Kesselhaus

Diskutiere Kesselhaus im Forum die tägliche Arbeit im Bereich Sonstiges - Hallo, hier mal ein kleiner Auszug meiner aktuellen Baustelle; da unsere Ölheizung nach 29 Jahren der Ausmusterung entgegenfieberte und unser...
d25s1155-00-122

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Moin
Andreas, die Wahl der zukünftigen Heizungsanlage treffen der Geldbeutel, die Bereitschaft des Eigentümers Hand anzulegen und das Haus.
Je nach dem, wie das ausfällt wird es eine Kombi aus, Solar Strom und oder Wärme, Wärmepumpe für Heizung oder nur Warmwasser und einem "Kessel" mit Holz, Pellet, Vergaser oder Hackschnitzel, Gas oder auch noch Öl für die ganz kalten Tage.
Wichtig ist eine vernünftige Berechnung der Heizlasst des Gebäudes und jedem einzelnen Raum, dem Abgleich der Heizkörper und des Rohrnetzes. Nicht nur die Einschätzung mit irgend einer Faustformel.
Es gibt für jüngere Gebäude, gute kleine Programme von den Ventilherstellern, bei älteren sollte eine richtige Berechnung vorgezogen werden.

Klar ist, wir werden tief in die Tasche greifen müssen.
Um so wichtiger ist, das die neue Heizung, gut zusammengestellt ist und auch richtig funktioniert.

Viele Grüße
Thomas
 
Obrschwob

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Hallole,

bei mir war es ähnlich wie bei Reini und wir hatten 2011 einen ETA PU 7-11 kW eingebaut. Maße ca. 100x100x50cm, mehr ist das nicht.

Der Platz für Gas wäre gewesen, wollten wir aber aus Gründen der Abhängigkeit - wie sich ja grade wie befürchtet zeigt - nicht machen, obwohl die Leitung schon da war (Gasherd). Einen Fischer-Ölkessel hatte der Schwiegerpapa schon ausgesucht, weil er halt als Heizungsbauer damit sehr vertraut war. Der vorhandene Viessmann Vitola Biferal war fertig und den Weishaupt WL-10A-Brenner hatten wir mal gegen einen WL-20A getauscht -- aus dem Fundus Schwiegerpapa logischerweise. Diese Kombi hatten wir sogar für die ersten Jahre 5 noch brandseitig optimiert und auf 0 Ruß verbessert - der Kaminfeger hatte nicht schlecht gestaunt, wie sauber der verbrannte. Aber es war klar, der Viessmann Kessel muß raus, samt Brenner, obwohl Weishaupt ja aus meinem Heimatdorf kommt und ich schon gerne lokal einkaufe.

Klar war, daß kein deutscher Pelletkessel reinkommt, weil die Österreicher hier gut 10 Jahre Vorsprung in der Entwicklung hatten. Die gesamte nun vorhandene Anlage umfaßt den ETA-Kessel mit Pelletsack für 3t, einen Weishaupt-Puffer WES 910-C und eine Viessmann-Vitosolic 200-Modul-Solarthermieanlage mit 11m2 auf 5 Modulen, davon 2 auf Ost, 3 auf West - das Dach hat 55° Neigung, weshalb das auch im Winter passt. Südsonne fehlt ein wenig, aber der Giebel steht nun mal im Süden. Man könnte das Balkongeländer hier aber noch nutzen.

Wichtig war auch, das warme Brauchwasser im Durchlauf zu erhitzen, damit Legionellen keine Chance haben. Der WES 910-C hat eine hervorragende Schichtung - er wurde mittlerweile aber schon abgelöst... Wie bei Reini hat auch dieser Puffer die Optionen für Solarthermie, Elektroheizstab, Pelletkessel und Scheitholzkessel/ - Kaminofenspeisung in unterschiedlichen Höhen am Puffer. Außerdem kann auch nur heißes Brauchwasser in den oberen 20cm erzeugt werden. Dazu hat er 2 Vorlaufleitungen, eben diese oben nur für Brauchwasser und ca. 40cm tiefer für die Heizung. Die Heizungsbauer unter euch kennen das ja. Der ETA kann entweder den Puffer füllen oder direkt in den Vorlauf im Heizkreis liefern.

Bezogen auf den Heizwert hatte der Pelletpreis die ganzen Jahre in etwa die Hälfte des Ölpreises betragen. Er lag also um die 240 bis 280€/t. Zudem sind wir 3 Häuser in der Umgebung (100m Radius) mit Pellets und schaffen es meist mindestens zu zweit Pellets zu bestellen, daß der LKW nur eine Anfahrt hat.

Probleme mit der Anlage: 2mal den Zünder (abgeraucht) getauscht zzgl. Firmwareupdate und einmal den Kondensator an der Austragsschnecke des Pelletsackes. Mehr war nicht.

Griaßle
Martin
 
egnaz

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Das Problem bei Pellets ist, dass man auf einen Hersteller/Händler angewiesen ist. Daher wird sich der Preis immer am Öl und Gaspreis orientieren.
Vor nicht langer Zeit kostete 1t ca. 200€. Davon war der Rohstoffwert ca. 100€, also blieben für Herstellung und Vertrieb ca. 100€. Jetzt kostet 1t über 600€. Auch wenn Herstellung und Vertieb jetzt auf 150€/t gestiegen sind, müsste der Rohstoffwert auf 450€/t gestiegen sein. Das ist aber nicht so. Der Industrieholzpreis ist nur geringfügig gestiegen. Mit Pellets kann man zur Zeit folglich richtig Gewinn machen.

Bei Scheitholz und Hackschnitzel ist man hier unabhängig. Da kann man auf die noch niedrige Holzpreise zurückgreifen und die Aufarbeitung selbst organisieren.
 
Obrschwob

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Hi,

Hackschnitzel wären sicher nett, aber wenn der Platz nicht reicht ist das bescheiden. Der Pelletpreis ist grade echt der Hammer. Heizöl handeln die bei uns grade mi 1,89€/L <X

Griaßle
Martin
 
Pumpe

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Bei Scheitholz und Hackschnitzel ist man hier unabhängig. Da kann man auf die noch niedrige Holzpreise zurückgreifen und die Aufarbeitung selbst organisieren.
Das ist ein Aspekt.......gewiss.
Ich mache selber auch Holz für 2 Kamin-Öfen. So jährlich im Mittel sind das 8-10 rm.

Ok....Spass macht mir das auch, jedoch denke ich mir, wenn man älter wird und die Arbeit nicht mehr stemmen kann (wie schnell sind 10 Jahre rum).....oder über einen längeren Zeitraum Krank ist.:huh:
Und die "noch" niedrigen Brennholpreise werden sicher auch bald der Vergangenheit angehören. Unser Forstamt rät hier momentan den Gemeinden den Preis für z.b. Buche von 50€/rm auf 75€/rm zu erhöhen. Wenn man denn noch Buche bekommt...... Im Selbsterwerb versteht sich.
An das fix u. fertig anliefern lassen will ich gar nicht erst denken.......(€€€€€)

Ich denke ....."günstige Brennstoffe"......mmhh.....die Zeiten waren einmal.

Auf jeden Fall......besten Dank für eure Einschätzungen und Berichte zum Thema.

Gruss Andreas
 
egnaz

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Man muss immer den Preis/kwh vergleichen. Bei Heizöl 0,18€/kwh, bei Pellets 0,12€/kwh, bei Buche ab Wald für 75€/RM 0,04€/kwh und bei Scheitholzholz fertig aufbereitet für 200€/Rm 0,10€/kwh.
Wenn der Waldholzpreis an den Ölpreis angeglichen wird, bekommt das ganze holzverarbeitende Gewerbe ein Riesenproblem.
Ähnlich sieht es auch in der Landwirtschaft aus, wobei man sich ja vor der Teller Tank Diskussion herumdrückt. Obwohl der Getreidepreis sich schon auf 300€/t erhöht hat, kostet die kwh nur 0,06€.
 
geessen

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niedrigen Brennholzpreise werden sicher auch bald der Vergangenheit angehören.
Hallo, ja theoretisch schon, rein praktisch bekommt man gerade im ländlichen Raum an jedem Hauseck Brennholz und/oder Hackschnitzel. Vielleicht bekommt man auch im Bekanntenkreis Ware gegen einen Freundschaftspreis, oder gar gegen Gegenleistung. Da mach ich mir mal keine Sorgen. Das ist auch mein einzigster Kritikpunkt an den Pellets, die bekommt man eben nur im Handel und der ist meist "global" ausgerichtet, d.h. da wird der Marktpreis verlangt.
Gruß
Bernhard
 
Pumpe

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Vielleicht bekommt man auch im Bekanntenkreis Ware gegen einen Freundschaftspreis, oder gar gegen Gegenleistung.
Jo....das ist schon etwas durch die rosa Brille geschaut find ich.
Brennholz unterliegt auch dem aktuellen Marktpreis bzw. den Marktanpassungen.

An jeder Ecke Brennholz bekommen mag zwar im Allgäu hinkommen.....da hab ich nicht den Einblick......aber hier in meiner Gegend bist du auf deine Gemeinde angewiesen, die das Holz anbietet oder auf Holzhändler die da nochmal einige Prozent draufknallen.
Freundschaftspreise sind sowas wie Alice im Wunderland.;)

Gruss Andreas
 
geessen

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Hallo,

Brennholz unterliegt auch dem aktuellen Marktpreis
Ja, schon, aber sicherlich nicht ein Marktpreis der sich Deutschlandweit oder gar Europaweit orientiert wie z.B. bei Heizoil und Pellets. Das ist bei uns bei Brennholz sogar von Ortschaft zu Ortschaft unterschiedlich, die einen steigern sich ins in Unermessliche um Brennholz zu bekommen, eine Ortschaft weiter bleibt solche Ware liegen. Bei uns hat fast jeder Landwirt und auch viele Privatpersonen Wald oder sind Mitglied in Waldgenossenschaften. Da wird schon noch zum Teil Holz verkauft ohne "davon Leben zu müssen".

Gruß
Bernhard
 
M

michiwi

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KG Rohr brennt nicht weg. Es lädt sich nur elektrostatisch auf. Bei Entladung können Funken entstehen, die dann den Staub entzünden.
Servus, das mit der statischen Aufladung stimmt schon, aber die Reibung der Pellets ist nicht zu verachten. Wie gesagt ich kenne einen Fall, da ist das Rohr im Bogen geschmolzen bzw war in kürzester Zeit durch. War aber "nur" Getreide.
 
Wiesenblitz

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Hallo,
über die Fertigstellung der Rohre und die Funktion werde ich noch berichten, bin aber dran.
Die Entscheidung für Pellets wird die nächsten Jahre auf keinen Fall die falsche sein. Pellets sind wie Hackschnitzel der letzte verwertbare Zustand von Holz. Der größte Vorteil gegenüber Hackschnitzel ist der Platzbedarf, vor allem aber die Tatsache das auch Einfamilienhäuser problemlos geheizt werden können. Eine Hackschnitzel Anlage läuft am liebsten Vollgas, wie die 912er auch. Rumdümpeln mögen die nicht. Ohne Rückewagen, Lagerplatz für den Holzhaufen sowie ein Hackgutlager macht es keinen Sinn.
Die Kombination Scheitholz Pellets mit Tauchsieder und Photovoltaik als Inselanlage für die Stromgewinnung ist für Ottonormaldepp zwar nicht die günstigste, aber die effektivste Art zu heizen.
Ich hatte ja ganz am Anfang schon geschrieben das sie Pellettanlage nur zur "Notversorgung" eingebaut wurde. Wenn ich also krank bin oder keinen Bock habe zum nachlegen. Heuer werde ich 46, denke also das ich noch ein paar Tage Holz machen kann. Der Pelletofen hat 24 kw wäre also locker ausreichend für unsere Bude. Und übrigens; HDG war der einzige Hersteller der die Kombi so durchdacht angeboten hat. Da waren die Österreicher ganz weit weg von. Für mich war klar das es kein Österreicher wird. Aber das kann jeder selbst entscheiden.

Aktuell muß man davon ausgehen das es in 30 Jahren keine Fichten mehr gibt. Sollte sich nichts gravierendes ändern. Mal ganz ehrlich; als wir alle vor 30 Jahren unsere Ölkessel eingebaut haben...naja... Ihr wisst schon. Übertreibt es nicht mit der Vorrausplanung. Vor allem aber gewöhnt euch den Schwachsinn mit Buche verheizen ab "weil nichts anderes brennt". Kauft vernünftige Öfen dann ist das Material auch kein Problem. Heizen wird nicht das Problem der Zukunft sein.
Gruß Matthias
 
Nightingale

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Danke für deinen letzten Satz zum Laubholz.

Wie oft höre ich das: "Fichten setzen die Schornsteine und Öfen zu", teilweise wurde sogar gesagt, in "Öfen sei wegen des Harzes" Fichte verboten..

Alles Quark. Man muss sich halt mal ein bisschen mit der richtigen Bedienung eines Ofens vertraut machen und, wie du auch schreibst, einen vernünftigen Ofen kaufen.

Meine Nachbarn machen das aktuell so: die verkaufen Buche/ Eiche nur an Leute, die dann ein paar Meter Fichte mit abnehmen. Einfach um den Leuten mal zu zeigen, dass das Zeug auch brennt.
 
M

michiwi

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Hallo, in einer Holzvergaserheizung ist es ziemlich egal was man reinwirft. Eiche ist tendenziell eher schlechter als Weichholz wie Fichte wegen der Gerbsäure. Die kann dafür sorgen dass der Ofen schneller durchgammelt.

Wir heizen nur Weichholz, vorwiegend langsam gewachsene Kiefer. Der macht keinen Unterschied zu Buche oder Eiche
 
Wiesenblitz

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Frage mich eh was die Leute unterhalb des Weißwurschtäquators verheizen, da gibt's nämlich nahezu keine Buche. Komischerweise kommen da aber die meisten und besten Öfen her.
Gruß Matthias
 
Obrschwob

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Matthias,

was ist "unterhalb des Weißwurstäquators"? Südlich des Mains (und damit höher liegend) oder tiefer gelegen Richtung Norden?

Griaßle
Martin
 
krammerreini

krammerreini

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Servus miteinander,

wird zwar langsam OT, aber ich wollte es jetzt auch wissen, was das Internet zum Weißwurstäquator meint:
Wikipedia ist sich da auch nicht ganz sicher. Und wenn die es nicht wissen, wer dann? :D?(:saint:

Grüße vom
Reini
 
Wiesenblitz

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Der Weißwurschtäquator ist der 49ste Breitengrad, also ganz klar tiefer liegend als der Main. Denn höre und staune; Norden oben Süden unten.

Gruß aus Churfranken , also nördlich und somit höher liegend als der Weißwurschtäquator wo die weißen Dinger Weißwörscht haaße.
Matthias
 
Wiesenblitz

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...ich warte noch ein zwei Antworten ab und berichte dann weiter vom Pelletrohr.^^
Gruß
Matthias
 
Thema: Kesselhaus
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