Nee, lassma, Omma! Das hat so oder so keinen Sinn. Sowas habe ich schon vor Jahrzehnten versucht, als die ersten schwachsinnigen Exemplare zum Thema auf den Markt kamen. Dr. Herrmann teilt einem daraufhin mit, daß das Buch von einem anerkannten Landtechnikexperten gegengelesen worden sei und ignoriert damit völlig, daß das ganze Kroppzeug, das er geschrieben hat, ja gerade der Beleg dafür ist, daß das nix genutzt hat
(es handelte sich hier um "Traktoren in Deutschland von 1907 bis heute" und der Experte ist ein alter Mann, von dem ich [ durch einen anderen Autor ] weiß, daß er gesagt hat, man solle ihn bloß mit dem Zeug in Ruhe lassen ). Bei den Katastrophentaschenbüchern von Wolfgang H. Gebhardt ( "Fehlersammlung deutscher Schlepperbau" ) habe ich sogar mitwirken dürfen: Nach dem verheerend falschen ersten Band habe ich während der damals noch in Ffm stattfindenden agritechnica nachts mit ihm zusammengesessen und versucht, wenigstens die gröbsten Verwerfungen im zweiten Band zu glätten. Nach ein paar Wochen erhielt ich dann druckfrisch eben diesen zweiten Band: Katastrophal!
Die Arbeit hätte ich mir sparen können. Das Buch ist sehenswert, bis heute, nicht wegen der Informationen, sondern um sich daran zu erbauen, wie dreist man sog. Bücher auf den Markt bringen kann. Aber da ist der Kollege Aust ja auch nur ein weiteres Beispiel.
A propos Aust: Nu musses raus!. Es ist ja nicht nur der als Deutz verkaufte Kemna. Er kann auch einen F3L 514 nicht vom F4L 514 untescheiden ( das können die Insassen der hiesigen Blindenanstalt ja schon besser! ), einen F2L 514 hält er für einen F1L 514/51, und daß Deutz damals hinterhältigerweise einen D 40 mit der Motorhaube ähnlich wie beim F2L 514 auf den Markt gebracht hat, überfordert ihn total. F1L 514/50 und F2L 4514/50 werden hartnäckig und nicht nur einmal als "Plantagenschlepper" angepriesen, der Motor des AgroStar 6.81 hat - jetzt bitte nicht lachen! - "eine
n gute
n Drehmoment" - nur der Autor hatte keinen lichten Moment, als er das zu Papier gebracht hat ( oder zu Bildschirm, ist auch egal ). Aber, um das nicht zu vergessen: Es sind bei Aust einige Bilder enthalten, die sind so gut getroffen, daß ich sie mir gerne groß übers Bett hängen würde. Echte Klasse! Z.B. der alte Herr mit dem DX 3.30 Vario und dreifurchigem Volldrehpflug. Sowas muß man erstmal hinkriegen. Wer selber fotografiert, weiß was ich meine.
Dafür sind die Bilder bei Bernd Ertl oft sauschlecht
( kein Wunder, wenn man in der Mittagspause eben schnell eine bei seinem Arbeitgeber [ Deutz-Händler Feick in Reinheim, man sieht's auf den Bildern] irgendwo hinten auf dem Hof herumstehende verschlissene Möhre knipst. Siehe z.B. die Fotos zum D 50.1 S ) . Mehrfach werden alte Deutz im John Deere-Look mit fiesem Grün und gelben Felgen als "sauber restauriert" hingestellt. Dafür gibt es so weise Hinweise wie den im ohnehin vor allem mit Humor zu ertragenden Kapitel "Kaufberatung"
( wie macht man eigentlich eine Deutz-Kaufberatung? Vom MTH bis zum Agrotron auf zehn Seiten? Dafür bin ich ssu dumm ssu dass! ), daß der Kolben beim Mähwerkshubzylinder einen Durchmesser von 26 mm ( oder so ) oder irgendeinen anderen ( sic! ) hat. Ja, das hilft beim Ersatzteile kaufen. Abhaken!
Und schließlich der Typenkompass. Die ganze Reihe ist von gleichbleibender Qualität, also einer so schlecht wie der andere ( zumindest betrifft das die Bände über John Deere, Fendt, Lanz und eben Deutz ). Was den Deutz-Band angeht: Wie Hummel dazu kommt, ein Deutz-Buch verfassen zu wollen, ist mir unklar, Oertle besitzt sogar selber solche Traktoren ( und diskutiert hier womöglich im Forum eifrig mit. Hallo Alexander, ich bin gleich fertig mit meiner Polemik! ), und die sind im Buch leicht zu erkennen. Es sind jene dort abgebildeten Deutz der D- oder 05-Serie, bei denen die messingfarbenen Zierleisten einfach durch gelbe Pinselstriche ersetzt worden sind. Was soll man da noch erwarten? Besonders entlarvend auch der neue zweite Band, der sich mit den jüngeren Traktoren beschäftigt: Wer nicht erkennt, daß ein DX 3.90
S überhaupt nichts mit einem DX 3.90 zu tun hat ( die Auflösung des Rätsels bringe ich hier aber nicht, das muß der Autor schon selber herausfinden ), sollte keine Bücher schreiben. Schon gar nicht über Deutz.
Sollte mir jetzt jemand Futterneid unterstellen wollen: Es steht jedem frei, sich diesen Mist ins Haus zu holen ( ich habe ihn schließlich auch gekauft ). Karel Vermoesen und ich sind jedenfalls sehr glücklich darüber, daß unser Werk offenbar allen anderen als Vorlage gedient hat ( man erkennt das so schön, weil auch unsere Fehler gleich mit abgeschrieben worden sind ). Und zur Freude aller, die sich demnächst wieder über Deutz ergießen wollen: Im Frühjahr kommt die Neubearbeitung. Da sind dann viele Fehler berichtigt und man hat wieder eine einigermaßen brauchbare Vorlage zum Abschreiben.
Und schließlich, omma: Kletar ( kleiner Tip am Rande

Es gibt Autoren, die sind nicht beratungsresistent und nehmen fundierte Hinweise auf Fehler mit Kußhand entgegen. Das sind z.B. Michael Bach, Armin Bauer, Klaus Tietgens ( glaub ich zumindest - aber der macht ja auch so wenig Fehler ) sowie Karel und ich.
Gruß
Michael Bruse