Guten Morgen,
ich habe mich aus wissenschaftlicher Sicht intensiv mit Miscanthus beschäftigt. Zur Erntetechnik kann ich nicht viel sagen, allerdings kann ich aus meiner Erfahrung nicht bestätigen, dass im Winter die Stängel (teilweise) am Boden liegen. Korrekt ist aber, dass im Laufe der Jahre die Wurzelstöcke sehr ausladend werden und die Reihenstruktur immer stärker verschwindet.
Zur Verbennung muss die Ernte im Winter bzw. Frühjahr vor dem Wiederaustrieb erfolgen. Das kann im Dezember sein, aber auch erst im März. In dieser Zeit passiert nicht mehr viel. Dann hat das Erntegut eine Restfeuchte von etwa 15%.
Wird im Herbst geerntet, dann sind die Wassergehalte viel höher. Zudem hängen noch die Blätter an den Stängeln, die normalerweise über Winter abgeworfen werden. Und genau das ist doch so toll am Miscanthus: Die Blätter fallen auf den Boden, schützen diesen vor Verdunstung, unterdrücken jedes Unkraut (manchmal kommen ein paar Disteln durch) und führen 90% der aufgenommen Nährstoffe zurück.
10m³ ist nicht sonderlich viel, da das Schüttgewicht mit 150 kg pro m³ sehr niedrig ist. Die Bodenqualität beeinflusst natürlich den Ertrag. Staunass ist ungeeignet. Mit allem anderen kommt der Miscanthus gut klar. Als typische Ertragserwartung würde ich 12-17 Tonnen Trockensubstanz pro Hektar und Jahr angeben. In den ersten Jahren ist es deutlich weniger. In rauheren Lagen und auf schlechteren Böden werden es vielleicht auch nur 6-10 t pro ha pro Jahr sein.
Miscanthus x giganteus ist meines Erachtens immernoch die beste Sorte, Miscanthus sinensis war immer etwas ertragsschwächer und anfälliger fürs auswintern. Bei Mxg sind mir aus der Praxis keine Probleme bekannt.
Ich kann per PN sehr gerne Kontaktdaten eines Landwirtes weitergeben, der 'Miscanthus-Pionier' ist.
Viele Grüße
Thorsten