D40 1.S Hydraulik quitscht bei Frontladerbetrieb und Öl läuft über

Diskutiere D40 1.S Hydraulik quitscht bei Frontladerbetrieb und Öl läuft über im Forum Hydraulik im Bereich Allgemeine technische Fragen - Hallo liebe Deutz Gemeinde, ich bin noch recht neu hier und habe ein Problem mit meinen noch recht neuen Deutz D40 1.S. Vorweg: Im vergangenen...
Vespisti

Vespisti

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Hallo liebe Deutz Gemeinde,
ich bin noch recht neu hier und habe ein Problem mit meinen noch recht neuen Deutz D40 1.S.

Vorweg:
Im vergangenen Frühling habe ich die Heckhydraulik demontiert, gereinigt, gedichtet und neu befüllt mit 15W-40.
Insgesamt ist der Deutz eher in einem optisch schlechten Zusatand.
Er hat zusätzlich eine hydraulische Lenkung und eine Hydraulische Betätigung der Schaulfel.
Letztes Jahr beim Kauf funktionierte alles gut, wobei die Lenkung auch stark ölt (das wollte ich als nächstes angehen).

Jetzt zum Problem:
In der vergangenen Woche hatte der Trecker seinen ersten großen Einsatz und ich habe mit dem Frontlader Mutterboden umgefüllt.
Am ersten Tag funktionierte alles super. Dann blieb der Trecker leider in der Nacht draußen stehen und es war knapp unter Null Grad.
Am nächsten Morgen wollte dann der Frontlader erst garnicht hoch. Nach einiger Zeit mit laufendem Motor, bewegte ers ich zunächst langsam hoch.
Ich versuchte damit zu arbeiten, aber aufgrund einen unfassbar lauten Geräusch (quitschen bzw. jaulen) hörte ich dann lieber auf, weil mir meine Nachbarn leid taten.
Dabei bemerkte ich auch, dass aus dem Zusatztank für Hydrauliköl oben Öl aus dem Deckel sprudelte.
Ich fuhr den Deutz wieder in meine Halle und da ist kein Frost.

Ich testete den Frontlader (oder auch die Heckhydraulik) immer mal wieder, aber das laute Quitschen ist immer wieder da. Richtig laut ist es unter Last (gefüllte Schaufel oder Gewicht am Heck). Aber auch ohne Last, hört man es. Wenn ich nach kurzem Test den Frontlader wieder ablasse, sprudelt ca. 1 bis 2 Liter Öl aus dem Zusatztank auf meinen schönen Werkstattboden (jetzt steht da ein Eimer).

Ich kann mit Werkzeug umgehen, habe aber Null Ahnung von Traktoren oder Hydraulik.
Kann mir bei dem Problem jemand helfen?

Da der Deutz jetzt schon seit mehreren Tagen nicht mehr unter Null Grad steht, müsste das Öl ja wieder in Ordnung sein.
Kann das evtl. gefroren sein, weil in den Leitungen zum Frontlader Feuchtigkeit war von vor meinem Ölwechsel?

Kann man irgendwie kontrollieren, ob die Hydraulikpumpe defekt ist? Gibt es hier noch original Ersatz?

Ich wüsste gerne, wie ich am besten weiter vorgehe?

Vielen Dank für eure Mithilfe!
Johannes
 
Lausbua

Lausbua

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Servus Johannes,

Folgendes wäre interessant zu wissen: Hat das Hydrauliköl geschäumt bzw. beginnt es bei laufendem Motor zu schäumen?

Ich würde es so interpretieren: das Quietschen/Jaulen/Kreischen wird durch Luft im Hydrauliksystem verursacht. Aus irgendeinem Grund zieht die Hydraulikpumpe Luft, das Öl schäumt auf, vergrößert sein Volumen dadurch und tritt somit beim Zusatztank wieder aus.

Jetzt bliebe die Frage warum so plötzlich Luft angesagt wird. Ist da tatsächlich was über Nacht aufgefroren? Eine Verbindung? Die Hydraulikpumpe?

Du könntest versuchen die Saugleitung nachzuziehen und den Druck der Pumpe zu messen, dann weißt du mehr.

Im besten Fall ist nur irgendwie die Saugleitung undicht geworden; schlechtestenfalls hat die Pumpe einen Schaden.

LG Emanuel
 
Vespisti

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Hallo Emanuel,
danke für deine Einschätzung.
Ich werde die Saugleitung mal prüfen.
Etwas schaumig ist das Öl auf jeden Fall, das heraus kommt. Es ist von der Farbe auch so gelb-milchig.

Wie messe ich denn den Druck der Pumpe? Was für ein Gerät braucht man da?
 
Ackerfahrer

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Hallo Johannes

Wenn das Öl milchig ist, ist es Wasser durchsetzt. Bei Minusgraden kann es gefrieren. Wasser setzt sich am Boden ab. Die Ansaugleitung setzt unten im Tank. Sie zieht denn das gefrorene Wasser an.
Dann hebt er nicht. Wenn aber Eis in der Pumpe ist ebenfalls nicht.
Das Quitschen kann dann auch vom Keilriemen der Pumpe sein.
 
Vespisti

Vespisti

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Hallo zusammen,
ich habe heute nochmal ein wenig getestet.

Zunächst habe ich den Motor mal warm laufen gelassen und ich habe die Saugleitung mit dem Fön erwärmt.
Anfangs jaulte es immer noch, wenn ich den Frontlader hebte. Dabei habe ich festgestellt, dass die Saugleitung dabei stark vibriert. Woher das Geräusch genau kommt, kann ich leider nicht feststellen.
Nach ca. 45 Minuten ging es dann fast ohne Geräusche. Wenn er ganz oben ist, dann jault es immer nochmal auf.
Ich dachte schon, dass alles wieder gut ist. Leider Fehlanzeige!

Wenn ich den Kreislauf für die Schaufelhydraulik hinzuschalte funktioniert diese zwar, aber nach Ablassen des Frontladers schäumt das Öl oben aus dem Zusatztank heraus.

Besonders viel Öl kommt auch nochmal raus, wenn ich kurz nach dem Ablassen des Frontladers den Motor ausstelle.

Vielleicht hat ja jemand noch ein paar Tipps zur Eingrenzung des Problems bzw. wie ich weiter vorgehen soll.

Als Zusatzinfo kann ich noch informieren, dass wohl ein Ventil zwischen Heckhydraulik-Behälter und Zusatztank fehlt. Das gehört wohl in die Verbindungsleitung, die oben die Tanks verbindet. Das fehlt mir leider und ich habe hier im Forum dazu damals eine Diskussion gelesen, dass es bei einigen wohl auch ohne geht.
Als Problem-Ursache würde ich das auch ausschließen, denn wir haben ja einen ganzen Tag mit dem Frontlader gearbeitet und alls lief super.

Ein Paar Fragen, die sich mir ergeben:

1. Ist der Deckel des Zusatztanks ein Entlüftungsventil?

2. Warum schäumt es nochmal stärker über, wenn ich den Motor abstelle?

3. Kommt jemand aus meiner Gegend (Kreis Gütersloh in NRW), der helfen kann?

4. Kann es evtl. doch nur Luft, die angesaugt wird und kein Wasser? Das schäumende Öl sieht aus wie Cappucino.

5. Was würdet ihr als nächstes machen? Pumpe ausbauen?
Die Verschraubungen der Saugleitung waren alle fest und ich habe soweit es ging nochmal angezogen.

Vielen Dank für eure Hilfe!
 
schluetel

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Mach mal Bilder von:

Er hat zusätzlich eine hydraulische Lenkung und eine Hydraulische Betätigung der Schaulfel.
sämtlichen Hydraulikbauteilen.

Eine hydraulische Lenkung und eine hydraulische Betätigung der Schaufel hat es original beim Deutz D40 1.S nie gegeben.
Auch muss man auf den Bildern erkennen können wo welche Leitung hingeht.

Mark
 
Vespisti

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Hallo,
das könnte schwierig werden. Da sind so viel Rohre auf dem Getriebe verlegt, das kann man niemals auf Bildern nach erfolgen.
Ich kann aber mal Bilder machen.

Grundsätzlich hat es ja funktioniert und ich finde die Anschlüsse auch schlüssig, wenn auch etwas wild verlegt. Aber letzte Woche vor dem Frost hat ja alles funktioniert.

Es muss also irgendwas kaputt sein und die Anschlüsse habe ich ja nicht verändern.

Wer hat nich Tipps zur weiteren Vorgehensweise?
 
Vespisti

Vespisti

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20211125_142352.jpg
Hier Bilder zur Lenkung habe ich schon zur Hand.

20211125_142415.jpg
 
Deutz45nullfuenf

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Wenn du keine aussagekräftigen Fotos machen kannst dann zeichne einfach ein Fließschema/ Hydraulikschaltplan. Dann kann man bei einer Ferndiagnose besser helfen...

So ist das schwierig da wir ja nicjt wissen was für Ventile und Komponenten bei dir verbaut sind.

Ich seh gerade...die Lenkung ist ja schon mal interessant.
 
Kai6.05

Kai6.05

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Moin,

es ist nicht ungewöhnlich, dass sich das Öl bei kalten Temperaturen anders verhält. Schließlich wird es ja fast so zäh wie Honig. Selbst bei meinem originalen D40.1S mit Zusatztank habe ich bei kaltem Wetter das Problem, dass der Öltank, trotz Rückschlagventil in der Belüftungsleitung, überschäumt. Es zeigen, nein es lässt sich auch ein stark surrendes Geräusch von der Pumpe hören.
Ich gehe davon aus, dass der Wedi der Pumpe verschlissen ist und diese gerade bei dem schwer zu pumpenden Öl mehr Luft zieht, als das bei betriebswarmen Öl der Fall wäre.

Du kannst die Pumpe ausbauen und versuchen mit neuem WEDI und Speedy sleeve zu reparieren, oder gegen eine neue tauschen und dabei die Hydraulikleitungen kürzen, da m.W. die neue Pumpe länger ist.

MfG Kai
 
D40+D50

D40+D50

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Hallo,
hast du den "originalen" Zusatztank?
Dann hast du zuwenig Öl im System.
Der Tank reicht nur für Frontlader und Heckhydraulik.
Du hast aber noch Lenkung und Gerätebetätigung.
Je nachdem was du gleichzeitig machst (FL heben, lenken, Schaufel kippen, Heckhydraulik angehoben) ist das Öl in den Hydraulik Zylindern, und die Pumpe saugt Luft durch den Tank an.
Beim ablassen drückte dann Schaum raus.
Vermute ich ....
Norbert
 
F

F3L912er

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Hallo Johannes,
Kai hat es schon geschrieben, es ist die Pumpe. Tausch das Ding aus und es geschieht ein Wunder: kein Gekreische, kein Schaum.
Bei niedrigen Temperaturen ist das Öl zähflüssig, dadurch hoher Unterdruck an der Saugseite. Dadurch wird durch den Wellendichtring der Pumpe Luft eingesaugt und vermischt sich mit dem Öl -> Schaum. Bei Druckaufbau (Frontlader heben) stürzen die Luftblasen in sich zusammen (Gekreische).
Gruß
Gerhard
 
Vespisti

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Hallo Johannes,
Kai hat es schon geschrieben, es ist die Pumpe. Tausch das Ding aus und es geschieht ein Wunder: kein Gekreische, kein Schaum.
Bei niedrigen Temperaturen ist das Öl zähflüssig, dadurch hoher Unterdruck an der Saugseite. Dadurch wird durch den Wellendichtring der Pumpe Luft eingesaugt und vermischt sich mit dem Öl -> Schaum. Bei Druckaufbau (Frontlader heben) stürzen die Luftblasen in sich zusammen (Gekreische).
Gruß
Gerhard
Hallo und danke für die Einschätzung. Denkst du denn, dass der Frost die Pumpe zerlegt hat? Denn warum hätte es sonst einen ganzen Tag funktioniert.

Kann mir jemand eine Neue Pumpe empfehlen? Anbei ein Bild mit dem Typenschild der originalen.

Was genau muss ich die wie umbauen? Danke für Tipps!!
 

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swd40

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Moin,

beim D40.1s gab es verschiedene Ausführungen: Mit F3L712 (die ersten D40.1s bis ca. Baujahr 1964) war das die alte Plattenpumpe (Anschlüsse beide nach hinten, die gibt es im Nachbau nicht mehr) und die neuere mit den Anschlüssen seitlich nach rechts und links. Jeweils mit Keilriemenantrieb, Einbauort ist dann links oben, die Lichtmaschine ist da links unten. Mit F3L812 (die letzten D 40.1s ab ca. Baujahr 1964) wurde das geändert, da kenne ich aber den Einbauort nicht.

Scheint so als ob bei Dir die Pumpe links unten ist, ich vermute also mit F3L812. Die Pumpe ist auf jeden Fall die neue Variante mit den Anschlüssen seitlich (hier nach oben und unten). Ob das noch per Keilriemenantrieb ausgeführt ist kann ich nicht erkennen, eventuell ist die Pumpe auch per Zahnradantrieb direkt am Motor angeflanscht.

Die neuere Version der Pumpe gibt es im Nachbau noch zu kaufen. Für die F3l712er ist das eine 8ccm-Pumpe mit Vorsatzlager (mit Keilriemenantrieb). Die '16' in der Typennummer gibt die Förderleistung bei 2000 u/min an, was der neueren Bezeichnung '8ccm bei 1000 u/min' entspricht. Bosch hat das irgendwann mal angepaßt.

Wie das genau beim F3l812 aussieht weiß ich nicht, eventuell fällt da das Vorsatzlager weg.

Mach mal mehr Bilder von der Pumpe. Wo ist deine Lichtmaschine eingebaut? Wieviele Keilriemen sind vorn am Motor? Ist das ein F3L812?

Gruß,
Josef
 
W

Werder014

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Moin,
in Beitrag #8 kann man erkennen, dass es sich um einen 812er mit fest angeflanschter Hydraulikölpumpe handelt.

Die Förderleistung wird doch in ccm / Umdrehungen angegeben ?(

Grüße
Henrik
 
schluetel

schluetel

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Die '16' in der Typennummer gibt die Förderleistung bei 2000 u/min
Das kann sein, aber
was der neueren Bezeichnung '8ccm bei 1000 u/min'
das wären dann aber 8ccm/Umdrehung.

Hallo Vespisti,
Du musst hier möglichst wenig Informationen und Bilder mitteilen, dann haben wir möglichst viele Möglichkeiten irgendwelche Theorien aufzustellen. Das hilft Dir ungemein!

Mark
 
Lausbua

Lausbua

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Ich hoffe du hast dich in der Zwischenzeit mal etwas in das Thema eingelesen...
So wie es sich anhört wurde der Schlepper und insbesondere die Hydraulik/Frontlader seit längerem mal wieder so richtig belastet.
Ich tippe, dass dabei der WeDi aus Altersgründen den Geist aufgegeben hat und am nächsten Tag, nachdem alles abgekühlt und wieder fest war eben Luft gezogen hat, wie es meine Vorschreiber schon super erklärt haben. Wenn alles wieder wärmer wird ist es wieder weg.
Du kannst immer noch den Druck der Pumpe an einem günstig zu erreichenden Abgang (Kipperanschluß) messen oder eben in die Vollen gehen und "einfach" die Pumpe tauschen.

LG Emanuel
 
Kai6.05

Kai6.05

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Druck der Pumpe an einem günstig zu erreichenden Abgang (Kipperanschluß) messen
Moin,

wobei das hier nicht ganz aussagekräftig ist. Der Druck kann trotzdem erreicht werden, denn die Luft wird "wegkomprimiert". Wenn man es genau wissen wollte, müsste man den Volumenstrom messen.

MfG Kai
 
Thema: D40 1.S Hydraulik quitscht bei Frontladerbetrieb und Öl läuft über

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