Projekt Agroforst

Diskutiere Projekt Agroforst im Forum Ackerbauliche Fragen im Bereich die tägliche Arbeit - Hallo Deutzfreunde, bei meiner Vorstellung hier im Forum habe ich das Thema Agroforstwirtschaft angeschnitten. Da daraufhin einiges an Intresse...
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Hallo zusammen,

erst mal vorweg. Ich freue mich dass mein Projekt euch immer noch interessiert. Leider war dieses Jahr einiges los und ich konnte euch nicht so auf dem laufenden halten.

Aber jetzt erst mal der Reihe nach :) .

Mein Feldversuch die ersten Bäume zu pflanzen konnte ich nicht umsetzen. Es bestand die Gefahr dass die Fläche ihren Status als Ackerfläche verloren hätte.

Im März startete ich mit meinem zweiten Feldversuch ca. 20Ar Hafer in verbindung mit einer Untersaat und unter Ausschluß von Kunstdünger und Pflanzenschutzmitteln anzubauen.
Leider hatte ich das Biosaatgut etwas zu spät bestellt. Deshalb und auf Grund dass das Wetter dann auch nicht mitgespielt hat wurde es mit der Aussaat anfang April was für
Hafer ziemlich spät ist.
Bei der Bodenbearbeitung habe ich im ersten Schritt die Fläche mit einem Grubber durchgezogen ( ca. 15cm tief). Nach vier Tagen hatte die Zwischenfrucht
die ich im Herbst ausgebracht habe (siehe letzer Beitrag von mir) wieder angetrieben und wurde dann mittels Fräse vollends eingearbeiten (ca. 5cm tief).
Wiederum drei Tage danach hatte die Rotte schon deutlich eingesetzt und ich konnte mit der Aussat beginnen.
Was mir bei dieser Bodenbearbeitung sehr gut gefallen hat war die Tatsache dass die Fläche sehr lange vom Unkraut verschont geblieben ist.
Bis ins Dreiblattstadium hatte ich kein Unkraut auf dem Feld und der spärliche Rest haben wir mit einem Striegel zwei mal bekämpft.
Unmittelbar vor dem zweiten Durchgang wurde die Untersaat ausgebracht. Zum Test wollten wir diese mittels Düngerstreuer ausbringen und einstriegeln.
Leider ist aber der Grassamen in der Untersaat zu leicht um mit dem Düngerstreuer ausgebracht zu werden und fällt gleich nach dem Streuer auf den Boden.
Darauf hin erledigten wir das ausbringen von Hand mit der Säwanne, wie früher halt ^^ . Das Einstriegel war dann wieder Problemlos und ergab später tatsächlich
ein gleichmäiges Bild.
Ab diesem Punkt wurde dann bis zum Dreschen nichts mehr auf der Fläche gemacht. Der Ertrag war leider nicht so prall. Durch die späte Aussaat hatten sich nur kleine Körner bilden
können, ansonsten waren die Pflanzen sehr schön. Der Ertrag war 500KG nach Ausputz bei 20Ar. Um den Ertrag zu bzw. die Bodenfruchtbarkeit zu erhöhen werden wir in Zukunft
Komposttee auf den Flächenausbringen damit sich das Bodenleben verbessert und die Nährstoffen die jetzt weniger sind effizienter umgesetzt werden können. Hier zu bin ich zu Zeit
auf der Suche nach einer Feldspritze für den 4507c.
Die Hauptsache an meinem Versuch war aber die Untersaat die sehr gut geglückt ist. Zum einen ist der Hafer nicht darin untergegangen. Zum anderen stand die Untersaat schön dicht
unter dem Getreide und hat das Unkraut unterdrückt. Das Beste an der Untersaat ist aber dass die Fläche nach dem Dreschen sofort grün Bewachsen ist. Die Monate August und
September mit dem höchsten Wachstum genutzt werden um Nährstoffe und Biomasse auf zu bauen ohne das Feld nocheinmal zu bearbeiten.
Deshalb bin ich mit meinem Versuch sehr zufrieden und werde dies auch so weiter Betreiben und mit dem Komposttee weiter verbessern.

Hier noch ein paar Bilder
Hafer.JPG

Hier die Untersaat dierekt nach dem Dreschen
Untersaat nach einer Woche 1.JPG

Und so sah es nach drei Wochen aus.
Untersaat nach drei Wochen 5.JPG


Ökofeldtage 2019
Aber ich war auch auf anderer Weise tätig. Am 3. und 4. Juni war ich bei den Ökofeldtagen in der Staatsdomäne Frankenhausen bei Kassel zu besuch. Meiner Meinung nach
die beste Veranstaltung um sich in der Landwirtschaft zu Informieren auf der ich je war. Das was mir an den Feldtagen dermaßen gut gefallen hat ist, man hat alles direkt auf
Feld bei Vorführungen oder Schaufeldern anschauen konnte. Jeder Saatguthersteller hatte z.B. ein kleines Feld wo man die jeweiligen Saatgutsorten sehen kann wenn sie reif sind.
Alleine für die Maschinenvorführungen geht ein ganzer Tag drauf. Für mich eine rund um gelungene Veranstaltung :thumbup: die ich ganz sicher 2021 wieder besuchen werde.
Hier noch ein kurzer Film.

Auch im Maschienenpark hat sich einiges getan.
Im Frühjahr bin ich auf der Suche nach einem 6m Striegel der Firma Hatzenbichler mit hydraulischer Klappung für den 4507c fündig geworden.
Der 6.81 hat auch ein neuse Spielzeug bekommen. Einen 3m Grubber von Maschio
Grubber.JPG

So jetzt seit ihr mal wieder auf dem laufenden und ich muss aber aufhören da ich sonst einen Schreibkrampf bekomme :) .
Ich werd mich Morgen nochmal melden und ünsch euch allen noch einen schönen Tag

Viele Grüße
Steffen
 
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Moin zusammen,

mal kurz zum 6.81 wieso der eine schwarze Nase hat weiß ich auch nicht. Wir haben den Schlepper damals so gekauft. Zur Zeit ist er noch eine ziemliche Baustelle.
Leider war der Gute verwahrlost. Mittlerweile hat sich schon einiges getan. So wurden alle Hydraulikschläuche erneuert, beide Heckkraftheber überarbeitet,
defekte Kabel ausgetauscht, Beleuchtung erneuert usw. usw. Irgendwann wird er auch wieder ordentlich Lackiert. Nachder Bodenbearbeitung im Frühjahr werden wir
noch alle Hydraulikpumen prüfen und wenn nötig tauschen und neue Reifen stehen für nächstes Jahr auch an.

Zum Thomas Domin (aus dem Video von Thomas66) ich finde seine Idee echt klasse und hoffe dass sich noch einge Nachahmer finden. Wenn man bedenkt das so eine
Anlage auf die jeweilige Arbeitsbreiten der Maschienen ausgelegt werden kann ist es selbst für Großbetriebe kein Problem die Schläge dahin gehend umzugestallten.
Was leider in diesem Video komplett unterschlagen wird ist die Tatsache dass diese "Windschutzhecke" in Wirklichkeit eine Kurzumtriebplantage ist und max. 20Jahre
bestehen darf. Denn richtige Hecken stehen unter Naturschutz und dürfen nicht bewirtschaftet werden. Aber es ist ein gutes Beispiel wie einfach man einen besseren
Umweltschutz und Mehrwert für alle Beteiligten schaffen kann wenn die Politik endlich den Rahmen dafür schaffen würde.

Und jetzt bin ich auch wieder beim Thema. Ich war ja Juni auf den Ökofeldtagen und bin dort auch auf viele Landwirte getroffen die gleiche oder ähnliche Argoforstprojekte
wie ich es vorhabe, umsetzen wollen. Unter anderem habe ich dort auch erfahren das sich der Deutsche Fachverband für Agroforstwirtschaft gegründet hat. Meine Anstrengungen
werden in der nächsten Zeit dahin gehen mir ein Netzwerk mit Kontakten aufzubauen damit ich mein Projekt realisierten kann (evtl. auch als Forschungsprojekt). Ich werde auf
jedenfall dieses Projekt weiter verfolgen.

Von mir wäre es das mal wieder und ich wünsch euch und euren Familien ein schönes Wochenende.

Viele Grüße
Steffen.
 
Thema: Projekt Agroforst

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