Wenig Schnellläufer bei Deutz

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deutz13006as

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Hallo Deutz Gemeinde,

habe heute mal eine ganz allgemeine Frage.

Mir ist aufgefallen, daß zum Beispiel Güldner in den 60iger Jahren sehr viele Traktoren, ja fast überwiegend als "S" Ausführung also Schnellgang verkauft hat, jedenfalls sind sie sehr oft zu finden.

Aus welchem Grund war das so?? Wenn man bei Deutz einen Schnelläufer aus den gleichen Baujahren wie der Güldner G Reihe sucht, findet man diesen nur recht selten.

Auch hat z.B. Güldner und besonders MAN viel Allradschlepper gebaut. Deutz leider nur sehr wenige.

War Deutz bei der Sonderausstattung Schnellgang und / oder Allrad zu teuer?? ?(


Vielleicht weiß ja jemand warum dies so ist.

Grüße

Thomas
 
Berndt

Berndt

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Deutz wurde sehr viel an große Höfe verkauft. Dh die Chefs haben nicht selber auf den Schleppern gesessen und somit war denen vielleicht egal, dass es mit Allrad erheblich einfacher war.
Dann hatten die Treckerfahrer damals meistens nur den alten Führerschein, mit dem die Fahrzeuge nur 20 km/h laufen durfen (is der vierer oder?). Also durften die Schlepper nicht schneller sein.
Später, als dann immer mehr Chefs selber aufm Trecker gesessen haben, wurden die Schlepper dann schneller, es gab Allrad, die Verdecke haben sich verbessert. Kurzum, der Komfort hat sich enorm gesteigert, weil man nun bereit war mehr Geld für sowas auszugeben.
Gruß Berndt
 
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Lars

Lars

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Die 20 km/h Regelung war insbesondere für Familienbetriebe wichtig:
Die "Jungs" durften mit Führerschein Klasse 5 ab 16 Jahren Traktoren mit 20 km/h fahren, aber eben nicht die schnelleren Ausführungen.

Gruß
Lars
 
Deutz D 30 06

Deutz D 30 06

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Mahlzeit,

möchte hier auch mal noch eine gewagte Theorie äußern: :]

MAN unnd Güldner hatten doch eher regionale Bedeutung als Traktorenhersteller, oder?
Vielleicht war in den "Revieren" dieser Hersteller (MAN --> Bayern, Güldner --> Schwarzwald ?) aufgrund der Topographie usw. der Allrad einfach mehr gefragt als "im Rest von Deutschland", der dann von Deutz abgedeckt wurde. :D (die vielen anderen Traktorenhersteller der 50er- und 60er-Jahre lasse ich jetzt einfach mal außen vor, man möge es mir verzeihen).

Das wäre meine spontane Vermutung, die aber sicher bald widerlegt wird! =)


Viele Grüße, Tobias (Deutz D 30 06)
 
maltesdeutz

maltesdeutz

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Moinsen,

klingt sehr plausibel für mich, die Gechichte mit der örtlichen NAchfrage.

Gute Theorie, schließe mich dem an.

Gruß
Malte
 
Andy.Link

Andy.Link

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Hallo

der Allradantrieb war wohl auch bei MAN sonderausstattung! MAN hätte viel mehr Traktoren verkaufen können, wenn sie im Preis billiger gewesen währen! Ja zu den 20 km/h auch noch einen Satz, eventuel hatte der Bauer füher mehr Zeit, oder aber er war keinen Schnellen Schlepper gewöhnt und war dann halt mit 20 Km/h auch zu friden!

MfG Andy
 
L

Landauer66

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Moin,

kannte mal einen älteren Herrn, der als einziger im Ort seinerzeit schon
einen FAHR - Schnelläufer mit 32 km/h hatte (mit Mercedesmotor),
das Ding hat den mehrmals fast den Kopf gekostet, da er nur die
Schrittgeschwindigkeit von Kühen und Pferden gewohnt war.

Ein Bekannter hatte ca. Ende der 50-ziger Jahre einen MAN
so um die 26-28 PS ohne Allrad. Er sagt heute noch, das der MAN
sein bester Schlepper war, aber zu seiner Zeit auch der MERCEDES
unter den Schleppern war, was Laufruhe und Zugkraft anging.

Anschließend hat er sich nach 10 Jahren zu den DEUTZERN gemacht,
wo er heute noch mit 3 Schleppern verweilt.
DAS SAGT DOCH AUCH WAS, oder ?

Gruß
Albert
 
L

Landauer66

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UPS,

lieber Johannes, eine Frage.
Bin mir sicher, dass ich meine Antwort um 07:31 Uhr statt wie in meinem Beitrag ersichtlich um 06:31 Uhr erstellt habe.
Läuft bei mir irgend etwas nicht richtig rund oder is dat normal ?

Danke im Voraus
Albert
 
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G

Graubart05

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Moin,
irgendwie mag ich die Theorie der regionalen Bedeutung von MAN nicht ganz glauben: in unserer Ecke und im südlichen Schleswig-Holstein laufen immer noch sehr viele MAN im täglichen Einsatz für die leichten Arbeiten. Im Norden Schleswig-Holsteins gibt es viele Schlüter, obwohl Freising erwiesenermaßen im Süden der Republik liegt. Entscheidend unter anderem war damals für viele Bauern bestimmt auch die Frage, was die Nachbarn haben und wie man das toppen kann und da konnte man mit einem MAN einen entscheidenden Vorsprung beim Wettrüsten gewinnen. Ich habe einen AS325 Allrad Baujahr 50, den ich in Südfrankreich vom Schrott gezogen habe. MAN hatte während des Krieges in der Nähe von Paris Traktoren gebaut, soviel zur regionalen Bedeutung.
 
Berndt

Berndt

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zur regionalen Bedeutung möchte ich aich ergänzen, dass bei uns auch MAN liefen. Zwar nicht soviel wie Hanomag, aber doch einige.
Es hängt auch immer davon ab, wie gut der Vertrieb war. Wer hat MAN und Schlüter eigentlich vertrieben?
Gruß Berndt
 
Lars

Lars

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Jetzt schweifen wir etwas ab, Thema war ja eigentlich die Geschwindigkeit. Da bleibe ich bei meiner Aussage: entscheidend für die 20 km/h Versionen sind die Führerscheine:
- Klasse 5 "für den Jung", der dann schon mit 16 mithelfen kann und
- der alte Klasse 4, mit dem man auch Traktoren bis 20 km/h (aber eben nicht schneller) fahren konnte.
Außerdem war der "kleine" Führeschein wesentlich billiger, da nur eine theoretische Prüfung, auch ganz ohne Fahrschule, gemacht werden musste.

Die örtliche Verbreitung einer bestimmten Marke hängt wohl hauptsächlich von den Vertretungen/Werkstätten und ihrem Ruf ab.
Hier im Ort war (jetzt pleite) mal ein größerer Landmaschinenhändler, der führte IHC. Daher gibt es in der direkten Nachbarschaft praktisch nichts anderes.
Ein paar Dörfer weiter (so ca. 50 km) laufen fast nur DEUTZ, dort ist (immer noch) eine große DEUTZ-Werkstatt.

Macht für den Landwirt doch auch Sinn: er braucht eine Werkstatt in der Nähe, was hilft der tollste Schlepper, wenn er in der Erntezeit ausfällt und die Werkstatt meilenweit entfernt ist?

Gruß
Lars
- Ich kauf mir ja auch keinen Ferrari, da gibts hier nirgends eine Vertretung :P -
 
L

Landauer66

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Hallo,

bei der regionalen Verbreitung auf die Nähe der Werkstätten bezogen
gebe ich Lars absolut recht.
Bei uns ist die nächste Vertretung eine DEUTZER, somit sind in unserem
Raum auch die meisten Schlepper von DEUTZ.

Aber nochmal auf den 4-er Führerschein zu kommen.
War das nicht so, daß man mit diesem Führerschein Schlepper bis 25 kmh fahren durfte ??

Gruß
Albert
 
matthiasgennermann

matthiasgennermann

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Moin
Mit dem Führeschein Klasse 4 kann ich hier nicht so stehen lassen :D
Ich habe immer Sommer 1978 meinen Klasse 4 mit sondergenehmigung gemacht mit 15 der mit Auflagen verbunden war mit 16 durfte ich ihn dann ohne Einschränkungen nutzen z.B. Traktoren bis 32Km/h und Kleinkraftrad (Zündapp KS 50Super Sport,Großes Kennzeichen)wir das heißt die vor dem 1.4 .1980 15 Jahre alt geworden sind brauchten nichteinmal für das MoFa eine Prüfbestätigung.
mfg
MG
 
Lars

Lars

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@Matthias,
ja später wurde die Regelung anders.
Aber in den 50ern und 60ern und bis Ende? 70er war es so wie ich geschrieben habe.
Das waren die Leutchen, die den Goggo mit 250 ccm fuhren, oder Motorrad bis 250 ccm, eben weil sie nur den alten Füherschein Klasse 4 hatten.
Traktor war bis 20 km/h mit "drin" später wurde dann auf 25 km/h angehoben.
Ist auch heute noch erkannbar bei Anhängergetreibe: 25 km/h

Gruß
Lars
 
D

deutz13006as

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Hallo,

das mit der Führerscheinregelung kann es wohl nicht gewesen sein, daß es mehr schnelle Güldner als schnelle Deutz gegeben hat. Wir sprechen ja über die Bauzeit 1960 bis 1970 und da galt das Führerscheinrecht für Deutz genauso wie für Güldner.

Sei es wie es ist, aber komisch ist es schon, wo man hinschaut, die Güldner G Reihe ist meistens eine S ausführung. Eben anders als bei Deutz
Vielleicht hatten die mehr Werbung für Schnellläufer gemacht, oder der Aufpreis war relativ gering.

Grüße

Thomas
 
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Landauer66

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Hallo,

@deutz13006as

Du hast uns mal wieder auf den Boden der Tatsachen oder auf das
Wesentliche zurückgeholt.
Kannste mal sehen, wie schnell man abdriftet.

Aber ich teile Deine Meinung, daß es schon komisch ist, im Vergleich
Güldner zu Deutz, aber eine Erklärung, die den Tatsachen entspricht,
habe ich leider auch nicht.

Gruß

Albert
 
Berndt

Berndt

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tut mir leid Thomas, aber ich sehe den einzigen Grund in der Führerscheinregelung, wie ich schon in meinem ersten Beitrag geschrieben habe. Es macht ja auch Sinn.
Was sollte es denn sonst sein?
Gruß Berndt
 
D

deutz13006as

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Hallo Berndt,

vielleicht stehe ich etwas auf dem Schlauch??? oder der Dieselleitung :D

Wenn es an der Führerscheinregelung liegt, warum hat dann Güldner mehr Schnellläufer als Deutz verkauft in der selben Epoche also den Jahren ( grob 1960 bis 1970 ).

Wenn die Führerscheinregelung daran Schuld ist, müßte es ja eine Ausnahmeregelung gegeben haben, daß man einen Güldner mit Schnellgang fahren darf und andere Traktoren ( z.B. Deutz )nicht.Dann wäre die Erklärung plausibel.

Verstehst Du was ich meine? Die Führerscheine betreffen ja beide Marken gleichermaßen. Entweder darf ich einen Schnellen Schlepper fahren oder nicht. Egal welches Fabrikat.
Fazit: Wenn damals nur sehr wenige die schnellen Traktoren fahren durften, dann dürfte es eigendlich nicht so viele schnelle Güldner geben im Verhältnis zu den Deutz mit Schnellgang.

Viele Grüße

Thomas
 
Berndt

Berndt

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:D:D:D
ja, jetzt verstehe ich was du meinst. dann versuche ich meinen ersten Beitrag nochmal umzuformulieren. Ich habe genau dies dort nämlich begründet.
Ich habe ja schon geschrieben, dass Deutz meistens an größere Betriebe verkauft wurde (Hanomag zb auch). Auf diesen großen Betrieben waren idR nicht die Besitzer oder Verwalter auf den Schleppern, sondern eben Treckerfahrer. Ganz im Gegensatz zu den kleinen Familienbetrieben, wo der "Hausherr" selber gefahren ist. Nun ist es ja so, dass die Treckerfahrer meistens wenig Geld hatten und darum nur den alten 4er hatten. Also konnten sie nur 20km Schlepper fahren. Die Besitzer der Betriebe haben es natürlich nicht eingesehen ihnen einen anderen Führerschein zu finanzieren und somit gab es dort dann nur langsame Schlepper, um es mal platt zu formulieren.
Auf den Familienbetrieben war dann prozentuell evtl mehr Geld vorhanden oder der Landwirt hat sich einfach einen anderen Führerschein gegönnt, weswegen dort dann auch etwas schnellere Schlepper gefahren wurden. Oder eben die Tatsache, dass wenn der Chef selber auf den Schlepper sitzt, wird auch mehr Geld für Komfort ausgegeben (Schnellgang, Allrad, Verdeck,..). Und Firmen wie Güldner und Eicher haben zu der Zeit meistens an Familienbetriebe verkauft.
Als dann die großen und auch etwas schnelleren Schlüter auf den Markt kamen hatten die meisten Treckerfahrer dann schon den entsprechenden Führerschein oder die Besitzer saßen im Zuge der Rationalisierung selber auf den Schleppern.
Ist das nachvollziehbar?
Gruß Berndt
 
Thema: Wenig Schnellläufer bei Deutz

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