Restaurationsbericht Deutz D15 N1 (Baujahr 1962)

Diskutiere Restaurationsbericht Deutz D15 N1 (Baujahr 1962) im Forum Restaurationsberichte im Bereich Schau-Raum - Hallo Trecker-Freunde. Seit Samstag bin ich nun stolzer Besitzer eines restaurationsbedürftigen D15. Hier möchte ich nun meinen...
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Moin Werner, danke für deine Antwort. Da ich mit dem linken Achstrichter beginne habe ich das Problem mit der Differentialsperre nicht. Um auf meine Frage zurückzukommen: Schrauben ringsherum lösen und dann kann ich den Achstrichter abziehen und die Steckwelle aus dem Getriebe herausziehen?
 
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Werder014

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Moin,
die Achstrichter werden in der Oldtimer Traktor 09/2013 behandelt ;) .
Ich würde noch hinzufügen, dass ich es so kenne, dass immer nur ein Achstrichter zur Zeit abgenommen werden und die Differentialsperre solange der Achstrichter ab ist betätigt sein sollte, damit das Diff nicht zerfällt. So kenne ich es von anderen ZF-Getrieben. Ob das beim ZF/ZP A4 auch so ist weiß ich nicht, mit dem habe ich mich noch nicht beschäftigt.

Grüße
Henrik
 
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GueldnerToledo

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Beim ZF/ZP A4 kann man beide Achstrichter gleichzeitg abmontieren. Die Differentialsperre muss nicht betätigt werden.

Ja. Im Prinzip alle Schrauben raus und dann das Ganze herausziehen.

MfG Werner
 
O

Oberwesterwälder

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Hallo Daniel,

ich habe die Achstrichter schon zweimal angenommen.
Einmal zum Abdichten und ein paar Jahre später nochmal zum erneuern der Bremsbeläge.
Jedesmal ohne die Differentialsperre einzurücken.
Ich war dabei immer Alleine und habe das mit Muskelkraft und ohne Kran oder Kettenzug gemacht.

Wenn sowas aber vorhanden ist, kann man es natürlich nutzen.

https://www.deutzforum.de/index.php...erachse-verliert-öl/&postID=427175#post427175

Gruß Martin
 
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Moin Moin,

Der linke Achstrichter ist nun runter und zerlegt. Nachdem ich alles ordnungsgemäß abgestützt hatte wurden sämtliche Anbauteile entfernt. Den Achstrichter selbst habe ich dann mit Hilfe eines Bekannten abgenommen (das Teil ist schon echt schwer, insbesondere wenn man es auf die Werkbank wuchten muss).

Zur Demontage des Radnabengehäuses habe ich die beiden M8 Bohrungen nachgeschnitten, da diese mit Dreck gefüllt waren und langsam vor sich hin gammelten. Nach der Demontage hat sich gezeigt woher der Ölverlust kam: Es ist sowohl der WeDi am Getriebe als auch an der Antriebswelle im Gehäuse des Untersetzungsgetriebes undicht. Die Kugellager sehen alle nicht mehr sonderlich frisch aus und werden alle ersetzt. Zum Glück ist keines der Lager im Gehäuse steckengeblieben. Als nächstes werden die Ersatzteile bestellt und alles wird gründlich sauber gemacht.

Zur Zeit stellen sich mir folgende Fragen:

- Sind Bremstrommel und Bremsbeläge (Hand- und Betriebsbremse) noch zu gebrauchten? Die Belagstärke sieht eigentlich noch gut aus. Oder sollte ich das alles neu machen? Durch Öl verschmiert sind die zum Glück nicht…
- Welche Flüssigdichtung könnt Ihr mir empfehlen um später das Radlagergehäuse/Untersetzungsgetriebe abzudichten?
- Mit welchem Drehmoment werden die ganzen Schrauben des Radlagergehäuses angezogen?
- Wie bekomme ich die Lagerbolzen des Bremshebels aus dem Achsgehäuse raus, die würde ich auch gern richtig sauber machen…

Vielen Dank mal wieder für Eure Tipps und Kommentare.

VG,
Daniel
 

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Kramer Daniel

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Moin
Die Beläge würde ich neu machen, so teuer sind die nicht.
Idealerweise werden die Trommeln noch auf der Drehbank ausgedreht.
Als Dichtmasse verwende ich auf der Arbeit und Privat ausschließlich diese schwarze Silikondichtmasse. Bei Manchen Herstellern ist die auch mal grau oder rot.
Mit Reinzosil und Weicon black seal habe ich gute Erfahrungen. Dirko ist auch sehr gut.
Hylomar würde ich persönlich nicht mehr benutzen.

Die Schrauben kannst du gut Handfest anziehen.
Neue Federringe nicht vergessen ;)
Ansonsten gibt es im Netz auch Tabellen mit Anzugswerten für M8, M10 etc. und je nach Güteklasse 8.8 oder 10.9…

Gruß Daniel
 
Hiemel

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Hi Daniel,
na das sieht doch sauber aus. Die Bremsbeläge können denke ich durch Öl oder Alter -> Hart werden, ihre Wirkung einbüßen. Bei mir ist wahrscheinlich beides der Fall. Deswegen kaufe ich Beläge bei delegro. Zu den anderen Fragen kann ich dir leider nicht Helfen. Schrauben werden bei so angezogen, wie ich die Funktion interpretiere :).

Gruß
Markus
 
Montagsauto

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Wie bekommt man denn die alten Lager runter und die neuen wieder drauf, wie macht Ihr das? Habt Ihr da irgendwelche Tricks?

Und wie bekomme ich diesen Bolzen aus dem Achsrohr der dem Bremshebel als Angelpunkt dient (siehe Foto)? Da ist ein kleines Gewinde drin, kann man da eine Schraube reindrehen und den Hebel abdrücken?

VG,
Daniel
 

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Werder014

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Ein Federring war ein bis zum Zurückziehen der Normen DIN 127 A und B im Jahre 2003 als Schraubensicherung benutztes Maschinenelement. Nachdem seine Wirkungslosigkeit erkannt war, wurde die entsprechende Norm zurückgezogen. Im Handel sind Federringe jedoch nach wie vor erhältlich und werden im Hobbybereich häufig in Unkenntnis der Wirkungslosigkeit immer noch eingesetzt.

Quelle: Wikipedia
 
Kramer Daniel

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Moin
Mit den Federringen ist es eben original…was schlussendlich verbaut wird, ist aber jedem selbst überlassen. An manchen stellen macht ein Tropfen Schraubensicherung mit Sicherheit auch Sinn…
Das Federringe das non plus Ultra der Schraubensicherung darstellen, habe ich nirgends behauptet.
Andererseits hatte ich damit auch noch keine Probleme bezüglich ungewolltem lösen.
Die alten Ringe brechen auch gerne mal beim wieder anziehen, daher neue Federringe oder andere Alternativen verwenden.

Gruß Daniel
 
Marcus Göbel

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Selbstverständlich soll sich die Schraube nicht öffnen...
Wikipedia schreibt:
Folgende Maschinenelemente gelten als unwirksame Schraubensicherung:


* Fächerscheiben nach DIN 6798,
* Zahnscheiben nach DIN 6797,
* Sicherungsbleche nach DIN 93, DIN 432 und DIN 463,
* Sicherungsnäpfe nach DIN 526,
* Sicherungsmuttern nach DIN 7967,
* Federringe nach DIN 127, DIN 128 und DIN 7980,
* Federscheiben nach DIN 137.


Der Grund dafür ist, dass eine sachgerecht ausgeführte Schraubverbindung
wesentlich höhere Spannkräfte aufbaut, als die oben genannten Elemente
an Federkraft aufbauen können.


Insbesondere selbstsperrende Federringe und Zahnscheiben sollten erst
beim endgültigen Zusammenbau untergelegt werden, da sie die
Auflagefläche beim Lösen beschädigen. Durch sie gesicherte
Schraubverbindungen können nachgezogen werden, bei formschlüssigen
Sicherungen ist das nur bedingt oder gar nicht möglich.
 
G

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Warum möchtest Du den Bolzen im Achsrohr ausbauen? Lasse den doch drin.

Ja, die "bösen" Federringe. Diese sind nicht ganz wirkungslos. Sie verhindern bei locker werden einer Schraubverbindung einen sofortigen Verlust einer Mutter und/oder Schraube. Zudem steht in jeder damaligen Betriebsanleitung so oder ähnlich, dass man Schraubverbindungen von Zeit zu Zeit überprüfen und nachziehen soll. Ob das dann auch gemacht wurde steht auf einem anderen Blatt.

Einen guten Schutz gegen ein lösen einer Schraubverbindung erhält man mit einem möglichst langen Gewinde. Wenn man bei Schrauben- Muttern Befestigungen also entsprechend hohe Muttern verwenden würde, wäre das auch schon eine gute Maßnahme. Ist optisch natürlich nicht so der Brüller und manchmal erlauben es die Platzverhältnisse nicht.

Federringe sind aber keinesfalls verboten, sonst würden ja unser Lieblinge nicht alle zwei Jahre eine neue HU Plakette bekommen.

Was optisch zwar gut aussieht aber mit einem schnelleren lockern einer Schraubverbindung einhergeht ist, wenn man U-Scheiben unter den Schraubenkopf legt. Beim anziehen der Schraube verringert sich damit die Spannung der Schraubverbindung.

Zum ausbauen der Lager nimmt man entweder einen Abzieher, schlägt die von hinten mit einem Stück Rohr heraus oder, wenn man weder von aussen mit einem Abzieher ran kommt noch von hinten mit einem Rohr oder Dorn, steckt man Spielknete in das Lager und schlägt dann ein vom Durchmesser her passendes Rundholz rein. Dadurch verteilt sich die Knete hinter dem Lager im Gehäuse und presst es irgendwann ganz elegant heraus.

MfG Werner
 
Hiemel

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Ich bin bei allen Punkten der gleichen Ansicht wie Werner. Auf der ersten Seite des inoffiziellen Werkstatthandbuchs von Eckard sieht man übrigens schon einiges davon:

-Standard Außenabzieher
-Eigenbau Abzieher
-Aufschweißen von Abziehhilfen auf das Lager
-Arbeiten mit Hammer und Dorn zum Austreiben

Ein Traktor Namens Rosti . Inoffizielles Werkstatthandbuch zum Deutz D15 mit F1L712/812 und ZF A4 Getriebe - D-Serie - Deutz Forum

@ Werner: den Trick mit der Knete kenne ich noch nicht. Hört sich interessant an :D
 
ahomt

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Einen guten Schutz gegen ein lösen einer Schraubverbindung erhält man mit einem möglichst langen Gewinde. Wenn man bei Schrauben- Muttern Befestigungen also entsprechend hohe Muttern verwenden würde, wäre das auch schon eine gute Maßnahme
moin

wenn man bedenkt, dass nur die ersten paar Gewindegänge tragen, spielt die Länge des Gewindes überhaupt keine Rolle. Vielmehr ist die gespannte Länge bei Schraubverbindungen entscheidend. beträgt diese ca. 5xD u die Schraube hat die richtige Vorspannung. hat man schon ohne Sicherungsmittel eine sichere Schraubverbindung.

statt Federringen benutze ich nur noch Schnorrscheiben u wenn es wirklich drauf an kommt Nord Lock Sperrkantscheiben

VG
 
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Mit "Länge des Gewindes" ist automatisch auch die "gespannte Länge des Gewindes" gemeint. Daher kann ich da keinen Widerspruch finden. Das die Schraube jeweils mit gleichem Drehmoment angezogen ist, davon muss man ausgehen.

MfG Werner
 
ahomt

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der Teil, welcher gespannt also in den elastischen Bereich gebracht wird liegt zw Mutter u Schraubenkopf.

VG
 
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Dann kann ich die Schrauben ja mit etwas Loctite sichern, bzw ich kaufe direkt welche mit Mikroverkapselung, da ich die Schrauben des Radlagerdeckels eh neu kaufen werde, die sind mir zu unansehnlich geworden :)
 
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Moin zusammen,

Hatte heute Gelegenheit dazu mit einem hiesigen Sandstrahlanbieter zu sprechen. Der vermietet seine Sandstrahlkabine in seinem Betrieb für 250 EUR pro Tag.
Ich müsste also mit allen Einzelteilen da hinfahren und mal 8 Stunden lang hardcore sandstrahlen :)
Daher habe ich mich nun dazu entschlossen den gleichen Weg zu gehen wie Hiemel bei seiner D15 Restaurierung: Das Ding wird komplett zerlegt. Alle Gussteile werden gesandstrahlt, dann wieder montiert und dann zum Lackierer gegeben. Da ich auch den Motor überhole und daher auseinanderbaue wird auch der Block gesandstrahlt, da ich ja vor dem Zusammenbau ordentlich saubermachen und spülen kann.

Jetzt muss ich aber leider noch einmal meine Frage wiederholen: Wie bekomme ich die Bolzen aus dem Achsrohr raus, an denen der Bremshebel gelagert ist? Der Bremshebel ist ja auch lackiert und soll daher auch entlackt und neu lackiert werden. Die Bolzen haben oben ein Gewinde drin welches nicht für die Bremse oder sonst etwas gebraucht wird. Daher ist das Gewinde meiner Meinung nach nur zur Montage/Demontage gedacht. Entweder sind die Bolzen eingeschlagen oder eingeschraubt. Könnt Ihr mir sagen wie ich die demontieren kann? siehe Foto :)

VG,
Daniel
 

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