Richtige Einstellung der Hydraulik Lage und Zug

[quiknik]

Hallo Zusammen,

ich hab mich gefragt wann man die Heckhydraulik umstellen muss bei gewissen sonderarbeiten. Ich hab irgendwo den Spruch gehört oder gelesen, das ganze jahr auf Lage und zieht der schlepper Pflug auf zug. Nun ist bei mir so, dass ich hauptsächlich Baumstämme über ein kleines Rückeschild ziehe oder auch mal einen Anhänger üder die Dreipunkt Einrichtung ziehe. Hab auch mal Palettengabel und Heckcontainer hinten dran aber da ist es relativ einleuchtend was eingelegt werden muss. Bin sonst immer auf Lage gefahren aber nun frag ich mich, ob das richtig ist? Möchte natürlich mein Material richtig beahndeln damit es lange hält. Ich würde gerne auch technisch verstehen, was da passiert wenn ich den Hebel umlege? Das letzte mal als ich den Hebel umgelegt habe, ging die Hydraulik einfach runter, also in ausgangspostition. Der vollständigkeithalber, ich fahre einen Fendt Farmer 203P 2.

Beste Grüße,

Nik

 

[Kai6.05]

Moin Nik,

beim Deutz soll man vor dem Umlegen des Hebels von Zug auf Lage bzw. umgekehrt, die Hydraulik komplett herunter lassen, da die Mechanik sonst Schaden nehmen kann.

Grob gesagt "folgt" der Heckkraftheber bei der Umstellung auf Zugkraftregelung nicht mehr der Stellung der Hubarme und des Positionshebels, sondern ist abhängig davon wie viel Zug bzw. Druck am Oberlenker (bei Oberlenkerregelung) bzw. Unterlenker herrscht. Der Positionshebel gibt dabei in gewisser Weise die Zugkraft vor, ab einem gewissen Skalenwert wird das Anbaugerät jedoch komplett ausgehoben.


Oberlenkerregelung:
Wenn du zum Beispiel am Pflügen bist und in einem Bereich mit schwerem Boden hinein pflügst und der Trecker beginnt sich einzugraben (übertrieben dargestellt), kippt der Pflug in Richtung Trecker, somit drückt der Oberlenker in die Halterung bzw. in die Regelfeder. Über ein Gestänge gibt dies einen Impuls am Regelsteuergerät und der Pflug wird etwas angehoben.

Unterlenkerregelung:
Diese funktioniert über die Zugkräfte an den Unterlenkeraufnahmen. Werden diese zu groß, wird über verschiedene Hebel auch ein Impuls an das Regelsteuergerät weitergegeben.


Brauchbar ist die Zugkraftregelung nur bei schwerer Bodenbearbeitung wie z.B. beim Pflügen oder Grubbern. Das Gerät muss bei der Oberlenkerregelung allerdings auch eine Rückmeldung geben können. Wenn ich also beim Grubber die Walze hochgedreht habe, nützt mir die Zugkraftregelung nix.

Bei deinen Anwendungsfällen ist die Zugkraftregelung nicht passend. Da du viel auf Zug im Oberlenker arbeitest, solltest du sogar (wenn möglich und wenn dein Trecker Oberlenkerregelung hast) das Loch verwenden, welches am dichtesten am Scharnier liegt, um die Regelfeder zu schonen.

MfG Kai

 

[quiknik]

Servus Kai,

danke für die Erklärung und den Hinweis mit dem Umlegen, deswegen frägt man die Profis ich glaub ich hab das Prinzip vestanden. Ich hätte jetzt gedacht beim "ziehen" (egal was) entstehen gleichmäßige Zugkräfte an allen 3 Ankerpunkten aber so wie du es jetzt beim Pflug erklärt hast macht es auch Sinn. Ich weiß nicht ob mein Fendt eine Regelhydraulik hat, mein Oberlenker ist in recht einfacher ausführung und wenn ich es richtig im kopf hab ist da nur eine einfache Anschlußmöglichkeit am Schlepper.

Der Unterlenker sieht schon etwas aufwendiger aus. Mach heute abend mal bilder, vielleicht sieht man ja eine Feder oder Regelhydraulik.

Aber dann weiß ich Bescheid wegen Bäume und Hänger ziehen, also einfach das ganze Jahr auf Lage außer ich werd mal pflügen.

Danke und Grüße,

Nik

 

[Werder014]

Moin,
wenn die Hydraulik am Fendt eine Möglichkeit hat von Lage- auf Zugkraftregelung umzustellen, dann hat der auch eine Regelhydraulik.

Grüße
Henrik

 

[Deutz45nullfuenf]

Die Ausführung des Oberlenkers hat nichts mit der Art der Regelung zu tun.
Bei Ober und Unterlenkerregelung benutzt man einen Gewinde - oder hydraulischen Oberlenker.
Nur der Punkt wo die Kraft gemessen wird ist unterschiedlich.

Kauf dir mal eine Bedienungsanleitung.

 

[swd40]

Moin,

für die Regelung gibt es unterschiedliche Lösungen. Bei Deutz bis 06/07 ist das sehr offen mit der Regelfeder, ähnlich bei IHC 533&co..bei 'neueren' IHC (1055, 956) kenne ich das z.B. als geschlossenes System, da wird über den Hydraulikdruck geregelt. D.h. man kann es dem Heck nicht unbedingt ansehen ob und welche Zugkraftregelung verbaut ist.

Idee ist beim Pflügen mehr Gewicht auf die Hinterachse zu bringen damit der Schlepper die Leistung auf den Boden bekommt um den Pflug zu ziehen. D.h. wenn der Pflug sehr stark zieht wird der ein wenig angehoben um die Last auf die Hinterachse zu bekommen, bei wenig Zug ein wenig abgelassen. Ohne Regelung dreht der dann einfach durch und man muß von Hand nachregeln. Von daher macht die Zugkraftregelung nur beim Pflügen wirklich sinn.

Gruß,

Josef