
Lasca34
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Hallo zusammen,
bei den meisten der o.a. Typen mit Kraftheber steckt der schlepperseitige Tragzapfen der Unterlenker in einer Platte, die mit drei Schrauben am Triebwerksgehäuse befestigt ist.

Das ist eine ganz unglückliche Konstruktion. Die gesamte Last wird über Querbelastung der Schrauben abgetragen. Obendrein ist die Belastung der Schrauben schwellend, wenn nicht gar wechselnd. Dadurch lösen sich diese Schrauben sehr häufig, und da sie nicht gerade im Sichtbereich und noch weniger im angenehmen Arbeitsbereich liegen, wird meist nicht bemerkt, wenn sie sich gelockert haben. Häufig ist das Gewinde im Triebwerksgehäuse bereits zerstört, wenn man das Problem bemerkt.
In der letzten Heuernte bin ich zum wiederholten Mal mit diesem Problem konfrontiert worden. Als ich die letzten Grashalme mähen wollte, ging beim Zurücksetzen gar nichts mehr: Der rechte Unterlenker bammelte lose herum.
Da meine F2L 514/4 und /6 teilweise mit recht schweren Geräten** arbeiten müssen, habe ich bei zwei* Traktoren jetzt Verstärkungen angebracht, die ich hier zeigen will.
Fall 1: Baujahr ab 1957, d.h. Stahlschienen für die Höhenverstellung der Anhängekupplung. Das entspricht auch der Lösung beim D 40. Variante N, d.h. die Tragzapfen stecken in der jeweils oberen Bohrung der Platten. Hier sind sie eingeschweißt. Lösung:

Wer einen Atze-Brenner zu Hause hat, kann sich sicherlich auch andere, elegantere Formen herstellen. Vorteil dieser Lösung: Die zusätzlichen Schrauben in den Lochleisten werden nicht quer belastet. Mehr Steifigkeit kann man in die Konstruktion kaum hinein bekommen, und das wird wohl auch nicht nötig sein.
Fall 2: Baujahr bis 1957, d.h. Gußplatte mit integrierten Lochschienen für die Höhenverstellung des Zugmauls. Variante H, d.h. die Tragzapfen stecken in den jeweils unteren Bohrungen er Platten. In meinem Fall sind sie eingeschraubt. Lösung:

Vorteil dieser Lösung: Sehr einfach herzustellen. Der ein oder andere wird das mit Hausmitteln kalt biegen können. Nachteil: Da die zusätzlichen Schrauben etwas Spiel in den Bohrungen brauchen, trägt hier die Versteifung u.U. viel weniger Last ab als bei Lösung 1. Außerdem ist es erneut ein quer belastete Schraube. Dennoch bin ich zuversichtlich, daß ich bei beiden Schleppern an dieser Stelle nie wieder Probleme haben werde.
Bei der Gelegenheit: Sind die Schrauben erstmal losgewackelt oder gar schon ausgerissen, kann ich nur empfehlen, in alle Gewinde, die man irgendwie erreichen kann, gleich Helicoil-Gewindeeinsätze zu setzen. Das erhöht die Belastbarkeit enorm. Außerdem ist meine Erfahrung, daß man womöglich auch in einem beschädigten Gewinde die Schrauben noch gut anziehen kann, man damit aber das Problem, nämlich den völligen Exitus des Gewindes nur vertagt.
Noch zwei Anmerkungen:
Michael
*zwei weitere haben bereits Verstärkungen erhalten, die aber nicht so belastbar sind wie die hier vorgestellten.
**Kreiselmäher Fahr KM 22, zweifurchige Volldrehpflüge usw.
bei den meisten der o.a. Typen mit Kraftheber steckt der schlepperseitige Tragzapfen der Unterlenker in einer Platte, die mit drei Schrauben am Triebwerksgehäuse befestigt ist.

Das ist eine ganz unglückliche Konstruktion. Die gesamte Last wird über Querbelastung der Schrauben abgetragen. Obendrein ist die Belastung der Schrauben schwellend, wenn nicht gar wechselnd. Dadurch lösen sich diese Schrauben sehr häufig, und da sie nicht gerade im Sichtbereich und noch weniger im angenehmen Arbeitsbereich liegen, wird meist nicht bemerkt, wenn sie sich gelockert haben. Häufig ist das Gewinde im Triebwerksgehäuse bereits zerstört, wenn man das Problem bemerkt.
In der letzten Heuernte bin ich zum wiederholten Mal mit diesem Problem konfrontiert worden. Als ich die letzten Grashalme mähen wollte, ging beim Zurücksetzen gar nichts mehr: Der rechte Unterlenker bammelte lose herum.
Da meine F2L 514/4 und /6 teilweise mit recht schweren Geräten** arbeiten müssen, habe ich bei zwei* Traktoren jetzt Verstärkungen angebracht, die ich hier zeigen will.
Fall 1: Baujahr ab 1957, d.h. Stahlschienen für die Höhenverstellung der Anhängekupplung. Das entspricht auch der Lösung beim D 40. Variante N, d.h. die Tragzapfen stecken in der jeweils oberen Bohrung der Platten. Hier sind sie eingeschweißt. Lösung:

Wer einen Atze-Brenner zu Hause hat, kann sich sicherlich auch andere, elegantere Formen herstellen. Vorteil dieser Lösung: Die zusätzlichen Schrauben in den Lochleisten werden nicht quer belastet. Mehr Steifigkeit kann man in die Konstruktion kaum hinein bekommen, und das wird wohl auch nicht nötig sein.
Fall 2: Baujahr bis 1957, d.h. Gußplatte mit integrierten Lochschienen für die Höhenverstellung des Zugmauls. Variante H, d.h. die Tragzapfen stecken in den jeweils unteren Bohrungen er Platten. In meinem Fall sind sie eingeschraubt. Lösung:

Vorteil dieser Lösung: Sehr einfach herzustellen. Der ein oder andere wird das mit Hausmitteln kalt biegen können. Nachteil: Da die zusätzlichen Schrauben etwas Spiel in den Bohrungen brauchen, trägt hier die Versteifung u.U. viel weniger Last ab als bei Lösung 1. Außerdem ist es erneut ein quer belastete Schraube. Dennoch bin ich zuversichtlich, daß ich bei beiden Schleppern an dieser Stelle nie wieder Probleme haben werde.
Bei der Gelegenheit: Sind die Schrauben erstmal losgewackelt oder gar schon ausgerissen, kann ich nur empfehlen, in alle Gewinde, die man irgendwie erreichen kann, gleich Helicoil-Gewindeeinsätze zu setzen. Das erhöht die Belastbarkeit enorm. Außerdem ist meine Erfahrung, daß man womöglich auch in einem beschädigten Gewinde die Schrauben noch gut anziehen kann, man damit aber das Problem, nämlich den völligen Exitus des Gewindes nur vertagt.
Noch zwei Anmerkungen:
- Traktorspieler müssen jetzt nicht in Panik verfallen: So schlecht, wie die Konstruktion ist, so hält sie doch bei fest angezogenen Schrauben einiges aus. Wer seinen F2L 514/4, F2L 514/6 oder D 40 aber artgerecht hält, sollte sich die Stelle mal genauer ansehen und Maßnahmen ergreifen, möglichst bevor es einen Schaden gegeben hat.
- Es gab auch eine andere Art der Anbringung der Tragzapfen für die Unterlenker. Die ist wesentlich belastbarer und war bei meinem Schlepper aus Fall 2 (F2L 514/6-H von 1956) früher mal montiert. Diese Art der Konsole stützt sich von vornherein hinten an der Lochleiste ab. Ich vermute, daß das eine Nachrüstlösung gewesen ist, kann das aber nicht belegen. Bevor jemand diese Art der Anbringung nun aber für die bessere hält, sei gesagt, daß hierbei der Tragzapfen so tief liegt, daß die Hinterachse bei schwerem Zug entlastet wird. Das geht so weit, daß man z.B. überhaupt nur mit eingerückter Differentialsperre ordentlich pflügen kann, während mit den oben gezeigten Anordnungen unter den gleichen Bedingungen mit demselben Pflug die Sperre nichts zu tun hat.
Michael
*zwei weitere haben bereits Verstärkungen erhalten, die aber nicht so belastbar sind wie die hier vorgestellten.
**Kreiselmäher Fahr KM 22, zweifurchige Volldrehpflüge usw.