Marone, ein Baum für die Zukunft? Mögliche Ansätze, neue & alte Technologien

Diskutiere Marone, ein Baum für die Zukunft? Mögliche Ansätze, neue & alte Technologien im Forum Ackerbauliche Fragen im Bereich die tägliche Arbeit - Marone ein Baum für der Zukunft ? Wirtschaftliche Möglichkeiten , neue Technologien und altes Wissen . Hallo zusammen , in diesen Langzeitbericht...
patsche

patsche

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Eckard, :thumbsup:

alle deine Erläuterungen und Hinweise sind als Anleitung für die Arbeit zum Pflanzen, Veredeln oder der späteren Nutzung nicht mehr zu toppen.

Es ist gerade deine eigene Erfahrung und der Geist einer sich hinter die Maronen Bewirtschaftung gestellten Aufgabe, die aus den Berichten hervor sticht.

Vielen Dank noch einmal dafür... :)
 
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EckardderWaldbauer

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Entwicklung des Marktes für Nüsse und Entwicklung von Anbaugebieten von Nüssen .

Viele Nusssorten zum Beispiel die Mandel und die Walnuss liegen in Trockengebieten .
In der USA sind viel Anbaugebiete durch den Klimawandel und den Raubbau an den
Wasservorräten der USA von Trockenheit bedroht .
Bei den Mandeln werden jetzt schon Plantagen aufgegeben oder was anderes angepflanzt .
Was die wenigsten wissen ist das die USA in Grunde genommen sehr Trocken im inneren ist .

Auch Gebiete in Spanien und Portugal sind inzwischen sehr Trocken .
Schon auf mittlerer Sicht werden viele Anbieter weg fallen .
Das wird die Preise nach oben treiben . Auch immer mehr Menschen ernähren sich Bio oder
Vegietarisch . Die in dieser Richtung gehen essen auch mehr Nüsse als zum Beispiel Chips und Würmer .

Bei uns ist die Marone , die Walnuss und Mandel ein Gewinner des Klimawandels
Die Walnuss gibt es in Deutschland schon auf Plantagen und Versuche mit der Mandel gibt es auch schon .
Für Kleinflächenbesitzer sind diese Entwicklungen interessant , da man höhere Erträge erzielen kann
als über Verpachtungen .

Für kleiner Landwirten oder die das im Nebenerwerb machen , ist das ebenfalls interessant wenn das
im Zeitlichen Ablauf zum Hof passt .
 
E

EckardderWaldbauer

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Hallo zusammen ,

mal eine kleine Geschichte von mir .

Im Jahre 2013 kam mein Nachbar Jochen zu mir und Frage mich ob ich seinen Wald kaufen
würde . Er machte mir einen ganz kleinen Preis . Ich schlug sofort zu .
Was ich nicht wusste das er hinten auf dem Hof noch ein Deutz neben einer Hanomck Raupe
und ein Fordson Traktor stand .
Nach dem der Kaufvertrag für das Land unterschrieben war , stand er bei mir mit den Deutz D40L
( links in Bild ) bei mir und bot ihn mir an .
Was soll ich sagen , der Virus Deutz hat mich dann infiziert .
Heilung der Krankheit ausgeschlossen :D .
Für den Kaufpreis stand mir die Möglichkeit ihn mit Feuerholz aus dem Wald zu beliefern .
was ich auch machte . Zwei oder 3 Wochen später verkaufte er mir auch seine Fräse .
Jochen war ein richtiges Schlitzohr .

Nun Stand ich da mit Land , Deutz und Fräsen . Wie nutzen ?
Mein erster Gedanke war ja nur das Holz zu nutzen , aber die Fläche ist ja laut Katasteramt ein Wald/Wiesengrundstück .
Darum steht bei mir auch nicht die BG und will Geld von mir .
Eine Teilfläche wollte ich mit Obstbäumen für Eigenbedarf nutzen .
Durch ein Zufall lass ich beim Studieren von Obst und Nussbäumen was über der Marone .
Ich dachte mir Marone ? Was ist das ? Ich versuchte mir Informationen zu sammeln .
Musste aber feststellen da gibt es nicht viel . Also weiter Bücher suchen , Information auf
Internetseiten aus anderen Ländern u.s.w.

Zwischenzeitig habe ich auch Versuche mit Pappel gemacht , Hochleistungssorten , die aber nicht sinnvoll waren .

Irgendwann kaufte ich mir über eBay das erste Saatgut und die ersten veredelten Maronen .
Machte da meine ersten Versuche und Erfahrungen .

Da ich ja ein Deutz hatte , Erstbesitzer war die Landwirschaftsschule Hannover , brauchte ich Hilfe
bei dessen Instandsetzung . Habe in der ersten Zeit nur mitgelesen .

So bin ich in diesen Forum und der Marone gelandet .
Ich kann nur sagen das das Forum mit den Jahren immer besser wurde .
Gibt immer was zu lesen oder oft was zu lachen .
Ich hoffe das es in Zukunft so bleibt und das ich irgendwann einige mal auf dem einen oder
anderen Traktorentreffen treffe .

Auch hoffe ich das wenn ich von der Welt gehen , ich einen Teil zurück geben habe für der
nächsten Generation . Auch wenn es nur eine kleine Plantage ist und in der Zukunft ein
Lehrbuch zur Marone sein könnte .

P.S. :
Ich mache auch Versuche mit der Walnuss , aber diese ist schwieriger und aufwändiger .
Aber für einige auch eine alternative .
Die Walnuss hat auch zwei Geschwister , die Schwarznuss und die Butternuss .
Die Butternuss ist ein zu schwieriger Baum und hat kaum ein Wirtschaftlichen Nutzen .
 
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EckardderWaldbauer

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Bodenvorbereitung zur Leistungssteigerung ( Freie Flächen )

Viele Bäume , gerade die eine Pfahlwurzel ausbilden , können von guter Bodenvorbereitung profitieren .
Tiefwurzler, wie Ackerbohne, Dünge-Lupine, Luzerne oder Ölrettich, können bis 100 cm tief wurzeln und so auch den Untergrund erschließen.
Sie durchbrechen dabei auch hartnäckige Bodenverdichtungen und machen den Boden wieder fruchtbar .
Auch binden sie Nährstoffe an sich und geben sie bei der Verrottung wieder ab , so das die Wurzeln
des Baumes das nutzen kann .
Da die Marone eine Pfahlwurzel bildet und ab den zweiten Standjahr Seitentriebe bildet , ist ein lockerer
Boden für ihr sehr günstig . Das gilt auch für der Walnuss und der Schwarznuss .
Auch sollte der Boden von schnellwachsenden Gräsern und ähnlichen befreit werden , da sie in den ersten
Standjahren immer eine Konkurenz darstellen .
Böden die stark verdichtet sind , sollten man auf alle Fälle mechanisch auflockern / aufbrechen .
Waldböden sollten mit der Waldfräse bearbeitet werden .
Das einbringen von Vulkangesteinsmehl / Urgesteinsmehl kann man beim einzelnen Baum machen oder
mit einen Düngerstreuer . In der Literatur werden Angaben von 30 bis 45 Gramm gemacht pro m2 gemacht .
Das gibt es sogar in Bigbacks zu kaufen .
Der in diesen Material enthaltenden Phospor wir langsam abgegeben , was gut ist .
Es gibt Grasmischungen für der Untersaat bei Plantagen , diese wachsen nicht schnell oder hoch
und unterdrücken andere Unkräuter .
Ein wichtiger Punkt ist wenn man Flächen von Holzbruch , viel Astwerk sprich viel Holz
befreit durch Häckseln und dieses Material in Boden bring ,
geht ein erheblicher Teil im Boden vorhandener Stickstoff verloren .
Das hat was mit der Verrottung von Holz zu tun .
Auch hier hilft eine Gründüngung mit Stickstoffpflanzen .

Bei geeigneten Stickstoffpflanzen kennen sich die Landwirte unter uns sich besser aus als ich .
 
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EckardderWaldbauer

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Die Bestäubung der Marone und ihrer Verbesserung

Die Marone ist im Übergang von der Windbestäubung zur Insektenbestäubung .
Das hat Auswirkungen bei der Marone . In einen Bestand ob im Garten , Plantage oder im Wald
braucht die Marone immer einen anderen Baum . Sie ist selbststeril oder zu Deutsch
sie kann sich nicht selbst befruchten obwohl sie ein Zwitter ist .
Bei anlegen einer Plantage achtet man daher darauf das immer eine gute Durchmischung von mindestens 4
Sorten ( Im Garten reichen 2 ) gegeben ist . Auch sollten die Sorten zu einander passen .
Wenn die Blühzeit zu weit auseinander liegt , senkt das die Erträge .

Also auf die Blühzeit und das die Sorten zu einander passen achten .

Die meisten Insekten fliegen nur die Männliche Blüte an , so das die Insekten nicht die Weibliche
Blüte direkt befruchten können .
Aber da zum Beispiel eine Biene mehrere Blüten von unterschiedlichen Bäumen anfliegt ,
durchmischt sie oft die Pollen die an den Blüten verbleiben , somit erhöht sich auch die
Warscheinlichkeit einer Befruchtung .

Nach meiner Erfahrung , fliegen die Hummeln immer als erstes die Marone an ,
egal ab es Regnet oder nicht .

In einen Maronenwald oder auf einer Plantage aufgestellte Bienenanlage ist somit
ein Gewinn für den Imker und den Wald / Plantagenbesitzer .

Bei einen Abstand von mehr als 20 Meter geht die Pollendichte in der Luft so weit runter das
die Befruchtung stark abnimmt .

Da die Zeit in der die Marone befruchtet werden kann , begrenz ist , ist auch die Honigproduktion
auch zeitlich begrenzt .

Im Hausgarten ist ein 2 Sortenbaum manchmal die einzige Möglichkeit für eine Befruchtung .
Diese sind aber furchbar teuer .
 
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EckardderWaldbauer

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Die Marone im vorhandenen Wald nachpflanzen

Hier gibt es mehrere Möglichkeiten :
1. Mechanisch . Hierzu in Teil 15 das Video anschauen .
2. Marone im Wald mit der Hand sähen .
3. Wurzelnackte anpflanzen .
4. Auspflanzbehälter .
5. Aus Jutesack .

Zu 1. Da reicht das Video als Erklärung .

zu 2. Beim Händischen sähen wird der Boden nicht gut von vorhandenen Unkraut befreit auch ist der Boden
nicht sehr weit aufgelockert . Man sollte da mit einer großen Anzahl von Ausfällen rechnen .

zu 3. Das bedeutet da man nur in einen Begrenzten Zeitraum anpflanzen kann -
Auch durch den Wurzelschaden ist bei heißen Sommer im ersten Standjahr mit hohen Ausfällen zu rechnen .

zu 4. Aus einen Pflanzbehälter hat so seine Vorteile . Wenn dieser nicht zu klein ist , bleiben die meisten sehr
feinen Wurzeln beim eingraben heile und können schneller den Baum im umgebenen Erdreich verwurzeln .
Nicht antreten , sondern mit Wasser das Erdreich verdichten .

zu 5. Nach meiner Meinung der Beste Weg . Man nimmt sich ein Jutesack oder näht sich den selber .
Jute gibt es als Meterware . Mindestens 50 cm Lang und im Durchmesser 15 bis 20 cm .
Dieser zersetzt sich im Boden , also keine Rückstände .
Ich würde den Jutesack mit einen Gemisch von Mutterboden und Kompost füllen , Mischverhältnis 1 zu 3 bis
1 zu 4 . Kompost bekommt man heutzutage fast überall .
In diesen setzt man entweder eine Nuss im Herbst oder wenn die Marone 2 Wochen alt ist verpflanzt
man diese darein . Nicht die Wurzel beschädigen .
Es geht auch Maronen in Pflanzbehälter zu sähen , hier muss aber darauf geachtet werden das diese
nicht austrocknen .
Auch kann man mit Steckling hier sehr gut arbeiten . Hier kenne ich mich aber nicht so aus .
Die andere Alternative ist ein Hochleistungsklon zu verwenden .
Den Jutesack hängt man in einer geeigneten Vorrichtung und lässt den Baum wachsen .
Im Herbst kann man den Jutesack samt Inhalt vorsichtig eingraben . So verhindert man alle Wurzelschäden .
Alternative kann man einen Jutesack mit einer Länge von ca 1 Meter und Durchmesser von 30 cm wählen
und den Baum im 2ten Herbst eingraben . Wurzelschäden oder Unkraut spielen keine Rolle mehr .
Der Baum hat da schon eine Höhe zwischen 1 und mehr als 2 Meter .

Die Methode wird bei einigen empfindlichen Pflanzen und Bäumen schon angewendet .
Vorteil der Methode 5 ist das wenn nur begrenzt Bäume aus dem Wald entnommen werden ,
gleich begrenzt größere nachgepflanzt werden .

Hochleistungsklone ist ein Thema das ich später mal erläutere .
 
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EckardderWaldbauer

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Zwischennutzung einer Maronenplantage , gilt auch für andere Arten .

Wenn man eine Plantage anlegt und kleine Veredelte Bäume anpflanzt
und der Abstand es erlaubt , kann man ein Teil der Fläche zwischenzeitlich
als Ackerbau oder Selbstversorgung nutzen .

Bei Sorten die für den Ertragsanbau gedacht sind und die Abstände
je nach Boden größer sind , kann man in den ersten Jahren in Streifen
die Fläche noch nutzen .
Bei Bäumen für den Ertragsanbau sind in den ersten 2-3 Jahren Streifen
von 3 Meter möglich dann reduziert man das auf 2 Meter .
Ab den 6 bis 7 Jahr ist noch ein Steifen von 1 Meter möglich .

Bei Bäumen die eigentlich für den Hausgarten gedacht sind ,
ist der Abstand kleiner . Hier ist der Steifen folglich kleiner .

Was kann man dazwischen anpflanzen ? In den ersten Jahren eigentlich fast alles .
In späteren Zeitraum gehen nur noch Pflanzen die im Halbschatten gut gehen .
Je nach Variante ist das ab den 8 bis 10 Jahr nicht mehr möglich .
Warum ? Durch die immer größere Höhe der Bäume entsteht natürlich mehr Schatten
auch entwickeln sich die Wurzeln der Bäume weiter und gehen in
Konkurrenz um Wasser und Nährstoffe .

Bei der Marone ist darauf zu achten das kein Kalk gestreut werden darf .
Bei der Walnuss ist der Einsatz von Kalk möglich .

Für Selbstversorger oder die es werden wollen :
Bei Kleinplantagen mit Haussorten hat man auch die Möglichkeit das so zu planen
das immer ein Streifen nutzbar ist . Hier gilt es kleinere Sorten zu verwenden
oder das man durch Beschneidung die Höhe begrenzt .
Da wäre dann ein Pflanzabstand von 5 Meter und ein Reihenabstand von 6 Meter
eine Wahl . So hätte man ein Streifen von 1 Bis 1,5 Meter .
Agroforst in Kleinformat .
Bei Youtube gibt es den Selbstversorgerkanal https://www.youtube.com/user/rrhase,
anschauen lohnt sich .
Wichtig ist das in diesen Fall die Zwischenflächen abgeerntet sind
wenn die Nussernte beginnt .
Zu kleine Nüsse können zum Beispiel an Hühner und Enten in zerkleinerter
Form verfüttert werden.
Der Hühnermist ist wiederum für die Maronen zur Krankeitsabwehr wichtig .
 
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EckardderWaldbauer

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Kleiner Zwischenstand

In Bild Marone 26 sieht man die Versuchsanpflanzung
die Bäume sind rasch gewachsen und das Blattwerk entwickelt sich gut .
Stand 20.06.21 Wuchshöhe zwischen 10 und 25 Zentimeter .
Also Zuwachs in 8 Tagen 4 bis 5 Zentimeter .
Die Wetterbedingungen waren aber absolut ideal .
Feuchtigkeit , Regen und Sonne satt .

Selbst die Sämlinge von veredelten Französischen Sorten wachsen sehr gut .
Hierzu Bild Marone 27 .
 

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EckardderWaldbauer

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Maronenwald mit Großbäumen

Ich gibt es mehrere Ansätze was möglich ist .
1. Kurzumtrieb
2. Agroforst
3. Endziel Nüsse
3. Normale Waldnutzung

zu 1. Der Kurzumtrieb ist bei der Marone möglich .
2 bis 3 mal ist das Abschneiden Möglich .
Spätestens im 30 Standjahr sollte aber der letzte Zwischenschnitt gemacht werden ,
da ab den Standjahr 35 der Wuchs stark Rückläufig ist und ab den
Standjahr 40 auf wenige Zentimeter zurück geht .

Auch sollte man bei dieser Bewirtschaftung sich im klaren sein das
der Boden sehr viele Nährstoffe verliert .
Das sollte auf alle Fälle bei dem anlagen bei der Bodenvorbereitung
berücksichtigt werden .

Sowas ist eine reine Monokultur , die Gefahr von Krankheiten nimmt
vollglich zu . In England gibt es in den Wälder schon eine neue
Pilzerkrankung diese kann zu Ausfällen von 25 bis 30 Prozent im Bestand führen .
Auch das ist eine Auswirkung des Globalen Handel und der Klima Erwärmung .

Auch sollte man beim Saatgut oder Setzlinge eine Durchmischung von verschiedenen
Anbietern in Betracht ziehen . Eine Gute Durchmischung des Genpool ist auch
bei Krankheitsbefall sinnvoll .

Wie Nutzt man das Holz beim Kurzumtrieb ? ( Nur 2 Beispiele )
Bei kleinen Flächen ist es ein Teures und sehr Gutes Kaminholz .
Für der Eigennutzung als Energieträger zur Heizung auch eine gute Variante .

Ausselektierte oder Hochleistungsklone steigern den Ertrag ganz erheblich .

Zu 2. Agroforst
Hier ist die Marone eher Uninteressant da sie ein sehr dichtes Laubwerk ausbildet und
eine Starke Verästelung / Krone ausbildet .
Einfach zu wenig Licht für andere
Bei Veredelten Bäumen kann man sich ein Agroforst für Selbstversorger anlegen .
Aber das werden sicher wenige machen .
 
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EckardderWaldbauer

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Maronenwald mit Großbäumen

zu 3. Endziel Nüsse

Man kann einen normalen Wald anlegen mit den Endziel einen Bestand zu haben der Nüsse trägt .
Hier ist es absolut wichtig das in diesen Wald die Bäume die zum Schluss stehen bleiben ,
von verschiedenen Mutterbäumen kommen . Das erhöht die Anzahl und die Größe der Nüsse .
Hier kann man sogar die von mir genannten Großfruchtsorten als Saatgut verwenden da es größere Bäume sind
Saatgut von Mutterbäumen die für den Hausgarten kommen ist eher eine schlechte Wahl da sie
meistens kleiner bleiben .

Der Endbestand sollte mindestens ein Abstand von 10x10 Meter Haben also maximal
100 Gr0ßbäume auf einen Hektar .
Mehr Bäume bedeutet das sich die Kronen nicht gut entwickeln können und somit
weniger Ertrag von Nüssen .

Damit die Bäume höher werden und sich die Krone später ausbildet , sollten zwischen den

Endbäumen zusätzlich Bäume gepflanst werden .
So kann man 400 Bäume pflanzen .
Das bedeutet zwischen den Bäumen in der Reihe jeweils 1 Baum und ein Zusatz Reihe .
Die Zusatzreihe kann man schon nach 10 Jahren ernten . Wichtig ist es sie ganz tief über den Boden
abzuschneiden da sonst der Baum wieder Austreibt .

Im Standjahr 15 wird der Baum zwischen den Endbestand geerntet .

Im Standjahr 25 ( +/- 3 Jahre ) kann man wirtschaftlich die Nüsse ernten .
Das ist abhängig von Sorte , Sonne und Bodenvorbereitung .

Man kann auch den Endbestand in einen Jahr pflanzen und im nächsten die Zwischenbäume .
Auch die Bestandsdichte erhöhen . aber da man die Bäume mit der Hand ernten muss .
macht das wenig Sinn .

Man muss sich im klaren sein das bei dieser Nutzung in den nächsten 100 bis 300 Jahren
die nächsten Generationen das so dauerhaft nutzen können .
Das ist ebenfalls abhängig von der Lage und der Sonne .
In Südlicheren Regionen werden die Maronen wesentlich älter als zum Beispiel in Schleswig-Holstein .
 
E

EckardderWaldbauer

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Maronenwald mit Großbäumen

zu 4. Normale Waldnutzung

Plant man einen normalen Wald , so ist eine Genetische Durchmischung nicht so wichtig auf Bezug
auf Nussertrag .
Auch einen reinen Maronenwald anzulegen ist wie einen reinen Tannenwald .
Das ist eine Monokultur mit den typischen Folgen wie steigende Anzahl von Krankheiten und
Schädlingsbefall . Man kann davon nur abraten .

Wenn man das am Ort nur allein macht ist das nicht so schlimm .
Aber wenn es viele in einen begrenzten Raum machen ist das auf Dauer nicht gut .

Wenn man verschiedene Sorten pflanzt , kann man immer noch auf Nr. 3 umsteigen .
Aber wenn die Setzlinge oder das Saatgut von normalen Großbäume kommt ,
dann werden die Nüsse nur normal Groß sein .

Wenn man sich Möglichkeiten offen halten will , sollte man Saatgut von Großnüssen
verwenden , zum Beispiel bei eBay im Herbst suchen . Auch kann man dann seine Setzlinge
selber aus Nüsse ziehen und selektieren . Das steigert den Ertrag .

Einfache Gleichung : Mehr Aufwand dann mehr Ertrag .
 
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EckardderWaldbauer

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Anmerkung und Gedanken :

Die meisten Wälder werden aus der Sicht des Ertrages und des Umweltschutz sowie der
Artenvielfalt nicht wirklich gut genutzt .

Die meisten Bäume kommen aus Baumschulen und werden Wurzelnackt in der Erde gepflanzt .
Wurzelschäden inklusive . Die Butternuss zum Beispiel würde sowas nicht Überleben .
Auch sind die Bäume im Bestand fast alles Brüder und Schwestern , in Bezug einer Sorte .
Eigene Walderneuerung ist durch den Genetischen Flaschenhals nur begrenzt möglich .

Die Monokultur von Nadelbäumen hat es den Borkenkäfer leicht gemacht ,
der Klimawandel kommt dazu .
Nur gesunde Wälder halte das Regenwasser und erhalten so das Gundwasser .
Auch die Artenvielfalt ist in vielen Wäldern klein . Hier sind zum Beispiel die Insekten zu nennen .
Wer hat bei sich im Wald noch Eichhörnchen ?

In der Zukunft muss man sicher mehr Aufwand betreiben um ein gesunden Mischwald zu haben
der auch noch Wirtschaftlich ist . Immer nach Geld vom Staat zu rufen obwohl man selber
ein Teil des Verursacher ist , wird auf Dauer von der Bevölkerung nicht Unterstützt .
 
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EckardderWaldbauer

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Alternative zur Marone :

Das sollte auf alle Fälle erwähnt werden , reine Grundlagen .
Im Internet kann sich jeder selber zusätzlich Informieren .
Auch hier gilt , relativ wenig Informationen .

Wenn man einen Kalkhaltigen Boden hat . ist die Marone keine gute Wahl da sie Kalk nicht gut verträgt .

Hier gibt es interessante Alternativen :
1. Echte Walnuss
2. Schwarznuss
3. Butternuss
4. Pekannuss ( Hickory )

Diese Bäume sind eine echte Alternative bei der Holzproduktion und / oder Nussproduktion .
In Weinlagen oder Süddeutschland wo es warm ist sind die ersten Walnussplantagen angelegt oder in Planung .
Durch den Klimawandel der in den nächsten Jahren sich unverändert vollzieht , sind diese 4 Arten eine echte Variante .

Jede der 4 genannten hat spezielle Vorzüge oder auch Nachteile oder wichtige Varianten .

Zu 1 .
Die echte Walnuss gibt es als Großbaum oder als Veredelte .
Sie trägt reichlich Früchte . Auch in diesen Bereich hat die Weiterendwicklung zu Hochertragssorten für Nüsse
die Erträge in Menge und Größe stark erhöht und gleichmäßiger gemacht .
Bei der Nussproduktion werden hauptsächlich Veredelte Sorten verwendet .
Leider ist das veredeln einer Walnuss aufwändiger und die Ausfallrate ist wesentlich höher ,
das schlägt sich im Preis der Bäume nieder .
Vorteil ist das die Walnuss bekannter als die Marone / Esskastiane ist und daher sehr leicht selbst zu vermarkten
ist , zum Beispiel über eBay oder einen eigenen Internetschop . Bei kleinen Flächen in guter Lage sicher ein
sehr gutes Investment .
Das Holz ist relative Teuer , aber das lohnt sich dann nur für die Enkel oder Urenkel .

zu 2.
Die Schwarznuss ist bei uns noch selten anzufinden . Die Nuss ist zu hart und schwer zu knacken .
Selbst Eichhörnchen verschmähen sie .
Daher ist sie als Holzlieferant eine Alternative . Die Bodenanforderrungen sin etwas höher .
Man sollte in Deutschland Frostfeste Sorten verwenden . Kanadische Selektion .
Die aus dem Süden der USA sind in den ersten Jahren Frostanfällig .
Spreche da aus eigenen Erfahrungen .
 
E

EckardderWaldbauer

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Alternative zur Marone :

zu 3.
Die Butternuss liefert zwar ein Schönes Holz aber weder In Menge noch Stammstärke .
Auch die Nussernte ist sehr Aufwendig .
Leider soll die Lebenserwartung bei nur 75 Jahren liegen .
Auch bildet sie eine starke Pfahlwurzel die bei der Verpflanzung
leicht beschädigt werden kann und der Baum stirbt ab .
Was für den Baum spricht das ist ihre sehr gute Frostbeständigkeit
und der Geschmack der Nuss .
Für Kleinplantagen vielleicht interessant wenn man sich ein entsprechenden
Kundenkreis aufbaut . Viel Konkurenz wird es vermutlich nicht geben .

Somit ist dieser Baum aus wirtschaftlicher Sicht nicht zu empfehlen .

zu 4.
Die Pekannuss ist eine teure Nuss . Der wirtschaftliche Nutzen liegt hauptsächlich
bei der Nuss . Aber der Baum wird sehr groß und bekommt ein sehr großen Stammdurchmesser .
Wenn ich einen Kalkhaltigen Boden hätte und im Südlichen Gebiet leben würde ,
würde dieser Baum für mich von Bedeutung sein . zumindest würde ich
Pflanzversuche machen .
Die Wurzel ist eine Pfahlwurzel die eine Tiefe von 8 bis 10 Meter erreicht und
somit auch Wasser in tieferen Schichten sich erschließen kann .
Somit ist dieser Baum wenn die Klimaerwärmung schlimm wird einer der
am längsten durchhalten könnte .

Anmerkung :
Für der Holzwirtschaft gibt es Versuche von Hybriden .
Das sind Mischlinge von zwei Unterschiedlichen Arten .
Es gibt zwar schon gute Ergebnisse aber keins der Züchtungen
erreicht in allen Teilgebieten besonders gute Eigenschaften .
 
E

EckardderWaldbauer

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Marone und Walnuss in einer Plantage möglich und Sinnvoll ?

Auf dem ersten Blick würden die meisten sofort antworten mit : Nein

Aber das ist möglich unter gewissen Bedingungen .
Wenn man sich für frühe Walnusssorten entscheidet , erntet man als erstes die Walnuss
und dann erst die Marone . Das wäre bei etwas mehr Fläche eine gute Wahl .
Was heißt etwas mehr Fläche ?
Mehr als 2 Hektar Maronenplantage ist eigentlich für einen allein schon zu viel .
Zu bedenken ist das man dann zwischen 600 und 1200 Bäume hat .
Große oder kleine Veredelungen .
Selbst mit einem Maronensauger dauert das dann 3 bis 5 Stunden .
Wenn man die Optimalen Sorten zu einander hat ist die Erntezeit gerade mal
2 Wochen lang , Teilweise sogar darunter .

Das liegt daran das die Bäume mit einander " reden "
über Botenstoffe in der Luft und dem Wasser .
Hierdurch legen sie den Zeitraum zusammen
soweit das geht .
Das machen die meisten Baumarten so .

Voraussetzungen :
- Ein nur leicht sauren Boden für der Marone
- Ein Kalkstreuer für der Walnuss
- Sie Räumlich von einander trennen
- Frühe Walnuss Sorten

Sinnvoll :
- Hauptgrund : Wenn man mehr Fläche hat als man allein bewirtschaften kann in eine Erntezeitraum
- Zur Vermeidung von Totalverlust eines Ernteausfalls auf Grund von Wetterereignissen
- Wenn man nicht alles auf einer Karte setzen will .
 
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EckardderWaldbauer

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Kleiner zwischen Stand am 27.06.2021

Im Bild Marone 28 sieht man die eindeutig bessere Ansaat .
Das Saatgut stammt von einen Baum mit besondere großen Früchten .
Die größten haben schon die 30 Zentimeter überschritten -
Auch das Blattwerk entwickelt sich sehr gut .
Ich bezeichne sie ab sofort als Großfrucht 1.
Auch hier gibt es einige besonders gute die sind schon einige Zentimeter höher .

Im Bild 29 sieht man die andere Aussaat , eindeutig kleiner im Wuchs und das Blattwerk
ist auch schwächer . Die größten ( das sind wenige ) haben eine Höhe von 25 Zentimeter .
 

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Werder014

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Moin,
ich finde den Bericht zur Marone / Esskastanie sehr interessant.
Bei meinen Eltern im Garten steht ebenfalls eine Esskastanie, die dort schon beim Kauf des Hauses stand, Alter und Sorte sind also nicht bekannt (aktuell hat der Baum ungefähr einen guten Meter Stammumfang in einem Meter Höhe). Dass der Baum auch ohne Insekten bestäubt werden kann, wusste ich z.B. noch nicht.
Gerade jetzt, wo der Baum am Blühen ist und etliche Hummeln, Bienen usw. die ganze Zeit ein deutlich hörbarens Summer verursachen, ist es aber einfach wunderschön so einen Baum im Garten zu haben. Der ganze Baum summt im Moment :D .
Ein bisschen nervig ist das Laub, welches ähnlich wie Buchenlaub nicht sehr schnell vergeht. Obstbaumlaub vergeht meiner Meinung nach beispielsweise bedeutend schneller. Und natürlich die pieksigen Hüllen (die übrigens auch nicht schnell vergehen), die im Herbst unter dem Baum liegen. Obwohl dort dann immer viele kleine Insekten wie z.B. Marienenkäfer zwischen den Piekern sitzen.
Wenn Interesse besteht kann ich im Herbst gerne ein paar Maronen (die Frucht) abgeben, da bleiben meistens genug über. Geschmacklich ist bei uns in der Familie nämlich keiner wirklich heiß auf die Maronen, lediglich ein paar Nachbarn holen sich immer ein paar ab. Die restlichen Maronen bringen wir für die Wildtiere in den Wald.
Falls also jemand ein paar Maronen ansäen möchte, kann er / sie sich gerne melden. Die Früchte stammen allerdings nur von dem einen Baum unbekannter Sorte.

Auf jeden Fall freue ich mich über den weiteren Werdegang der Maronenbäume.

Grüße
Henrik
 
patsche

patsche

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Falls also jemand ein paar Maronen ansäen möchte, kann er / sie sich gerne melden. Die Früchte stammen allerdings nur von dem einen Baum unbekannter Sorte.
Hallo Henrik, :)

ich würde gerne Früchte von deiner Marone abnehmen. Zumal sie in meinem Falle als Sorten oder Baumart Austausch im Wald genutzt werden soll.

Da ich mit Samen aus der Kaufhalle keine gute Erfahrung machen konnte.

Mir wurde inzwischen gesagt, das die meisten Samen mit Dampf oder Wärme behandelt werden wegen Verhinderung der Keimfähigkeit.
Was als Nahrung dadurch in den Lagern der Nahrungsmittel Händler vermieden wird.

Wir können dann per PN verhandeln.

Beste Grüße
patsche
 
dreilagig

dreilagig

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Moin, hier meine bescheidenen Anstrengungen in Sachen Marone.
Aus dem Pfälzer Wald hatten wir zur ungünstigsten Pflanzzeit 7 Maronen bekommen. Weil wir gerade vor Ort waren auch gleich ausgegraben.
Dort sind die Bäumchen noch zwei Tage in einer Schale geparkt gewesen. Die Wurzeln mit Erde bedeckt und fecht gehalten.
Von den 7 Maronen schwächelt, oder sieht sehr traurig aus, nur noch eine Marone.
Bis vor einigen Tagen noch zwei. Aber unglaublicher Weise hat eine von den beiden, Bild 6, tot geglaubten wieder neue Blätter ausgetrieben.
Das macht natürlich Freude. Die steht auch noch in reinem Lehmsand.
Eckhard, Du hattest Recht. feucht halten hat geholfen. Auch wenns schwer fällt.

Weshalb ich nur 7 Bäumchen mitgebracht habe ist leicht zu erklären. Unser Grundstück ist voll mit neuen Bäumen. Da geht sinvoll nichts mehr.
Wir sind schon knapp 10 Bäume über dem selbst gestecktem Limit. Die sollen sich ja auch alle prächtig entwickeln können.
Ein durchforsten kommt für unds nicht in Frage. Alle stehen mit gutem Abstand zueinander.

Gruß Felix

P7170013.JPG P7170014.JPG P7170015.JPG P7170016.JPG


P7170017.JPG P7170018.JPG P7170019.JPG
 
pille88

pille88

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Im Pfälzer Wald gibt es keine Maronen! Nur Edelkastanien! Ich sitz gerade beim Feierabendbier und schaue in Richtung "Keschde", wie die in der Pfalz heißen.

Die Kastanien hier stehen unter Stress, die Dürrepetiode setzt den Bäumen heftig zu! Kernfäule ist keine seltenheit. Der Specht bevorzugt die Bäume wegen des langfasrigen Holzes.

Einziger Vorteil beim Brennholz, das Holz reist sehr leicht.

Gruß aus de Palz
Philipp
 
Thema: Marone, ein Baum für die Zukunft? Mögliche Ansätze, neue & alte Technologien

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