Lenkrad vom Deutz F 4 L 514 abgebaut

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Kuhlerter Deutzer

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Hallo Deutzfreunde,

heute muss ich Euch eine sehr erfreuliche Arbeit beschreiben.:D
Ich habe mit der Hilfe meines Nachbarn, einem begnadeten Schrauber, das Lenkred von meinem
F 4 L 514 unversehrt abbauen können. Es hat sich schon langsam zerlegt, nach knapp 65 Jahren Gebrauch
ist der Griffrand an zahlreichen Stellen gebrochen und darunter rostet es. Deswegen wollte ich es schon
lange abbauen und erneuern und habe die Mutter schon vor längere Zeit mit Motorenöl eingeweicht.
Bevor der Schlepper in meinen Besitz kam, stand er jahrelang im Wetter mit offener Lenksäule. Ich habe
deswegen schon mit etwas größerem Aufwand gerechnet, weil deutlicher Rostbefall zu sehen war.
Hier ist der Verfahrensablauf.
Der Nachbar kam heute morgen mit Schlagschrauber und Heissluftfön.
Mit dem Schlagschrauber war die Mutter 1 - 2 - 3 schon ganz schnell lose und wurde erstmal abgeschraubt.
Während er die Lenkradnabe mit dem Heissluftfön erwärmt hat, habe ich einen Abzieher, einen 46 mm
Maulschlüssel, eine M 8 Schraube mit Rand auf dem Kopf und eine große Unterlegscheibe bereit gelegt.
(Genau so, wie es hier im Forum schon einige Male genau beschrieben wurde. Dafür vielen Dank !)

Nach einer guten Viertelstunde haben wir den Abzieher unter dem Lenkrad mit dem 46 mm Maulschlüssel
und im Lenkrohr mit M 8 Schraube, darunter Unterlegscheibe plus bindig eingedrehter Lenkradmutter
angesetzt und den Abzieher vorsichtig auf Zug gebracht. Dabei immer wieder mit einem 500 g Hammer
dezent auf den Abzieherkopf geschlagen.
Es hat sich Nichts bewegt, was ich fast erwartet habe. Nach einer halben Stunde haben wir beschlossen,
wieder einmal die Zeit arbeiten zu lassen und wir haben den Abzieher auf Zug für gut 2 Stunden "vergessen".
Danach habe ich einen weiteren Versuch gestartet: Abzieher nachdrehen, mit dem Hammer auf den Kopf
schlagen und den großen Maulschlüssel als Hebel anziehen. Und siehe da, das Lenkrad hat gewackelt.
Abzieher abgebaut und tatsächlich, Lenkrad ließ sich ohne Kraftanstrengung von der Lenksäule abheben.
Das war eine Freude ! Einfacher als gedacht. Der Konus ist rostfrei, so dicht ist er.
Jetzt werde ich ein neues Lenkrad besorgen und bestimmt mit genau so viel Freude und dickem Getriebeöl
montieren.

Mit bester Laune grüßt Philipp
 
Kramer Daniel

Kramer Daniel

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Moin Philipp
Ich kann mir denken welcher Nachbar das war:D
Bestell mal einen schönen Gruß

Das deckt sich mit meinen Erfahrungen.
Die sitzen manchmal bombenfest.
Ohne oben beschriebene Maßnahmen geht da nichts.
Beim Radlader habe ich den Bereich um die Mutter mit Fett vollgeschmiert, so kommt kein Wasser rein.
Am schlimmsten ist es, wenn die Maschinen Jahrelang ohne Deckel draußen standen…

Gruß Daniel
 
Schlepper Matze

Schlepper Matze

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Hallo Philipp, erstmal Glückwunsch zur gelungenen Tat !!
ABER schau dir in jedem Fall das Lenkgetriebe an, das dürfte voll Wasser stehen.
Wenn der Traktor so lange ungeschützt stand wie du sagst, solltest du keine Zeit verlieren.
Frost und Rost sind nicht zu unterschätzen.
Grüße Matze
 
Kuhlerter Deutzer

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Hallo Matze,

der Schlepper ist seit gut 10 Jahren in meinem Besitz.
Ich habe schon vor einigen Jahren diese Arbeit gemacht und das Lenkgetriebe mit einem dünnen Schlauch und einer 250 ccm fassenden "Spritze" (richtiger Namen fällt mir nicht ein)
leer gesaugt. Dabei kam etwas Ölschlamm mit Wasser raus.
Dann das Lenkgetriebe mit Getriebeöl voll gefüllt und nach zwei Jahren wieder gewechselt.
Die Lenkung geht einwandfrei ohne Nebengeräusche und für F 4 L 514 _Verhältnisse auch
relativ leicht. Da habe ich mit der Rostbildung im Lenkgetriebe wahrscheinlich noch mal
Glück gehabt.
Danke für Deinen Hinweis.

Gruß, Philipp
 
Kuhlerter Deutzer

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Hallo Deutz-Freunde,

zu meinem Lenkrad-Austausch-Bericht muss ich noch eine Ergänzung machen.
Gestern war ich mit einem jungen Traktorfreund zum Traktorentreffen gefahren.
Mein junger Traktorfreund hat meinen F 4 L 514 gefahren. Und jetzt kommt`s:
auf dem Rückweg hatte er irgendwann auf der Bundesstrasse das Lenkrad in der Hand !
Zum Glück ist er ein praktischer Maschinenbauer und hat die Situation gemeistert: anhalten können und das Lenkrad von Hand wieder auf die Lenksäule schrauben können.
Wir kamen dann gut nach Hause.
Heute vormittag habe ich gleich nach dem Grund für das sich lösende Lenkrades gesucht.
Ergebnis: das neue, zugekaufte Nachbau-Lenkrad hat innen eine minimal größere Bohrung
(Konus mit Paßfeder) als das Original.
Dadurch konnte ich die Lenkradmutter nicht superfest anziehen (Lenkrad blockiert dann auf dem Mantelrohr), sondern "nur" handwarm. Das Lenkrad bewegt sich beim Lenken etwas auf dem Konus; dadurch wird auf Dauer die Haltemutter gelöst.
Als nächsten Schritt will ich versuchen, das Original-Lenkrad, bei dem nur der Rand defekt ist,
zu restaurieren und dann wieder zurückbauen. Sicherheit geht vor !
Fazit:
Vorsicht vor dem Kauf von Nachbauteilen, bei denen es auf genaue Maße ankommt und die nur als "Ersatzteil für Schlepper xy" angeboten werden. Abmessungen prüfen !

Schlauer geworden grüßt
Philipp
 
DEUTZ  D25.2

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Hallo Philipp,
die nachgebautem Lenkräder taugen meistens nicht viel, die Erfahrung musste ich auch schon machen...
Ich habe ein originales Lenkrad mit Kunstharz wieder aufgegossen und dann stundenlang mit der Feile und Schleifpapier die Form wiederhergestellt. Das Ergebnis kann sich danach definitiv sehen lassen, aber es ist sehr viel Arbeit.
Aber grade bei einem Deutz wie deinem lohnt sich die Arbeit meiner Meinung nach definitiv.

Grüße aus dem Schwabenland
Patrick
 
Kuhlerter Deutzer

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Hallo Patrick,

danke für Deinen Hinweis.
Beim originalen Lenkrad habe ich den zerbrochenen, schwarzen Gummirand (riecht
jedenfalls so) nun komplett abgemacht und denke über einen Neuaufbau nach.
Kunstharz ist in jedem Fall eine Alternative.
Zuerst wird noch der Rost entfernt und dann schwarz lackiert.

Gruß, Philipp
 
DEUTZ  D25.2

DEUTZ D25.2

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Hallo Philipp,

hast du den gesamten Rand vom Lenkrad entfernt, bis nur noch das Metallgerippe übrig war?

Wenn du willst kannst du mir auch noch eine private Nachricht schreiben, dann kann ich dir sagen welches Harz ich verwendet habe.

Mein Deutz lief übrigens auch 50 Jahre lang an der Mosel.


Grüße aus dem Schwabenland
Patrick
 
Kuhlerter Deutzer

Kuhlerter Deutzer

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Hallo Richard,

ja, wir waren gestern mit zwei Traktoren in Senheim. Haben wir uns da verpasst ?
Wir kamen pünktlich zur Rundfahrt und haben gegen 16:30 Uhr die Rückfahrt
angetreten.
Ein schöner Sechszylinder-Faun Zug aus den Fünfzigern war auch vor Ort. Feines Teil.

Der Getränkestand am Traktorstellplatz wurde gegen 15:00 Uhr wegen
Personalmangel geschlossen. Schade.

Gruß, Philipp
 
N

niedersasse

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Nein Philipp,

wir haben uns nicht verpasst.
Senheim hätte bei mir auf dem Zettel gestanden, wenn wir nicht adäquates als Alternative zu unserem Mercur mit Campingfähigkeit mehr gefuden hätten.

Nun haben wir eine schöne Ferienwohnung in Tiefenbach....

Grüße

Richard
 
Thema: Lenkrad vom Deutz F 4 L 514 abgebaut

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