so ich nochmal; mir läßt das ja keine Ruhe, daß ich hier Quatsch erzählt haben soll, darum habe ich gerade mit einer Firma telefoniert, die Öle und Schmierstoffe herstellt. Mir leuchtete das nämlich schon ein, geben die Zahlen doch Auskunft über die Viskosität, also darüber, ob das Öl dick- oder dünnflüssig ist. Darüber hinaus ist auch die Veränderung des Aggregatzustandes in Abhängigkeit von der Temperatur eine leicht verständliche physikalische Gesetzmäßigkeit. Warum soll sich also nicht ein dünnflüssiges Öl, das bei Erhitzung noch dünner wird, einfacher durch irgendwelche "Ritzen" drücken, als ein dickeres, das bei Erwärmung zwar auch dünner wird, aber dann evtl. die Viskosität des Dünnen im kälteren Zustand erreicht. Dies habe ich dann auch so geschildert und man hat mit recht gegeben. Mein Gesprächspartner meinte, es sei durchaus möglich, dann ein 40er Öl zu verwenden, allerdings muß man sich vorher überlegen, wann man dieses einsetzt. Bei einem reinen Sommerfahrzeug hielt er es für unproblematisch, im Winter jedoch für zu zäh, das erschwert den Startvorgang und gewähleistet nicht, daß das Öl sofort überall da ist, wo es sein soll. Darüber hinaus muß man sich ansehen, wie das Fahrzeug genutzt wird. Für kurze Spazierfahrten, also mal zu nen Treffen oder so, ist das ok, im Dauereinsatz, also von morgens bis abends auf dem Acker, wird sich der Motor ebenfalls so weit erhitzen, daß das Öl entsprechend dünner wird und sich durch die Ritzen drückt. Deshalb folgte die Empfehlung, Ölschmier, also keinen Verlust im Sinne von ständigem Tropfen und entsprechendem Nachfüllen, einfach mit einem Lappen wegzuwischen. Logisch, da steht eine Reparatur mit Tausch irgendwelcher Dichtungen ja in keinem Verhältnis.
Und wo ich gerade dabei war, habe ich auch gleich nach dem oft diskutierten Thema von Getriebeöl zur Verringerung von Geräuschen gefragt. Meinem Gesprächspartner war bekannt, daß viele Oltimerfahrer, nicht nur von Traktoren, sich ihr Öl quasi selber mischen, sprich Fett zugeben. Modellbauer mischen auch mit Rizinusöl o.ä. Ich hielt entgegen, daß ein Geräusch auch immer eine Ursache haben muß, die man doch besser findet, als nur die Symptome zu behandeln (wir sind ja keine Ärzte). Er erzählte mir dann aber von den ersten Schnellganggetrieben der Auto Union und daß Audi da wohl auch Probleme mit hatte. Er empfiehlt in solchen Fällen ein synthetisches 75W90, das den Kontakt von Metall zu Metall unterbindet. Soll aber nicht billig sein. Fett hielt er auch nicht für die beste Lösung, das Zeug läßt sich halt nicht einfach durch Ölablassen entfernen, sondern bleibt kleben.
Also, hoffe den Nebel um die verschiedensten Öl-Theorien mal etwas beseitigt zu haben.
Gruß 11er