Damit die Zitronensäure richtig angreifen kann, habe ich bei meinem Tank nach ablassen des alten Dieselöls erst einmal kochend heißes Wasser mit Waschsoda angerührt und in den Tank gefüllt. Dann mit einem Rundstab schön im Tank herumgerührt und den Schmodder abgelassen. Danach die gleiche Prozedur und über Nacht stehen lassen. Am nächsten Tag dann den Tankbereich rundherum gut abgedeckt mit Plane. Danach alles abgelassen und nach Montage eines Augenschutzes im Gesicht und geeigneter Handschuhe dann kochend heißes Wasser mit Zitronensäure angerührt und in den Tank gefüllt, etwas unter randvoll, weil wenn die Zitronensäure wirkt blubbert es ein wenig und es spritzt oben heraus. Habe zwar den Tankdeckel nur lose aufgelegt, aber es zeigten sich doch vereinzelt Säurespritzer auf der Plane. Das Ganze wieder 24 Stunden wirken lassen und danach ablassen. Man wundert sich dann, was da alles rauskommt. Bei mir musste ich mit einem dünnen Draht am Ablauf stochern, weil sich Rost davor gesetzt hatte. Ein Blick in den Tank zeigt, ob der Rost gut abgelöst ist, vor allem vom Boden. Oftmals liegen danach Rostplacken/Blattrost auf dem Tankboden. Die kann man mit dem Rundholz etwas zerkleinern, danach die selbe Prozedur mit Zitronensäure. Nach dem zweiten Durchgang sollte alles in Ordnung sein. Oder der Tank hat unten ein Loch. Nachdem die Zitronensäure abgelaufen ist macht man wieder eine Mischung mit heißem Wasser und Waschsoda und füllt diese in den Tank, bis randvoll und rührt mit dem Holzstab drin herum. Nach einer Stunde, bevor das Wasser ganz abgekühlt ist, läßt man das Ganze wieder ablaufen und wiederholt die Prozedur erneut. Das Ergebnis ist ein innen nahezu rostfreier und vollkommen entfetteter Tank. Durch das Nachwaschen mit Soda verhindert man ein Rosten des Metalls, weil sich in deren "Poren" eventuell noch Zitronensäure befindet. Wer nun wieder herkömmlichen Diesel einfüllen möchte mischt den am besten mit Zweitaktöl. Wenn man öfters mit dem Schlepper fährt reicht z.B. eine 1:100 Mischung. Wenn das Fahrzeug danach nur jahrelang steht bietet sich eine 1:20 Mischung an. Natürlich sollte der Tank bis oben hin gefüllt sein bei sehr langer Standzeit, damit sich am oberen Rand des Tanks kein Rost bilden kann. Vor einer Ausfahrt am besten etwas Diesel des randvollen Tanks abzwacken mit einer kleinen Handpumpe, damit da nichts überschwappt oder die Tankentlüftung behindert.
Selbstverständlich vor der ganzen Prozedur den Zulauf zwischen Kraftstofffilter und Einspritzpumpe entfernen und das Kraftstofffilter am Ausgang verschliessen. Das geht mit der Hohlschraube und einigen Dichtringen, die anstelle des Kraftstoffschlauches auf die Hohlschraube kommen, sehr gut.
Bevor man ein neues Kraftstofffilter montiert, läßt man erst einmal etwas von dem frisch eingefüllten Diesel-Ölgemisch über das leere Kraftstofffilter- Gehäuse ablaufen, um auch alles Rest Wasser aus den Leitungen zu bekommen.
Da bei meinem Schlepper keine Kaftstoffschläuche montiert sind sondern ausschließlich Stahlleitungen, empfiehlt es sich bei Schleppern mit Kraftstoffschläuchen diese nach der Prozedur mit der Säure und der Lauge gegen Neuteile zu ersetzen.
MfG Werner