwohl die sich ganz klar ausdrücken.

Gruss
Kurt

P.S.
Tut mir leid, wenn es nicht so positiv rüberkommt, aber ich möchte wirklich nur deinen Geldbeutel schonen.
 
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Westfale

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Hallo Kurt,
beim Boschdienst war ich so ziemlich als erstes und habe nachgefragt. Als ich deren Frage "Haben Sie mal vom Plus zum Anschluss der Steuerleitung gebrückt?" bejahte, kam die Aussage "Mehr machen wir auch nicht!". Damit war das Thema erst mal erledigt und ich habe angefangen den Anlasser selbst auseinander zu schrauben.
Bevor ich endgültig aufgebe oder wirklich was zerstöre, (der Anlasser ist inzwischen wieder zusammengebaut) eine letzte Frage: Wenn ich Plus auf den Kontakt gebe, zu dem der Magnetschalter durchschaltet (also auf den Kontakt, den ich irrtümlich zunächst für Minus hielt), müsste der Anlasser dann drehen, wenn ich Minus aufs Gehäuse gebe?
Danke
Gruß
Westfale
 
Raini750

Raini750

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Moins Westfale.

Ja, dann muss er drehen.
Denk aber dran, dass da ein recht großer Strom fließt, und auch eine gewisse Masse sehr schnell anläuft.

Gruß Raini
 
Thema: Kohlen beim Anlasser prüfen
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