Eigentlich ist die Sache doch ganz einfach: Im Jahre 1959 wurde der Schlepper F2L 612/6 als D 25 (und der F2L 612/5 als D 25 S) verkauft. Und in eben jenem Jahre bekam die ansonsten mit der vorhergehenden weitgehend identische Haube auch die aufgesetzten Zierleisten (anstelle der aufgemalten Zierlinien) verpaßt. Diese Variante ist nur wenige Monate (bis zum Erscheinen des D 25.1/D 25.1 S Anfang 1960) produkziert worden. Man kann es auch so sagen: 1959 waren D 25 und F2L 612/6 sowie Haube mit Zierleisten keine Widersprüche sondern gehörten zusammen.
Bzgl. des Ulmer Münsters bin ich jetzt etwas vorsichtiger: Ich meine , daß das so auf diese Haube gehört, aber das müßte ich denn doch noch mal sehr genau prüfen. Die Schräubchen, die das Zierteil festhalten, können was bedeuten, müssen aber nicht, denn wie oft sind solche Zierteile bei allen möglichen Typen abgefallen und wurden dann wieder improvisiert befestigt. Schließlich ist der Trecker über 40 Jahre alt - wer weiß, was der schon alles erlebt hat.
Eine Bemerkung zu diesem öfter mal zitierten glorreichen "Deutz-Typenkompass" kann ich mir denn doch nicht verkneifen: Er irrt hier, wie so oft (und wie auch alle anderen Bände aus der Typemkompass-Reihe). Die Verkaufsbezeichnung D 25 für den F2L 612/6 ( bzw. D 25 S für den F2L 612/5 ) wurde bereits 1958 eingeführt. Denn Ende 1957 kam der erste Schlepper mit der "griffigen" Bezeichnung D 40 S, und das wurde dann auch gleich auf die kleineren Typen übertragen: Einen D 25 jubelt man der Kundschaft doch viel leichter unter als einen F2L 612/6. Solange die Motorhaube mit aufgemalten Zierlinien verwendet wurde ( s.o. ), war auch das "D 25" links auf dem Trennblech aufgemalt - und das war auch die einzige Stelle, an der der Name D 25 am Schlepper selbst aktenkundig wurde.
Gruß
Michael Bruse