Frostriss F2M414 - Reparatur mit Haftstahl?

[FendtFL114]

hallo deutzfreunde
ich möchte mich kurz vorstellen, da ich neu im forum bin. mein name ist ingo, ich bin 34 jahre alt, wohne auf der schwäbischen alb im landkreis reutlingen und sammle seit 19 jahren schlepper. ich besitze einen F1L612, einen F1L514, einen D3005, einen D4006, sowie 22 schlepper anderer marken.
die beiträge im forum verfolge ich seit einiger zeit und ich möchte euch deshalb loben: die diskussionen laufen im gegensatz zu anderen foren immer freundlich und sachlich ab und den leuten, die probleme haben, wird fachlich fundiert geholfen - echt klasse!
nun zu meiner frage: ich besitze einen fendt f22 bj. 1939 mit F2M414-motor. dieser motor ist mehrfach eingefroren und hat am block zwei frostrisse die ein vorgänger erfolglos hartgelötet hat. mir kam nun die idee das ganze mit 2-komponenten-haftstahl abzudichten, da mir ein intakter block einfach zu teuer ist und ich mit dem schweißen an einem anderen motor schlechte erfahrungen gemacht habe. hat irgendjemand von euch langzeiterfahrungen mit einer solchen reperatur? welches mittel (loctite, weyer haftstahl o.ä.) habt ihr genommen? wie habt ihr die oberfläche vorbereitet? ich habe hier im forum einen F2M315-restaurationsbericht mit einer solchen reparatur gelesen-hat das geklappt?
ich habe meinem beitrag bewusst in diesen bereich eingestellt, weil es ja viele F1M414 mit frostriss gibt.
für eure antworten im voraus vielen dank.

 

[kohlemann]

Hallo erstmal hier im Forum.
Das mit dem Flüssigmetall möchte ich demnächst auch ausprobieren und habe mich für Produkte von Henkel/Loctide entschieden:
Loctide Nr.3471 Flüssigmetall
Loctide Nr.7063 Reiniger
Die Flächen vorher blank machen (Drahtbürste,Flex,etc) mit Loctide Reiniger behandeln und dann das Flüssigmetall auftragen.
Bei Henkel war auch eine Produktansicht mit Verarbeitungshinweisen,die haben aber scheinbar die Seite verändert,ich finde sie nicht mehr.

Wichtig ist aber vorher genau nachzusehen,wo der Block überall gerissen ist.Meist gehen die Risse bis innen an oft unzugänglichen Stellen durch und dann ist der Motor zwar außen schön dicht,allerdings läuft dir Innen Kühlwasser ins Motoröl (ist mir beim F2M315 passiert).
Gruß Ralf

 

[Marcus Göbel]

Hallo
Und wichtig ist alles schön warm machen. Beim 2 k Kleber ist es so, je wärme , jefester. Natürlich nur soweit warm machen, wie es auf der Packung steht.
Bis bald
Marcus

 

[f2m414]

Hi Ingo,

ich stehe vor dem gleichen Problem! Dzt. ist zwar ein Deckel übergeschraubt, aber ich überlege mir auch, diesen weg zu geben und zu kleben. Einen Rat geben kann ich dir leider diesbezügl. nicht.

Könntest du uns später deine Erfahrungen berichten?? Es interessiert sicherlich viele Oldtimerbesitzer. Vor allem die Haltbarkeit aufgrund der Temperaturschwankungen.

mfG
Karl

 

[f2m414]

Hallo,

ich habe nun einen Vertreter für Loctite-Produkte kontaktiert und dieser riet mir, Loctite Hysol Nr. 9461 zu verwenden, da es "bis zu 20 % elastisch" bleibt, d.h. es soll durch die Vibrationen nicht so leicht reissen.

Er meinte auch, dass es sehr wichtig sei, die Risse an ihren Enden "abzubohren", damit sie nicht weiter reissen.

Hat jemand von euch damit schon Erfahrungen oder mit anderen Produkten??

Bitte um Hilfe, danke.

Karl

 

[passer montanus]

Hallo Karl,

Die Rißenden müssen mit einer Bohrung die nur einen Hauch größer ist
als die Rißbreit versehen werden.

Damit wird an den Rißenden die Kerbwirkung beseitigt und verhindert
somit das Wachsen des Risses.

Gruß Passer Montanus

 

[Wilfried]

also mein Cousin fährt auch einen Schlepper mit Wasserkühlung.Einen 75er Renault.Als er noch einen Lehrling hatte,ist dem bei Pflugarbeiten der Keilriemen gerissen und der Lehrling hat solange gefahren ,bis er richtig gekocht hat.Danach hatte der Motor einen Riss auf der rechten Seite oberhalb des Ölfilters.In seiner Renaultwerkstatt hat man die Sache dann mit allen möglichen Klebern ver sucht in den Griff zu kriegen.Aber es hielt immer nur eine gewisse Zeit, dann trat dort wieder Flüssikeit aus.Dann hat er bei einem Motoreninstandsetzer angerufen.Ein Mitarbeiter ist dann rausgekommen und hat die Sache geschweißt.Er hat immer nur so 5 bis 10 mm geschweißt und dann die Schweißnaht mit einem Presslufthämmerchen bearbeitet.
Die Sache ist auch heute noch dicht und es sind schon Jahre her.
Gruß Wilfried

 

[passer montanus]

Hallo,

bei der Bearbeitung der Schweißnaht mit dem Hammer, wird die
Schrumpfung der Schweißnaht kompensiert und somit Spannungen
im Werkstück so klein wie möglich gehalten.


Gruß Passer Montanus

 

[uli612]

Hallo FendtFL114,
ich denke Schweißen ist immer noch am besten.
Jedoch bitte nicht selber machen!
Ich selber Arbeite in in einem großem Edelstahl Betrieb und die Jungs in der
Schweißerei reparieren alles.
Es kommt halt eben auf das Know-how an.
Sowas kann nicht jeder---schon mal gar nicht jeder LAMA um die Ecke.
Da Ich vom Fach bin kann ich dir nur sagen das sich in dem Bereich Schweißtechnik enorm viel getan hat.

Du musst dich also an einen Fachmann halten.
Wenn es in deiner Nähe einen Metall verarbeiteten Betrieb gibt die auch eine
Schweißerei haben so würde ich mit denen mal Kontakt aufnehmen.

Sowas ist für die auch eine Riesensache---also nur MUT.

In der Sache ist das ganze ziemlich einfach.
Es wird der Block "Angefunkt mit Laser und es wird die Analyse ausgedruckt"
Laut dieser kann der Schweißfachmann die passende Elektrode wählen.

Selbst mein Deutz stand schon in unserer Werkstatt und wurde geschweißt.
Mit Genehmigung der Geschäftsleitung wegen dem erhallt von Kulturgut.

Kostenfaktor : ca 50-150 € je nach Aufwand.

Gruß Uli612

 

[Marcus Göbel]

Hallo
Ich bin immer noch für kleben. Es treten doch maximal Temperaturen von 100°C auf. Habe bei meinen Elfer die Inspektionsplatte mit Silikon abgedichtet. Die ist auch noch nach 12 Jahren dicht.
Selbst Deutz beschreibt eine Abdichtmethode, die dem kleben näher, als dem schweißen kommt.
Eine Tube kleber kostet mit Entfetter 20 €, ich würde erst den einfachen Weg gehen.
Bis bald
Marcus

 

[f2m414]

Hallo,

danke für eure Inputs, ich habe Loctite Hysol 9461 bestellt und werde es mal versuchen, da es mir besser zusagt als schweissen.

mfG Karl

 

[Deutz5006A]

Hallo,

zum Thema schweißen - schau bitte einmal diesen Link an:
kleiner Riss an der Kupplungsglocke beim D50

Thema:kleiner Riss an der Kupplungsglocke beim D50

Einen Motorblock mittels Laserschweißen zu reparieren ist kein Problem.


Gruß
Johannes

 

[FendtFL114]

Hallo,
mit dem Antworten hats leider etwas länger gedauert-Entschuldigung. Ich habe inzwischen mal bei eine Schweisserei bei mir in der Nähe nachgefragt (Laserschweißen). Die wollten an die Sache nicht ran. Außerdem haben sie mir von der Kostenseite her nicht gerade Mut gemacht. Ich werde also da ganze mal mit Loctite probieren-zu verlieren gibts ja nicht viel. Ich werde euch mal bei Gelegenheit vom Erfolg der Aktion berichten, das kann aber noch dauern da ich gerade einen Bautz in Arbeit habe. Vielen dank nochmal für eure Antworten.

 

[f2m414]

Hallo,

ich habe, wie angeführt, Loctite Hysol 9461 verwendet und damit die Risse geklebt. Ich konnte den Motor vor dem Winter nur noch einmal warm fahren - er war vollkommen dicht. Weitere Erfahrungen kann ich erst im Laufe des heurigen Jahres sammeln und berichten.
mfG Karl

 

[Glühgut]

hallo,
ich versuchs nochmal, ich bin ein Neuling und möchte mal guten Abend sagen. ich hatte einen kapitalen Frostschaden an meinen F1M414. da war ein grosses Stück an der linken Seite herausgerissen. meine Vorbesitzer hatten das mit Edelstahlelektroden geschweist, ist wieder gerissen, dann geklebt, mit Glasfaser o.ä. hat nichts gebracht.
ich wollte es erst schweißen lassen, bin dann aber im net auf die fa.
METALOG gestossen, die haben die Platte herausgeflext, eine neue eingesetzt und mit Metalldübeln befestigt, dann wurden Loch an Loch gebohrt, 6 mm Gewinde geschitten, Bolzen ein gedreht, und zwischen den Bolzen wieder Löcher gebohrt und Bolzen eingesetzt, abliessend wurde alles mit Presslufthammer verstämmt. Der Block sieht aus wie neu und ist dicht. Da keine Wärme eingebracht wurde hat der
Block auch keine Spannungen.
Wenn Inertesse besteht, dann kann auch eine Adresse mitteilen.

Viele grüsse an alle glühgut

 

[Backes]

Hallo,
bin neu hier im Forum und hole gleich mal das alte Thema wieder vor.

Wie sind denn mittlerweile die Erfahrungen mit der Klebemethode mit Loctite Hysol 9461? Hält der Kleber? Wo bekommt man den her?

Hat denn mal jemand Knetmetall verwendet? Hab jetzt mal mit Haftstahl mein Glück versucht was aber nicht so gut funktioniert hat.