Rapsöl, Raffinat oder kaltgepresst?

Diskutiere Rapsöl, Raffinat oder kaltgepresst? im Forum Treibstoff im Bereich Allgemeine technische Fragen - Hallo, nachdem ich nun meine erste Saison mit Pflanzenölraffinat hinter mit habe wollte ich mal hören ob und was ihr in dieser Richtung fahrt...
Wilfried

Wilfried

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Hallo Achim,
Weiterhin hab ich schon geschrieben, das es noch keine Norm für Rapsöl gibt.

Das ist mir aber schon bekannt gewesen ;)
natürlich sind da viele verschiedene Sorten in Gebrauch.

Was mich mal noch interessieren würde, wieviele Stunden hatte der 311er gelaufen?

Er hat 13000 Std auf dem Buckel gehabt.

Nochmal zu dem Rapsöl im Motorenöl.
Es ist wohl so ,wie mir jetzt mehrfach bestätigt wurde, das das Motorenöl schlagartig umkippt,wenn ein genügender Anteil vom Rapsöl im Motoröl vorhanden ist. Man kann vor Fahrtantritt noch den Peilstab herrausziehen und das Öl befindet sich rein optisch noch in einem einwandfreien Zustand.Und dann fährt man vom Hof und nach 10 min ist der Kurbelwellen- fresser da.Dies wurde mir unter anderem auch vom Chef der Güllebank Weser-Ems (Name will ich hier nicht nennen,ist aber bekannt) in einem persönlichen Gespräch so bestätigt.Die fahren dort schon das ganze Jahr damit.
Wie auch er sagte ,ist das nur was für Motoren,die eigentlich den ganzen Tag mehr oder weniger auf Vollgas laufen.Für sogenannte Hofhunde oder Gabelstapler ,die immer wieder abgestellt werden is dat nix.Denn haupsächlich bei jedem Kaltstart geht ein minimaler Anteil an den Kolben vorbei ins Motoröl.


Ausserdem glaube ich, das man nach 20l. Test noch nicht viel sagen kann

das hab ich auch nicht gesagt,oder behauptet.
ich habe es nur probiert und danach für mich entschieden,es nicht weiter zu verwenden.
MFG Wilfried
 
Ö

Ölhand

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hallo Wilfried,
13000 Std.!? Also ich habe Schlepper gesehen und auch repariert die hatten weniger Stunden mit Diesel gelaufen und hatten gravierende Schäden an der Einspritzanlage. Wenn Düsen und Einspritzpumpe 13000 Std. gehalten haben dürfen sie auch mal verschleißen.
Und zu der Einmischung schreibst du ja auch schon, das irgendwann zuviel Rapsöl im Motoröl ist. Aber dann ist aber auch ein Anstieg des Motoröls festzustellen. Und das ist nie gut, auch wenn man mit Diesel fährt. In einem vorherigen Beitrag wurde geschrieben, das einer sein Öl hat untersuchen lassen wobei eine 20% Einmischung festgestellt wurde, was aber als unbedenklich gehandelt wurde. Aber 20% Ölanstieg stellt man fest. Bei mir habe ich bis jetzt keinen Anstieg der Motoröle festgestellt. Vielleicht liegt es ja daran, das Luftheuler schneller warm werden als Wasserpanscher. Weiterhin ist wohl die Gefahr der Eindickung bei kaltgepresstem Öl wohl weitaus höher als bei Raffinat.
Gruß, Achim
 
Wilfried

Wilfried

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@ Achim,
die 13000 std hat er aber kein Rapsöl gefahren, nur diesen sommer.
mfg wilfried
 
Ö

Ölhand

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@ Wilfried,
das war mir schon klar!
Gruß, Achim
PS: Mein 100 06 hat ca.12000 Std, der Intrac knapp10000 Std und der 72 07 ca.8500 Std.
Und am 100 06 hatte die Einspritzpumpe schon seit ca.3 Jahren eine Macke( Drehzahlbegrenzung schwankte stark). Mit Rapsöl ist es aber komischerweise besser geworden.
 
G

Gast300

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Hallo,

beschäftige mich schon seit geraumer Zeit mit Pflanzenöl als Ersatztreibstoff für Diesel in meinem Kramer zu fahren.
Wollte meinen Kramer mit Deutz Motor F2L712 ohne Umbau mit einem Pflanzenöl-Kraftstoffgemisch fahren.
Habe heute Abend zufällig mit einem Ehemaligen Mitarbeiter der Firma Kramer gesprochen und der hat mir gesagt daß er bei Deutz bereits angefragt hat ob es möglich wäre den F2L712 mit Pflanzenöl zu fahren. Deutz hat jedoch abgeraten den Motor mit Pflanzenöl zu betreiben da es angeblich zu schwerwiegenden Problemen mit der Einspritzanlage kommen kann.
Werde also nun weiterhin den Schlepper mit Diesel fahren.
Gruß
Jürgen
 
Rüdiger

Rüdiger

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Hallo, in der aktuellen Zeitschrift "Oldtimer Traktor" ist ein Bericht zu diesem Thema drin.

Gruß

Rüdiger
 
G

Gast300

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Hallo,

ja uf diesen Bericht hin war ich voll überzeugt daß man ohne weiteres Pflanzenöl fahren kann. Aber nach dem Gespräch gestern bin ich mir da nicht mehr so sicher.
Deutz soll gesagt haben, daß schwere Schäden an der Einspritzpumpe und en Düsen entstehen können. Außerdem hat mir ein Kumpel der Landmaschinenmechaniker-Meister ist auch davon abgeraten. Der Beschäftigt sich auch schon seit fast nem halben Jahr beruflich damit.
Also werds nun lassen und weiter mit Diesel fahren.
Gruß
Jürgen
 
Ö

Ölhand

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Hallo Jürgen,
auch ich beschäftige mich schon einige Zeit mit Rapsöl als Treibstoff. Den ersten Schlepper mit Rapsöl habe ich vor ca.15 Jahren gesehen. Damals wurde ein DX3.50 Compact von Henkelhausen auf Rapsöl umgebaut. Es wurd einfach aus dem 912 Direkteinspritzer ein Vorkammermotor gemacht und ein zweiter Tank mit Umschaltung angebaut. Der Schlepper ging an eine Stadt. Im Winter wurde er reklamiert das er nicht richtig lief. Daraufhin habe ich den Kraftstoffilter so angebaut, das die Abluft den Filter erwärmte. Von da an lief er ohne Probleme. Den Schlepper habe ich dann aus den Augen verloren weil ich dann zu Meisterschule gegangen bin. Aber den Fahrer habe ich nach ein paar Jahren mal getroffen und der berichtete das der Schlepper ohne große Probleme noch 6 Jahre gelaufen hat bevor er verkauft wurde. Meine Erfahrung von damals hat mich dazu bewegt auch auf Rapsöl zu fahren. Ich will dir jetzt nicht raten Rapsöl zu fahren, aber les dir meine Beiträge hier mal durch. Meine Erfahrung hat gezeigt, das die Qualität des Rapsöles das A und O ist. Weiterhin ist es ein gewaltiger Unterschied ob ich Raffinat oder kaltgepresstes Öl fahre. Leider werden diese Dinge immer wieder übersehen oder durcheinandergeworfen.
Gruß, Achim
 
G

Gast300

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Hallo Ölhand,

danke für deine Antwort. Ja ich wieß kommt öfters zu verwechslungen wegen Raffinat oder kaltgepresst. Ich dachte bei mir eher an Salatöl (Aldi). Da ich den Schlepper nicht umbauen möchte wollte ich ihn nur mit einem Gemisch aus Diesel und Salatöl fahren. Hab von meinem Kumpel dem mechaniker gehört daß es in diesem Winter bei einem Kunden der mit Rapsöl (kaltgepresst) fährt, es zu erheblichen Problemen gekommen sei. Er berichtete mir, daß das Öl im Tank richtig zäh geworden ist und er das Öl mittels verdünnen durch Diesel und erwärmen durch einen Heizstrahler nur sehr schwer wieder dünnflüssig bekommen hat. Ich selbst arbeite mit meinen Schleppern ja nicht viel bzw. nur ganz wenig. Ich denke daß es sich bei mir auch nicht lohnt mit Raps- Salatöl zu fahren. Ich habe Angst daß evtl. die Reparaturkosten im nachhinein teurer werden als die Spritersparnis. Mich hat es auch stutzig gemacht daß Deutz das Fahren mit Pöl ablehnt. Hat von euch jemand längere Erfahrung mit dem Betrieb von Deutz Vorkammermotoren mit Pflanzenöl?

Gruß
Jügen
 
DX 4.30

DX 4.30

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Mahlzeit,

das ist ein interessantes Thema und es wurde schon viel gesagt, was richtig ist:

-unsaubere Verbrennung bei Leerlauf
-Polymerisation (Rapsöl im Motoröl) kommt nur bei Direkteinspritzer vor.
- Mehrleistung mit Rapsöl


Aber was hier noch keiner angesprochen hat ist die größere Kompressibilität des Rapsöl gegenüber Diesel.
Die meisten Umrüster beachten diesen Punkt nicht und bauen ein 2-Tank-System ein, dann starter er ja gut aber dadurch das das Pöl kompressibeler ist paßt der Einspritzzeitpunkt nicht und das Einspritzbild der Düse auch nicht, somit kommt es zu Ablagerungen an den Düsen. ==> Motorschäden.
Die die Lufteinschlüsse im Kraftstoff kann es in der Einspritzpumpe zu schäden kommen (Kavitation).
Die sehr kleinen Luftbläschen impuldieren, durch diese Energie werden kleine Metallteile aus der Pumpe geschlagen.


Ich hab letztes Jahr selber kaltgepresstes Rapsöl verfeuert, ohne Umbau und natürlich mit den luftgegrillten Motoren von Deutz. Bis jetzt ohne Probleme, werde dieses Jahr wieder im Frühjahr Rapsöl odern.
Zur Zeit mache ich mir einige Gedanken zum entgasen des PöLs, als Vorbild sehe ich den Umbau von der Firma eoil (www.eoil.de). Mit einem Ultraschallgerät wird das PÖL entgast und es wird nicht erwärmt.
Ich hab mir zu Versuchszwecken auch einen Hektar Raps angebaut, malsehen ob er den Winter übersteht, dann kann ich vielleicht im Sommer mit dem Selberpressen beginnen.
Vorteil klatgepresstes Rapsöl, Motor soll besser Starten, kein verharzen der ESP ( solange es nicht erwärmt wird >40°C).
Vorteil Raffinat: Sauber, keine bzw. weniger Fremdstoffe.
Zu meinen Versuchsschleppern DX 4.30, D 50 1.s audi A6 1,9TDI.

zu den Ölwechseln :
beim DX 4.30 darf das Öl 500 Std. drinbleiben, da die Maschine nur ca. 250-280 Std. läuft wird auch nach dieser Zeit Ölwechsel gemacht. Motor lief mit bis zu 100% Rapsöl (Stoppelbearbeitung) sonst 50-80% Rapsöl
beim D 50 ca. 130 Std. ca.80% Rapsöl zugesmischt.
A6 alle 18-20tkm (50-50-Mischung)


Mfg
Dx 4.30
 
Ö

Ölhand

Guest
Hallo DX 4.30
dein angesprochenes Problem der Lufteinschlüsse macht aber wohl hauptsächlich Probleme bei den Hochdruckanlagen. Bei den "normalen Einspritzanlagen" wie in deinem DX4.30 sind die Lufteinschlüsse kein Problem. Aber gerade die Lufteinschlüsse sind bei Raffinat geringer als bei kaltgepresstem. Ich finde es auf jeden Fall gut, das auch noch einer den Mut hat zu experimentieren. Ich sehe beim kaltgepresstem immer noch das größte Problem in den Schwebstoffen, welche durch Raffination herausgeholt werden. Evtl. können diese Schwebstoffe durch längeres Lagern und absetzten abgesondert werden.
Gruß, Achim
 
DX 4.30

DX 4.30

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Hallo,

ja selber pressen das arbeitet so in meinem Kopf, es gibt da schon eineige Ölpressen z.B. bei ebay und auch einige Anbieter im Netz z.B. Anton Frieß. Pressen kosten so etwa 2000-2800¤.


Von einem (Uwe Lickfett) weiß ich das er schon seit den 80er seinen Krafstoff selbst erzeugt, der hat einen Mercdes mit Elsbettmotor und presst auch selbst und hat auch schon viele Betriebsstunden mit seinen Schlepper gemacht. Bei Interesse könnt ihr ja mal auf seiner Homepage schauen und ihn kontaktieren.

www.heli-agrar.com


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Zum Entgasen hab ich mir bei conrad einen Ultraschallgenerator bestellt mit passendem Hochtöner, kostet zusammen 17,95¤ oder so....
hab mir ein glas mit Rapsöl von Aldi genommen und den Lautsprecher hineingehängt, leider kein sichtbarer Erfolg, natürlich hab ich das Gerät auch eingeschaltet :) .
Danach hab ich mit gedacht ich schau da mal mit dem Miroskop ob ich da was sehen könnte aber leider habe ich den Versuchsaufbau noch nciht so hinbekommen das ich mit meinem Mikroskop da was sehen kann.
Da ich momentan auch kein kaltgepresstes Rapsöl zu Hand habe muß ich mit Raffinat vorliebe nehmen, wie gesagt vielleicht enthält das Raffinat ja nicht so viel Lufteinschlüsse so das man nichts sehen kann....
Im März oder April werde ich mir wieder was liefern lassen, dann wird der Versuch noch mal mit dem Kraftstoff durchgeführt den ich dann auch im Tank habe.


Zur Reinheit kaltgepressten Rapsöl, wenn ich keinen Filter hab, dann würde ich auch sagen lange genung im Tank stehen lassen und irgenwann sind die kleinen Teilchen abgesunken.

MFG
DX 4.30
 
Ö

Ölhand

Guest
Hallo,
ich meinte aber weniger kleine Schmutzteilchen sondern eher Schwebstoffe welche durch Filtration nicht abgesondert werden können und wenn es erst mal nur Wasser ist. In kaltgepresstem Öl befinden sich auch noch andere Stoffe und Säuren welche nicht gefiltert werden können und gerade die sind es welche Probleme machen.
Und zur Entgasung:
Das wirst du mit einem Ultraschallgenerator wohl nicht so leicht hinbekommen, selbst das von dir weiter oben genannte Verfahren ist sehr umstritten, da die Erfolge wohl nicht gerade berauschend sind. Und wie gesagt ist das Problem der Lufteinschlüsse mehr ein Problem bei den Hochdruckanlagen.
Aber wie gesagt finde ich es sehr gut, das du dir auch Gedanken machst und auch bereit bist zu experimentieren. Vielleicht könnten wir ja mal unsere Erfahrungen und Ergebnisse austauschen.
Gruß, Achim
 
DX 4.30

DX 4.30

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Hi Achim,


ich denke auch das das mit der Luft eher für Hochdruckanlagen relevant ist. Am Anfang der 90er hat bei meinem Landmaschinenhändler beim Tag der offenen Tür einen DX 3.65 mit einem gelben Tank stehen gehabt, es wurde von einen Vertreter behauptet das er mit Pöl zubetreiben ist, wir haben ihn damls nur blöde angeguckt und haben uns einen gerinst.... heute würde ich etwas anderes reagieren ( kaufen, kaufen ,kaufen).
Es war ein Wirbelkammermotor drin, und irgendwo muß ich auch noch ein Prospekt liegen haben, wo Deutz Biokraftstoffe angepriesen hat, kann ich ja mal einscannen. Damals war allerdings der Diesel noch zu billig so das das Konzept nur belächelt wurde.
Wenn die wenn die Motorenhersteller wollten könnten die auch und Mehrstoffmotoren einbauen, dann würden wir uns nicht soviele Gedanken machen. Wenn die wollten könnten die auch!

Sag mal wo hast du denn gehört das das Verfahren nicht erfolgreich ist?? Ich hab schon überall geguckt im Internet und keine Berichte gefunden.
Experimente gehören halt dazu, wenn es keiner macht dann sitzen wir irgenwann auf dem trockenen und müssen mit Pferden ackern, das schafft natürlich Arbeitsplätze!
Die "fetten Jahre " sind halt vorbei und man muß halt sehen, das man was schafft. Bei uns in der Gegend wollte der Maschinenring dezentrale Ölmühlen schaffen, aber mehr als eine Bedarfsumfrage ist nicht passiert bis jetzt.
Ich hab auch schon überlegt den Direkteinspritzer auf wirbelkammer umzubauen, aber das kostet ja auch eine Stange Geld, Deutz baut ja immer noch den Wirbelkammermotor leider nicht in Schlepper ein sonder als Untertage-Motor heißt dann 912W...

Nochmal zu meinem Ultraschallgerät, da gibt es von der Industrie schon einige Geräte, ist halt nur eine Preisfrage, schau mal hier :

http://www.hielscher.com/ultraschall/dmini_p.htm

Es gibt ja mehrere Möglichkeiten ein Problem zu lösen, entweder motor an den Kraftstoff anpassen, s.h. Elsbett ist gescheitert, oder den Kraftstoff an den Motor anpassen oder sich mit einen Kompromiss zufrieden stellen, nämlich mit 50/50 Mischung fahren.

na schaun wir mal was uns sonst noch einfallen kann, je teurer der Diesel desto kreative die Leute !

Warten wir mal ab, der Staat will ja die Biokraftstoffe besteuern, wenn die das dann wirklich machen dann hilft wohl nur noch schwarzpressen oder mit Pferden arbeiten.

Malsehen was die neue DIN für Rapsöl bringt, wenn ein genormter Kraftstoff auf dem Markt ist gibt es vielleicht weniger Ausfälle wegen schlechter Ölqualität.

Der Wasseranteil beim Raps sollte um die 7% haben wenn man ihn kaltpressen möchte, aber das Wasser kann man doch gut durch die Dichtetrennung abscheiden, da es schwerer ist als Rapsöl. Ansosnten ist nur noch der Phosphorgehalt zubeachten und Sulfate...

MFG
DX 4.30
 
Ö

Ölhand

Guest
Hallo,
der Bericht war in einer Fachzeitschrift, weiß aber leider nicht mehr wo. Da ich die Lufteinschlüsse bei normalen ESP`s für absolut ungefährlich halte hat mich dieses Verfahren nicht so interessiert. aber ich werde noch mal suchen.
Zu den Motorherstellern gebe ich dir vollkommen Recht, wenn die wollten wäre das überhaupt kein Problem, auch ohne Zweitanklösung oder ähnliches.
Elsbeth ist ja auch nicht an seinem Motor gescheitert sondern daran das die Fahrzeughersteller denen er seinen Motor angeboten hat ihn nicht wollten. Und ohne Abnehmer kann man eben nichts verkaufen.
Ich weiß ja nicht ob du meine Berichte alle gelesen hast, aber ich fahre meine Direkteinspritzer auch jetzt im Winter mit einer ca.1:5 Dieselmischung und hatte auch bei Temperaturen von -10°C keine Probleme außer das ich etwas länger starten musste. Und meinen Transporter fahre ich mit einer selbstgebauten 2Tanklösung auch im Winter ohne Probleme.
Und auf die DIN für Rapsöl bin ich auch gespannt, aber noch viel mehr ob die Besteuerung durchkommt und vor allem wie sie umgesetzt werden soll. Ich kann nur sagen: Die spinnen, einen Rohstoff der in Deutschland produziert, hier verarbeitet und sogar hier noch verkauft wird, gegenüber einem ausländischem Produkt wettbewerbsmäßig dermaßen zu verschlechtern.
Nochmal zum kaltgepresstem Öl, Wasser kann man sicherlich entweder durch zentrifugieren oder absetzen lassen abscheiden, aber wie du schon geschrieben hast, was ist mit Phosphor, Säuren, Sulfate und dergleichen? Da bin ich noch am überlegen wie man dieses Problem löst.
Gruß, Achim
 
DX 4.30

DX 4.30

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Hi!

Das du eine Mischung im Winter fährst, hab ich wohl überlesen, ich hab vor 2 Wochen ein Gespräch mit einem Umrüster gehabt (www.salat-auto.de), er fährt einen 190 D mit Raffinat aber mit Vorwärmern, dis jetzt ohne größere Probleme, er hat einen Dieselfilter zusammen gedrückt weil das PÖL zudickflüssig war, aber er hat das auch pur im Tank.

ich hab zum Rübenroden und der Getreidesaat das letzte Rapsöl verfeuert, dann wollte ich mir über winter nicht hinstellen und zum Frühjahr abwarten und was kaufen, aber das die Preise so stark angestiegen sind letztes Jahr hab ich noch 0,61 ¤ pro Liter bezahlt dieses Jahr wollen die schon 0,72 -0,78 ¤ pro Liter haben.
Naja der Preis paßt sich dem Diesel ja an irgendwie komisch!
Da ich aber im Winter sogut wie keine Betriebsstunden mache, etwas Holzholen für bekannt, dachte ich mir ich laß die Experimente für den Sommer :).

Um auf die Inhaltsstoffe von kaltgepressten Rapsöl zu kommen, da kann man ja mal schauen das die gar nicht erst reinkommen in die Pflanze oder zu mindest das man sie minimieren kann ohne an Ertag zu verlieren. Ich denke mal das ist noch Potentail bei den Saatzuchtunternehmen, Pflanzen zu züchten die motorverträglichen Kraftstoff produzieren. Auch kann man bei der Düngung die Inhaltsstoffe beeinflussen.

Wenn erst die Rapsölnorm als Grundlage geschaffen ist werden ja Grenzwerte bekannt sein die der Kraftstoff einhalten muß, aber wer weiß was sich die Unternehmen einfallen lassen damit sie den Kraftstoff verkaufen können der nach dem Pressen die die Grenzwerte nicht ein hält, dann geht doch das große Panschen los, dann wird kaltgepresstes mit Raffinat gemischt und als Verbraucher kannst du auch nicht konztrolieren was sie dir in den Tank pumpen.

So lange ich das Rapsöl noch relativ günstig mit einer gesicherten Qualität kaufen kann, werde ich wohl auch nicht in die Eigenproduktion einsteigen, aber wenn die Preise weiter steigen und der Erzeuger für seinen Raps immernoch den gleichen Preis bekommt wie im letzten Jahr, dann kassieren die Ölmühlen und Biodieselproduzenten und geben den Gewinn nicht an die Landwirte weiter das ist was mich am meisten ärgert.
Ja und dann kommt noch der Staat und hält die Hand auf da könnte ich auch explodieren, haben wir mal einen saubere Energie geschlossener CO2-Kreislauf, kurze Wege vom Erzeuger zum Verbraucher, Arbeitsplätzesicherung und -schaffung in Deutschland, keine Ölpesst vor der Nordsee aus Tankerunglücken u.s.w.
dann wirst du noch bestraft wenn du dann deinen eigenen Kraftstoff erzeugst. Würde mich nicht wundern wenn sie dir den Hafer den du deinen Pferden fütterst, damit du dann Feld bestellen kannst nicht auch als Treibstoff besteuern wollen.......
ohne Worte-----

in diesem Sinne man gut das wir nicht von der Landwirtschaft leben müssen ich glaube dann hätte ich schon so manche Bombe hochgehen lassen....

DX 4.30
 
Ö

Ölhand

Guest
Hallo,
leider lebe ich von der Landwirtschaft, zwar nur indirekt, da ich Landmaschinen repariere. Und verdienen die Bauern weniger geben sie auch weniger Geld für Reparaturen aus. und was die Besteuerung von Getreide angeht, bin ich mal gespannt wann ihnen das einfällt, da mittlerweile das Getreideverbrennen im kommen ist. Wie schon gesagt, die sind absolut irre und alltagsfremd.
Gruß, Achim
 
DX 4.30

DX 4.30

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Hallo Achim,


das ist schon ein Leid mit der Landwirtschaft in Deutschland, alleine was du für Nachweise führen mußt, da sitzt da bald länger am Rechner als auf dem Trecker.
Bei uns im Dorf ist schon ein böses Bauern sterben, gibt eine Gemeinschaft von 6 Bauern, die kommen wohl einiger Maßen über die Runden, ansonstens gibt bis auf einen Einzelkämpfer (Vollerwerb) gibt es noch 3 im Nebenerwerb.
Tierhaltung ist ja zurückgegangen, gibt noch einpaar Kühe, aber die hat der jenige nur als Hobby weil er in Rente ist und nicht die Finger von der Landwirtschaft lassen kann.
Es gibt z.B. nur noch 3 Mähderscher im Dorf einen TX 68 bei den Gemeinschaftsbetrieb, einen Lexion 405 bei dem Einzelkämpfer und einen M35.80h bei mir als Hobbymähdrescher.
Vorher hatte ich einen Fahr M900 und der war schon viel zugroß für meine Fläche, aber da immer mehr Bauern sich keinen eigenen mehr leisten können, haben wir letztes Jahr aufgerüstet.
Wenn ich 15-20 Jahr zurückdenke waren da ca. 10 Mähdrescher im Einsatz, man da denke ich gern zurück, wenn der erste von den vielen losgefahren ist zum Mähen hat er die anderen verrückt gemacht da hatte ich noch richtig Kino im Dorf ;).
Heute ist das ja richtig langweilig da mähen die ja schon sobald das Getreide durch die Maschine durchgeht und sind dann immer noch nicht fertig kurz vor dem Winter.
Heute heißt es immer nur Hektar, Hektar, schaffen schaffen schaffen....und wehe es geht was kaputt.

Wenn es soweiter geht gibt es bald eine noch größere Produktionsgemeinschaft und größere Machinen, dann arbeiten da nur noch 2 Leute, der ist die ausführende Kraft und der andere paßt auf das der erste nichts verkehrt macht......

Wie machen denn die kleineren Betriebe im Süden Deutschlands das so? Die existieren ja auch, gut die haben da mehr Biogas und Hackschitzel und die pressen ja auch ihren Kraftstoff selber... aber das kann doch nicht so einen großen unterschied bringen.

Vor 2 Jahren war ich bei Bekannt in Österreich, die haben auch einen Betrieb, der hat jahrelang Schweinefleisch veredelt und als ich ihm gesagt hat das etwa 15 ha als Hobby bewirtschafte da hat er gesagt das er davon sehr gut leben könnte in Österreich.... viel mehr hat er auch nicht!!!!!
Was läuft denn hier falsch??Hier in Deutschland muß sich ja schon ein zweites und drittes Standbein schaffen damit man wieder gut von der Landwirtschaft leben kann, es wird halt vieles teurer nur das Getreide und die Rüben nicht...


Naja falsches Thema wollten ja was über Rapsöl schreiben.

Wann lohnt sich die eigene Kraftstoffproduktion

Dadurch, dass die Preisspanne vom Rohstoff (Raps) zum Endprodukt (Rapsöl) immer größer wird, wird auch die Eigenproduktion immer interessanter. Zuerst muss der Grundbedarf an Rapsöl ermittelt werden, bei einem Landwirt wird eine Rapsfläche von 7% seiner Anbaufläche veranschlagt, um seinen Kraftstoffbedarf zu decken.
Auf einem Hektar (10000 m²) werden ca. 3-4 t Raps geerntet, bei einem Ölgehalt von bis zu 43% bekommt man zwischen 1000 - 1200 Liter kraftstofftaugliches Öl (1. Pressung). Das restliche Rapsöl (2.Pressung) erreicht nicht die geforderte Qualität und kann zusammen mit dem Presskuchen als Futtermittel für Schweineveredelung verkauft werden. Eine Rapspresse kostet etwa 2500¤
technische Daten:

Zuführkörper, Rahmen, Heizband und Trichter sind aus Edelstahl gefertigt.
Pressschnecke, Presskopf und Presszylinder werden aus hochwertigen, gehärteten
Werkzeugstählen hergestellt.


- mit Frequenzumrichter zur regelbare Drehzahl
- Leistung je nach Art und Schüttgewicht des Pressgutes und je nach Düsengröße und Einstellung der Maschine ca. 12 – 30 kg/Std.
- Stromart/Frequenz 50 Hz Nennspannung 400 V
- Elektrische Nennleistung 1,5 KW
- Drehzahl 5 - 95 U/min.
- Abmessung: B 520 mm L 800 mm H 440 mm
- Gewicht ca. 76 kg
- Rapsölmenge pro Jahr ca. 50000-60000 Liter (8 Std./ Tag *250 Tage im Jahr)

Mit einer Produktionsmenge von ca. 50000 Litern / Jahr, gehört die Presse zu den kleinsten, die momentan auf dem Markt angeboten werden. Aus diesen Zahlen ist schon zu erkennen, dass eine sinnvolle Ausnutzung der Presse als Privatperson nicht möglich ist. Es müssen sich mehrere Verbraucher finden, um die Presse effektiv zu nutzen.
Beispielrechnung

Es wird von einem jährlichen Rapsölbedarf von 5000 Litern ausgegangen. Als Presse wird die oben genannte Pflanzenölpresse R500P eingesetzt.

Anschaffungskosten 2500 ¤ für die neue Presse, 80 ¤ für einen gebrauchten 1000 l Behältern auf einer Europalette und für Kleinmaterialen 100 ¤.
Einmalige Anschaffungskosten belaufen sich somit auf 2680 ¤.
Der Raps wird direkt vom Erzeuger gekauft für einen Preis von 18,75 ¤/dt, es werden für die Produktion 14,29 t benötigt (bei einer Ölausbeute von ca.35%), somit belaufen sich die Rohstoffkosten auf 2679,38 ¤.
Bei einer angenommen Einstellung der Presse werden 15 kg/h Öl erzeugt, somit er geben sich 953 Betriebsstunden. Bei der Annahme das eine KWh 0,18 ¤ kostet und bei 1,5 KW Abnahme pro Stunde, ergeben sich Stromkosten 257,31 ¤ für die 5000 Liter Rapsöl.

Rohstoffkosten 2679,38 ¤
Stromkosten +257,31 ¤
------------
Gesamtkosten: 2936,69 ¤ : 5000 Liter = 0,59 ¤ / Liter

Bei der Anschaffung der Presse müssen die Kosten auf die Nutzungsdauer umgerechnet werden. Die Nutzungsdauer kann mit 10 Jahren angesetzt werden, da die Presse mit 953 Betriebsstunden nur etwa zu 30% - 50% ausgelastet wird. Es werden 2680 ¤ mit 6% auf die 10 Jahre Nutzungsdauer verzinst, somit ergibt sich ein Betrag von 4527,73 ¤.
Werden die 4527,73 ¤ der Einfachheit gleichmäßig auf die 10 Jahre verteilt ergibt sich ein Aufschlag von 452,78 ¤ pro Jahr. Nach den 10 Jahren ist die Presse abgezahlt und wenn sie dann noch läuft, kann zu einem Preis von 0,59 ¤ / Liter produziert werden.

2936,69 ¤ + 452,78 ¤ = 3389,47 ¤ : 5000 Liter = 0,68 ¤ / Liter

Aus dieser Beispielrechnung ist ersichtlich, dass man als Privatperson seinen Kraftstoff zu einem akzeptablen Preis erzeugen kann, nicht mit einbezogen wurde die Arbeits- und Wartungszeit, sowie die Berechnung von Verbrauchsmaterial und Ersatzteilkosten.
Wenn nun diese 5000 Liter den Dieselkraftstoff (1,10 ¤ / Liter) ersetzen, ergibt sich ein Gewinn von 2100 ¤.


So schön die Rechnung auch ist, darf man nicht für die eigene Rapsölpresse den Dieselpreis ansetzten, sondern den Preis den das Rapsöl kosten würde, wenn es vom Händler geliefert werden würde. Die Preise für Rapsöl sind in den letzten Monaten stark gestiegen. Im Frühjahr 2005 hat der Liter noch 0,61 ¤ gekostet, heute (Feb. 2006) kostet der Liter 0,72 - 0,79 ¤.
Aus diesem Grund kann nur ein Gewinn von 4 - 11 Ct / Liter angenommen werden. Das macht dann bei diesem Beispiel ein Gewinn von 200 - 550 ¤.

Da die Auslastung der Presse noch nicht erreicht ist und eine Leistung von 15 kg/h angenommen wurde, kann die Presse bei einer besseren Auslastung auch noch günstiger produzieren.
Auch muss berücksichtig werden das die erzeugten Pellets einen Erlös beim Verkauf erbringen und den Gewinn erhöhen. Angenommen die Pellets können für 8 ¤/dt verkauft werden, somit ergibt sich ein Gewinn von (14,29 t (Raps)- 4,5 t (Rapsöl (Dichte ~ 900 kg/m³)) = 9,79 t * 80 ¤ / t) 783,2 ¤.

Gewinn Rapsöl 200 - 550 ¤
Gewinn Rapskuchen +783,2 ¤

Gesamtgewinn 983,2 ¤ - 1333,2 ¤

MFG
DX 4.30
 
Ö

Ölhand

Guest
Hallo,
da der Winter wohl langsam zu Ende geht wollte ich noch mal berichten wie die Rapsölgeschichte im Winter gelaufen ist. Meine Schlepper sprangen alle an, einzig die Startzeit wurde etwas länger. Auch mit den Filtern hatte ich keine Probleme. Stehengebliebenist mir nur mein Transporter der reines Pflanzenöl fährt. Aber da hatte sich ein Dreckpfropfen in den Vorfilter gesetzt. Bei Diesel wäre es wahrscheinlich nicht aufgefallen. Ölanstieg habe ich bei keinem Motor festgestellt. Einzig die Nachbarn haben sich beschwert, weil sie durch den Geruch immer Hunger bekämen :D. Bis jetzt muss ich sagen bin ich sehr zufrieden.
Gruß, Achim
 
Thema: Rapsöl, Raffinat oder kaltgepresst?

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