Hallo in die Runde,
nach einigen Tagen melde ich mich mal wieder. Das gesuchte Teil wurde identifiziert und verbaut. An dieser Stellle muss man mal sagen, dass es einfach Glück war. Die Steuergeräte habe ich, wie weiter oben abgebildet, bei einer Firma hier im Dorf abgegeben mit der Bitte um neue Dichtungen. Zurück bekam ich meine "Steckbrettchen", bestückt mit neuen Dichtungen, teilweise mit den liebevollen Zettelchen "O Ring bereits montiert". Von wegen Servicewüste Deutschland - und das zu einem winzigen Preis. Vielen Dank an dieser Stelle an die Industriebedarfsfirma mit ital. Namen aus Segendorf Neuwied. Den Namen nenne ich nicht öffentlich, da die Bedenken bei der Firma bestand von Privatleuten überlaufen zu werden.
Im Anschluss habe ich die Kotflügel rein ins trockene geholt, genauer inspiziert und die Löcher mit Blechen zugebraten (aber wenigstens mit WIG).

Gaanz zu Anfang hatte ich den rostigen Tank erwähnt. Der hat auch etwas Fürsorge erhalten. Die alte Splittmethode ist bekannt, der Der Tank noch nicht wie Blätterteig aussah, wollte ich die Zitronensäureversion testen.
Dazu den Tank mit etwas Kaltreiniger weitestgehend entdieselt und entölt.

Im Anschluss mit dem kräftigen Kärcher und der Dreckfräse alles gelöst was zu lösen war.

Nochmal entfettet mit Kaltreiniger (ca 500ml durchschwenken) und mit Aceton hinterher, um die letzten Feinheiten zu erwischen. In der Zwichenzeit haben in mehreren Töpfen und Einmachautomaten knapp 50 L Wasser gekocht. Darin wurden 5kg tech. Zitronsäure in Granulatform aufgelöst und in den Tank gefüllt (bis Oberkante !).
ACHTUNG: Auf die einschlägigen Sicherheithinweise beim Umgang mit den entsprechenden Mittel achten!!!
Der Tank wurde zuvor zwecks Isolation eingewickelt und mit einem alten 300W Tauchsider(`chen) warm gehalten. Alle 20 min mit Rührquirl bisschen Fahrt in die Sache bringen. Zu Kontrollzwechen wurde eine rostige Schraube mit Draht in die Brühe gehangen. Auf dem Bild war die Schraube schon 30 min in Behandlung.

Nach 30min Wellness wurde das Gemisch mit einem Teelöffel Rohreiniger von Mellerud (Natriumhydroxid) neutralisiert. Hintergrund: Würde die Säure nicht neutralisiert werden, würde das blanke Metall sofort Rost ansetzen. Nach dam Ausleeren wurde der Tank 15min mit Heiusluftföhn unter Pressluftzugabe getrocknet.
Hintergrundwissen und Rezept samt Excelrechner habe ich von folgender Website, einem Moppedbastler:
Simson-Bastler - Tank chemisch entrosten - chemischer Hintergrund und Rechentabelle für Citronensäuremenge


Das Ergebnis spricht für sich!
Man hätte den Tank so belassen können, ich habe mich für eine zusätzliche 2K Versiegelung (Fertan) entschieden. Diese braucht 18°C und eine Tankbelüftung, da der Abbindeprozess Saurerstoff benötigt. Anmischen, einfüllen, Tankdeckel mit dazwichengeklemmter Folie schützen, schwenken, Rest auskippen. Belüfter, bestehend aus altem Rohrbelüfter in HT Rohr mit Reduzierung, tut seinen Dienst. In der Werkstatt, unter stetigem Luftzug, in der Nähe vom Heizlüfter, 2 Tage aushärten lassen. Inzwischen sind auch die dickeren, glänzenden Stellen getrocknet.




Ob die Versiegelung nötig ist und man die 50€ investiert muss jeder selber wissen. Es gibt für alles ein für und wieder. Ich hatte das Zeug jetzt da und habe es verwendet. Im Nachgang muss ich sagen, dass bei einem derart guten Ergebnis nach der Entrostung (und das habe ich so gut nicht erwartet) fast von einem neuwertigen Tank zu sprechen ist und der wieder 50 Jahre gehalten hätte. In der Hoffnung, dass die Versiegelung das Egbnis nicht verschlimmbessert, warten wir mal die nächsten 10 Jahre ab
Hoffe es hilft ggf. weiter.
Beste Grüße aus Neuwied!
Jan