10006 A-S Special Bj.77

Diskutiere 10006 A-S Special Bj.77 im Forum Restaurationsberichte im Bereich Schau-Raum - Frohes Neues! Hab mich gerade dazu entschlossen, meine (noch laufende) Restauration vom Special mit euch zu teilen. Werde Stück für Stück immer...
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Der Aufbau der 3000er ist ja wirklich bei ziemlich allen sehr ähnlich, um nicht zu sagen gleich.

Das T3311 (Kupplung und Getriebe) hab ich damals netterweise von meinem LaMaHändler als PDF geschickt bekommen. Der hatte es direkt von SDF angefordert.

Das gute daran war, dass ich dort gleich die aktuellen SDF-Teilenummern zum Bestellen beim Händler bereit hatte, das erleichterte das ganze Prozedere doch wesentlich. (meine ETL fürn 10006 gilt leider nur für die alten mit ZF Vorderachse und auch die Nummern waren andere.)

Kann jedem nur empfehlen einfach mal beim Händler nachzufragen wenn man was braucht, zumindest mir wurde da fast immer geholfen.

Grüße an alle :)
 
100er

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Bei der aktiven Beteiligung will ich auch mal noch meinen Beitrag dazu leisten. Hier mal schön in bunt von Getriebeeingang bis zur Hinterachse für die glücklichen Personen, die noch kein Getriebe offen hatten:):
Getriebe T3311 bunt.PNG
Verzeiht mir, dass die Schaltungen jetzt zweimal eingezeichnet sind, ist mir erst danach aufgefallen.

Grüße
 
thomas66

thomas66

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Das allebeste daran ist doch das außer Deutz auch Fendt, IHC, Eicher, Schlüter und Andere sich bei ZF bedient haben und somit auch heute noch davon gezehrt werden kann. Siehe Allradbremse und 40 km/h Varianten.

Gruß
 
100er

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Siehe ebenso Seitenschaltung z.B. von den 600 Favorit, sollen auch schon welche umgebaut haben :).

Zum Abend gibt's noch ein paar Bilder:

Meine Getriebeeingangswelle kam nach ein zwei Wochen zurück vom Schweißen und ich muss schon sagen, hübsch so ne neue Welle :D.
Kann außerdem garantieren, dass ich auch meine wieder bekommen habe. Hatte sie vorher mit einem Farbklecks an einer weniger sichtbaren Stelle markiert, ankörnen als Markierung funktionierte nicht gut an der gehärteten Oberfläche :rolleyes:.

DSC_1510.JPG

Vom neuen Rückwärtsgang habe ich leider keine Fotos, aber hier noch ein paar vom alten:

DSC_0461.JPGDSC_0470.JPGDSC_0469.JPGDSC_0468.JPG

Der dazugehörige Synchronring war natürlich wie vorher schon geschrieben platt:

DSC_0464.JPG

Hohlwelle wurde die alte Schweißnaht an der Drehbank aufgetrennt, altes Endstück runtergeschlagen, die neue draufgefügt (heiß und kalt machen) und schließlich verschweißt.
Ergebnis: total verzogen, mehrere mm Schlag..
Also? Neuteil wieder abgedreht und demontiert:

IMG-20210322-WA0002.jpg

Erst eine Weile überlegt und schlussendlich haben wir beschlossen in der Drehbank zu schweißen:

Erst wurde alles ausgerichtet nach Messuhr, dann von zwei Seiten fest gespannt, Drehbank mit Blech abgedeckt gegen Schweißperlen und schlussendlich geschweißt. Danach ließ ich sie noch abkühlen.

Ergebnis: 6/100 Maximalausschlag bei Prüfung auf Rundlauf. Mir wars genau genug ;).

DSC_1525_1616401430923.JPGDSC_1526_1617386390335.JPG

Kosten:
-Getriebeeingangswelle ca 1100€
-Rückwärtsgruppe inkl. Synchronkörper komplett ca 250€
-Hohlwelle Verzahnungsstück ca 250€

Grüße
100er
 
thomas66

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Ein schönes fettes Nähtchen, keine Frage. Haste aber ganz schön Wärme reingebracht. Meine hat nur ein feines WIG-Nähtchen und hält bis heute.

Gruß
 
100er

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Hat mein Bruder netterweise geschweißt, deshalb trau ich mich auch ein Foto davon zu zeigen, bei mir sähe das anders aus:D:whistling: .
Grade ist sie, der Rest war mir weniger wichtig.

Grüße
 
thomas66

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Hoffen wir das es hält, zuviel Wärme bewirkt Gefügeveränderung, besonders bei hohem Kohlenstoff Anteil.
 
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Sind nicht Wellen eher zäher als spröd also mit vergleichsweise wenig Kohlenstoff im Gefüge? Man will doch einen zähen Kern und die Verzahnungen werden dann extra aufgekohlt und einsatzgehärtet um die benötigten Eigenschaften zu erhalten oder bin ich da falsch?
 
100er

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Die Haltbarkeit der Hohlwelle wird sich ja automatisch im Praxistest zeigen:D.

Jetzt da alles wieder vorhanden war, wurden noch die letzten Vorbereitungen für den Einbau getroffen:

Bei der Getriebeeingangswelle wurden die Lager alle montiert. Die Wellendichtringe innen wurden erneuert (auf Rat vom Händler original SDF).

DSC_1518.JPG

Im Zwischenstück der Zapfwelle (innerhalb der Hohlwelle) saß innen mittig noch ein Wellensicherungsring als Anschlag für die beiden Wellenenden. Der alte war aber nur noch ein paar Müh dick, also wurde er gegen einen neuen getauscht. (Normteile in gängigen Größen halte ich immer in Sortimentskoffern auf Vorrat).

DSC_1526_1616401429822.JPG

Der alte Synchronkörper wurde noch abgeplündert:
Der eine noch gute Synchronring davon leistet jetzt in der schnellen Gruppe seine Dienste. Der alte war zwar noch gut, aber jetzt ist er noch besser 8).

Weiterhin war durch die Unwucht oder was auch immer im Synchronkörper der langsamen Gruppe auch eine der Federn verloren gegangen, die die beiden Synchronringe zusammenhält.
Auch hier wurde eine gute gebrauchte vom alten Rückwärtsgang benutzt. Die verschwundene Feder (in Summe die zweite fehlende im Getriebe) war wohl im wahrsten Sinne des Wortes zwischen die Räder gekommen..

Nadellager wurden teilweise noch getauscht (v.A. bei der Gruppenschaltung).

Sämtliche Wellendichtringe und O-Ring am Getriebe (z.B. Handbremswelle, Kriechgangschaltung, Zapfwellenvorwahl, usw.) wurden natürlich auch schon erneuert oder lagen auf Lager für den kommenden Einbau um Inkontinenz vorzubeugen.

An dieser Stelle war jetzt alles bereit für den Einbau.

Grüße
100er
 
G

GTfan

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Im Grunde ja ein großer Baukasten diese 3000er Serie.

Gruß
Ein Baukasten, mit individuell konfigurierten Inhalten...
Der Aufbau der 3000er ist ja wirklich bei ziemlich allen sehr ähnlich, um nicht zu sagen gleich.
Die Wellenabstände und Gehäusemaße sind gleich, ja.
Das allebeste daran ist doch das außer Deutz auch Fendt, IHC, Eicher, Schlüter und Andere sich bei ZF bedient haben und somit auch heute noch davon gezehrt werden kann. Siehe Allradbremse und 40 km/h Varianten.

Gruß
Da jede Firma ihre "eigenen" Motoren davor gehängt hat, sind in jedem Getriebe die Übersetzungen unterschiedlich. Das wurde stets brav nach motorseitiger Eingangsdrehzahl konfiguriert.
Auch bei den 40 km/h-Varianten muss man aufpassen, ich verweise auf die aktuelle Ausgabe der Traktor Spezial. Wer die Schmierung nicht anpasst, hat verloren...
Siehe ebenso Seitenschaltung z.B. von den 600 Favorit, sollen auch schon welche umgebaut haben
Bei sowas oder eben der Allradbremse mag das gut gehen. Beim Innenleben ist da oftmals kein Verlass drauf!

MfG
Fabian
 
100er

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So, jetzt geht's an den Einbau.

Also Gruppenwelle montiert, Getriebeeingangswelle montiert, restlichen Kleinkram wieder rein:

DSC_1521.JPG
DSC_1519.JPGDSC_1520.JPG

Als nächstes wurde die Schaltung noch montiert und laut WHB eingestellt:

DSC_1523.JPG

Danach wurde das Getriebe fertiggestellt. Alle fehlenden Deckel wurden noch eingebaut.
Bei der oberen Abdeckung musste noch eine Lösung für die Entlüftung her. Die originale kam nicht in Frage, Zubehör fand der LaMaHändler keine mit passendem Maß, also wurde eine andere verbaut. Kommt glaub ich normal in die neuen Krone Mähwerke rein, aber passt jetzt nach etwas Nachbesserung bei mir auch :D.
Musste nur aufgebohrt werden und ein neues Gewinde rein.

Am Ende des Tages kam noch Öl rein, 15W40 STOU, um mit unseren anderen Schleppern und Anbaugeräten kompatibel zu sein. Man will ja keine Ölvermischung. (10006 hat einen gemeinsamen Getriebe- und Hydraulikölhaushalt).

DSC_0004.JPG

Als nächstes mussten der Hydraulikblock inkl. Zwischenplatte wieder montiert werden.
Grüße
100er
 
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100er

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Außerdem wurden inzwischen die beiden Traktorhälften wieder vereint. Funktionierte ganz gut mit dem Provisorium mit Hubwagen.
Das einzige Problem war, dass sich der vordere Teil auf den Paletten mit der Zeit etwas gesetzt hatte, sodass die Winkel zwischen den beiden Hälften nicht mehr zusammenpassten. Zur Abhilfe ließen wir aus den Vorderrädern etwas Luft aus und siehe da: alles wieder grade ;).

Nun zur Hydraulik: Zwischenplatte wurde sauber gemacht und stand montagebereit zur Verfügung.

Den Hydraulikblock selbst habe ich nach der Getriebereparatur das erste Mal genauer angesehen. Hätte ich nicht machen sollen, nächste Baustelle :S.
Zur besseren Bearbeitbarkeit wurde er außen schon mal grob abgeplündert:
Steuergeräte, Deckel, Gestänge der Zugkraftregelung usw. alles weg:

DSC_0034.JPG

Die Gewinde der Hubwelle waren mir vorher schon bekannt. Altes Gewinde war ausgezogen, also hatte man ein paar Gewindestangen eingeschweißt..
Aber das hätte man schon noch reparieren können:

DSC_0033.JPG

Ein Blick ins Innere offenbarte dann aber u.a. warum wie anfangs beschrieben die Hubhöhenbegrenzung nicht mehr funktionierte:

DSC_0045.JPG
DSC_0047.JPG

Sieht aus als ob das Pleuel mal einen Ausflug ins Freie gemacht hätte. Gehäuse gerissen, Leitung geknickt und gebogen und der Rest vom Hebel innen war auch gebrochen.

Der Rest war natürlich dann auch noch schön verbogen..
Die Ölleitung der Hubhöbenbegrenzung wurde vorne abgeklemmt und eine kürzere Schraube eingesetzt:

DSC_0048.JPGDSC_0049.JPG

Neu aufbauen ist wohl weniger sinnvoll, also habe ich beim Deutz-Schlachter in Norddeutschland angerufen und einen lt. ihm guten gebrauchten schicken lassen.

Warum jetzt nicht beim Schlachter in Bayern? - Naja, bei den großen 06ern sind die Teilepreise teilweise schon um EINIGES höher als im Norden. Traktoren dieser Größe liefen bei uns kaum welche. Sogar mein LaMaHändler hat alle Dokumente bis heute nur bis zum 7206, größer gabs die nicht in der Nähe :D.

Grüße
100er
 
thomas66

thomas66

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Auch bei den 40 km/h-Varianten muss man aufpassen, ich verweise auf die aktuelle Ausgabe der Traktor Spezial. Wer die Schmierung nicht anpasst, hat verloren...


MfG
Fabian
Lieber GTfan , es wäre sehr wünschenswert wenn du deine Informationen hier teilen würdest.
 
thomas66

thomas66

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Und dieser Schmiernippel soll nun die Dauerfestigkeit bei 40km/h gewährleisten ?

Es gibt die Hohlwelle sogar mit kleiner Änderung "Ölgeschmiert". Ob es was hilft und die Dichtheit dauerhaft gewährleistet ist lassen wir mal offen.

Molybdän oder Kupferpaste tut da auch 10000h gute Arbeit

Stichwort Ölkühler, kann nicht verkehrt sein, aber ob sich 40L Getriebeöl bei 40km/h Strassenfahrt mehr erwärmen als bei stundenlanger schwerer Feldarbeit in kleineren Gängen, bleibt ebenfalls offen.

Das ZF 300/3000 hat darüber hinaus mehrere Ölduschen inside, was bei anderen gänzlich fehlt.

Verstehe deshalb immer noch nicht warum ich "verloren" hätte wenn ich schneller fahre.

Gruß
 
100er

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Stichwort Ölkühler, kann nicht verkehrt sein, aber ob sich 40L Getriebeöl bei 40km/h Strassenfahrt mehr erwärmen als bei stundenlanger schwerer Feldarbeit in kleineren Gängen, bleibt ebenfalls offen.

Kann ich mir auch nicht vorstellen, dass das Öl da um vieles wärmer wird...

In der Not hatten wir schon des öfteren den 6806 am großen Schwader. Um die fehlende LS-Pumpe zu ersetzen lief ein EW Steuergerät immer auf Dauerdruck (über Stunden). Ich bin mir ziemlich sicher, dass das Öl hier mehr Temperatur hatte als wenn man etwas schneller fährt.
(Ich weiß auch, dass der 68er einen getrennten Getriebe- und Hydraulikölhaushalt hat, das sollte nur als Beispiel dienen ;)).

Außerdem wird dem 10006 wahrscheinlich auch mal die Ehre zu Teil, schwaden zu dürfen und da wird es mir hoffentlich nicht gleich das Getriebe zerlegen.
Wär doch schade um die neuen Teile:D.

Grüße
 
100er

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Guten morgen allerseits,

Nach Bezahlung wartete ich nun nur noch auf den Spediteur, der mir in den nächsten Tagen eine Palette mit meiner neuen Hydraulik bringen sollte. Nach ein paar Tagen kam das gute Stück dann auch an, aber seht selbst:

IMG-20210416-WA0004.jpgIMG-20210416-WA0005.jpg

Naja der erste Eindruck war nicht der beste, aber das muss ja noch lange nichts heißen...

So sah sie übrigens von unten aus, ohne sie von der Palette nehmen zu müssen:

DSC_0013.JPGAlso doch wieder alles für die Katz und jetzt lagen schon zwei kaputte Blöcke rum, allerdings der zweite mit einem noch weitaus größerem Loch..

Soviel zu "ja die ist einwandfrei, nicht gerissen und Hubhöhenbegrenzung geht auch!"..

Grüße
100er
 
Thema: 10006 A-S Special Bj.77

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