Projekt D40.2 Bj '63 und Vorstellung

Diskutiere Projekt D40.2 Bj '63 und Vorstellung im Forum Restaurationsberichte im Bereich Schau-Raum - Guten Abend an alle Traktorenthusiasten, ich hoffe, den Beitrag in der richtigen Rubrik eröffnet zu haben, da es ja in Zukunft in erster Linie...
Jank93

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Guten Morgen,

guter Hinweise, das werde ich nochmal prüfen. Da ich keine originalen Schrauben hatte, hatte ich mit der Schieblehre die Lochtiefe gemessen und bin der Meinung, dass keine Durchgangslöcher vohanden waren. Aber sicher ist sicher, vieleicht hing ja nur Dreck drin.
 
Jank93

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Ich benötige mal die Hilfe des Forums mit seiner Schwarmintelligenz,

ich habe gestern die hyd. Steuergeräte zerlegt.
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Ich mach sowas sehr gewissenhaft und lege die Teile bei Seite. Jemand der in der Werkstatt bei Schrauben zuschaute, fand plötzlich ein Bauteil auf dem Boden, welches ich nicht zuorden kann........Katastrophe.🤯

Vielleicht kann jemand das Teil identifizieren. Ich habe leider nicht von allem die Teilelisten.

22mm lang, 3,5mm im Durchmesser, bzw. 8mm im Durchmesser.

20230308_185624.jpg20230308_185639.jpg
20230308_185655.jpg20230308_185710.jpg

Möglicherweise auch von der Einspritzpumpe?

Vielan Dank für die Hilfe!

LG Jan
 

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voepi

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Hallo Jan,
vielleicht hilft dir das etwas weiter:
 

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Jank93

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Hallo voepi,

die Skizze ist GOLD WERT! Sind die Zeichnungen im Netz frei verfügbar? Ich möchte nicht vermessen sein, aber ich würde dann noch die Skizze für das zweite Steuergerät suchen :saint:.

Vor allem muss nicht jeder O Ring vermessen werden.

Beste Grüße!
 
S

swd40

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Moin,

das ist aus der Wartunganleitung für das Regelsteuergerät. 'HY-SR10-xxxx ist da die Bezeichnung. D 4005 - Bosch-Steuerblock abdichten und Funktionen

Für die Zusatzsteuergeräte gibt es irgendwo auch eine Explosionszeichnung. Die heißen 'HY-SRZ10-xxx' , die mit H sind Zwischensteuergeräte, die mit C sind Endsteuergeräte die anstatt der Endplatte auf den SB7-Block geschraubt werden. Wobei die Endsteuergeräte eigentlich nur für den Mähwerksaufzug gedacht sind, da sollte man keinen Frontlader dran hängen.

Gruß,

Josef
 
Maggus

Maggus

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Hallo Jan,

sehr schöner Bericht, halte uns auf dem laufenden.

Irgendwann werde ich das gleiche mit meinem D30 machen......

Viele Grüße

Markus
 
Jank93

Jank93

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Vielen Dank!

Ich hab es gefunden. Es ist nicht exakt das gleiche Steuergerät, aber der kleine Kolben ist abgebildet. Hier das Suchbild :)


WhatsApp Image 2023-03-09 at 11.05.32.jpeg
 
Jank93

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Hallo in die Runde,

nach einigen Tagen melde ich mich mal wieder. Das gesuchte Teil wurde identifiziert und verbaut. An dieser Stellle muss man mal sagen, dass es einfach Glück war. Die Steuergeräte habe ich, wie weiter oben abgebildet, bei einer Firma hier im Dorf abgegeben mit der Bitte um neue Dichtungen. Zurück bekam ich meine "Steckbrettchen", bestückt mit neuen Dichtungen, teilweise mit den liebevollen Zettelchen "O Ring bereits montiert". Von wegen Servicewüste Deutschland - und das zu einem winzigen Preis. Vielen Dank an dieser Stelle an die Industriebedarfsfirma mit ital. Namen aus Segendorf Neuwied. Den Namen nenne ich nicht öffentlich, da die Bedenken bei der Firma bestand von Privatleuten überlaufen zu werden.
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Im Anschluss habe ich die Kotflügel rein ins trockene geholt, genauer inspiziert und die Löcher mit Blechen zugebraten (aber wenigstens mit WIG).20230318_150118.jpg20230318_150127.jpg

Gaanz zu Anfang hatte ich den rostigen Tank erwähnt. Der hat auch etwas Fürsorge erhalten. Die alte Splittmethode ist bekannt, der Der Tank noch nicht wie Blätterteig aussah, wollte ich die Zitronensäureversion testen.

Dazu den Tank mit etwas Kaltreiniger weitestgehend entdieselt und entölt.
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Im Anschluss mit dem kräftigen Kärcher und der Dreckfräse alles gelöst was zu lösen war.
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Nochmal entfettet mit Kaltreiniger (ca 500ml durchschwenken) und mit Aceton hinterher, um die letzten Feinheiten zu erwischen. In der Zwichenzeit haben in mehreren Töpfen und Einmachautomaten knapp 50 L Wasser gekocht. Darin wurden 5kg tech. Zitronsäure in Granulatform aufgelöst und in den Tank gefüllt (bis Oberkante !).
ACHTUNG: Auf die einschlägigen Sicherheithinweise beim Umgang mit den entsprechenden Mittel achten!!!
Der Tank wurde zuvor zwecks Isolation eingewickelt und mit einem alten 300W Tauchsider(`chen) warm gehalten. Alle 20 min mit Rührquirl bisschen Fahrt in die Sache bringen. Zu Kontrollzwechen wurde eine rostige Schraube mit Draht in die Brühe gehangen. Auf dem Bild war die Schraube schon 30 min in Behandlung.
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Nach 30min Wellness wurde das Gemisch mit einem Teelöffel Rohreiniger von Mellerud (Natriumhydroxid) neutralisiert. Hintergrund: Würde die Säure nicht neutralisiert werden, würde das blanke Metall sofort Rost ansetzen. Nach dam Ausleeren wurde der Tank 15min mit Heiusluftföhn unter Pressluftzugabe getrocknet.

Hintergrundwissen und Rezept samt Excelrechner habe ich von folgender Website, einem Moppedbastler:

Simson-Bastler - Tank chemisch entrosten - chemischer Hintergrund und Rechentabelle für Citronensäuremenge

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Das Ergebnis spricht für sich!

Man hätte den Tank so belassen können, ich habe mich für eine zusätzliche 2K Versiegelung (Fertan) entschieden. Diese braucht 18°C und eine Tankbelüftung, da der Abbindeprozess Saurerstoff benötigt. Anmischen, einfüllen, Tankdeckel mit dazwichengeklemmter Folie schützen, schwenken, Rest auskippen. Belüfter, bestehend aus altem Rohrbelüfter in HT Rohr mit Reduzierung, tut seinen Dienst. In der Werkstatt, unter stetigem Luftzug, in der Nähe vom Heizlüfter, 2 Tage aushärten lassen. Inzwischen sind auch die dickeren, glänzenden Stellen getrocknet.

20230318_162447.jpg20230318_162513.jpg20230318_163819 1.jpg20230318_163821.jpg20230319_124600 1.jpg

Ob die Versiegelung nötig ist und man die 50€ investiert muss jeder selber wissen. Es gibt für alles ein für und wieder. Ich hatte das Zeug jetzt da und habe es verwendet. Im Nachgang muss ich sagen, dass bei einem derart guten Ergebnis nach der Entrostung (und das habe ich so gut nicht erwartet) fast von einem neuwertigen Tank zu sprechen ist und der wieder 50 Jahre gehalten hätte. In der Hoffnung, dass die Versiegelung das Egbnis nicht verschlimmbessert, warten wir mal die nächsten 10 Jahre ab :)


Hoffe es hilft ggf. weiter.

Beste Grüße aus Neuwied!
Jan
 
Jank93

Jank93

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Hallo in die Runde,
nach nun 2 Monaten möchte ich hier den wohl finalen Beitrag für dieses Projekt schreiben.
Weiter ging es mit der Welle des Steuergerätes des Krafthebers. An dieser war ein Flansch, dessen hart gelötete Verbindung gebrochen war. Die Kontaktstellen wurden von Lot gereinigt und in diesem Fall im WIG Schweisverfahren mit 25A Strom ein eigens angefertigte Lochscheibe unter möglichst geringer thermischer Belastung mit einander verschweißt.20230321_123121.jpg20230321_123245.jpg20230321_131144.jpg20230321_132239.jpg

Und dann.....tja und dann ging es an das für mich SCHLIMMSTE: Farbe.
Leider haben Farbe und ich keine gute Beziehung zu einander. Um es mir möglichst einfach zu machen, ist es an dieser Stelle sinvoll, qualitativ hochwertige Farbe zu verwenden. Beim bekannten Fachhändler aus dem Nachbardorf habe ich mir 5L der passenden RAL 6001 Farbe anmischen lassen. Verwendet wurde Herbol Protector und ich muss sagen, das Zeug hat sich bewährt. In den Tagen wurde immer wieder mal gepinselt und vor allem gerollt. Bei doppeltem Anstrich aller Teile mit Schaumstoffrolle wurden so ca. 4 L Farbe verwendet.




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Dir Rohre des alten Überrollbügels wurden erneuert, da die alten Rohre teils zerbeult und nicht mehr 100% gerade waren. Da der alte Bügel damals einfach an den Kotflügel (unten) festgebraten wurde, habe ich an dieser Stelle die Rohe durchgeschnitten und die neuen Rohre mit einer passend gedrehten innenliegenden Hülse aufgesetzt. So können diese bei Bedarf auch wieder demontiert werden.

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Weiter mit dem nicht mehr so originalen Gasgestänge. Leider ohne Foto, wurde dieses außen, an der gesamte Karosse vorbei an den außen sitzenden Hebel des ESP geführt. Magels Teileliste habe ich mir die origi. Konstruktiuon von Bildern abgeschaut und eine Lösung aus Edelstahlstange und selbst gebauten Gabelköpfen einfallen lassen.

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Es folgt sinngemäß der weitere Zusammenbau. Außerdem wurde neue Kotflügel beschafft. Die alten Kotflügel, beim D40.2 nicht größer als ein Bierdeckel, wurden von großen Kotflügeln des Nachfolgemodells ersetzt. Nicht original, aber der Begriff Kotflügel kommt nicht von ungefähr. Die oberen Halter mussten daher selbst gebaut/gebogen/geschweißt werden, da sie im Original nicht existieren.

20230420_172728.jpg20230420_172735.jpg
20230420_172744.jpg


to be continued....
 
Jank93

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....


20230420_172746.jpg

Anstatt der alten gezogen Hydraulikrohre, deren Schneidringe der Dichtigkeit nicht meht zuträglich waren, habe ich mir Schläuche pressen lasse. Vorteil: die elastischen Schläuche vibrieren weniger, daher ist die Last auf die dichtenden Schraubverbindungen geringer und es kommt nicht so schnell zu Undichtigkeiten (Tipp der hydr. Firma).

Auf dem Kraftheber habe ich eine Konsole montiert, welche beide Arten von Anhängerbuchse und eine Schnellkupplung für die einfach wirkende Hydraulik aufnimmt.

20230422_154252.jpg20230422_154257.jpg

Zur Elektrik: ist eben eine Gedultsaufgabe. Stumpf nach Verdrahtungsplan gemäß WHB und noch den BOSCH Warnblinker berücksichtigt. Die Kabelquerschnitte im Zweifel eins größer, damit der Spannungsfall nicht so arg ausfällt. Die Kunststoffteile der Leuchten wurden mit Schleifvlies grob vorgereinigt und der Kunststoff im Anschluss mit der sauerstoffarmen Bunsenbrennerflamme vorsichtig angeflämmt. Im Anschluss mit Kunststoffpflege rüber.

Vorher:20230430_125116.jpg
Nachher:20230430_125333.jpg
Risse mit heavy Metal gefixt:20230430_141242.jpg

Dann noch der obligatorische Aufkleber:20230430_161049.jpg

Und fertig ist der Traktor:

20230503_122711.jpg20230504_183440.jpg20230504_183445.jpg20230504_183452.jpg20230504_183502.jpg


Schlusswort: Vorderreifen kamen noch neu mit Schlauch. Die Öffnungen rundherum bleiben die ersten 20h zwecks Kontrolle auf. H Kennzeichen war gaaar kein Problem. Geölte Sitzbrettchen aus Eiche habe ich auch noch gebastelt und spendiert. Bislang ist alles Dicht. Alle Baugruppen wurden gemäß WHB eingestellt (Licht, Bremsen, Kupplung ect.).

Bei Fragen und Vorschläge fürs nächst Projekt (vllt. ein Mog 411)9?!) gerne melden :)


mit den besten Grüßen aus dem Rheinland
Jan
 

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Jank93

Jank93

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Von der Anschaffung des Traktors bis zum ersten Laufen hat es genau 75 Tage gedauert, TÜV und Zulassung zwei Tage später. Eindrücke vom ersten Oldtimertreffen auf dem örtl. Feuerwehrfest. Meine20230521_095515.jpg20230521_101308.jpg20230521_124251.jpg20230521_131710.jpg

Moto Guzzi Le Mans 5 (100er) wurde dort auch hingestellt :)

Gruß Jan
 
Kai6.05

Kai6.05

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Moin Jan,

toller Bericht und schön wieder auf Vorderman gebracht dein Trecker. Eine Frage habe ich allerdings: Wurde die Lenkschubstange vom Tüv gar nicht bemängelt? Original scheint mir der Knick vorne nicht zu sein...

MfG Kai
 
Lausbua

Lausbua

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Servus Jan,

zuerst will ich dir mal ein großes Lob für den Bericht mit ganz vielen Fotos und die tolle technische Umsetzung deiner Reparatur machen. Die Überholung des Regelsteuergerätes finde ich top! Sieht man hier auch nicht so oft. Gut, auf die Tankversiegeklung hätte ich verzichtet, weil ich dem Zeug nicht traue, aber wenn es gut gemacht ist, spricht nichts dagegen. Die Lenkschubstange kann man auch jederzeit nachträglich noch erneuern. Warum da der TÜV nichts gesagt hat...

Jetzt zum Vorschlag fürs nächste Projekt: definitiv nicht "neu" lackieren!
Wie du selber schon gesagt hast:
"und dann ging es an das für mich SCHLIMMSTE: Farbe. Leider haben Farbe und ich keine gute Beziehung zu einander."
Leider sieht man das schon auf den Fotos. In Natura sieht man das vermutlich noch deutlicher. Was ich so erkennen kann auf den ersten Fotos hatte der Schlepper noch den ersten Lack. Zwar mit deutlichen Spuren, aber aus meiner Wahrnehmung heraus durchaus erhaltenswert. Sauber machen und mit Owatrol behandeln, fertig. Das ist jetzt natürlich zu spät. Sehr schade finde ich.

Egal, jetzt ist es halt so. Dir muss es gefallen und Spaß hat es dir bestimmt auch gemacht (allein schon wegen der ganzen Kalendermädls)

Ich hoffe du nimmst mir mein ehrlich gemeintes feedback nicht übel

LG Emanuel
 
Jank93

Jank93

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Hallo,
nein, bzgl. der Lenkschubstange wurde nichts angemahnt.

Bzgl. Lack: ja das Thema ist bekannt und es gibt gefühlt das Lackierer- und das Konserviererlager ;)
Einige Blechteile waren übersäht von veschiedensten Grüntönen und an einigen Stellen war teils 5mm Spachtel aufgetragen. Daher war die Konservierung für mich vom Tisch. Da es kein Museumsschlepper werden sollte und ich keine Träne verdrücken will beim ersten Kratzer, habe ich die "Bauernlösung" (was an dieser Stelle nicht böse gemeint ist ggü. allen Leuten der Landwirtschaft) gewählt.
Kritik ist, wenn konstrukiv, immer gern gesehen.

Beste Grüße
Jan
 
Thema: Projekt D40.2 Bj '63 und Vorstellung
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