Kaufberatung/-hilfe D 7206A mit Bj 1977 12200Bh, Massenausgleich/Balancer ausgebaut

Diskutiere Kaufberatung/-hilfe D 7206A mit Bj 1977 12200Bh, Massenausgleich/Balancer ausgebaut im Forum D06-Serie im Bereich Deutz / Deutz-Fahr Schlepper - Hallo zusammen, bevor ich zum eigentlichen Thema komme, möchte ich mich kurz Vorstellen, da dies mein erster Post in diesem Forum ist: Ich komme...
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Reaules

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Hallo zusammen,

bevor ich zum eigentlichen Thema komme, möchte ich mich kurz Vorstellen, da dies mein erster Post in diesem Forum ist:
Ich komme aus Niedersachsen, 30 Jahre jung bzw. alt und habe Kraftfahrzeugtechnik studiert.
Ich bin ich auf der Suche nach einem Traktor für den Einsatz auf unserem "Resthof", den wir aktuell sanieren (3ha Wiese mulchen, Erdarbeiten mit Frontlader, + diverses) + ein 3-4 Einsätze im Holz zur Brennholzgewinnung.

Aktuell könnte ich einen Deutz D7206 mit Allrad, hydraulischer Lenkung, schwerem Stoll-Frontlader(incl. 2 Erdschaufeln und einer Mistgabel), 2 EW-Steuergeräten für 8000€ erwerben.
Der Schlepper ist Baujahr 1977 hat ca. 12000 Betriebsstunden auf der Uhr und TÜV bis 2022. Es ist eine feste Kabine verbaut, die in Anbetracht der Stunden ordentlich/gepflegt aussieht.
Der jetzige Besitzer hat diesen vor 2 Jahren erworben und in der Zeit 200 Betriebsstunden drauf gefahren.
Der Vorbesitzer hat diesen nach Angaben "restauriert" (Kabine runter, Kabelbaum neu, einige Schläuche neu) und auch sichtbar, aber originalgetreu, neu lackiert. Schlepper ist soweit in einem äußerlichen sichtbaren guten Zustand, keine Undichtigkeiten, kein Ölverlust.
Auch bei einer Probefahrt ließen sich alle Gänge sauber schalten, auch wenn man sich an die Deutz-Kupplung ein wenig gewöhnen muss.
Weiterhin sind mir keine ungewöhnlichen Geräusche aufgefallen.

Das einzige Problem, Sorge die mir aufgefallen ist, dass im Kaufvertrag zwischen jetzigem Verkäufer und seinem Vorbesitzer im Kaufvertrag festgehalten wurde, dass der Massenausgleich des Motors aufgrund eines fehlenden Zahns im Antrieb (ich vermute damit ist ein Zahn auf dem Zahnrad der Kurbelwelle gemeint) ausgebaut wurde. Sowohl der Vorbesitzer als auch der jetzige sind den Schlepper also so ohne Massenausgleich gefahren. Ich habe heute schon, das Forum hier durchstöbert und ein paar Beiträge über defekte/fehlende Massenausgleiche bei den 4 Zylinder Motoren gelesen. Auch das, man das Zahnrad auf der Kurbelwelle nur durch kompletten Austausch dieser bzw. Ausbau und neu draufschrumpfen reparieren kann und das die ganze Aktion nicht ganz einfach und von den Teilen auch nicht günstig(wobei dieser Aspekt natürlich auch Kaufpreis entscheidend ist) ist, von der Arbeitszeit ganz zu schweigen.


Die eigentliche Frage die sich mir stellt, ist das wirklich notwendig? Gibt es Erfahrungen mit dem Betrieb ohne Massenausgleich? Irgendwelche Schäden? Befürchtungen?
Da der Massenausgleich nicht mehr vorhanden ist, kann natürlich auch nicht ausgeschlossen, dass dieser ebenfalls Defekt war und der eigentliche Defekt durch eine Verstellung der Einspritzpumpe zustande gekommen ist?

Ich würde mich über eure Einschätzung bzgl. des Problems, aber auch des sonstigen Angebotes freuen und beantworte gerne Rückfragen oder benötigte Ergänzungen.

Viele Grüße,

Reaules
 
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niedersasse

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Moin,

wenn der schon 12200 h runter hat, stellt sich ohnehin die Frage, ob der Motor nicht grundinstandsetzungspflichtig ist. Oder wurde vor kurzem der Motor "obenrum" bereits gemacht?
Wenn nicht, wirst Du in absehbarer Zeit dabei müssen, dann wäre der Weg zum Massenausgleich auch nicht mehr so weit. Kosten für obenrum ca 2500 - 3000,-, wenn in einer Werkstatt gearbeitet wird.
Ob dann aber noch 8000,- gerechtfertigt sind, liegt in Deiner Entscheidungshoheit.

Ich habe meinen 10006 seinerzeit für 7000,- gekauft und dann bei ca 10.000h den Motor gemacht. Dann war ich auch bei ca 10.000,-

Grüße

Richard
 
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Reaules

Threadstarter
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Hey,

niedersasse danke für deine Antwort.
"Obenrum" wurde vom Vorbesitzer ein paar Sachen, gemacht wobei längst keine Grundinstandsetzung.
Das an einem Schlepper mit dieser Stundenzahl auf Dauer etwas gemacht werden muss, ist mir bewusst. Stellt sich nur die Frage ob es direkt sein muss, oder ob man den noch gewisse Betriebsstunden ohne Massenausgleich weiterbetrieben kann und dann, wenn mal Zeit istkomplett den Motor überholt.
Die nächsten 2-3 Jahre werde ich dafür selber keine Zeit haben, da habe ich noch genug am Haus zu tuen. Der wird aber auch nicht mehr als 100h im Jahr bei uns laufen.

Auf weitere Anmerkungen freue ich mich, mir ist vollkommen bewusst, dass mir die preisliche Entscheidung nicht von jemandem abgenommen werden kann.

Grüße,

Reaules
 
N

niedersasse

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Hallo,

also, im Grundsatz ist der Massenausgleich dafür da, die Kräfte 2. Ordnung aus der Rotationsbewegung der Kurbelwelle, bzw. aus der Oszillationsbeweung der Kolben aufzunehmen.

Im Grundsatz kann man immer davon ausgehen, dass
1. wenn ein Bauteil konstruktiv vom Hersteller vorgesehen ist, dieses auch seine Bewandnis hat und
2. wenn es dann weg ist, ggf, auch eine Zeitlang ohne gehen kann.

Was bedeutet das nun für die Praxis?
Es können Vibrationen auftreten, die spürbar oder auch nicht spürbar sich dennoch langfristig ggf. auf die Haltbarkeit, im Besonderen dann bei den KW-Lagern auswirken.
Bei welchen Drehzahlen diese Vibrationen spürbar auftreten, müsste man nachrechnen, ist aber an dieser Stelle nicht zielführend.

Bei der von Dir angegebenen h-Belastung gehe ich davon aus, dass es nicht zu einer Selbstzerstörung kommt.
Bei meinen F6L614-Motoren ist z.B. nichts in dieser Richtung verbaut, erst bei m F8L614 gibt es einen Schwingungsdämpfer auf der Keilriemenscheibe.

Im Prinzip genauso, wie bei Generatoren, wo es auf die Frequenzgenauigkeit ankommt, wo dann zwischen Motor und Generator ein mehrere Zentner schweres Gewicht rotiert, um die Stabilität zu gewährleisten.

Wenn Du also bei einer Probefahrt nichts hörst und da empfiehlt sich der Trick mit dem Schraubendreher mit Holzgriff, kannst Dich erst einmal in Ruhe dem Haus widmen. Vergessen solltest Du das Thema aber nicht. Es giolt nach wie vor 1.

Grüße

Richard
 
ahomt

ahomt

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Bei meinen F6L614-Motoren ist z.B. nichts in dieser Richtung verbaut, erst bei m F8L614 gibt es einen Schwingungsdämpfer auf der Keilriemenscheibe.
beim Reihensechszylinder gibt es keine resultierenden Massenkräfte. der braucht also keinen Ausgleich.

der Schwingungsdämpfer auf der Keilriemenscheibe hat mit den Massenkräften nichts zu tun. dieser dämpft die Torsionsschwingungen der Kurbelwelle.

VG
 
thomas66

thomas66

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Ein F4L912 der in Gummi hängt hat auch keinen Massenausgleich ab Werk. Weil sich die Schwingungen bei Blockbauweise aber auf alles Feste übertragen ist dieser doch eher als Komfort-Maßmahme zu sehen. Der D50 hatte zB. aus diesem Grund ein Lenkrad mit Metallspeichen und Gummigelagerte Trittbretter.
Bei der anvisierten Stundenzahl pro Jahr würde ich erstmal alles belassen. Wer weiß wieviele Stunden der in dem Zustand schon hinter sich gebracht hat. Und 12000h ist auch nicht immer ein Zeitpunkt für eine Grundüberholung. Viele haben viel mehr.

Gruß
 
S

Stihl_026

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Als vorbereitende Tätigkeit würde ich mich schon einmal nach einem überholten Austauschmotor bemühen, um den Schlepper zeitnah umzubauen. AT-Motor mit einer neuen Kupplung verbauen. den "alten" mit fehlendem Massenausgleich als Reserve stehen lassen und dann eventuell überholen als Zeitvertreib.

Den Wert von 8.000 Euro musst Du für Dich selbst vertreten.
 
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