Hallo Thomas,
was das -I bedeutet, weiß ich leider auch nicht. Beim F2L 514/53-II deutet -II auf Hochrad hin, aber eine solche Erklärung scheidet beim F2L 612/54 aus. Es sei denn, daß auch hier mal eine Hochradvariante geplant war.
Etwas Vernünftiges als Typenbezeichnung hat Deutz m.E. ab der D-Serie gehabt, wenn man sich nur daran hält zwischen der Verkaufsbezeichnung ( D 40 L oder D 7807 ) und der technischen Bezeichnung ( D40.2 oder D 1017 ) zu unterscheiden. Bei Eicher sieht das ganz ähnlich aus: Der wahre Eicher Profi spricht nie vom Königstiger, sondern sagt immer gleich Königstiger EM 300 oder Königstiger 3007 usw., je nachdem, welcher Schlepper gemeint ist. Da haben wir Deutzer es doch einfacher: D 40.2 ist so klar wie D 40 L, und F2L 612/54 ist ohnehin über jeden Zweifel erhaben. Was nicht geht ist nur, von dem F2L 612 oder dem 15er zu sprechen - dann weiß nämlich keiner Bescheid.
Das mit /5 und /6 ist auch gut durchschaubar: Ab 1956 wurde das Erscheinungsjahr nicht mehr zwei-, sondern nur noch einstellig an die Motorenbezeichnung angehängt. Der F2L 612/6 erschien also 1956 , so wie der F2L 612/54 bereits 1954 erschien. Übrigens werden in Druckerzeugnissen der Jahre ab 1956 die älteren Typen schon mal mit F2L 612/4 statt F2L 612/54 oder F2L 514/3 statt F2L 514/53 angesprochen.
Ist der F2L 612/5 also demzufolge 1955 auf den Markt gekommen? Nee, natürlich nicht. Nur geht bei diesem stoffeligen System mit dem Anhängen der Jahrezahl das Chaos los, wenn mehrere Varianten eines Schleppers in demselben Jahr erscheinen - so wie F2L 612/6 und F2L 612/5 in einem Jahr vorgestellt wurde, nämlich 1956.
Eine hubraumorientierte Typenbezeichnung ist auch nicht lange konsequnt durchzuhalten. Denke nur an die vielen, vielen Schlepper mit dem Motor F4L 912 - darunter völlig unterschiedliche Konstruktionen, wie z.B. D 5506 und D 6006. Aus diesem ganzen Schlamassel kommt man heraus, siehe oben, wenn man konsequent nach Verkaufsbezeichnung und technischer Bezeichnung trennt. Dann geht's.
Gruß
Michael