Kennt jemand das sogenannte Elefantengras oder Miskantus??

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Deutz5206A

Deutz5206A

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Hallo,

kennt jemand hier im Forum das sogenannte Elefantengras (Miskantus)?
Wenn ja was haltet ihr davon?
Wir haben uns so ca. 3000 Pflanzen zugelegt und wollen das mal ausprobieren. Laut Angaben kann man so um die 18t pro hektar ernten.
Das ist so ähnlich wie Hackschnitzel.

Gruß Björn
 
Schucki67

Schucki67

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Hallo Deutz 5206A,

ich selbst habe zwar noch kein Elefantengras angebaut kenne jedoch bei uns im Nachbardorf jemanden der erst letztes Jahr einen Pflanz-
versuch gemacht hat. Dieser war jedoch nur von mäßigem Erfolg da die Rizome wohl nur von mittelmäßiger Qualität waren, es sind einfach
zu viele Pflanzen nicht aufgegangen. Er selbst hat mir gesagt das er
beim nächsten mal die Pflanzen in kleinen Töpfen vorziehen wird.
Als Heizung hat er einen Hargassner Heizkessel die Österreichische
Firma hat wohl die größten Erfahrungen mit Elefantengras als Heizmittel.
Man muß allerdings sagen das Ding ist kein Schnäppchen.
Der einzige nachteil bei Elefantengras ist wohl das man ihn nicht alleine verheizen sollte wegen der hohen Staubentwicklung, besser ist es das
Elefantengras mit Holzhackschnitzel zu vermischen.
Also der Bekannte hat seine Heizung jetzt bereits 1 Jahr in Betreib und hat bisher noch keine Störung gehabt.

Hier seine Internetseite: www.Autohaus-Kormann.de
Kesselhersteller: www.hargassner.at

mfg Schucki67
 
O

orlando

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Hallo,

das hört sich bei den aktuellen Ölpreisen doch recht interessant an. Leider hab ich vor 3 Jahren erst einen neuen Öllheizkessel einbauen lassen, aber es ist noch reichlich Platz ;).
Kann man Miscanthus auch selbst ernten, mit Hochdruckpresse oder Anbauhäcksler?
Dann hätten meine Traktoren ein neues Betätigungsfeld!

Gruß Roland
 
Deutz5206A

Deutz5206A

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Hallo,

laut den Aussagen von meinem Vater wird Miscantus mit einem gewöhnlichem Häcksler geerntet, dazu gehört mit Sicherheit auch ein Anbauhäcksler!


Gruß Björn
 
D

Deutz83

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ich würde es lassen hier hat einer im nachbarort schon vor 20 jahren Elefanten gras angepflanzt und die sache schnell wieder aufgegeben.
 
Obrschwob

Obrschwob

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Hallo Deutz83,

ich kann das nur bestätigen. Wir haben seit Jahren einen Versuch laufen, der diese Kurzumtriebshölzer (bis 20 Jahre auf dem Acker) nie zur wirklichen, d.h. wirtschaftlichen Enegiernutzung gebracht hat. Die Uni Hohenheim hatte bereits 1985 einen Versuch in Oberschwaben im Landkreis Biberach angelegt. Nach 5 Jahren sollte geerntet werden. Das wurde auch gemacht, aber es kam letztendlich nichts dabei heraus. In Zeiten der Bioenergie-Euphorie wird natürlich immer wieder versucht diese Alternativen flott zu machen. Miscanthus wird aber wohl weiter ein Schattendasein führen, genauso wie Sudangras schon allein ertragsmäßig.

Einzig die BTL-Technik könnte auch Miscanthus etablieren, aber natürlich nur auf Standorten, die nicht intensiv landwirtschaftlich genutzt werden (können). BTL ist ja angewiesen auf jegliche Art von Biomasse. BTL=Biomass To Liquid, also systhetische Treibstoffe aus Biomasse (Holz, Stroh, Gras....)

Die Technik für den Miscanthus ist natürlich vorhanden - das gilt zumindest für die Selbstfahrhäcksler. Ein Anbauhäcksler wird wohl etwas zu schwach sein. Das hängt aber natürlich vom Nutzungszeitpunkt und damit dem Holzdurchmesser ab.

Gruß
Obrschwob
 
Meiko

Meiko

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Moin !

Mein Heizungsbauer war vor einigen Monaten auf einer Schulung bei seinem Lieferanten http://www.froeling.at und hat danach ganz begeistert von Miscanthus gesprochen.
Die Ernte sollte mit jedem Maishächsler funktionieren, da das Zeug nicht wirklich Holzig wird sondern zur Ernte eher so die Konsistenz von Körnermais bei der Dreschreife hat.
Das mit der Aschebildung was Schuki anspricht ist tatsächlich so. Das ist aber generell bei Hächsel-Brennstoffen (Holz-Hackschnitzel) mehr als bei Scheitholz.

Er hat noch ein bischen Land und ist am Überlegen...mal sehen was draus wird.

Wie wirtschaftlich die Energieausbeute je Hektar ist kann ich nicht einschätzen. Allerdings behaupte ich mal das sich das in den letzten 3 Jahren aus wirtschaftlicher Sicht im verhältnis zu den Preisen der fossilen Energieträger deutlich gewandelt haben dürfte. Ob also die oberschwäbischen Versuchsergebnisse nach heutiger Betrachtung vielleicht ganz anders ausgehen würden ? In Skandinavien werden solche Kurzumtriebsplantagen schon seit einigen Jahren voll wirtschaftlich genutzt.

Gruß
 
geessen

geessen

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Hallo,
ich würde das Thema gerne wieder hervorholen.
Bei uns läuft eine Hackschnitzelanlage und wird mit "normalen" Hackschnitzel und Abfällen aus der Schreinerei gefüttert. Jetzt bin ich am überlegen hier noch Miscantus / Elefantengras / Chinagras zum untermischen anzubauen. Erst mal juckt mich der ökologische Gedanke, dann sind die Holzvorräte im eigenen Wald endlich und weiter wäre es evtl eine interessante Auslastung meines Fuhrparks.
Hat mittlerweile vielleicht schon jemand erweiterte Erfahrung damit gemacht ? Laut Internet gibt es mittlerweile ertragreichere und unempfindlichere Sorten !?
Welche Ansprüche hat das Elefantengras an den Boden ? Vor ca 20 Jahren sprach man von Maisfähigem Boden, gilt das noch ?
Ist es überhaupt möglich mit einem "normalen" Einreiher Maishäcksler dieses zu ernten? Das Material wird er sicherlich zerhacken, aber das Gras wächst doch nicht so schön in einer Reihe wie z.B. Mais, nimmt der Maishäcksler das sauber auf ?
Wann wird das geerntet ? mal liest man Herbst, mal Winter - es sollte wohl bei der Ernte sehr trocken sein !?
Bei einem jährlichen Hackschnitzelbedarf von ca 60 m² würde mich eine Miscantusmenge von ca 10 m³ als Versuch interessieren - lohnt sich da der Aufwand, wieviel Fläche braucht man dazu ?

Vielen Dank

Gruß
Bernhard
 
Deutz45nullfuenf

Deutz45nullfuenf

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Ist es überhaupt möglich mit einem "normalen" Einreiher Maishäcksler dieses zu ernten?
Moin,

ich behaupte nicht, weil das im Frühjahr teilweise liegt und abgeknickt ist. Ich kenne nur Häcksler mit reihenunabhängigem Gebiss für Miscanthus.


Wann wird das geerntet ? mal liest man Herbst, mal Winter - es sollte wohl bei der Ernte sehr trocken sein !?
Hier im Februrar, möglichst bei Frost wenn der Boden tragfähig ist. Das wurde hier aber auch auf kleinen Flächen die schlecht befahrbar sind angebaut.

Vor ca 20 Jahren sprach man von Maisfähigem Boden, gilt das noch ?
Jein, da dürfen eben von November bis März nicht unbedingt Enten schwimmen, was bei Maisland der Fall sein darf... ;)
 
100 06A

100 06A

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Hallo,
ich fahre fast täglich an 2 Miscantusfeldern vorbei. geerntet werden die immer so April/Mai. Von der Straße aus gesehen sieht das fast aus wie Mais, unten am Stengel. Deshalb denke ich, dass es mit einem Traktorhäcksler durchaus zu ernten ist. Umgelegte Flächen wie bei Getreide konnte ich in all den Jahren (ca 10) noch nicht feststellen...
 
geessen

geessen

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Hallo,
da gibt es eine Seite im Netz von der bayr. Regierung da heißt es: ernten mit Reihenunabhängigem Maishäcksler. Allerdings gibts im Youtube einen Beitrag, wie einer mit einem einreihigen Kronehäcksler häckselt. Aber erstens ist das auf den ersten Blick eher ein Gewürge und zweitens arbeitet der scheints anders. Theoretisch müßte das ja mit einem Mähbalken auch gehen ?! Aber mit einer Pickup würde ich mich nicht laden trauen ?!
Bei uns gibts weit und breit keine einreihigen Mais-Häcksler. Das geht erst ab ca 30 km los. Häcksler mit Pickup sind dann schon mal eher zu finden.

Gruß
Bernhard
 
Lois 06 DX

Lois 06 DX

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Hallo Bernhard
Der Krone Einreiher hat eine Einzugsrad wie die Reihenunabhängigen Maisgebisse.
Mein Bruder hat schon öftres Miscantus mit einem Claas Jaguar gehäckselt ,das war meist im April.
Der Landwirt der das anbaut mischt es auch zu den Hackschnitzel dazu, soweit ich weis ca 10 % .
Zu den Erträgen meinte er das in den ersten 2-3 Jahren der Ertrag nicht so besonders ist.
Gruß Alois
 
Obrschwob

Obrschwob

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Das Problem sind die mehrfachen Stängel, primär nicht die Dicke. Bei Mais haben wir einen Stängel nach dem anderen, bei Miscanthus kommen da eben oft 2 oder 3 oder gar mehr aus einer Pflanze. Außerdem ist Mais nicht verholzt und wesentlich leichter zu häckseln damit. Mais ist eine Einzelpflanze, Miscanthus verbuscht. Das greift ein Einreiher zum Einen wegen der Breite nur schlecht, zum Anderen ist der Mais im Einzelpflanzenabstand auch gleichmäßiger als Miscanthus und damit die Häckslerbeschickung gleichmäßiger.

Griaßle
Martin
 
Kai6.05

Kai6.05

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Moin,

mit einem Deutz-Fahr MH 500 oder Mh 650 könnte man das probieren, so denke ich. Durch den Schlingenbandeinzug sollte sich das Zeug gut reinziehen.

MfG Kai
 
B

Bungartz_T8DA

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Guten Morgen,

ich habe mich aus wissenschaftlicher Sicht intensiv mit Miscanthus beschäftigt. Zur Erntetechnik kann ich nicht viel sagen, allerdings kann ich aus meiner Erfahrung nicht bestätigen, dass im Winter die Stängel (teilweise) am Boden liegen. Korrekt ist aber, dass im Laufe der Jahre die Wurzelstöcke sehr ausladend werden und die Reihenstruktur immer stärker verschwindet.

Zur Verbennung muss die Ernte im Winter bzw. Frühjahr vor dem Wiederaustrieb erfolgen. Das kann im Dezember sein, aber auch erst im März. In dieser Zeit passiert nicht mehr viel. Dann hat das Erntegut eine Restfeuchte von etwa 15%.
Wird im Herbst geerntet, dann sind die Wassergehalte viel höher. Zudem hängen noch die Blätter an den Stängeln, die normalerweise über Winter abgeworfen werden. Und genau das ist doch so toll am Miscanthus: Die Blätter fallen auf den Boden, schützen diesen vor Verdunstung, unterdrücken jedes Unkraut (manchmal kommen ein paar Disteln durch) und führen 90% der aufgenommen Nährstoffe zurück.

10m³ ist nicht sonderlich viel, da das Schüttgewicht mit 150 kg pro m³ sehr niedrig ist. Die Bodenqualität beeinflusst natürlich den Ertrag. Staunass ist ungeeignet. Mit allem anderen kommt der Miscanthus gut klar. Als typische Ertragserwartung würde ich 12-17 Tonnen Trockensubstanz pro Hektar und Jahr angeben. In den ersten Jahren ist es deutlich weniger. In rauheren Lagen und auf schlechteren Böden werden es vielleicht auch nur 6-10 t pro ha pro Jahr sein.
Miscanthus x giganteus ist meines Erachtens immernoch die beste Sorte, Miscanthus sinensis war immer etwas ertragsschwächer und anfälliger fürs auswintern. Bei Mxg sind mir aus der Praxis keine Probleme bekannt.

Ich kann per PN sehr gerne Kontaktdaten eines Landwirtes weitergeben, der 'Miscanthus-Pionier' ist.

Viele Grüße
Thorsten
 
geessen

geessen

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Hallo,
vielen Dank für die vielen Antworten, damit kann ich schon mal was anfangen.
Was denkt /wißt Ihr, wird die "verbuschung" mit der Zeit mehr ?

Thorsten, Du hast eine PN.

<gruß
Bernhard
 
B

Bungartz_T8DA

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Hallo,
nach dem Legen der Rhizome hast Du immer etwa 1-3 Triebe pro Rhizom. Das werden im Laufe der Jahre immer mehr. Gleichzeitig sterben alte Rhizometeile ab und neue wachsen weiter. Somit kriecht die Pflanze langsam aber sicher Jahr für Jahr ein Stück weiter. Allerdings nicht wie Bambus mehrere Meter pro Jahr, sondern einige Millimeter. Sprich, es bilden sich Horste, die immer breiter werden aber aus der Mitte heraus verkahlen, dafür werden die ehemaligen Zwischenräume aber besiedelt. Somit löst sich die horstartige Struktur immer weiter auf.
Hängt aber auch damit zusammen wie das legen der Rhizome erfolgt: In Reihen oder breitwürfig.

Anbei einige Bilder. Allerdings ist das ganze nicht leicht zu photographieren, da die Sichtweite nur wenige Meter beträgt.

Viele Grüße


PICT0820.JPG
PICT0535.JPG
 
geessen

geessen

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Hallo,
danke für die Auskunft,
das hieße ja dann, daß man die ersten Jahre mit einem einreihigen Häcksler von Krone oder Fahr (wie Kai meinte) zurecht kommen könnte, aber dies im Laufe der Jahre immer schwieriger wird !?

Gruß
Bernhard
 
Thema: Kennt jemand das sogenannte Elefantengras oder Miskantus??

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