
Trakthor
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Hallo zusammen,
mein Name ist Uli und ich komme aus Nordschwaben (Bayern). Zusammen mit meinen Bruder habe ich mir vor Kurzem einen Deutz D25.1S-NK gekauft. Dieser soll ein Geschenk für den runden Geburtstag unseres Vaters im kommenden Sommer werden. Er ist auf einem Bauernhof groß geworden, hat dort schon mit Lanz, Porsche und Fendt gepflügt und gemäht und hätte jetzt im Ruhestand gerne auch wieder einen Bulldog aus dieser Ära. Diesen Wunsch wollen wir ihm erfüllen.
Nun ist es so, dass Porsche- und auch Fendt-Bulldogs durchaus kostspielig sind. Nachdem es aber schon ein deutsches Fabrikat sein sollte, sind wir nach etwas Recherche im Internet zum Schluss gekommen, dass ein Deutz doch auch etwas wäre. Zudem mit einem luftgekühlten Motor und den hohen gebauten Stückzahlen Wartung und Ersatzteile hoffentlich einfach(er) und günstig sein würden.
Zum Bulldog: gekauft aus dritter Hand mit frischem TÜV bis Juli 2022, alle Zierteile vorhanden, alle Funktionen gehen und alle Lampen leuchten. Laut Aussage des Besitzers sollte der Bulldog nur zwei kleine Leckstellen haben. Gefahren sind wir ihn natürlich auch und haben dabei nichts für uns Negatives festgestellt. Dass die Reifen alt sind und der Lack nicht mehr so schön ist, war uns bewusst und hat sich unserer Meinung nach auch im Preis widergespiegelt. Nun ist es so, dass wir beide Neulinge in diesem Bereich sind und im Nachhinein wohl auch nicht kritisch genug waren. Mit etwas Abstand stellt sich der Bulldog nun so dar:
- Vorne sind zwei unterschiedliche Felgen samt unterschiedlicher Reifengrößen montiert.
- Alle Reifen sind porös und laut Aussage des örtlichen Reifenhändlers nicht mehr mit gutem Gewissen fahrbar (wir hatten gehofft sie bis zum nächsten TÜV noch fahren zu können).
- Drei der vier Felgen, insbesondere die beiden hinteren, sind derart verzogen, dass dem Reifenhändler fast die Maske aus dem Gesicht gefallen wäre. Laut seiner Aussage sind diese schrottreif („so krumme Felgen habe ich noch nie gesehen“). Beim Probefahren auf dem Feldweg und auf der Heimfahrt ist uns das leider nicht aufgefallen
- Aus der Kurbelgehäuseentlüftung(?) kommt nach kurzer Betriebszeit deutlich sichtbarer weißer Rauch und ab und zu ein kleines Öltröpfchen.
- Die Kupplung ist sehr schwergängig, das Getriebe lässt sich aber sehr gut schalten (auch das Runterschalten während der Fahrt klappt).
- Die zwei Leckstellen sind nach der Heimfahrt von der Abholung (ca. 3 Stunden bei mindestens 30°C Außentemperatur und viel Vollgas) deutlich größer geworden. Der ganze Motor scheint zu schwitzen. Der Bulldog wurde vom Verkäufer wohl vorher gut sauber gemacht…
- Beim Anlassen des Motors (welches an sich kein Problem ist, er springt gut an) sind bei den ersten paar Umdrehungen harte metallische Schläge zu hören. Diese kommen danach aber nicht mehr vor.
- Die Öldruckkontrollleuchte leuchtet nicht wenn der Schlüssel auf "Zündung" steht
Was wir mit dem Bulldog vorhatten:
- Die Leckstellen abdichten
- Alle Felgen lackieren und vorne neue Reifen aufziehen lassen
- Alle demontierbaren Verkleidungen abmontieren, grob ausdellen und neu lackieren
- Zwei schöne Beifahrersitze montieren
- „Kleinigkeiten“ wie das Traktormeter reparieren und die durchgerosteten vorderen Kotflügel ersetzen
- Alle Flüssigkeiten wechseln und den Bulldog abschmieren
Was wir jetzt mit dem Bulldog vorhaben:
- Abklären wie groß unser Fehlkauf tatsächlich ist
- Uns darüber ärgern
- Es als Lehrgeld verbuchen
- Den Bulldog technisch wieder auf Vordermann bringen
- Falls noch Geld übrig ist Arbeiten für die Optik angehen (siehe oben)
Nichtsdestotrotz hat uns allein die lange Heimfahrt viel Spaß gemacht und auch die Optik des D25 gefällt uns sehr. Wir wollen ihn gerne wieder in einen vernünftigen Zustand versetzen!
Hier nun ein paar Bilder unseres Geschosses:


Der Bügel ist abgenommen um mehr Platz in der Garage zu haben. Hier bereits die Frage in die Runde: hat jemand zufällig gute und rundlaufende W8x32 (Lemmerz 4321) und 3.25x16 (Lemmerz 5553) Felgen übrig? Das macht uns aktuell am meisten Bauchschmerzen.

Wie wir erfahren haben wurde der D25.1S nur 1960 gebaut. Das macht es leider nicht gerade leicht passende Literatur zu finden. Wir haben uns beim Eilbulldogversand eine Bedienungsanleitung, eine Teileliste und ein Werkstatthandbuch gekauft, welche aber alle nicht 100%ig zum Bulldog passen. Naja, besser als nichts.

F2L712, hoffentlich nicht kaputt


Es war mal ein Frontlader montiert. Weiß jemand wo man diese Gitterabdeckungen herbekommt? Bei Delegro und Segger gibt es sie nicht.

Das Öl scheint irgendwo um den Öleinfüllstutzen herum auszutreten. Aus dem Rohr, das hier in der Bildmitte teilweise vom Kupplungsgehäuse(?) verdeckt ist, kommt der weiße Rauch.

Hier unten ist alles nass.


Das Hydrauliköl läuft unter dem Deckel, auf dem der Sitz montiert ist, raus.
Danke an alle die bis hier gelesen haben. Ich werde diesen Thread und damit euch auf dem Laufenden halten. Über Tipps, Ratschläge und Meinungen/Kommentare freue ich mich!
Viele Grüße!
Uli
PS: Bitte verzeiht wenn ich immer von Bulldog spreche auch wenn es kein Lanz ist. Hier bei uns heißen alle Traktoren Bulldog
mein Name ist Uli und ich komme aus Nordschwaben (Bayern). Zusammen mit meinen Bruder habe ich mir vor Kurzem einen Deutz D25.1S-NK gekauft. Dieser soll ein Geschenk für den runden Geburtstag unseres Vaters im kommenden Sommer werden. Er ist auf einem Bauernhof groß geworden, hat dort schon mit Lanz, Porsche und Fendt gepflügt und gemäht und hätte jetzt im Ruhestand gerne auch wieder einen Bulldog aus dieser Ära. Diesen Wunsch wollen wir ihm erfüllen.
Nun ist es so, dass Porsche- und auch Fendt-Bulldogs durchaus kostspielig sind. Nachdem es aber schon ein deutsches Fabrikat sein sollte, sind wir nach etwas Recherche im Internet zum Schluss gekommen, dass ein Deutz doch auch etwas wäre. Zudem mit einem luftgekühlten Motor und den hohen gebauten Stückzahlen Wartung und Ersatzteile hoffentlich einfach(er) und günstig sein würden.
Zum Bulldog: gekauft aus dritter Hand mit frischem TÜV bis Juli 2022, alle Zierteile vorhanden, alle Funktionen gehen und alle Lampen leuchten. Laut Aussage des Besitzers sollte der Bulldog nur zwei kleine Leckstellen haben. Gefahren sind wir ihn natürlich auch und haben dabei nichts für uns Negatives festgestellt. Dass die Reifen alt sind und der Lack nicht mehr so schön ist, war uns bewusst und hat sich unserer Meinung nach auch im Preis widergespiegelt. Nun ist es so, dass wir beide Neulinge in diesem Bereich sind und im Nachhinein wohl auch nicht kritisch genug waren. Mit etwas Abstand stellt sich der Bulldog nun so dar:
- Vorne sind zwei unterschiedliche Felgen samt unterschiedlicher Reifengrößen montiert.
- Alle Reifen sind porös und laut Aussage des örtlichen Reifenhändlers nicht mehr mit gutem Gewissen fahrbar (wir hatten gehofft sie bis zum nächsten TÜV noch fahren zu können).
- Drei der vier Felgen, insbesondere die beiden hinteren, sind derart verzogen, dass dem Reifenhändler fast die Maske aus dem Gesicht gefallen wäre. Laut seiner Aussage sind diese schrottreif („so krumme Felgen habe ich noch nie gesehen“). Beim Probefahren auf dem Feldweg und auf der Heimfahrt ist uns das leider nicht aufgefallen

- Aus der Kurbelgehäuseentlüftung(?) kommt nach kurzer Betriebszeit deutlich sichtbarer weißer Rauch und ab und zu ein kleines Öltröpfchen.
- Die Kupplung ist sehr schwergängig, das Getriebe lässt sich aber sehr gut schalten (auch das Runterschalten während der Fahrt klappt).
- Die zwei Leckstellen sind nach der Heimfahrt von der Abholung (ca. 3 Stunden bei mindestens 30°C Außentemperatur und viel Vollgas) deutlich größer geworden. Der ganze Motor scheint zu schwitzen. Der Bulldog wurde vom Verkäufer wohl vorher gut sauber gemacht…
- Beim Anlassen des Motors (welches an sich kein Problem ist, er springt gut an) sind bei den ersten paar Umdrehungen harte metallische Schläge zu hören. Diese kommen danach aber nicht mehr vor.
- Die Öldruckkontrollleuchte leuchtet nicht wenn der Schlüssel auf "Zündung" steht
Was wir mit dem Bulldog vorhatten:
- Die Leckstellen abdichten
- Alle Felgen lackieren und vorne neue Reifen aufziehen lassen
- Alle demontierbaren Verkleidungen abmontieren, grob ausdellen und neu lackieren
- Zwei schöne Beifahrersitze montieren
- „Kleinigkeiten“ wie das Traktormeter reparieren und die durchgerosteten vorderen Kotflügel ersetzen
- Alle Flüssigkeiten wechseln und den Bulldog abschmieren
Was wir jetzt mit dem Bulldog vorhaben:
- Abklären wie groß unser Fehlkauf tatsächlich ist
- Uns darüber ärgern
- Es als Lehrgeld verbuchen
- Den Bulldog technisch wieder auf Vordermann bringen
- Falls noch Geld übrig ist Arbeiten für die Optik angehen (siehe oben)
Nichtsdestotrotz hat uns allein die lange Heimfahrt viel Spaß gemacht und auch die Optik des D25 gefällt uns sehr. Wir wollen ihn gerne wieder in einen vernünftigen Zustand versetzen!
Hier nun ein paar Bilder unseres Geschosses:


Der Bügel ist abgenommen um mehr Platz in der Garage zu haben. Hier bereits die Frage in die Runde: hat jemand zufällig gute und rundlaufende W8x32 (Lemmerz 4321) und 3.25x16 (Lemmerz 5553) Felgen übrig? Das macht uns aktuell am meisten Bauchschmerzen.

Wie wir erfahren haben wurde der D25.1S nur 1960 gebaut. Das macht es leider nicht gerade leicht passende Literatur zu finden. Wir haben uns beim Eilbulldogversand eine Bedienungsanleitung, eine Teileliste und ein Werkstatthandbuch gekauft, welche aber alle nicht 100%ig zum Bulldog passen. Naja, besser als nichts.

F2L712, hoffentlich nicht kaputt



Es war mal ein Frontlader montiert. Weiß jemand wo man diese Gitterabdeckungen herbekommt? Bei Delegro und Segger gibt es sie nicht.

Das Öl scheint irgendwo um den Öleinfüllstutzen herum auszutreten. Aus dem Rohr, das hier in der Bildmitte teilweise vom Kupplungsgehäuse(?) verdeckt ist, kommt der weiße Rauch.

Hier unten ist alles nass.


Das Hydrauliköl läuft unter dem Deckel, auf dem der Sitz montiert ist, raus.
Danke an alle die bis hier gelesen haben. Ich werde diesen Thread und damit euch auf dem Laufenden halten. Über Tipps, Ratschläge und Meinungen/Kommentare freue ich mich!
Viele Grüße!
Uli
PS: Bitte verzeiht wenn ich immer von Bulldog spreche auch wenn es kein Lanz ist. Hier bei uns heißen alle Traktoren Bulldog
