Brandgeruch Kupplungsgetriebe im Betrieb bei (Duo-)Zapfwelleneinsatz D6006 - eine Frage des Ganges?

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bollo6006

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Hallo zusammen,

bei unserem D6006 wurde deshalb schon einmal vor mittelkurzer Zeit das Kupplungs-Getriebe getauscht ( beim allerdings nicht überholten Schaltgetriebe ist der Kriechgang defekt). Es handelt sich um einen D6006 mit Duo-Zapfwelle (540/1000 U/min), 4 Schaltgruppen mit je 4 Gängen (Beschriftung der Schaltgruppen ist allerdings L-Z-S-R). Laut vorliegender Betriebsanleitung wäre die Bezeichnung wohl nach Ausstattungsmerkmalen ASKUD (Allrad, Getriebe über 20 km/h, Kriechgänge, Leichtschaltung, Unabhängige Zapfwellenschaltung, Duo-Zapfwelle ). Ich selbst habe zwar vor vielen Jahren oft mit genau diesem Schlepper und genau dieser Fräse gefräst, ist aber lange her. Ich würde mich nicht einmal als Laie bezeichnen, auch wenn ich alle Handbücher gelesen und vorliegen habe.

Das Problem:

Beim Fräsen mit einer (passenden) Krone-Fräse Kronevator REV ist deutlich Geruch aus dem Kupplungsgetriebe wahrnehmbar, weshalb ich das Fräsen sofort abbrach. Vor dem Austausch der bis dahin noch nie ausgetauschten Kupplung vor wenigen Jahren kam es einmal zu einem Schmorbrand darin. Nach dem Austausch ging die Arbeit aber problemlos. Nun, da ich wieder damit fräsen wollte deutete sich das alte Problem an. Es ist aufgrund der zahlreichen Ausführungen des 6006 im Handbuch schwer ersichtlich, in welcher Stellung die Zapfwellen-Hebel genau und warum genau bei Nicht-Benutzung über das Jahr sein müssen. Ich könnte mir Vorstellen, so wie man es von länger parkenden Autos mit angezogener Handbremse kennt hier bei der Kupplung, dass sich da irgendwas festgesetzt hat.

Bei der Verwendung der Fräse ergibt sich zu dem folgendes Problem: Dazu muss man sagen, dass der Z-Gang (bzw. Kriechgang) defekt ist. Man könnte also theoretisch entweder bei Vollgas (aber dennoch sehr langsam) im 4. L-Gang mit 540er Zapfwelle oder im 2. S-Gang bei ungefähr halber Geschwindigkeit mit 1000er Zapfwelle (Geschwindigkeit https://de.wikibooks.org/wiki/Traktorenlexikon:_Deutz_D_6006#Geschwindigkeiten_vor-_und_rückwärts). Die Fräse soll für meinen Zweck laut Handbuch bei hoher Drehzahl unter einer Fahrgeschwindigkeit von 6-10 km/h betrieben werden.

Kann mir da jemand helfen, woran es liegen könnte? Das wäre super!

Schöne Grüße

bollo6006

Edit: Muss ergänzen, dass es "kokelnd" gerochen hat. Es gab aktuell keine Rauchentwicklung. Aber der Geruch war eindeutig und lokalisierbar.
 
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michiwi

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Hallo, der Handnebel hat Spiel? Wenn nicht könnte ich mir vorstellen dass die Kupplung immer ein wenig betätigt wird und somit bei Belastung schleift.

Wenn du Pech hast ist sie hinüber.
 
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bollo6006

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Hallo und danke für die Antwort!

Hat kein Spiel und sollte auch richtig eingestellt sein. Vorhin war ich noch mal dran und habe genau geschaut. Was mir bisher nicht auffiel, weil er immer Undichtigkeiten und Ölverlust an unterschiedlichen Stellen hatte, ist, dass nun unter dem Kupplungsgetriebe gar nicht wenig Öl austritt. Also an der verschließbaren Öffnung, wo man bei Bedarf reinschauen kann. Daraufhin habe ich den Ölstand beim Schaltgetriebe und Motor überprüft und siehe da: Das Schaltgetriebe hat fast kein Öl mehr. Das hat aber letztes Jahr (erst, war doch kürzer her) nach dem Tausch des Kupplungsgetriebes komplett neues Öl erhalten.

Somit vermute ich jetzt, dass wenn der Motor sehr heiß ist und vielleicht noch die Kupplung schleift bzw. viel gekuppelt wird bei Zapfwellenbetrieb, sich im Gehäuse des Kupplungsgetriebes verteiltes Öl entzünden kann und wenn das schmort, entsprechend Dichtungen und Beläge mitschmoren und so riechen.

Könnte ich da richtig liegen?

Kann ich jetzt überhaupt fräsen ohne das Leck zu beheben, wenn ich aufpasse, dass er nicht zu heiß wird? Wie kann ich Temperatur unter dem kritischen Punkt halten?

Edit: Mir ist schon klar, dass das Schaltgetriebe 41 l Öl braucht und ich das Öl auffüllen müsste. Allerdings müsste ich vor Reparaturmaßnahmen dringend fräsen und weil das verlorene Öl ja praktisch neu nach Ölwechsel war und jetzt neues Öl auch wieder verwendet werden könnte, würde ich in Erwägung ziehen Öl aufzufüllen, fräsen und dann die Abdichtung machen zu lassen, danach das Öl wieder verwenden, wenn möglich

Edit2: Was auch etwas irritiert: Im Handbuch steht Füllmenge mindestens bis zum unteren Strich. Der Mess-Stab, ca.15-20 cm lang, hat zwei Markierungen, von denen die eine wenige Millimeter vorm Ende des Stabes ist. Eine mittlere Markierung hatte ich nicht gesehen. Hat der tatsächlich noch genug Öl, wenn am unteren Ende bei der Markierung der Ölstand ist?
 
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514er Häns

514er Häns

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Hallo Bollo,
du hast hier was falsch verstanden. Der Hebel muss Spiel haben, sonst kann die Kupplung nicht richtig einrücken, rutscht und stinkt. Ölverschmoren glaube ich nicht. Stell die Kupplung auf 2 cm Spiel ein, füll das Getriebeöl auf, probiere und melde dich.

MfG

H.-A.
 
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bollo6006

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Hallo nochmal,

das muss ich dann nochmal testen Morgen. Das habe ich dann tatsächlich falsch verstanden. Du meinst den Zapfwellenhebel links vom Lenkrad, Seite 65 Bedienungsanleitung unter Punkt Unabhängige Zapfwellenkupplung siehe Foto (also nicht den Hebel für Duo-Zapfwelle - der hat nämlich bedenklich Spiel und ich bin mir gerade nicht sicher, ob der beim Bearbeiten nicht mal rausgesprungen ist). Da muss ich tatsächlich schauen, ob das Spiel stimmt. Nach der Reparatur ging ich davon aus, dass die Kupplungen perfekt eingestellt sind. Deshalb habe ich das gar nicht in Frage gestellt. Vom Gefühl in der Erinnerung würde ich sagen, da ist kein Spiel.


Ergänzung: Ist aber trotzdem mehr als ärgerlich und seltsam, dass innerhalb von nicht einmal 12 Monaten das gesamte Getriebeöl futsch ist. Ein Glück, dass der viel gestanden hat.

Sehe gerade, dass ich vorher missverständlich geschrieben habe. Ich hatte "genau geschaut", was das Öl betrifft, dass mit dem Hebel hatte ich ja erst gelesen, als ich wieder drinnen am Computer war.
 

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bollo6006

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So, ich melde mich mal zurück. Eijeijei ... da ging bei mir ja doch einiges durcheinander. Aber zuerst: Es war mir möglich heute den ganzen Tag mit dem Ding zu arbeiten. Zu den Problemen später.

Das mit dem Messstab habe ich gestern in der Eile falsch gesehen. Es gibt auch an diesem zwei Markierungen relativ am Ende, der Füllstand war zwar leer, was sich aber beim Nachfüllen als ein Verlust von max 10 Litern insgesamt herausstellte (schätzungsweise). Habe ein paar Liter eingefüllt und war zwischen den Markierungen. Also nicht sooo wild. Der Ölverlust geht aber wohl dennoch hauptsächlich ins Kupplungsgetriebe und von dort senkrecht Richtung Erdkern. Nach einem Telefonat mit der Werkstatt des Vertrauens und Übersendung von ein paar Fotos aus dem Kupplungsgetriebe, erhielt ich ein "Go" dennoch zu arbeiten. Den Ölverlust wird man sich dort anschauen in den kommenden Tagen.

Das Spiel der Handkupplung für ZW ist tatsächlich sehr gering, vielleicht ein halber Zentimeter, also deutlich zu klein. Das wollte ich eigentlich vorm ersten Losfahren auch noch einstellen, hatte ich aber vergessen bei all den anderen Vorbereitungen und fiel mir erst gerade wieder ein. Das muss ich auf jeden Fall noch machen.

Der Brand-Kokelgeruch... Nachdem ich diverse Kombinationen von Gängen und Zapfwellengeschwindigkeiten durchgetestet hatte, wobei schnell klar war (auch das hatte ich vergessen), dass bei 540er der ZW-Schalthebel ständig rausspringt, zeigte sich, dass der Deutz extrem heiß wird, wenn man bei 1000 U/min im 1.Schnellgang mit halber Geschwindigkeit und somit Hälfte Umdrehungen arbeitet. Da war es schnell kurz vor kokeln und der Motorblock selbst auch extrem heiß. Wird wohl ein Stück mit der Luftkühlung zusammenhängen zumindest was Motorhitze betrifft? Ich weiß es ehrlich gesagt nicht. (Ab jetzt alles mit 1000 U/min) Im 4. L-Gang auf Vollgas ist ja zu viel für die Fräse (obwohl das Ergebnis auf dem Acker gut aussieht). Im 1. S-Gang halbe Geschw. wie gesagt siehe oben und außerdem ist das Ergebnis nicht so prickelnd (zu grob). Da fehlen einfach die Z-Gänge, die ja leider defekt sind. Was blieb, war also im 4.L-Gang bei drei Viertel Geschwindigkeit (irgendwas um einschläfernde 5 km/h), was auch zu viel Umdrehungen sind, aber ich hoffe, dass die Fräse ein bisschen Reserve hat und ich habe diese auch noch einmal gut geölt.

Zuletzt sprang dann allerdings auch der ZW-Hebel in der 1000er Position raus. Da ich fertig werden muss, habe ich den einfach in der Stellung festgebunden, so dass er nicht rausspringen kann. Ich hoffe deshalb springt nicht irgendetwas anderes aus dem Getriebe raus und mir direkt in den Schädel. :S

Das ist dann also die nächste Baustelle: Duo-Zapfwellen-Schalthebel, Z-(/Kriech-)Gänge, Ölverlust, Kraftheber und Lenkung machen quietschende Geräusche, und das Allrad mag es nicht, wenn man Kurven fährt (warum auch immer. Dann knallt es). Ist halt ein alter Schlepper. Der wird wohl nicht mehr wie neu.
 
514er Häns

514er Häns

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Hallo Bollo,
ist dir klar, dass die Schaltgabel der Zappfwelle jetz extrem verschleißt, vielleicht sogar abgeschliffen wird, wenn du den Schalthebel festbindest. Laß das Getriebe in einer Fachwerkstatt überholen, da scheint einiges im argen zu sein.

MfG

H.-A.
 
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bollo6006

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Hallo H.-A.,

danke für die Antwort! Ich habe dabei auch wirklich kein gutes Gefühl. Einerseits muss ich ja fertig werden und andererseits sprang er jetzt eh raus. Hier im Forum hatte ich heute Nachmittag zwischendurch nochmal gesucht wegen rausspringenden Schalthebeln und auch das mit den Schaltgabeln gefunden als Ursache (abgesehen von anderen möglichen Abnutzungen). Mit all meiner Ahnungslosigkeit schloss ich daraus, dass wenn die 540er Stellung abgenudelt ist, es sowieso ein Abwasch ist und gleichzeitig auch die 1000er Stellung gemacht werden würde. Ich gehe jetzt davon aus, dass für die Reparatur des Getriebes nicht Motor-Front und Heck getrennt werden müssen, wie bei der Kupplung. Dass es somit nicht ganz so teuer wird, die Z-Gänge reparieren zu lassen und dann eben auch diese Schaltgabeln?!

Ist das so?

Ergänzung:

Eine Frage hätte ich noch zu den Z-Gängen (so sind die beschriftet, obwohl Z nicht im Handbuch auftaucht). Es hieß, die wären ein Konstruktionsfehler und eine generelle Krankheit, gleich wieder kaputt, wenn man die reparieren lässt. Kannst Du da etwas zu sagen? Gibt es da Lösungen?

Oder kann irgendwer etwas dazu sagen?
 
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