Kompression F1L612 Motor im Eicher EKL11

Diskutiere Kompression F1L612 Motor im Eicher EKL11 im Forum FL 612 Baureihe im Bereich Deutz / Deutz-Fahr Schlepper - Hallo zusammen, nachdem wir einen gebrauchten Anlasser gekauft und eine neue Einspritzdüse im Einsatz haben...konnten wir testen ob unser Klopfer...
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EKL11

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Hallo zusammen,

nachdem wir einen gebrauchten Anlasser gekauft und eine neue Einspritzdüse im Einsatz haben...konnten wir testen ob unser Klopfer nach zig Jahren wieder standardmässig startet.
Der Schlepper hat auch einige Jahre ungebraucht gestanden.
Starten tut er nicht...er orgelt, aber ohne Startansätze dafür mit weißem Qualm.

Bei der Fehlersuche wegen Einspritzmenge, Einspritzpumpe etc. habe ich die Kurbelwelle von Hand (mit einer Hand!) komplett durchdrehen können (Keilriemen ist demontiert).
Das zeugt nicht wirklich von ausreichender Kompression, das haben wir leider gestern nicht mehr messen können (mangels Messgerät), Messen lohnt sich vermutlich auch nicht bei diesem geringen Widerstand.

Beim Starten haben wir einen Öldruck von 5 Bar (Kurbelwellenlager somit in Ordnung?)
Ich habe das Forum schon rauf und runter gelesen, Werkstatthandbuch liegt auch bereit.

Meiner Meinung nach könnten folgende Dinge zum Verlust der Kompression führen:
1. Zylinderkopf gerissen
2. Ventile, Ventilführungen verschlissen
3. Ventilspiel falsch
3. Kolben oder Kolbenringe verschlissen

Zwischen Kopf und Zylinder bläst es meiner Erinnerung nach nicht raus, das müssten wir aber nochmal prüfen.
Letztendlich werden wir den Zylinderkopf wohl abnehmen müssen, wäre das erste Mal in meinem Leben. Bin technisch nicht unbegabt (gelernter Industriemechaniker und Energieanlagenelektroniker), jedoch fehlen mir vermutlich einige Spezialwerkzeuge und/oder Situationswissen.

Prinzipielle Vorgehensweisen sind im WHB beschrieben, aber bspw. Spaltmaß zwischen Kolben und Zylinderkopf messen/einstellen, dazu habe ich wenig Informationen gefunden, bzw. wie man das heutzutage am geschicktesten macht.
Welche Knackpunkte gibt es beim Demontieren bzw. beim anschließenden Montieren?

a. Welche Ursachen könnten noch für den Kompressionsverlust verantwortlich sein?
b. Wenn neue Kolben, Zylinderkopf, Ventile etc. notwenig werden, woher bekommt man empfehlenswerte Ersatzteile? Vermutlich dann F1L712-Teile, passen die auf das F1L612 Kurbelgehäuse? (Wegen Durchmesseränderung 90 -> 95)
c. Wie würdet Ihr weiter zu Ursachenermittlung ran gehen?
d. Kennt jemand einen guten Motoreninstandsetzer aus der Eifel? (Umkreis Hellenthal/Mechernich, PLZ 53XXX)

Vielen Dank für Eure Antworten.

Gruß
EKL11
 
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EKL11

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Hallo,

würde im Fall der Fälle dieser Zylinder + Kolben etc. unter den Zylinderkopf des F1L612 passen?
Darf man Links zu Ebay hier einstellen? Ebay-Artikel: 230497233766

Zylinderkopfnummer, falls erforderlich, muss ich noch ermitteln, das wird erst nächsten Samstag gehen.

Sind die Teile von Firlbeck zu empfehlen?

Ich bin für jeden Hinweis dankbar.


Gruß
EKL11
 
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mihp

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Hallo EKL 11;

Im Werkstatthandbuch für Motoren FL612-712 steht allerdings sehr wohl genau wie das vor sich geht... Spaltmaß etc..

Selbstverständlich passt ein 712er im 612er Block! Aber...

Alles andere frage bei: Landtechnik Fa. Oppenberg in Mechernich nach, Tel: 02443- 2556

Gruß- Michael
 
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KHDschrauber

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Ist warscheinlich rost auf den ventilen.Mit startpilot starten und ne zeit laufen lassen mit glück wirds immer besser.Habe dieses bei LKW motoren die sehr lange draussen im freuchten gestanden haben angewendet und hat immer geklappt. Vorausgesetzt er hat vor langer zeit noch vernünftig gelaufen.
 
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EKL11

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So, heute ein paar gute Nachrichten.

Wir haben in Ruhe die Situation noch mal geprüft.
Vermutlich war letzte Woche der Dekompressionshebel "aktiv", als ich die Kurbelwelle von Hand drehen konnte. Wir können es nicht mehr nach voll ziehen.

Heute haben wir die Kompression gemessen --> 19 bar.

Die undichte Druckleitung von Einspritzpumpe zur Einspritzdüse konnten wir heute auch richten...und siehe da, 10 Sekunden vorglühen, 3-4 Sekunden georgelt, da sprang er tadellos an :)
Die 3-4 Sekunden waren vermutlich wegen der Entlüfterei vorher mit der neuen Leitung.

Bei weiteren Starts danach ist er quasi sofort angesprungen, ohne Verzögerung.

Ich danke allen Dir mir Tipps gegeben haben.

:)



Gruß
EKL11
 
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luftgekühlter-deutz

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Hallo,
19bar sind nach meiner Erfahrung der unterste möglich Grenszwert.
Ein Tadelloses Anspringen kann damit theoretisch nicht möglich sein und im Winter müsste das schon eine ziemlich Orgelei werden.

Liegt da möglicherweise ein Messfehler vor ?

Ich habe selbst mal einen solchen Motor mit neuen Kolben und Zylinder gerichtet und erinnere mich, das der 25 bar hatte, was ich ich persönlich für Vorkammerdiesel im allgemeinen für wesentlich passender halte.
Dieser Motor sprang nach der überholung sogar ohne Vorglühen an. !!


Schönes Wochenende
 
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EKL11

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Hallo,

in dem F1L612-F1L712 Werkstatthandbuch, steht auf Seite 122 bei den technischen Daten, ein Verdichtungsverhältnis von 1:20.
So erscheinen mir die gemessenen 19 bar als zufriedenstellend.
Höhere Werte, wie die angesprochenen 25 bar, erscheinen mir dagegen unnatürlich und der Auslegung der Motorteile unangemessen.
Meines Erachtens kann dies nur durch Verringerung des Spaltmasses unter dem Nennwert erreicht werden.
Das hat allgemein Zufolge das der Motor in diesem Zustand einem höheren Verschleiß ausgesetzt wird.

Ich schreibe dies bewusst hier in diesen Beitrag, damit andere Leser nicht die genannten 25 bar anstreben.



Gruß
EKL11
 
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luftgekühlter-deutz

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Hallo,
dir darf natürlich richtig erscheinen was immer du möchtest, du darfst selbstbverständlich für ausreichend erachten was immer du auswählst,
aber ich bleibe dabei, 19 bar ist für mich nach wie vor grotten schlecht.

Leider habe ich nur Unterlagen von anderne Motoren zur Hand und nicht genau zu diesen 612- oder 712er Deutz,
aber hier einige Beispiele:

FL514 mit 17,8:1 hat 22-28 atü
FL514 mit 19,2:1 hat 25-31 atü
Allgaier A40 mit 18:1 hat 24-28
Mercedes OM636 19:1 hat 22-23
Güldner 2DN mit 19:1 hat 26-29
Hanomag D14 mit 22:1 hat 26-30
Hanomag D14/S mit 20: hat 24-28
Hanomag D28 mit 22:1 hat 26-30
Hanomag D28 mit 20: hat 24-28
Porsche F108 mit 19: hat 22-26
MAN 8515 17:1 hat 23-27
Güldner 2L79 19:1 hat 28-30

Wie man dieser Liste entnehmen kann, wird für keiner der o. genannten Motoren ein Kompressionswert von unter 22 bar als Gut-Wert genannt.


Aber wie schon gesagt, jeder hier darf annehmen was Ihm persönlich gefällig ist.
Du darfst deine Messwerte für gut ansehen und ich darf dieselben Messwerte für einen Indikator ansehen, das eine Überholung deines Motors dringend nötig sein wird.

Angenehme Woche
 
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EKL11

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luftgekühlter-deutz schrieb:
FL514 mit 17,8:1 hat 22-28 atü
FL514 mit 19,2:1 hat 25-31 atü
Allgaier A40 mit 18:1 hat 24-28
Mercedes OM636 19:1 hat 22-23
Güldner 2DN mit 19:1 hat 26-29
Hanomag D14 mit 22:1 hat 26-30
Hanomag D14/S mit 20: hat 24-28
Hanomag D28 mit 22:1 hat 26-30
Hanomag D28 mit 20: hat 24-28
Porsche F108 mit 19: hat 22-26
MAN 8515 17:1 hat 23-27
Güldner 2L79 19:1 hat 28-30

Wie man dieser Liste entnehmen kann, wird für keiner der o. genannten Motoren ein Kompressionswert von unter 22 bar als Gut-Wert genannt.

Hallo,

da dieser Liste keine Ursprungsquelle beiliegt ist sie quasi nicht nachprüfbar, und somit meines Erachtens nicht empfehlbar.

Ich zitiere Werte aus dem Werkstatthandbuch des Herstellers, mittlerweile habe ich in anderen Unterlagen gleiche Werte nachlesen können.

Mir ist allerdings unverständlich, wie bspw. aus einem Verdichtungsverhältnis
Güldner 2DN mit 19:1
26-29 bar Verdichtung entstehen soll.
Wenn ich einen Hohlraum um das 19 fache verdichte, können, meiner Meinung nach, keine 26-29 bar gemessen werden.


Gruß
EKL11
 
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F4L812

Guest
Moin
19 bar sind in der Tat grottenschlecht. Ein Verdichtungsverhältnis von 1:20 sagt nicht aus, daß die Kompression 20 bar beträgt.Die Luft wird auf ein 20stel des ursprünglichen Volumens zusammengedrückt, das ist richtig. Dabei entsteht allerdings Wärme, was eine Erhöhung des Druckes zur Folge hat. Deshalb haben überholte 612er selbstverständlich eine Kompression von bis zu 28 bar.
Ein 812D hat z.B. nur ein Verdichtungsverhältnis von 1:17. Trotzdem erreicht auch dieser Motor 28 bar, was Deinen Überlegungen zufolge nicht sein kann. Bei diesem Motor entsteht bauartbedingt beim Verdichten mehr Wärme, die den Druck ansteigen läßt.
mfg Jens
 
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luftgekühlter-deutz

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@EKL

OH,
Sorry... und dennoch ein fettes LACH,LACH

Bleib Locker mein lieber Schlepperkollege, du brauchst nicht versuchen meine Beiträge unseriös erscheinen zu lassen, das schaftst du so wieso nicht

Die Daten sind entnommen aus:

Hannes Meyer unter Mitarbeit von Ing. Kurt Gagel

Einstelltabellen für Motoren in Schleppern Band 1
Erschienen 1972 im Vogel-Verlag.

Wer möchte kann das dort sofort genauso wie oben geschrieben nachlesen.

Wie schon erwähnt, es steht jedem, auch dir frei, was du glauben möchtes und was du für nicht empfehlenswert hältst.

Dafür kannst du an jedem intakten / guten Motor dessen Verdichtungsverhältniss du kennst, nachmessen das der Kompressionsdruck immer höher ist als die zum Motor gemachte Verhältnissangabe es dir suggeriert!!

Übrigens, was steht denn uin dem Handbuch des Herstellers ?
Der zu messende Kompressionswert vermutlich nicht, sondern sicher nur das Verdichtungsverhältnis.!!
 
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Allerhand

Guest
Hallo Ekl.

Wie wurden denn diese 19 bar ermittelt?

Wohl bei trockenen Zylinderwänden (Motor ewig nicht gelaufen)..

Der Wert ist nicht gerade berauschen... Haben ja schon Jens und luftgek.-D geschrieben...
Im Winter kannst du das vergessen... :(


Wenn du ein vernünftiges Ergebniss der Messung willst, musst du auch nach Anleitung messen...
;)

Gruß

Friedhelm
 
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EKL11

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Hallo,

danke für die weiteren Informationen wegen der Druckerhöhung aufgrund der Wärmebildung und die Quellen der Beispieltabelle.

Wir haben im kalten Zustand gemessen, der Schlepper ist dabei 1 Woche nicht gelaufen (Samstag --> Samstag).

Wir werden den Motor nicht öffnen und ihn so nutzen wie er zurzeit läuft.
Der Schlepper wird als reines Schönwetterfahrzeug genutzt, insofern spielt das Anspringverhalten im Winter erstmal keine Rolle.

Die anderen Leser können anhand der genannten Informationen und Daten selber entscheiden was sie tun oder lassen.

Ich hatte nicht vor Beiträge negativ erscheinen zu lassen, sollte dennoch der Eindruck entstanden sein, tut es mir Leid und ich entschuldige mich dafür.


Gruß
EKL11
 
Thema: Kompression F1L612 Motor im Eicher EKL11

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