Oberschwoab
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Hallo Reinhard (Kobold 514), hallo an alle Interessierten
deine Anregung, einen Bericht über unsere Fussbodendielenproduktion zu verfassen, hat mich dazu veranlasst, mich auf den Hosenboden zu setzen. Ich bin der Meinung, dass sich das Schreiben doch lohnt.
Hier der 1. Teil--Einschneiden bis Trocknen
Mein ältester Sohn baut grad ein Eigenheim. Er konnte durch eine glückliche Fügung eine aufgelöste Schreinerei bei uns im Dorf kaufen. Das Grundstück ist großgenug für ein zusätzliches Haus, das er grad baut. Wohnen tut er übergangsweise im bestehenden Haus der Schreinerei. Wir (mein mittlerer Bruder und unsere Buben/Neffen) hatten vor 2 Jahren begonnen, eine Blockbandsäge zu bauen. (habe ich in „Maschinen und Geräte“ vorgestellt). Da ist die Idee aufgekommen, den Eschen-Boden selber zu machen. Aus Preisgründen haben wir bei einem Brennholzhändler die besten Stücke aus dem Polter rausgesucht. Das hat mein Bruder übernommen, der ist Zimmerer-Meister, also vom Fach. Dass da der Verschnitt höher ist, war uns klar, aber der Ofen muss auch gefüttert werden. Ca 13 fm wurden geliefert und letzten Juni auf 40mm eingeschnitten.
Der Säger sägt mit Leichtigkeit, wenn`s ihm nicht fehlt an Feuchtigkeit
Im Herbst ist dann die Holzfeuchte bei etwa 20% stagniert, keine Angst, es ist kein Bier drüber gelaufen, da haben wir aufgepasst.
Nun haben wir die Dielen in der Schreinerei aufgestapelt und abwechselnd geheizt und gelüftet. Zum Glück hatte der Vorbesitzer den Holz-Ofen nicht rausgeschmissen. Das trockene Winterwetter war ideal dafür. So haben wir ca 14% Holzfeuchte erreicht.
In der Zwischenzeit hat mein Bruder seinen Holzbearbeitungsmaschinenpark durch Gebrauchtmaschinen erweitert. Es gibt jetzt eine Trockenkammer, eine Hobelmaschine, Tischkreissäge, Fräsmaschine und eine Breitbandschleifmaschine zum Parallelschleifen plus Absauganlage. Die Hobelmaschine war bei weitem nicht so gut beieinander, wie es den 1. Anschein hatte. Die hat wohl mal einen grösseren Unfall gehabt. Da waren Gussteile geschweisst bzw. gar nicht mehr vorhanden. Da hats schon einige Abende und das nötige Bier gebraucht, bis beide Tische wieder einstellbar waren. Es ist schon eine diffizile Arbeit, bis beide Tische mit der Messerwelle fluchten. Mitte März hat dann die Produktion begonnen.
Besäumen und Trocknen:
Den 1. Besäumschnitt haben wir mit der Handkreissäge und einer Vorrichtung durchgeführt. Die Kreissäge hat keinen Schiebeschlitten, der lang genug gewesen wäre, um 4m zu Besäumen. Außerdem kann so das Brett an der Führungsschiene gut ausgerichtet werden, damit möglichst viel genutzt werden kann. Die anschließenden Parallel-Schnitte haben wir dann auf der Tisch-Kreissäge geschnitten. Je nachdem, wie der Dielen aussah, haben wir 5 verschiedene Breiten mit ca 15mm Übermaß rausgetrennt. (9,5-17,5cm)
Die Trockenkammer haben wir komplett umgebaut. Ursprünglich war sie zur Obenbefüllung vorgesehen. Das geht schon ins Kreuz. Wir haben sie um 90° gedreht und einen Wagen gebaut, der außen beladen werden kann und dann einfach rein geschoben wird. Hier war mein Jüngster federführend. Mein Neffe hat die Elektrik komplett renoviert und eine Logo-Steuerung installiert und den Trocknungsablauf programmiert. An der Stromrechnung ist die Trocknerei sicher zu sehen. 1 Ladung (ca 1m³ Holz) hat ca 50 Std gebraucht. 8% Holzfeuchte war das Ziel.
So, nun mache ich Feierabend, sitz auf der Terrasse in der Abendsonne und werd mir vermutlich noch ein Gläschen genehmigen.
Wenns euch gefällt, werde ich den Beitrag gerne fortsetzen und auch alle Fragen, so gut es geht, beantworten. Ich wünsch euch allen schöne Pfingsten
deine Anregung, einen Bericht über unsere Fussbodendielenproduktion zu verfassen, hat mich dazu veranlasst, mich auf den Hosenboden zu setzen. Ich bin der Meinung, dass sich das Schreiben doch lohnt.
Hier der 1. Teil--Einschneiden bis Trocknen
Mein ältester Sohn baut grad ein Eigenheim. Er konnte durch eine glückliche Fügung eine aufgelöste Schreinerei bei uns im Dorf kaufen. Das Grundstück ist großgenug für ein zusätzliches Haus, das er grad baut. Wohnen tut er übergangsweise im bestehenden Haus der Schreinerei. Wir (mein mittlerer Bruder und unsere Buben/Neffen) hatten vor 2 Jahren begonnen, eine Blockbandsäge zu bauen. (habe ich in „Maschinen und Geräte“ vorgestellt). Da ist die Idee aufgekommen, den Eschen-Boden selber zu machen. Aus Preisgründen haben wir bei einem Brennholzhändler die besten Stücke aus dem Polter rausgesucht. Das hat mein Bruder übernommen, der ist Zimmerer-Meister, also vom Fach. Dass da der Verschnitt höher ist, war uns klar, aber der Ofen muss auch gefüttert werden. Ca 13 fm wurden geliefert und letzten Juni auf 40mm eingeschnitten.
Der Säger sägt mit Leichtigkeit, wenn`s ihm nicht fehlt an Feuchtigkeit
Im Herbst ist dann die Holzfeuchte bei etwa 20% stagniert, keine Angst, es ist kein Bier drüber gelaufen, da haben wir aufgepasst.
Nun haben wir die Dielen in der Schreinerei aufgestapelt und abwechselnd geheizt und gelüftet. Zum Glück hatte der Vorbesitzer den Holz-Ofen nicht rausgeschmissen. Das trockene Winterwetter war ideal dafür. So haben wir ca 14% Holzfeuchte erreicht.
In der Zwischenzeit hat mein Bruder seinen Holzbearbeitungsmaschinenpark durch Gebrauchtmaschinen erweitert. Es gibt jetzt eine Trockenkammer, eine Hobelmaschine, Tischkreissäge, Fräsmaschine und eine Breitbandschleifmaschine zum Parallelschleifen plus Absauganlage. Die Hobelmaschine war bei weitem nicht so gut beieinander, wie es den 1. Anschein hatte. Die hat wohl mal einen grösseren Unfall gehabt. Da waren Gussteile geschweisst bzw. gar nicht mehr vorhanden. Da hats schon einige Abende und das nötige Bier gebraucht, bis beide Tische wieder einstellbar waren. Es ist schon eine diffizile Arbeit, bis beide Tische mit der Messerwelle fluchten. Mitte März hat dann die Produktion begonnen.
Besäumen und Trocknen:
Den 1. Besäumschnitt haben wir mit der Handkreissäge und einer Vorrichtung durchgeführt. Die Kreissäge hat keinen Schiebeschlitten, der lang genug gewesen wäre, um 4m zu Besäumen. Außerdem kann so das Brett an der Führungsschiene gut ausgerichtet werden, damit möglichst viel genutzt werden kann. Die anschließenden Parallel-Schnitte haben wir dann auf der Tisch-Kreissäge geschnitten. Je nachdem, wie der Dielen aussah, haben wir 5 verschiedene Breiten mit ca 15mm Übermaß rausgetrennt. (9,5-17,5cm)
Die Trockenkammer haben wir komplett umgebaut. Ursprünglich war sie zur Obenbefüllung vorgesehen. Das geht schon ins Kreuz. Wir haben sie um 90° gedreht und einen Wagen gebaut, der außen beladen werden kann und dann einfach rein geschoben wird. Hier war mein Jüngster federführend. Mein Neffe hat die Elektrik komplett renoviert und eine Logo-Steuerung installiert und den Trocknungsablauf programmiert. An der Stromrechnung ist die Trocknerei sicher zu sehen. 1 Ladung (ca 1m³ Holz) hat ca 50 Std gebraucht. 8% Holzfeuchte war das Ziel.
So, nun mache ich Feierabend, sitz auf der Terrasse in der Abendsonne und werd mir vermutlich noch ein Gläschen genehmigen.
Wenns euch gefällt, werde ich den Beitrag gerne fortsetzen und auch alle Fragen, so gut es geht, beantworten. Ich wünsch euch allen schöne Pfingsten