Restaurationswahnsinn

Diskutiere Restaurationswahnsinn im Forum Deutz bei traktorpool, eBay, etc. im Bereich Deutz Community - Hallo, nun, ich kenne das ja aus dem Modellbau. Da wird mit der Mikrometerschraube die Dicke des materials gemessen und dann in 1:87 umgerechnet...
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UlrichausWW

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Hallo, nun, ich kenne das ja aus dem Modellbau. Da wird mit der Mikrometerschraube die Dicke des materials gemessen und dann in 1:87 umgerechnet, und bitterböse briefe an die Hersteller geschrieben, falls der Durchmesser der tenderkohle nicht stimmig ist.
Mittlerweile haben sich in dem Bereich exorbitante Preissteigerungen eingestellt. Der Hobbyist als Melkkuh.

Und nun zum traktor. Vor 10-15 Jahren wurde das, was heute als " Schatz " gehandelt wird meist vom klingelnden Schrotthändler abgeholt, oder diente in einer Wiese als dekorative Zierde und Mäusenest.
Auch hier die Trendwende. Lanz zu teuer, da wird eben nach allem gegriffen was schraub- und lackierbar ist. Aus dem ursprünglichen Arbeitstier Traktor wird ein Wohnzimmerartikel mit dem Schild " Bitte nicht anfassen ". Schmutz und Öl, die natürlichen Weggefährten der Dieselrösser werden zu staatsfeinden erklärt, auf Börsen herrscht Sonnenbrillenzwang wegen blinkend-blendendem Lack. Tausende Kilometer auf europäischen Fernstraßen für eine original Unterlegscheibe für XYZ.

Es freut sich eine mittlerweile stark gewachsene " Industrie " an Zubehör und Teile Händlern. Preise jenseits von Eden für Pfennigartikel. Und der " Sammler " schürt mit seiner Gier und seiner Wahllosigkeit die Preisexplosionen.
Ein Traktor ist nach meinem Verständnis ein Gebrauchsgegenstand, ich muß immer lächeln, wenn ich die Wachstraßenmodelle mit Heißwachsversiegelung in Zeitschriften sehe. Ich möchte auch keine Rostlaube, sicher nicht, und technisch sollte das gute Stück in Ordnung sein, soweit als möglich. Und wenn die Teile total verbeult sind, dann versuche ich das erst einmal zu richten, und wenn´s dann schlimmer aussieht als vorher, dann überlege ich mir eine Neuanschaffung.
Es kann natürlich wie ein Virus sein. Alles neu macht der Mai. Alles original, alles teuer. Die Teilehändler lachen sich schlapp. Nein nein, sie sollen ruhig verdienen, keine Frage. Aber bitte doch ein vernünftiger Rahmen. und denkt dran IHR bestimmt die Preise. Wenn man nicht bereit ist zu zahlen, sagen wir 190€ für einen Traktormeter, und mit dem alten, kaputten leben kann, oder sich für 50€ einfach einen typfremden einbaut, weil es ja auf die Stundenzählung ankommt, oder etwa nicht, dann wird sich der Preis schnell relativieren.

Vielleicht ist es auch noch ein Unterschied : die " Stadtkinder ", die nie erlebt haben was landwirtschaft eigentlich ist, die noch nie pflügen mußten, Heu holen, in der Schlange stehen vor der Dreschmaschine, Rüben und Kartoffelernte, die können natürlich schnell der Meinung sein : " Ach wat blinkt dat so schön ".

Aber man sollte bedenken : nur der orignal aus dem Werk gelieferte Traktor von sagen wir 1966 war wirklich original.
Spätestens beim Landwirt wurde bedarfsgerecht modifiziert. Und sehr schnell wurde der Traktor zum gebrauchsgerät, als das er ja konzipiert wurde.

Vielleicht sollten wir mal darüber nachdenken, ob nicht gerade mit der Sucht nach vermeintlicher perfektion dieses schöne Hobby bald nur noch für solvente Zahnärzte überhaupt betreibbar ist.

Ist nur meine Meinung , und als Denkanstoß gedacht

Übrigens Dieselfilter mit selbstgebautem " Reinigungsröhrchen " gesäubert. So wie es auch in der BEtriebsanleitung steht, statt für 50€ einen neuen gekauft, wie mir angeboten wurde :D


 
Hans aus Hummi

Hans aus Hummi

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Hallo Ulrich, (du könntest ein Schwabe sein) :D ,
ich verstehe durchaus Deinen Ärger was die Preise
für Ersatzteile zum Thema Oldtimer anbelangt.
Aber es liegt doch bei jedem Besitzer, was er aus seinem Gefährt machen will, ich persönlich habe meinen
D 2505 von Grund auf restauriert und viel Geld und
wenn's sich auch etwas komisch liest, Liebe reingesteckt
und das habe ich nie bereut, im Gegenteil, ich freue mich
immer wieder auf Schleppertreffen und anderen Gelegenheiten, wenn die Besucher mich auf mein Glanz-stück ansprechen.
Und ein "Oldtimer" muß heute nicht mehr unbedingt ein
Gebrauchsgegenstand sein, meiner muß jedenfalls nicht
mehr arbeiten.
Da hinter unserem Hobby schon manchmal etwas
"Wahnsinn" steht, da gebe ich Dir recht, aber das muß auch sein. Denn diese Leidenschaft trägt das Forum
und auch die mittlerweile wachsende Begeisterung
der Schlepperfreunde. Ohne diese Freude am Hobby,
gab es kein Forum.
Wenn jeder mit seinem "original Schrotthaufen" auffahren würde, dann hätten wir das Preisproblem sicherlich nicht, aber auch keine Besucher und Bewunderer unserer Veranstaltungen.
Übrigens soll's jeder halten wie er es will.
Und Du schaust doch sicherlich auch eine hübsche,
hergerichtete schöne Frau lieber an, als eine originale
hässliche. :D Sieht Du, ich auch!
Viele Grüße
Hans aus Hummi
 
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UlrichausWW

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Hallo Hans,

nein, jeder soll es machen wie er mag. Das steht außer Frage. Nur die Frage ist, sind das dann noch Traktoren ?

Und du müßtest das anders beschreiben mit den Frauen :

Du findest irgendwo eine 70 ig Jährige Annemarie, mit altersüblichen Ausfallerscheinungen. Und dann restaurierst du das gute Stück in Richtung zwanzig mit einem horrenden finanziellen Aufwand.
Aber dann hast du immer noch keine original zwanzigjährige Annemarie :D

Ich denke nur, dass dieses fast schon wahllose Bezahlen für die teile den Händlern Oberwasser verschafft. Suchtfaktor ist immer der beste Beutelfüller.

deswegen werde ich bei meinem D15 auch die lackierarbeiten auf ein absolutes Minimum beschränken, der muß nämlich noch ein wenig arbeiten. technisch werde ich den überholen.

Nur mal so : da wollte einer für einen neu angefertigten Kabelbaum 190€ . Also hab ich mir die kabels selbst besorgt, ha ja noch das original, daran fein alles mit Fähnchen markiert, Schrupfschlauch kost auch nicht die Masse.

Es ist halt nur meine Meinung, und Schleppern mit Hochglanzfassade traue ich eh nicht über den Weg :D , die werden nämlich artfremd gehalten.
Nochmals : jeder soll nach eigener Facon glücklich werden, aber letztlich ist es immer der Käufer, der den Preis durch sein Kaufverhalten bestimmt. Dies wollte ich nur nochmal zu bedenken geben, weil nämlich sonst bald dies " Hobby " nur noch für gut betuchte betreibbar ist ( vor 15 Jahren wurden die Hanomags einem nachgeschmissen, wir hatten mal früher so einen kleinen " Schwarzqualmer ", wurde dann von meinem Opa gegen Bautz ausgetauscht. In den 80 igern habe ich dann mal einen bautz dazugekauft, der hat 1800 DM gekostet, in einem sehr guten Zustand mit Mähwerk, also du siehst, wohin die Sammelwut mancher die Preise treibt ).

Liebe Grüße, und ich bin nachweislich KEIN Schwabe, aber nachweislich auch keinen Hang zu latenter Geldverschwendung :)
 
reggie92

reggie92

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Hmm, wenn ich mir Deine Beiträge genauer ansehe dreht es sich doch eigentlich nur ums Geld, oder? Was willst Du uns genau sagen? Das wir dumm sind weil wir Teile von bekannten Ersatzteilhändlern beziehen? Das wir noch vermessener sind und unsere Schlepper mit neuem Kunstharzlack oder noch viel schlimmer mit 2K-Lack überziehen? Die Elektrik komplett erneuen anstatt die fünf nur zu 80% verrotteten Originalkabel an Ort und Stelle zu belassen? Oder generell viel zuviel für unsere restaurationswürdigen Relikte bei Ebay oder anderen Quellen bezahlen?

Wieviel Euro wäre Dir denn ein neuer, kompletter und fehlerfreier Kabelbaum wert gewesen? Oder wieviel Euro würdest Du jetzt für den Bautz zahlen wenn er vor 20 Jahren schon 1800DM gekostet hat?

Nur meine Meinung: Mich interessiert es nicht wo die Leute wieviel Geld lassen - mich interessieren alte Schlepper, ganz egal wie teuer sie waren/sind oder wie sie sich auf Treffen präsentieren.
 
Gernot Schnell

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Tja, so ist das nun mal leider, Angebot und Nachfrage bestimmen den Preis, und da im Moment sowohl die Nachfrage nach Oldtimern als auch nach Ersatzteilen sehr hoch ist, sind es auch dementsprechend die Preise.

Ich bin mir sicher das keiner in diesem Forum über diese Entwicklung glücklich ist, aber letztendlich muss jeder für sich selber enscheiden, ob ein sehr teures Originalteil, ein teures Nachbauteil oder eine günstige Eigenbaulösung die persönliche Erfüllung ist.


Gruß Gernot


P.S.:Kabelbaum für 190€ hört sich nicht unbedingt teuer an, man muss bedenken, das bei einem Kabelbaum nicht das Material, sondern die darin steckende Arbeit der große Kostenfaktor ist... oder war der Kabelbaum gebraucht?
 
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UlrichausWW

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Hallo gernot, ist ja meine Rede, jeder muß das für sich selbst entscheiden. Nur liest man manchmal in den Foren so Sätze wie " Das ist ja nicht Original ".

Und da wollte ich nur darauf aufmerksam machen : ORIGINAL ist nach einer " restauration " eh kein Schlepper mehr, egal ob Rückbau oder sonstwas. Oder man müßte angeben in Prozenten WIEVIEL noch wirklich Original ist.
Im wesentlichen geht es um die eigene Wertigkeit. Und nur das eigene Kaufverhalten so manchen " originalfreaks" Ermöglicht den Händlern und den privaten Verkäufern solch unverschämt hohen Preise zu nehmen.

Und wenn man das Glück hat, und kann einen Schlepper vier jahre lang aufgebockt irgendwo stehen lassen zum " restaurieren ", dann ist das fein.

Aber ehrlich, wenn ich mit so einem Hochglanzmodell im Wald auftauchen würde, da vielen glatt die Spechte tot aus den Höhlen :D

Man sollte halt nur einmal anfangen nachzudenken, dass es Geschäftemacher gibt, die schamlos diese Sucht nach dem " original " ausnutzen, oder wie sonst sind z.B die hohen Kosten im Versand für angebliches Spezialoldtiemeröl S 30 zu erklären ????
 
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UlrichausWW

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reggie92 schrieb:
Hmm, wenn ich mir Deine Beiträge genauer ansehe dreht es sich doch eigentlich nur ums Geld, oder? Was willst Du uns genau sagen? Das wir dumm sind weil wir Teile von bekannten Ersatzteilhändlern beziehen? Das wir noch vermessener sind und unsere Schlepper mit neuem Kunstharzlack oder noch viel schlimmer mit 2K-Lack überziehen? Die Elektrik komplett erneuen anstatt die fünf nur zu 80% verrotteten Originalkabel an Ort und Stelle zu belassen? Oder generell viel zuviel für unsere restaurationswürdigen Relikte bei Ebay oder anderen Quellen bezahlen?

Wieviel Euro wäre Dir denn ein neuer, kompletter und fehlerfreier Kabelbaum wert gewesen? Oder wieviel Euro würdest Du jetzt für den Bautz zahlen wenn er vor 20 Jahren schon 1800DM gekostet hat?

Nur meine Meinung: Mich interessiert es nicht wo die Leute wieviel Geld lassen - mich interessieren alte Schlepper, ganz egal wie teuer sie waren/sind oder wie sie sich auf Treffen präsentieren.

Jedenfalls würde ich nicht 3000€ dafür bezahlen , für nen 14er Bautz...wenn man mal die Schwierigkeiten der Ersatzteilbeschaffung mit betrachtet, das war nämlich mal ein Grund dafür, dass die Dinger relativ billig verkloppt wurden.
und es mag ja deine Haltung sein, dass es dir egal ist, ich meine das mit dem Geld. Mir eben nicht, und ich frage mich eben auch, worin der Sinn eines Traktors liegt.
Ausnahmen sehe ich in absoluten Raritäten, die man erhalten sollte, und entsprechend aufarbeiten.

Aber wie gesagt : jeder wie er mag !

Jedenfalls habe ich vor kurzem mit einem " teielhändler " gesprochen, der hat sich vor Lachen fast in die Hose gemacht, was die " Freaks " bereit wären alles zu bezahlen. Und das hat mich doch sehr nachdenklich gestimmt
 
Tim_Tayler2

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Hallo Leute,

leider hat Uli recht; für "unseren alten Schrott" wird viel zuviel gezahlt.
Dummerweise gibt es anscheinend nicht genug Mitmenschen, die dieser Meinung sind, ansonsten hätten sich die Preise nicht so nach oben entwickelt.

Auf der anderen Seite sollten wir auch froh sein, daß diese Kisten noch gehegt u. gepflegt werden, so daß es einen Markt für Ersatzteile gibt und wir so die Chance haben an (manchmal mehr, manchmal weniger) "lebenswichtige" Teile zu kommen.
 
Gernot Schnell

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Ist schon klar, wenn man einen Schlepper neu lackiert, dann ist der Lack nicht mehr Original... und gerade lackiert wird oft unnötigerweise...

Für mich persönlich ist es wichtig das ein Schlepper gepflegt ist, es muss nicht alles original sein, dann dürfe man ja z.B. an einen D30 keinen Hydraulikanschluss für nen Kipper dranbauen... ist nicht original aber durchaus gängig.
Da gilt für mich dann die Devise, erlaubt ist was Sinn macht (sofern das Gerät optisch nicht verschandelt wird), andere sagen sich dann wieder erlaubt ist, was geht...
Dennoch bin ich der Ansicht, wenn man restauriert dann richtig (möglichst nah am Original, z.B. Farben original versteht sich von selbst).

Deswegen bin ich auch der Ansicht, man sollte differenzieren zwischen Wartung/Überholung und Restauration.

Wartung/Überholung ist nach meiner Ansicht die Sicherung/Wiederherstellung der Funktion des Fahrzeugs, Restauration ist Wartung/Überholung mit hohem Augenmerk auf das optische Erscheinungsbild der Maschine.


So seh ich das, würde mich mal interressieren, wie das andere definieren.


Gruß Gernot
 
reggie92

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@Gernot: Da hast Du den Punkt getroffen. Wenn man zwischen Restauration und Wartung unterscheidet kommt man den vernünftigen Preisregionen auf die Schliche. Wenn ich noch mit den Schlepper arbeiten will liegt der Hauptaugenmerk sicherlich mehr auf der technischen Seite als auf der 100%igen originalgetreuen Restauration mit top Lackierung - aber das Thema ist schon hier schon x-mal durchgekaut worden und sollte auch an dieser Stelle nicht wieder auf den Tisch kommen.

@Ulrich: Natürlich werden sich so einigen Händler ins Fäustchen lachen wenn der Kunde mit den "supergünstigen und seltenen Originalteil" wieder verschwunden ist, aber manche Teile sind nun mal nicht so häufig anzutreffen um Sie zu einen vernünftigen Preis zu bekommen oder es muss ganz einfach seeehr schnell gehen und dann werden sicherlich Preise bezahlt die jeglicher Beschreibung spotten. Aber da setzt jeder seine ganz persönliche finazielle Grenze, und ob er sie im Einzelfall überschreitet muss jeder selbst entscheiden.

Aber bei einer Sache kann ich Dir uneingeschränkt Recht geben - ich würde für den bautz auch keine 3000 Euro auf den Tisch des Hauses legen :D
 
maltesdeutz

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Moinsen,


möchte mich auch einbringen.
Ich finde übrigens den Startbeitrag sehr gut geschrieben. Respekt 8) 8) 8)

Ich finde natürlich auch, das es jedermanns Sache ist.
Geld spielt dabei immer eine wichtige Rolle. Kann ich als Student wohl oder übel ein Lied von singen. Ich will nicht sagen das es mir schlecht geht, aber für die Kröten die ich habe, muss ich mich ganz schön krumm machen.

Ich sehe es ein bischen als eine Herausforderung an, einen Schlepper so herzurichten, wie er einmal aus dem Werk gekommen ist. Besonders wenn er einmal übel behandelt wurde von seinem Vorbesitzer. (siehe meine Galerie den F2 L612 5N) Der ist so nicht haltbar, und wenn ich sowieso dran schraube und mache, dann wird es gleich richtig, und bei dem auch nach möglichkeit Original gemacht.

Der andere bleibt so wie er ist. Der läuft, verliert an der Einspritzpumpe etwas Diesel, aber er schnurrt zufrieden. Betriebsstoffe werden regelmässig getauscht oder aufgefüllt (Diesel). Eben ein Arbeitstier.

Ich habe allerdings auch das Glück, zwei Schlepper zu besitzen. So kann einer für Sonntag genommen werden und der andere für die Arbeit. Klingt nach Luxus, aber wenn wir ehrlich sind ist unser Hobby ein Luxus.


Jetzt aber genug, mir machts Spaß, und ich habe richtig freude mit den beiden.

Gruß
Malte
 
maltesdeutz

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Moinsen,


ich nochmal.
Zu den Ersatzteilen. Ich habe mich vor geraumer Zeit auf die Suche nach einem Krümmer für meinen D40 gemacht. Da er aus Blech ist, gar nicht so einfach.
Ich habe jetzt einen an der Hand, der will aber dafür 340 € haben. Es ist ein Originaler aus Restbeständen.
Ich habe ihm gesagt, das mir das zur Zeit zu teuer ist, und ich mich noch weiter umhöre. Er hat gesagt, das er das versteht, und ich mich aber jederzeit melden könnte.

Wenn das nicht fair ist.
Klar der Preis ist hoch, aber es ist das passende Teil für mich.


Gruß
Malte
 
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UlrichausWW

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Also ich denke mal, das mit den " originalteilen " macht bei mir da Sinn, wo es um Antrieb etc geht.

Nur das "drumherum", das ist doch recht stramm kalkuliert.

Wenn ich restauriere, so kann ich nur einen annähernden " Originalzustand " erreichen , der Kompromis ist vorprogrammiert.

Nun stellt sich die Frage, wie man einen Schlepper sieht.
Ich bin es gewohnt, dass die Dinger laufen und arbeiten. Das war deren Sinn. So sehe ich meine " Pflegearbeit " auch. Nun habe ich auch das Glück, dass ich einen 61 15er Deutz mit nur 3000BH habe, die Bleche Tipp-Topp sind. Gut, die Dichtung am Einfüllstutzen mußte ich kaufen,den Kabelbaum fertige ich neu an, die Heckscheinwerferhalter habe ich gerichtet, neuen Glühüberwacher usw. , und die Lattung auf dem Beifahrersitz werde ich erneuern, und vielleicht auf der Kantbank für die den linken Kotflügel noch die Halter für einen zweiten Sitz nachfertigen

Und dann stand ich vor der Frage, sollste das Ding kompeltt neu lackieren, der stand immer drin, hat halt die normalen Abnutzungsspuren. Und mittlerweile stehe ich auf dem Standpunkt nein, dann sähe der irgendwie aus wie von Schuco Maßstab 1:1. Ich habe Schmiernippelgewechselt, das Zugmaul hinten wieder richtig gängig gemacht, das Mähwerk überhole ich.

Ich finde einfach es sieht " ehrlicher " aus, und eine Ackerschiene in Hochglanz irritiert mich eher schwer. Der kleine soll nur noch zur Wiesenpfelge genommen werden, fürs Holzschleppen soll der 05 er ran, wenn er denn ok ist.
 
D

Deutzfrevel

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Man Leute!

könnt ihr euch auch mal um euren Deutz kümmern,
statt hier im Forum nur noch zu meckern!

Zu den Preisen sage ich schaut euch um, ergendwo gibt es mal was Billiger.

z.B. Meine mechanische Temperaturanzeige mit Beleuchtung,

die besagten Händler nehmen 55-60 Euro+Versand dafür.
Ich habe jetzt bei E-Bay eine ganau gleiche nagel neue für 40 Euro incl. Versand bezahlt.

Eine Lima neu wickeln vom F2M315 ca. 300 Euro,
Ein Bulldog Händler bietet neue Limas für 170 Euro an.

Also geht doch.....

Anders natürlich wenn man was schnell und unbedingt braucht, da gibt man den mal mehr aus als man will.

Was ich überhaupt nicht mag,
wenn jemand aus Geiz seien Deutz beim Restaurieren so verschandelt das man schon von weiten sieht keine liebe zum Hobby sondern zum Geld!
Der arme Deutz......

soll jeder machen wie er will......
 
Fünfeinsvier

Fünfeinsvier

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Hallo,

tja - die Urfrage: wie soll man seinen Schlepper herrichten ? Original (Schwerpunkt: Optik - so wie aus dem Werk) und/oder zweckmäßig (Schwerpunkt: technisch in Ordnung).

Bei meinem F2L514 Hochrad habe ich mich damals entschlossen, das Fahrzeug optimal, d.h. optisch und technisch komplett zu restaurieren - mit starken Drang zur Originalität. Allerdings war das Fahrzeug vorher in einem sehr schlechten Zustand (vor allem optisch).

Bei meinem D40 habe ich nur ganz partiell optische Retuschen vorgenommen und ansonsten nur notwendige Reparaturen an der Technik durchgeführt. Der Zustand war vorher doch recht gut. Außerdem muß der D40 noch etwas arbeiten, während der F2L514 hier nicht mehr so gefordert ist.

Es kommt also meiner Meinung darauf an, welchen Anspruch man selber hat (und welche finanziellen Mittel zur Verfügung stehen) bzw. wie gut oder schlecht der Zustand des Fahrzeugs beim Erwerb ist.

Zu den Preisen: in meiner Anfangszeit als "Schlepperrestaurierer" mußte ich auch noch Lehrgeld zahlen - inzwischen bin ich da wesentlich ökonomischer geworden. Meine Erfahrung: Nicht gleich zuschlagen beim Ersatzteilkauf - meist kommen noch andere (günstigere) Gelegenheiten. Warten und Vergleichen lohnt fast immer (Ausnahme: extrem seltene Teile) !

Gruß Ralf
 
omma

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Schön das wir drüber geredet haben. Aber alle haben recht.
Der erste Beitrag (von Ulrich aus WW) hat aber mir aus der Seele gesprochen und mich hat es gewundert, das in der kurzen Zeit so viele ihrem Herzen Luft verschafft haben.
Alle Achtung.
Ich meine : "Geiz ist geil" ist out, aber das Geld sinnvoll in sein Hobby stecken wird noch erlaubt sein.

;)
gued goan
Hubert
 
Frankie

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Alte Schlepper sind nun mal ein teures Hobby. Wenn jemand meint, die Unterhaltung dieser Raritäten sei zu teuer, dann sollte er auf Modelle umsteigen. Die kosten nicht die Welt und er kann ja ne Lupe nehmen, wenn er einen grossen Schlepper sehen will.
 
Lars

Lars

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Da haben wir ja ein Thema zu fassen:
Da kann fast jeder sich mal richtig aufregen.
Ist aber auch ok so. Wir haben schließlich -und zum Glück ist das bei uns ja noch erlaubt- eben alle unterschiedliche Ansichten.

Klar sind die Preise hochgegangen, aber dafür kriegt man jetzt auch mehr, wenn man sein Schätzchen doch mal los werden muss.

Und die Händler: die kriegen nur das, was der Markt hergibt. Würden wir die Teile nicht kaufen, würden die Händler sie nicht anbieten.

Es hat auch seine positive Seite: vor etwa 10 Jahren bekam man (ausser Lanz?) für einen über 30 Jahre alten Schlepper doch praktisch kein Ersatzteil, und heute: zumindest wir DEUTZ-Bekoppten können doch nicht meckern, die Verschleißteile sind erhältlich, viele Teile werden nachgefertigt und das sicher auch als Risiko für den Händler, der das macht.
So schlecht ist es doch nun auch wider nicht.

Und es gibt eben viele Sammler/Bastler/Nutzer... alter Traktoren.
Man kann sich austauschen, es gibt Treffen, Zeitschriften und unser Forum (dank Johannes) usw.

Ich stehe der Hyperrestaurierungswut auch skeptisch gegenüber. Ich nutze meinen D 40 L für meine 2 ha und fürs Holzmachen. Er ist technisch top, aber optisch, na ja, eben ein Werkzeug fürs Grobe.
Ich falle nicht in Ohnmacht, wenn mal der Kotflügel an einer Hecke schrammt oder beim Häckseln alles vollgeklebt ist. Wird er eben gewaschen und ausgebessert.

Gruß
Lars
 

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Thema: Restaurationswahnsinn

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