Hallo Achim,
das ist schon ein Leid mit der Landwirtschaft in Deutschland, alleine was du für Nachweise führen mußt, da sitzt da bald länger am Rechner als auf dem Trecker.
Bei uns im Dorf ist schon ein böses Bauern sterben, gibt eine Gemeinschaft von 6 Bauern, die kommen wohl einiger Maßen über die Runden, ansonstens gibt bis auf einen Einzelkämpfer (Vollerwerb) gibt es noch 3 im Nebenerwerb.
Tierhaltung ist ja zurückgegangen, gibt noch einpaar Kühe, aber die hat der jenige nur als Hobby weil er in Rente ist und nicht die Finger von der Landwirtschaft lassen kann.
Es gibt z.B. nur noch 3 Mähderscher im Dorf einen TX 68 bei den Gemeinschaftsbetrieb, einen Lexion 405 bei dem Einzelkämpfer und einen M35.80h bei mir als Hobbymähdrescher.
Vorher hatte ich einen Fahr M900 und der war schon viel zugroß für meine Fläche, aber da immer mehr Bauern sich keinen eigenen mehr leisten können, haben wir letztes Jahr aufgerüstet.
Wenn ich 15-20 Jahr zurückdenke waren da ca. 10 Mähdrescher im Einsatz, man da denke ich gern zurück, wenn der erste von den vielen losgefahren ist zum Mähen hat er die anderen verrückt gemacht da hatte ich noch richtig Kino im Dorf
.
Heute ist das ja richtig langweilig da mähen die ja schon sobald das Getreide durch die Maschine durchgeht und sind dann immer noch nicht fertig kurz vor dem Winter.
Heute heißt es immer nur Hektar, Hektar, schaffen schaffen schaffen....und wehe es geht was kaputt.
Wenn es soweiter geht gibt es bald eine noch größere Produktionsgemeinschaft und größere Machinen, dann arbeiten da nur noch 2 Leute, der ist die ausführende Kraft und der andere paßt auf das der erste nichts verkehrt macht......
Wie machen denn die kleineren Betriebe im Süden Deutschlands das so? Die existieren ja auch, gut die haben da mehr Biogas und Hackschitzel und die pressen ja auch ihren Kraftstoff selber... aber das kann doch nicht so einen großen unterschied bringen.
Vor 2 Jahren war ich bei Bekannt in Österreich, die haben auch einen Betrieb, der hat jahrelang Schweinefleisch veredelt und als ich ihm gesagt hat das etwa 15 ha als Hobby bewirtschafte da hat er gesagt das er davon sehr gut leben könnte in Österreich.... viel mehr hat er auch nicht!!!!!
Was läuft denn hier falsch??Hier in Deutschland muß sich ja schon ein zweites und drittes Standbein schaffen damit man wieder gut von der Landwirtschaft leben kann, es wird halt vieles teurer nur das Getreide und die Rüben nicht...
Naja falsches Thema wollten ja was über Rapsöl schreiben.
Wann lohnt sich die eigene Kraftstoffproduktion
Dadurch, dass die Preisspanne vom Rohstoff (Raps) zum Endprodukt (Rapsöl) immer größer wird, wird auch die Eigenproduktion immer interessanter. Zuerst muss der Grundbedarf an Rapsöl ermittelt werden, bei einem Landwirt wird eine Rapsfläche von 7% seiner Anbaufläche veranschlagt, um seinen Kraftstoffbedarf zu decken.
Auf einem Hektar (10000 m²) werden ca. 3-4 t Raps geerntet, bei einem Ölgehalt von bis zu 43% bekommt man zwischen 1000 - 1200 Liter kraftstofftaugliches Öl (1. Pressung). Das restliche Rapsöl (2.Pressung) erreicht nicht die geforderte Qualität und kann zusammen mit dem Presskuchen als Futtermittel für Schweineveredelung verkauft werden. Eine Rapspresse kostet etwa 2500¤
technische Daten:
Zuführkörper, Rahmen, Heizband und Trichter sind aus Edelstahl gefertigt.
Pressschnecke, Presskopf und Presszylinder werden aus hochwertigen, gehärteten
Werkzeugstählen hergestellt.
- mit Frequenzumrichter zur regelbare Drehzahl
- Leistung je nach Art und Schüttgewicht des Pressgutes und je nach Düsengröße und Einstellung der Maschine ca. 12 – 30 kg/Std.
- Stromart/Frequenz 50 Hz Nennspannung 400 V
- Elektrische Nennleistung 1,5 KW
- Drehzahl 5 - 95 U/min.
- Abmessung: B 520 mm L 800 mm H 440 mm
- Gewicht ca. 76 kg
- Rapsölmenge pro Jahr ca. 50000-60000 Liter (8 Std./ Tag *250 Tage im Jahr)
Mit einer Produktionsmenge von ca. 50000 Litern / Jahr, gehört die Presse zu den kleinsten, die momentan auf dem Markt angeboten werden. Aus diesen Zahlen ist schon zu erkennen, dass eine sinnvolle Ausnutzung der Presse als Privatperson nicht möglich ist. Es müssen sich mehrere Verbraucher finden, um die Presse effektiv zu nutzen.
Beispielrechnung
Es wird von einem jährlichen Rapsölbedarf von 5000 Litern ausgegangen. Als Presse wird die oben genannte Pflanzenölpresse R500P eingesetzt.
Anschaffungskosten 2500 ¤ für die neue Presse, 80 ¤ für einen gebrauchten 1000 l Behältern auf einer Europalette und für Kleinmaterialen 100 ¤.
Einmalige Anschaffungskosten belaufen sich somit auf 2680 ¤.
Der Raps wird direkt vom Erzeuger gekauft für einen Preis von 18,75 ¤/dt, es werden für die Produktion 14,29 t benötigt (bei einer Ölausbeute von ca.35%), somit belaufen sich die Rohstoffkosten auf 2679,38 ¤.
Bei einer angenommen Einstellung der Presse werden 15 kg/h Öl erzeugt, somit er geben sich 953 Betriebsstunden. Bei der Annahme das eine KWh 0,18 ¤ kostet und bei 1,5 KW Abnahme pro Stunde, ergeben sich Stromkosten 257,31 ¤ für die 5000 Liter Rapsöl.
Rohstoffkosten 2679,38 ¤
Stromkosten +257,31 ¤
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Gesamtkosten: 2936,69 ¤ : 5000 Liter = 0,59 ¤ / Liter
Bei der Anschaffung der Presse müssen die Kosten auf die Nutzungsdauer umgerechnet werden. Die Nutzungsdauer kann mit 10 Jahren angesetzt werden, da die Presse mit 953 Betriebsstunden nur etwa zu 30% - 50% ausgelastet wird. Es werden 2680 ¤ mit 6% auf die 10 Jahre Nutzungsdauer verzinst, somit ergibt sich ein Betrag von 4527,73 ¤.
Werden die 4527,73 ¤ der Einfachheit gleichmäßig auf die 10 Jahre verteilt ergibt sich ein Aufschlag von 452,78 ¤ pro Jahr. Nach den 10 Jahren ist die Presse abgezahlt und wenn sie dann noch läuft, kann zu einem Preis von 0,59 ¤ / Liter produziert werden.
2936,69 ¤ + 452,78 ¤ = 3389,47 ¤ : 5000 Liter = 0,68 ¤ / Liter
Aus dieser Beispielrechnung ist ersichtlich, dass man als Privatperson seinen Kraftstoff zu einem akzeptablen Preis erzeugen kann, nicht mit einbezogen wurde die Arbeits- und Wartungszeit, sowie die Berechnung von Verbrauchsmaterial und Ersatzteilkosten.
Wenn nun diese 5000 Liter den Dieselkraftstoff (1,10 ¤ / Liter) ersetzen, ergibt sich ein Gewinn von 2100 ¤.
So schön die Rechnung auch ist, darf man nicht für die eigene Rapsölpresse den Dieselpreis ansetzten, sondern den Preis den das Rapsöl kosten würde, wenn es vom Händler geliefert werden würde. Die Preise für Rapsöl sind in den letzten Monaten stark gestiegen. Im Frühjahr 2005 hat der Liter noch 0,61 ¤ gekostet, heute (Feb. 2006) kostet der Liter 0,72 - 0,79 ¤.
Aus diesem Grund kann nur ein Gewinn von 4 - 11 Ct / Liter angenommen werden. Das macht dann bei diesem Beispiel ein Gewinn von 200 - 550 ¤.
Da die Auslastung der Presse noch nicht erreicht ist und eine Leistung von 15 kg/h angenommen wurde, kann die Presse bei einer besseren Auslastung auch noch günstiger produzieren.
Auch muss berücksichtig werden das die erzeugten Pellets einen Erlös beim Verkauf erbringen und den Gewinn erhöhen. Angenommen die Pellets können für 8 ¤/dt verkauft werden, somit ergibt sich ein Gewinn von (14,29 t (Raps)- 4,5 t (Rapsöl (Dichte ~ 900 kg/m³)) = 9,79 t * 80 ¤ / t) 783,2 ¤.
Gewinn Rapsöl 200 - 550 ¤
Gewinn Rapskuchen +783,2 ¤
Gesamtgewinn 983,2 ¤ - 1333,2 ¤
MFG
DX 4.30