Rapsöl, Raffinat oder kaltgepresst?

Diskutiere Rapsöl, Raffinat oder kaltgepresst? im Forum Treibstoff im Bereich Allgemeine technische Fragen - Hallo, nachdem ich nun meine erste Saison mit Pflanzenölraffinat hinter mit habe wollte ich mal hören ob und was ihr in dieser Richtung fahrt...
Ö

Ölhand

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Hallo Marco,
liefen die Motoren mit Raffinat oder kalthepresstem Öl und welche Schäden waren an den anderen Motoren aufgetreten und vor allem welche Motoren/Schlepper?
Gruß, Achim
 
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Deutzbegehrer

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Moin,


Wir haben normal immer Raffinat verbraucht, diesen Sommer wurde mal Soja bestellt. Was nächstes Jahr anliegt ist Preissache, denke ich.

Unser schaden war, wie gesagt ein F10L714.
Die ersten schäden von denen wir gehört haben,war ein Topliner (Drescher), da ist auch ein Deutzmotor drin glaub ich. Den Schaden hat er gleich schon 2mal gehabt, mit einem 2Tanksystem.
Die Getreidemühle die bei uns als ersatz war, hat ein Mercedes motor, der hatte in diesem Herbst auf einem Pott einen fresser.
Der Lohnunternehmer von dem wir den anderen Deutzmotor gekauft haben, fährt alles mit Raffinat (1Tanksystem) und hat auch die alten Johnny´s (3150 u.s.w.) kaputt gefahren, die neueren Maschinen fährt er heute noch auf Rapsöl.
Lohnunternehmer wo mein Bruder auf´n Lehrbetrieb war, hatten im Sommer die Mühle kaputt und im Herbst den Häcksler. Ich weiß aber nicht welche Motoren und welches system.
Motorentechniker aus´m nebenort, haben einen Motor auseinandergebaut und konnten die rückstände mit dem spachtel entfernen, da weiß ich leider auch nicht mehr.

All dieses hat uns zurückgeschreckt, und die meisten Landwirte hier, fahren wieder auf normal Diesel....

Ich weiß, das viele das Kaltgepresste das Kreuz gebrochen hat, oder die mangelnde info, ob der Motor das überhaupt vertragen kann. Aber bei den meisten Schlepper lohnt es sich gar nicht, es sei denn, die laufen nur unter volldampf, das ist bei den meisten Landwirten nicht der fall. Bei spritschluckern, Drescher Mühlen und Häcksler kann ich es eher verstehen, da die nur auf vollgas und unter dampf laufen.




Gruß
 
Deutzbegehrer

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Hallo,

bei uns im Ort stellt ein Bauer selber kaltgepresstes Rapsöl her, was er natürlich auch auf seine Schlepper kippt. Er fuhr einen 512er Fendt o.ä., jetzt hat er einen neuen, einen Vario.
Der 512er wurde von der Werkstatt erstmal zerlegt und Fazit, die Ölwanne war richtig verschlammt und verklebt, aufgrund des Rapsöl´s, ich bin mal gespannt ob der Schlepper sich noch so gut wieder verkaufen läßt.



Gruß

Marco
 
treckernils

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Hallo Leute,

auch ich habe letzten Sommer mal das gute von Aldi, damals noch 0,79 €, mit meinem 6806 ausprobiert. Da ich keine Rückvergütung bekomme lag die Ersparnis seinerzeit bei ca. 0,35 €/Liter. Habe ungefähr 150 Liter von dem Zeug im wahrsten Sinne des Wortes durchgeräuchert.

Einen deutlich spürbaren Leistungsverlust habe ich nicht bemerkt, aber schwere Arbeiten mache ich bei 5ha Grünland eh nicht.

Ich musste allerdings feststellen, daß der Schlepper nach einiger Leerlaufzeit beim erneuten Gasgeben immer qualmte wie eine Dampflok. Der Verbrauch hat sich nicht geändert. Dazu muss ich sagen, daß ich nahezu 1/1 gefahren bin (Aussentemperatur tagsüber damals nicht unter 25 Grad C)

Als ich den Schlepper dann 15 Std vorm Holzspalter betrieben habe (1000 U/1 min) lief unverbranntes Öl aus dem Auspuff und der Motorölstand stieg an.

Danach fuhr ich dann mit einem vollbeladenen 8-Tonner auf bergiger Strecke, was dann einen oberamtlichen Schornsteinbrand zur Folge hatte.

Bin wieder auf Diesel umgestiegen, denn sicher ist sicher. Ausserdem geht das Tanken bedeutend schneller als bei den 1-Liter Gebinden!

Gruß Nils
 
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grottenolm

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Hallo,

meien Erfahrung bez.Pflanzenöl.
Info: Ich hab keinen Schlepper, arbeite aber bei einer Spedi und hier sind die LKW für die Strecke umgestellt auf das 2 Tank System, allerdings, was ganz wichtig ist, auch gem. des Ing. der PFAnlage, daß das Pflanzenöl vor dem verbrennen im Motor auf mindestens 60 beser 70 Grad C aufgewärmt wird. Auch wir hatten Probleme am Anfang, daß bei längerem leerlauf das Öl zu kalt geworden ist, oder bei Langsamfahrt im Stau wird das Öl zu kalt. Der Einbau eines besseren Wärmetauschers und vor allem einer besseren Steuerung funktioniert das S U P E R. Keine Schäden am Motor, aber was auch gemacht würde, ein specieller PÖlfilter wurde vor der Einspritzpumpe eingebaut, um die Ablagerungen vom DK Tank herauszu filtern, Einige LKW blieben am anfang mit verschmutzen Filtern liegen, waren rabenschwarz.

Gruß

ulrich
 
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Robert229

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Hallo alle miteinander,

nun spiele ich schon eine Weile mit dem Gedanken in einem Baukompressor der eigentlich nur zum Sandstrahlen läuft, also Volllast und das über Stunden, Pöl zu verfeuern. Verbaut ist da ein F4l 912 mit 51kW bei 1800 U/min. Der Tank befindet sich auf gleicher Höhe wie der Motor, quer vor dem Gebläse, also innerhalb des Gehäuses. Damit sollte auch die Erwärmung und Warmhaltung des Pöls klappen.
Nun findet man hier nur Hinweise das solche Experimente nur mit Wirbelkammer- oder Vorkammermotoren betrieben werden sollten. Und im speziellen der 912 nur in der Ausführung 912W mit Pöl betrieben werden soll/darf. Wo genau ist der entscheidene Haken bei Direkteinspritzern?
Bei Betrieb mit schwankender Last kann ich mir ja noch sehr gut diverse Probleme vorstellen, aber unter Dauerlast sollten sich die Bedingungen doch bessern, oder?
Komplett wollte ich den Sprit eh nicht umstellen, dachte da so an eine Mischung 50/50, schon wegen dem Startverhalten und nicht vorhandenem Platz für einen zweiten Tank.

Vielen Dank für Eure Hilfe schon mal im Voraus
und ein schönes Wochenende
Robert
 
Ö

Ölhand

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Hallo Robert,
hast du den ganzen Thread durchgelesen? Ich fahre meine 912er im Sommer pur und im Winter mit einer Beimischung von bis zu 20% wegen des Startverhaltens.
Gruß, Achim
 
nobi

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Komische Aussage , ich würde sagen ,es werden mehr Direkteinspritzer mit Pöl betrieben als Wibel,-Vorkammermotoren .

nobi
 
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Robert229

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Hallo zusammen,
und hier @Achim und Nobi,

sorry, ich bin bei den Motortypen und welche wann wo verbaut wurden, nicht sattelfest. Auch weiß ich nicht immer genau welche Typen Direkteinspritzer sind und welche nciht.
Auch liest man immer wieder, das es angeblich schwieriger ist Pöl bei Direkteinspritzern zu verfeuern., bedingt durch die höheren Einspritzdrücke verstärkt die Düsen leiden.
Das man diese in ständiger Beobachtung behält und auch den Pöl-Eintrag ins Motoröl im Auge behalten sollte, ist klar. Wer seine Maschine kennt, ist eher über mögliche Veränderungen im Bilde.
Die anderen Einspritzverfahren eignen sich ja augenscheinlich von ihrer Auslegung und vom Wirkprinzip her, eher dazu alternative Kraftstoffe zu nutzen. Oder weshalb liest man viel über die Vorkammer-DC-Motoren. Ja ich weiß ist hier nicht ganz passend.
Dagegen ist ja der MAN-Vielstoffbrenner auch ein Direkter, aber hier ist ja wohl der entscheidene Knackpunkt der Kugelbrennraum, mit der typischen Filmbildung des Kraftstoffes an der Kugelwand. Wie sieht es eigentlich mit den DEUTZ-Vielstoffbrennern aus, welches Einspritzverfahren und was für ein Brennraum haben die?

@Achim,
die Idee mit den Kraftstofffiltern, in der Abluftströmung warmzuhalten und auch das Öl auf brauchbare Temperaturen zu bringen, ist super. Wie ich das bei meinem Kompressor regele, weiß ich noch so genau, da dort der erste große Schalldämpfer sitzt und der Kühlluftstrom in einem recht enden Kanal verläuft. Und genau über dem Dämpfer ist brandtechnisch gewagt...
Aber vielleicht findet sich eine kleine Ecke, die unbedenklicher ist. Wenn Dir alte Irmer&Elze- Verdichter ein Begriff sind, kannst Du die Problematik verstehen, wobei sich der konzentrierte Warmluftstrom schon gut nutzen ließe.
Hast Du einen zusätzlich Filter in der Warmluft, oder ist der originale an der konsole gebrückt?

Vielen Dank
Robert
 
Ö

Ölhand

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Hallo,
ich habe die original Konsole umgebaut. Kann man auf dem folgenden Bild erkennen.
Gruß, Achim
 

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Robert229

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Hallo,

ausgehend von meinem Platzproblem, bei nächster Gelegenheit stelle ich mal ein Foto ein, werde ich vielleicht aus Cu-Rohr eine nette Schlange basteln, und diese dann in dem warmluftschacht unterbringen. So nach dem gleiche Schema wie der Ölkühler auf der anderen Seite.
Hast Du irgendwelche Schwierigkeiten mit der Ansaugfähigkeit des Pöls bis zu den "Vorwärmfiltern", ich denke mal die Kraftstoffpumpe ist die gleiche geblieben.

Viele Grüße
Robert
 
Deutz Lukas

Deutz Lukas

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Hallo Deutzer!!!
Heute haben wir den Versuch gewagt unsern 7006 mit Rapsöl zu fahren.Es waren noch ca 25 Liter Diesel im Tank und wir haben 30 Liter Salat/Rapsöl eingefüllt. WElche Erfahrungen habt ihr damit gemacht???
Gab es irgendwelche Probleme außer Kleinigkeiten wie z.B. häufiger den Kraftstofffilter zu wechseln??
Gruß Lukas
 
Deutz Lukas

Deutz Lukas

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Danke für den Tipp, habs mir mal durchgelesen und wir werdens jetzt mal versuchen.Weiterhin ist zu sagen, dass wir unsern 70er nicht zu hart rannehmen und er nie schwer warm wird.Kann das Auswirkungen haben???

Gruß Lukas
 
B

belgier

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Hallo,


Hier mal ein Paar Erfahrungen von mir. Haben kaltgepresstes Rapsöl 2 Jahre gefahren (DX 3.60 und 6.11), Nicht wieder.
1. Motor verträgt es unter Vollast gut, im Teillastbereich funzt das nicht so gut. Durch die zu niedrige Verbrennungstemp. bei Teillast setzt sich das Rapsöl an der Zylinderwand ab und verkokelt da. Folge ist, dass die Kolbenringe verkleben, dadurch Leistungsverlust und Eintrag vom Rapsöl im Motoröl. Bei 10% Beimischung im Motoröl har das Motoröl leider kaum noch Schmierwirkung.
2. Schlepper springt kalt schlecht an (so ab 5 Grad Außentemp), nimmt kein Gas an, kommt sehr schlecht auf Drehzahl und nagelt furchtbar.
3. Subjektiv 5 bis 10% mehr Leistung (bei maximaler Auslastung) bei gleicher Verbrauch. Lässt sich vielleicht mit der höherer Energiedichte von Rapsöl im Vergleich zum Diesel erklären.
 
B

belgier

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Hallo zum 2. ten.


rechner abgestürzt.

4. Bin immer 50/50 Mischung gefahren, und haben beide Motoren langsam dran gewohnt. Heißt, erst 10% Beimischung, dann 20, 30, 40 und 50%
5 Filterwechselintervall wird kürzer, erster Dieselfilter nach 10 Stunden, danach alle 150 Stunden. Motoröl und Filter alle 100 (wegen Eintrag Rapsöl im Motoröl).
6. Wen du Öl holst, dann bitte nur welches was nach Weihenstephaner Norm hergestellt wurde.

Billiger ist es nicht. Durch die kürzere Intervalle bei der Wartung rechnet es sich Vielleicht über 10000 liter Diesel/Jahr, weil darüber die Dieselbeihilfe wegfällt, aber dann würde ich professionell umrüsten lassen.
Meine rechnung ging nicht auf:

Diesel ungefähr 0,90€/liter (steuer kriege ich wieder), zuzüglich ungefähr 0,25€ Beihilfe/Liter.
Rapsöl kostete letztes Jahr um die 60 cent, ab dieses Jahr muß die Plörre auch noch mit 19% stattmit 9 versteuert werden. Wenn ich dann noch das holen, die doppelte Lagerhaltung und das aufwändige Tanken bedenke, dann ist es blödsinn für mich. Und Motoren sind für Diesel entwickelt worden, nicht für Rapsöl.


MFG
 
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Jimmy

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Hallo
ich hab bei einem 1000 MB trac den Zylinderkopf runter gemacht
der hat Sonnenblumen Öl gefahren (Motor ist nicht mehr gelaufen) der kopf war nur noch Schrott Ventile hab ich mit dem Durchschlag rausgehauen alles verklebt.
 
Deutzbegehrer

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Wir haben auch mal zum Teil mit Gemisch gefahren, und schnell wieder sein gelassen. Bei unseren großen hat es die Düsen ruiniert, obwohl sowieso neue her mussten. Sonst hatten wir die selben Symptome wie bei belgier.

Unsere Getriedemühle fuhren wir jetzt 1,5 Jahre mit Rapsöl. Und zwar mit einem Umbau auf 2 Tank System. Zwischendurch ein Motorschaden, der aber fraglich auf das Raps zurückzuführen ist, könnte auch ein kälteschock gewesen sein!?!?
Seit diesem Sommer fahren wir wieder auf Diesel, weil wohl auf Rapsöl und Sojaöl Steuern oder sowas drauf gekommen sind, ca.30cent und somit lohnt es sich nicht mehr. Laut Aussage von Vater, ich hab mich damit nicht beschäftigt.


Gruß
 
D

Deutz D 5505

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Hallo,

meines Wissens ist Rapsöl für Direkteinspritzer-Diesel nicht geeignet. Soweit mir bekannt soll es nur in Wirbelkammer-Diesel betrieben werden.

Richtig oder falsch?

Bitte eure Erfahrungen bzw. Kenntnisse dazu!


Gruß
Stefan
 
Ö

Ölhand

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Hallo,
ich habe das Thema:
912er Motor mit Rapsöl
mal hier eingefügt. Zwei identische Diskussionen müssen nicht sein.
Gruß, Ölhand
Moderator
 
Thema: Rapsöl, Raffinat oder kaltgepresst?

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